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„Gute Arbeit“ in Bibli

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Academic year: 2022

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Veranstalter

Bundesarbeitsgruppe Bibliotheken, Archive und Dokumentationseinrichtungen im ver.di Bundesfach- bereich Bildung, Wissenschaft und Forschung, im Rahmen des Projektes „Campus der Zukunft“, in Kooperation mit der DGB-Index Gute Arbeit GmbH

Umfragezeitraum

07.-27.Februar 2011

Methode

Anonymisierte Quantitative Umfrage mithilfe des „Gute Arbeit“-Index-Instrumentariums

Einladung zur Umfrage an Beschäftigte (ver.di Mitglieder und nicht ver.di Mitglieder, alle Bibliotheks- bereiche) in Bibliotheken über vorhandene Verteiler des Fachbereichs (und mit Unterstützung des Be- rufsverbandes Information Bibliothek e.V.), mit Bitte um Weiterleitung, verschickt. Fragebogen abruf- bar unter Webseite www.gute-arbeit-in-bibliotheken.de (9.11.2010- 24.02.2011 online)

Darüber hinaus Versand des Fragebogens an betroffene ver.di Mitglieder per Post.

Ziele

Individuelle Arbeitssituation der Beschäftigten in deutschen Bibliotheken anhand des DGB-„Gute Ar- beit“-Index-Instrumentariums vergleichbar erfragen und messen.

Welche Aspekte erleben Sie als positiv/ negativ?

Welche Vorstellung haben die Beschäftigten von „Guter Arbeit“?

Folgen der Entwicklung der Arbeitswelt Bibliothek für die Beschäftigten in öffentlichen und wissen- schaftlichen Bibliotheken aufzeigen

Wie hat sich der Spardruck der letzten Jahre ausgewirkt?

Welche Konsequenzen haben die technischen Neuerungen im Bibliothekswesen für die Be- schäftigten?

Kenntnis der Beschäftigten über Fortbildungs- / (Weiter-)Qualifikationsmöglichkeiten in der Branche sowie deren empfundene Qualität abfragen.

Resonanz

An der Umfrage haben 1225 Beschäftigte in Bibliotheken teilgenommen.

62,1% der registrierten Teilnehmenden waren kein ver.di-Mitglied. Das heißt, die Umfrage hatte eine hohe Resonanz bei Nicht-Mitgliedern.

„Gute Arbeit“ in Bibliotheken

ver.di Umfrage unter Beschäftigten in Bibliotheken

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Ergebnisse

Die Mehrheit der Teilnehmenden ist weiblich und arbeitet Vollzeit, was die reale Personalsituation in Bibliotheken widerspiegelt.

Teilnehmende: weiblich 83,8% zu männlich 16,2%

Arbeitszeit nach Geschlecht: männlich Vollzeit 14,4%

weiblich Vollzeit 54,6%

männlich Teilzeit 01,9%

weiblich Teilzeit 29,1%

Nur ca. 8% der Befragten ist jünger als 25 Jahre alt. Hier deutet sich eine Nachwuchsproblematik an.

Durchschnittlich bewerten die Beschäftigten ihre Arbeitssituation mit 57 Punkten auf der DGB-Gute- Arbeit-Skala. Ab 80 Punkten spricht der DGB von „Guter Arbeit“.

Der ermittelte Durchschnittswert für den Dienstleistungssektor allgemein beträgt 60 Index-Punkte und damit noch 3 Punkte höher.

Nur 6% der Befragten deklarieren ihre Arbeitssituation „ressourcenreich und belastungsarm“ also als

„Gute Arbeit“, im direkten Vergleich zum Dienstleistungssektor sind das immerhin 8% weniger.

Die Mehrheit hingegen (66,6%) beurteilt ihre Arbeitsbedingungen als stärker bis sehr stark belastend.

Zum Vergleich, im Dienstleistungssektor teilen 59% der Beschäftigten dieses Urteil.

Jede/r dritte Befragte erlebt seine Arbeit negativ (frustrierende Arbeitssituation, Ausgebranntheit etc.)

