1 Das Rechnen mit reellen Zahlen
2 Potenzen, Wurzeln, Logarithmen
3 Funktionen Grundbegriffe
Elementare Funktionen Eigenschaften von Funktionen Umkehrfunktionen
Grenzwerte und Stetigkeit
Beispiele ¨okonomischer Funktionen
4 Differentialrechnung
Der Funktionsbegriff
Wenn jede reelle Zahl x aus einem Bereich D reeller Zahlen eindeutig eine reelle Zahl y zugeordnet ist, so isty eine Funktion vonx
Formal gilt:
y =f(x) (102)
I D ist der Definitionsbereich oder die Definitionsmenge der Funktion
I x ist das Argument oder die unabh¨angige Variable
I y ist der Funktionswert oder die abh¨angige Variable
Man kann einen x-Wert aus dem Definitionsbereich w¨ahlen und mittels der Zuordnungsvorschriftf werden die zugeh¨origeny-Werte bestimmt
Bestimmung des Definitionsbereichs
Der maximal m¨ogliche Definitionsbereich ist aus der Zuordnungsvorschrift ablesbar
Die Funktion ist nur f¨ur diejenigenx definiert, f¨ur die der Ausdruck mathematisch sinnvoll ist
Aus praktischen Gr¨unden kann der Definitionsbereich dar¨uber hinaus eingeschr¨ankt sein
Der aus praktischer Sicht ¨okonomisch sinnvolle Definitionsbereich kann kleiner sein als der mathematisch m¨ogliche
Grafische Darstellung von Funktionen
Zur grafischen Darstellung einer Funktion kann zun¨achst eine Wertetabelle erstellt werden
Beispiel:
Die Wertepaare k¨onnen anschließend im Koordinatensystem eingetragen werden
Koordinatensystem besteht aus zwei Achsen, die als Zahlengerade aufgefasst werden
I x-Achse: horizontale Achse, Abszissenachse
I y-Achse: vertikale Achse, Ordinatenachse
Grafische Darstellung von Funktionen
f(x) =x2−1
x -2 -1 -0,5 0 0,5 1 2
y 3 0 -0,75 -1 -0,75 0 3
Grafische Darstellung von Funktionen
-2; 3
-1; 0
-0,5; -0,75 0,5; -0,75
1; 0
2; 3
-0,5 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5
-2,5 -2 -1,5 -1 -0,5 0 0,5 1 1,5 2 2,5
f(x)=x2-1
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3 Funktionen Grundbegriffe
Elementare Funktionen Eigenschaften von Funktionen Umkehrfunktionen
Grenzwerte und Stetigkeit
Beispiele ¨okonomischer Funktionen
4 Differentialrechnung
Lineare Funktionen
Eine Funktion der Formf(x) =mx+b ist eine lineare Funktion m und b heißen die Koeffizienten
Der Definitionsbereich einer linearen Funktion besteht aus allen reellen Zahlen
Der Graph einer einer linearen Funktion ist eine Gerade b ist der Abschnitt auf der y-Achse (Ordinatenabschnitt) m ist die Steigung der diese Funktion darstellenden Geraden F¨ur die Steigung m der Geraden gilt:m= yx2−y1
2−x1
Die Steigung einer Geraden ist konstant, unabh¨angig welchen Punkt der Geraden man w¨ahlt
Grafische Darstellung einer linearen Funktion
f(x) = 2x−3
Konstante Funktionen
Konstante Funktionen sind spezielle lineare Funktionen Giltm= 0 so liegt eine konstante Funktion vor: f(x) =b Der Funktionswert ist unabh¨angig von x immer gleich b
Der Graph einer konstanten Funktion ist eine Parallele zur x-Achse Beispiel f¨ur konstante Funktionen: Fixkosten
Grafische Darstellung einer konstanten Funktion
f(x) = 2
Ganze rationale Funktionen (Polynome)
Eine Funktion heißt ganze rationale Funktion oder Polynom, wenn sie folgende Form annimmt:
f(x) =anxn+an−1xn−1+...+a2x+a1x+a0 (103) f(x) =
n
X
k=0
akxk (104)
Die reellen Zahlena0,a1,a2, ...,an heißen Koeffizienten des Polynoms Ein Polynom ist mathematisch f¨ur alle Werte vonx definiert
Ganze rationale Funktionen (Polynome)
Der Exponent der h¨ochsten vorkommenden Potenz von x heißt der Grad des Polynoms