Die Anforderungen der Beschäftigten an ihren Arbeitsplatz und ihre reale Arbeitssituation klaffen in den folgenden Punkten besonders weit auseinander:

- Einkommen - Arbeitsintensität

- Berufliche Zukunftsaussichten/ Arbeitsplatzsicherheit - Aufstiegsmöglichkeiten

Das Thema Aufstiegsmöglichkeiten (34 von 100 Punkten) wird am schlechtesten von allen Be- schäftigten eingeschätzt, gefolgt von Einkommen (44 von 100 Punkten) und Arbeitsintensität (49 von 100 Punkten).

Öffentliche Bibliotheken unterscheiden sich in diesen Punkten nur marginal von wissenschaftlichen Bibliotheken.

Im Vergleich zum Dienstleistungsbereich werden die Aufstiegschancen von den Beschäftigten im Bi- bliotheksbereich signifikant schlechter, 34 Punkte Bibliotheken zu 47 Punkte Dienstleistungen, einge- schätzt.

Darüber hinaus gibt es große Abweichungen nach unten bei den Punkten Arbeitsintensität und Emo- tionale Anforderungen. Hier bewegt sich das Urteil der Beschäftigten im Bibliotheksbereich 11 Punkte unter dem Durchschnitt der Dienstleistungsbranche.

Auffällig ist hingegen die überdurchschnittlich gute Bewertung des Faktors Einflussmöglichkeiten durch die Beschäftigten. Hier liegt der Durchschnittswert bei 68 Index-Punkten, was noch 7 Punkte über dem Dienstleistungsdurchschnitt ist.

Weitere positive Ausreißer sind die Punkte Sinngehalt der Arbeit und Kollegialität. Diese Items werden von den Beschäftigten mit 81 und 78 Punkten besonders positiv bewertet.

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Die größten Veränderungen bezüglich der Reduktion der Beschäftigtenzahl, der Verlängerung von Öffnungszeiten, Kürzung von Etatmitteln und Standortschließungen fanden in den öffentlichen Biblio- theken statt.

Jede/r zweite Befragte gibt an, dass die Anzahl der Kollegen/-innen mit befristeten Verträgen zuge- nommen hat. Dominant sind hierbei die wissenschaftlichen Bibliotheken.

43% der Beschäftigten nützt ihre bibliothekarische Fachausbildung wenig oder gar nichts – nicht einmal die Hälfte von ihnen werden in ihren Weiterbildungswünschen unterstützt.

Für über 25% der Befragten liegt ihre letzte Weiterbildung über zwei Jahre zurück.

Weiterbildungsmöglichkeiten wie Fachwirt für Informationsdienste und berufsspezifische weiterbil- dende Masterstudiengänge sind nur jeder/m zweiten/m Befragten bekannt.

Vor allem FAMIs (FA für Medien- und Informationsdienste) und Bibliotheksassistenten/-innen sind an Aufstiegsqualifikationen interessiert.

Allgemein sinken die individuellen Weiterbildungshürden mit dem Qualifikationsniveau.

Der Ergebnisbericht sowie die Broschüre „Arbeit in Bibliotheken – Wie die Beschäftigten die Qualität der Arbeitsbedingungen in Öffentlichen und Wissenschaftlichen Bibliotheken beurteilen“ des ver.di Bereichs Innovation und Gute Arbeit ist abrufbar unter: https://biwifo.verdi.de/abd und www.verdi- gute-arbeit.de.

Resultierende Forderungen von ver.di

Etablierung einer bundeseinheitlichen Rahmengesetzgebung mit Mindeststandards für Bibliotheken sowie ausreichende finanzielle Ausstattung der Einrichtungen. Bessere Bildung braucht ein Biblio- theksgesetz.

Bessere Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Bibliotheksbeschäftigte.

Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten müssen umfassend finanziert, mit ausreichender Unterrichtskapa- zität versehen sein und auch Beschäftigte in strukturschwachen Regionen erreichen.

Mit Blick auf die Umfrage müssen die Punkte Aufstiegschancen, Einkommen und Arbeitsintensität im Sinne der Beschäftigten wahrnehmbar verbessert werden.

Letztlich bringen bessere Arbeitsbedingungen für Beschäftigte in Bibliotheken auch mehr Kultur und Bildung in die Bibliotheken und kommen somit auch den Benutzerinnen und Benutzern zugute.