Ganze rationale Funktion vom Grad 0 ist eine konstante Funktion:
f(x) =a0x0 =a0
Ganze rationale Funktion vom Grad 1 ist eine lineare Funktion:
f(x) =a1x+a0 mita16= 0
Ganze rationale Funktion vom Grad 2 ist eine quadratische Funktion:
f(x) =a2x2+a1x+a0 mita2 6= 0
I Graphen quadratischer Funktionen sind Parabeln
I a>0: nach oben ge¨offnete Parabel
I a<0: nach unten ge¨offnete Parabel
Grafische Darstellung von Polynomen
Grafische Darstellung von Polynomen
f(x) =x3
Grafische Darstellung von Polynomen
f(x) =x4
Gebrochen-rationale Funktionen
Den Quotient zweier Polynome nennt man eine gebrochen-rationale Funktion
f(x) = anxn+an−1xn−1+...+ax2+a1x+a0
bmxm+bm−1xm−1+...+b2x+b1x+b0
(105) f(x) =
Pn i=0aixi Pm
k=0bkxk (106)
ai und bk sind reelle Zahlen
Definitionsbereich gebrochen-rationaler Funktionen: alle reellen Zahlen mit Ausnahme derjeniger Zahlen, f¨ur die der Nenner Null wird
Grafische Darstellung von gebrochen-rationalen Funktionen
f(x) = x2x+12
Grafische Darstellung von gebrochen-rationalen Funktionen
f(x) = x+11
Wurzelfunktionen
Eine Funktion der Formf(x) =√n
x heißt Wurzelfunktion Wurzelfunktionen sind f¨urx ≥0 definiert
Alle Funktionen der Formf(x) =√n
x gehen durch den Punkt (1,1), da √n
1 = 1 f¨ur jedesn gilt
Grafische Darstellung von Wurzelfunktionen
Exponentialfunktionen
Eine Funktion der Formf(x) =ax heißt eine Exponentialfunktion, wenna>0 und a6= 1 gilt
Exponentialfunktionen sind f¨ur alle x definiert
Verwechslungsgefahr zwischen Potenzfunktionen (x ist die Basis) und Exponentialfunktionen (x ist die Potenz)
Alle Potenzfunktionen ax gehen durch den Punkt (0,1), denn a0 = 1 f¨ur jedes a
Die Werte einer Exponentialfunktion sind stets positiv und der Graph verl¨auft immer oberhalb der x-Achse
Grafische Darstellung von Exponentialfunktionen
Logarithmusfunktionen
Eine Funktion der Formf(x) =logax heißt Logarithmusfunktion, wenna>0 und a6= 1 gilt
Der Definitionsbereich einer Logarithmusfunktion sind die reellen Zahlen, die>0 sind
Alle Logarithmusfunktionen gehen durch den Punkt (1,0)
Grafische Darstellung von Logarithmusfunktionen
Systematischer Aufbau von Funktionen
Alle vorgestellten Funktionstypen werden durch die vier Operationen
I Addition
I Multiplikation
I Division
I Verkettung gebildet
Addition und Multiplikation von Funktionen
Zwei Funktionen u(x) und v(x) sind gegeben
Durch die Addition der zwei Funktionen entsteht eine neue Funktion f(x) =u(x) +v(x)
Allgemein gilt:
f(x) =f1(x) +f2(x) +...+fk(x) =
k
X
i=1
fi(x) (107)
Zwei Funktionen u(x) und v(x) sind gegeben
Durch die Multiplikation der zwei Funktionen entsteht eine neue Funktion f(x) =u(x)·v(x)
Division von Funktionen
Zwei Funktionen u(x) und v(x) sind gegeben
Durch die Division der zwei Funktionen entsteht eine neue Funktion f(x) = u(x)v(x)
In der neuen Funktion sind die x-Werte des Definitionsbereichs, f¨ur diev(x) = 0 gilt, ausgeschlossen
Verkettung von Funktionen
Die durch Einsetzen einer Funktion v(x) in eine Funktion u(v) entstehende Funktionf(x) =u(v(x)) wird als verkettete Funktion bezeichnet
v ist die innere Funktion u ist die ¨außere Funktion
Die Reihenfolge ist bei der Verkettung wesentlich Beispiel:
v(x) = 2x3−x+ 1 und u(v) =√
v (108)
⇒f(x) =p
2x3−x+ 1 (109)
Nullstellen
Ein Argument x0 heißt Nullstelle einer Funktionf(x), wenn f(x0) = 0 gilt
An der Nullstelle ist also der y-Wert der Funktion Null
Die Nullstelle ist auch der Schnittpunkt des Graphen der Funktion mit der x-Achse
Um eine Nullsteller der Funktionf(x) zu bestimmen, muss die Gleichungf(x) = 0 nach x aufgel¨ost werden
Grafische Darstellung von Nullstellen
Die folgende Funktion weist Nullstellen bei x1=−2 und x2 = 1 auf:
Nullstellen von linearen Funktionen
Istf(x) =mx+b und m6= 0, so gilt f¨ur die Bestimmung der Nullstelle:
mx+b = 0 (110)
x0 =−b
m (111)
Der Graph jeder linearen Funktion (nicht konstanten Funktion) hat eine einzige Nullstele, die man durch L¨osen einer linearen Gleichung findet
Nullstellen von linearen Funktionen
Nullstellen von quadratischen Funktionen
Istf(x) =a2x2+a1x+a0 und a26= 0 so findet man die Nullstelle der Funktion durch L¨osen der quadratischen Gleichung
a2x2+a1x+a0 = 0
Nach Division durch a2 erhalten wir die Normalform und k¨onnen die pq-Formel anwenden
Eine quadratische Funktion kann zwei, eine oder gar keine reellen Nullstellen haben
Nullstellen von quadratischen Funktionen
Nullstellen von Polynomen
F¨ur Polynome h¨oheren Grades als zwei gelingt die elementare Nullstellenbestimmung nur in Ausnahmef¨allen
In der Regel wird auf numerische N¨aherungsverfahren zur¨uckgegriffen Fall die Funktion als ein Produkt von Linearfaktoren gegeben ist, k¨onnen die Nullstellen direkt abgelesen werden (Die Funktion ist Null, wenn einer der Linearfaktoren Null ist)
Nullstellen von gebrochen-rationalen Funktionen
Eine gebrochen-rationale Funktion f(x) hat die Gestalt f(x) = g(x)h(x), dabei sind g(x) und h(x) Polynome
Die Nullstellen der Funktion ergeben sich aus den Nullstellen der Z¨ahlerpolynoms, alsog(x) = 0, f¨ur die das Nennerpolynom nicht gleichzeitig Null ist
Nullstellen von gebrochen-rationalen Funktionen
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3 Funktionen Grundbegriffe
Elementare Funktionen Eigenschaften von Funktionen Umkehrfunktionen
Grenzwerte und Stetigkeit
Beispiele ¨okonomischer Funktionen
4 Differentialrechnung
Beschr¨ anktheit
Eine Funktionf(x) heißt nach unten beschr¨ankt, wenn es eine Zahl m (untere Schranke) gibt, so dass f(x)≥m ist f¨ur alle x des
Definitionsbereichs vonf(x)
Eine Funktion f(x) heißt nach oben beschr¨ankt, wenn es eine ZahlM (obere Schranke) gibt, so dassf(x)≤m ist f¨ur alle x des
Definitionsbereichs vonf(x)
Eine Funktion, die nach oben und unten hin beschr¨ankt ist, heißt beschr¨ankt
Beschr¨ anktheit
Der Graph einer nach unten beschr¨ankten Funktion mit der unteren Schrankem liegt vollst¨andig oberhalb der Geraden y =m
Der Graph einer nach oben beschr¨ankten Funktion mit der oberen SchrankeM liegt vollst¨andig unterhalb der Geradeny =M
Der Graph einer beschr¨ankten Funktion liegt vollst¨andig zwischen der unteren Schranke m und der oberen SchrankeM
Nach oben beschr¨ ankte Funktion
Nach unten beschr¨ ankte Funktion
Intervalle
Alle x mit a<x<b bilden das offene Intervall zwischen a und b, bezeichnet mit (a,b),x ∈(a,b) (gelesen x aus (a,b)) bedeutet, dass x im offenen Intervall zwischen a und b liegt, die Grenzen geh¨oren nicht zum offenen Intervall
Die Menge der x mit a≤x ≤b ist einabgeschlossenes Intervall zwischen a und b, formal [a,b], bzw.x ∈[a,b], beim abgeschlossenen Intervall geh¨oren die Grenzen zum Intervall
f¨ur halboffene Intervalle gilt:
I (a,b] bedeutet die Menge aller x mita<x≤b
I [a,b) bedeutet die Menge aller x mit a≤x<b
F¨ur a kann auch −∞gelten, Intervall geht beliebig weit nach links F¨ur b kann auch ∞ gelten, Intervall geht beliebig weit nach rechts
Monotonie