Hintergrund Themenfeld Bibliotheken

In Deutschland gibt es 10.855 Bibliotheken (Zahl der Haupt- und Zweigstellen). Diese gliedern sich in 10.021 öffentliche und 834 wissenschaftliche Bibliotheken.

Zu den öffentlichen Bibliotheken zählen Bibliotheken in öffentlicher Hand sowie Bibliotheken der Kir- chen. 65% der öffentlichen Bibliotheken, in Zahl 6.594, werden neben/-ehrenamtlich geleitet. In die- sem Bereich dominieren die Kirchen und haben in über 60% der Fälle die Trägerschaft inne.

Wiederum fast alle öffentlichen Bibliotheken mit hauptamtlicher Leitung befinden sich in öffentlicher Hand. Die wissenschaftlichen Bibliotheken gliedern sich der Anzahl nach in Universitätsbibliotheken, Hochschul-/ Fachhochschulbibliotheken, Regionalbibliotheken und National-/Zentrale Fachbibliothe- ken.

Betrachtet man lediglich die meldenden Institutionen, ohne Gliederung in Haupt- und Zweigstellen, so zeichnet sich die folgende Entwicklung ab.

Seit 1995 ist die Gesamtzahl der Bibliotheken rückläufig. Der Tiefpunkt der Entwicklung wurde 2007

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Anzahl der Bibliotheken in Deutschland 1995-2009

*einschließlich Fakultätsbibliotheken

Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch 2010, Wiesbaden, S.170.

Die Bibliotheksdichte pro Bundesland und Einwohner variiert in Deutschland stark.

Die Deutsche Bibliotheksstatistik weist 23.230 Beschäftigte laut Stellenplan für das Jahr 2009 aus.

Die Beschäftigten teilen sich fast gleichmäßig auf die öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken auf. Der Stellenplan weist 11.386 Stellen in öffentlichen und 11.844 Stellen in wissenschaftlichen Bib- liotheken aus. Über 60% der Stellen in wissenschaftlichen Bibliotheken entfallen auf Universitätsbiblio- theken, in Zahlen 7.378.

Informationen zum Bibliothekartag

Beim Bibliothekartag handelt es sich um eine Fachmesse und jährliches Treffen aller Bibliothekare/- innen.

Veranstalter: Berufsverband Information Bibliothek e. V. (BIB) und der Verein Deutscher Bibliothekare e. V. (VDB) in Kooperation mit dem Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv)

Motto des Bibliothekartages 2011: Bibliotheken für die Zukunft – Zukunft für die Bibliotheken

„Mehr als 3.000 Besucher/-innen kommen jährlich aus allen Bundesländern zum Deutschen Bibliothe- kartag um sich fortzubilden, Erfahrungen mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen, neue Tenden- zen im nationalen und internationalen Bibliothekswesen kennen zu lernen, aber auch um sich zu in- formieren über neue Entwicklungen bei der Ausstattung von Bibliotheken, neue Softwarelösungen und technische Entwicklungen, die es den Bibliotheken möglich machen, ihre Aufgaben immer besser zu erfüllen.

Bibliotheken wollen aktiv die Zukunft unserer Bildungs- und Wissensgesellschaft mit gestalten. Hierfür brauchen sie eine gesicherte Zukunft.

Die Bibliotheken und ihre engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigen dafür die Unter- stützung der Länder und Kommunen, der Universitätsverwaltungen und aller politischen Entschei- dungsträger, die Bibliotheken brauchen finanzielle und personelle Planungssicherheit – kurz sie benö- tigen Zukunft um die Zukunft unserer Bildungsgesellschaft mit gestalten zu können.

Quelle: http://www.bibliothekartag2011.de/biblio2011/redaktion/allgemeines/grusswort.php

Bibliotheken 1995 2000 2005 2007 2008 2009

Öffentliche

Bibliotheken 13032 11332 10327 6982 8393 8405

Wissenschaftliche

Bibliotheken 287 277 767* 194* 236* 246*

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Tabellenanhang

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Indexprofil Gute Arbeit – Arbeitsdimensionen

Durchschnitt Bibliotheken Durchschnitt Dienstleistung

Quelle: ver.di Umfrage unter Beschäftigten in Bibliotheken 2011/ DGB-Index Gute Arbeit 2009

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Referenzen

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