Eine Funktion f(x) heißt in einem Intervall I ihres Definitionsbereichs monoton wachsend, wenn f¨ur beliebigex1,x2 ∈I aus x1 <x2 folgt, dassf(x1)≤f(x2)
Eine Funktion f(x) heißt in einem Intervall I ihres Definitionsbereichs streng monoton wachsend, wenn f¨ur beliebigex1,x2 ∈I aus x1<x2 folgt, dassf(x1)<f(x2)
Monotonie
Eine Funktion f(x) heißt in einem Intervall I ihres Definitionsbereichs monoton fallend, wenn f¨ur beliebigex1,x2 ∈I ausx1 <x2 folgt, dassf(x1)≥f(x2)
Eine Funktion f(x) heißt in einem Intervall I ihres Definitionsbereichs streng monoton fallend, wenn f¨ur beliebigex1,x2 ∈I ausx1 <x2
folgt, dass f(x1)>f(x2)
Monotonie
f(x) =−2x2+ 3x+ 8 ist in (−∞,3/4) streng monoton wachsend, in (3/4,∞) streng monoton fallend
Monotonie
f(x) =−2x2+ 3x+ 8 ist in (−∞,3/4) streng monoton wachsend, in (3/4,∞) streng monoton fallend
Kr¨ ummungsverhalten
f(x) heißt in einem Intervall I von unten konvex, wenn f¨ur zwei beliebige Argumentwertex1,x2∈I die Verbindungsstrecke zwischen den Punkten (x1,f(x1)),(x2,f(x2)) innerhalb des Intervalls (x1,x2) stets oberhalb des Graphen von f(x) liegt
f(x) heißt in einem Intervall I von unten konkav, wenn f¨ur zwei beliebige Argumentwertex1,x2∈I die Verbindungsstrecke zwischen den Punkten (x1,f(x1)),(x2,f(x2)) innerhalb des Intervalls (x1,x2) stets unterhalb des Graphen von f(x) liegt
Kr¨ ummungsverhalten
f(x) =x2+ 2 ist konvex
Kr¨ ummungsverhalten
f(x) =−x2+ 2 ist konkav
Kr¨ ummungsverhalten
Die Punkte, in denen die Funktion von konkav zu konvex ¨ubergeht (oder umgekehrt) heißenWendepunkte der Funktion
Im Kapitel zur Differenzialrechnung wird das Kr¨ummungsverhalten von Funktionen weiter untersucht
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3 Funktionen Grundbegriffe
Elementare Funktionen Eigenschaften von Funktionen Umkehrfunktionen
Grenzwerte und Stetigkeit
Beispiele ¨okonomischer Funktionen
4 Differentialrechnung
Umkehrfunktionen
Gegeben sei eine Funktion f(x)
Die Funktion ist umkehrbar, falls aus x16=x2 stets folgt, dass f(x1)6=f(x2), d.h. zu jedem y aus dem Wertebereich der Funktion f(x) geh¨ort eindeutig ein Argument x mit f(x)=y
Bei einer Funktion mit dieser Eigenschaft kann man zu jedem gegebenen y eindeutig das dazugeh¨orige x finden
Die Zuordnung y →x definiert also auch eine Funktion und wird Umkehrfunktion zur Funktion y=f(x) genannt
Formal beschreibt man die Umkehrfunktion als f−1(x)
Umkehrfunktionen
Die Umkehrbarkeit kann grafisch oder rechnerisch gel¨ost werden Graphische L¨osung: Jede zur x-Achse parallele Gerade schneidet den Graphen der Funktion nie in mehreren Punkten
Rechnerische L¨osung: Die Gleichung y=f(x) kann eindeutig nach x aufgel¨ost werden
Umkehrbare Funktion
Nicht umkehrbare Funktion
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3 Funktionen Grundbegriffe
Elementare Funktionen Eigenschaften von Funktionen Umkehrfunktionen
Grenzwerte und Stetigkeit
Beispiele ¨okonomischer Funktionen
4 Differentialrechnung
Grenzwerte
Mit Grenzwerten kann das Verhalten der Funktionswerte einer Funktion f(x) untersucht werden, wenn das Argument x sich einem Wertx0 n¨ahert oder ¨uber alle Grenzen w¨achst oder f¨allt
F¨ur die Differenzial- und Integralrechnung sind Grenzwerte von besonderer Relevanz
Grenzwerte an einer Stelle x
0Kommen die Funktionswerte einer Funktion f(x) bei beliebiger
Ann¨aherung von x an eine Stellex0 einer Zahl a immer n¨aher, so ist a der Grenzwert der Funktion f(x) an der Stellex0, formal
ausgedr¨uckt:
limx→x0f(x) =a (112)
Hat eine Funktion die Eigenschaft, dass ihre Funktionswerte unbegrenzt wachsen, wenn x gegen x0 geht, so nennt man die Funktion an der Stellex0 bestimmt divergent und ordnet ihr dort den uneigentlichen Grenzwert +∞ zu, formal:
limx→x0f(x) = +∞ (113)
Ebenso kann f(x) unbegrenzt fallen, wenn sich x der Stellex immer
Grenzwerte an einer Stelle x
0Die folgende Funktion f(x) = x3−xx−12+x−1 ist an der Stelle x0 = 0 nicht definiert, der Grenzwert an dieser Stelle lautet 2
Grenzwerte an einer Stelle x
0Die folgende Funktion f(x) = x12 ist an der Stelle 0 nicht definiert, der Grenzwert lautet +∞
Einseitige Grenzwerte
f(x) hat an der Stelle x0 den linksseitigen Grenzwert a, wenn bei Ann¨aherung anx0 von links her die Funktionswerte f(x) der Zahl a immer n¨aher kommen, formal:
limx→x0−0f(x) =a (115) f(x) hat an der Stelle x0 den rechtsseitigen Grenzwert b, wenn bei Ann¨aherung anx0 von rechts her die Funktionswerte f(x) der Zahl b immer n¨aher kommen, formal:
limx→x0+0f(x) =b (116)
Einseitige Grenzwerte
Stimmen links- und rechtsseitiger Grenzwert ¨uberein, so hat die Funktion an x0 lediglich einen Grenzwert
Es gibt auch links- und rechtsseitige uneigentliche Grenzwerte:
limx→x0−0f(x) = +∞ (117) limx→x0−0f(x) =−∞ (118) limx→x0+0f(x) = +∞ (119) limx→x0+0f(x) =−∞ (120)
Grenzwerte an einer Stelle x
0Die folgende Funktion f(x) = 1x f¨allt bei Ann¨aherung an die Null von links ins unendliche und steigt bei Ann¨aherung an die Null von rechts ins unendliche:
limx→x0−0
1
x =−∞ (121)
limx→x0+0
1
x = +∞ (122)
Verhalten einer Funktion im Unendlichen
Es gilt limx→+∞f(x) =a, falls bei unbegrenzt wachsendem x die Werte von f(x) sich immer mehr dem Wert a ann¨ahern
Es gilt limx→−∞f(x) =a, falls bei unbegrenzt fallendem x die Werte von f(x) sich immer mehr dem Wert a ann¨ahern
Giltlimx→+∞f(x) =a, so ist die Gerade y=adie Asymptote der Funktion f(x), da sich der Graph von f(x) dieser Geraden immer mehr n¨ahert, je gr¨oßer x wird
Verhalten einer Funktion im Unendlichen
Eine Funktion f(x) kann auch ¨uber alle Grenzen wachsen (fallen), wenn x gegen unendlich (oder minus unendlich) geht
Es sind folgende Kombinationen m¨oglich:
limx→+∞f(x) = +∞ (123)
limx→+∞f(x) =−∞ (124)
limx→−∞f(x) = +∞ (125)
limx→−∞f(x) =−∞ (126)
Wichtige Grenzwerte
limx→+∞ 1
xn =limx→−∞ 1
xn = 0 f¨urn>0 limx→+∞e−x = 0 f¨ur a>1
limx→+∞a−x = 0 f¨ura>1 limx→+∞xn
ex = 0 f¨ur jedesn, da ex st¨arker als jede Potenz w¨achst limx→+∞ax = 0 f¨ur a<1
Grenzwerts¨ atze
Der Grenzwert einer Summe (Differenz) ist gleich der Summe (Differenz) der Grenzwerte:
limx→x0(f(x)±g(x)) =limx→x0f(x)±limx→x0g(x) =a±b (127) Der Grenzwert eines Produktes (Quotienten) ist gleich des Produktes (der Quotienten) der Grenzwerte:
limx→x0(f(x)·g(x)) =limx→x0f(x)·limx→x0g(x) =a·b (128) limx→x0
f(x)
g(x) = limx→x0f(x) limx→x0g(x) = a
b ,wenn b 6= 0 (129)
Stetigkeit von Funktionen
f(x) heißt an der Stelle x0 stetig, falls limx→x0f(x) =f(x0) gilt f(x) heißt im Intervall (a,b) stetig, falls f(x) an jeder Stelle des Intervalls stetig ist
Sindf1(x) undf2(x) stetig, so sind auchf1(x)±f2(x),f1(x)·f2(x) und f1(x) :f2(x) stetig, letzteres mit der Ausnahme der Stellef2(x) = 0 Allgemein gilt: Alle Polynome sind ¨uberall stetig. Gebrochen-rationale Funktionen sind ¨uberall stetig mit Ausnahme der Nullstellen des Nenners
Anschauliche Beispiele f¨ur Unstetigkeitsstellen: Spr¨unge und Unendlichkeitsstellen