Messungen an induktiven Höranlagen
Gemäss der Norm SN EN 60118-4:2015+A1:2018 Verfahrensanweisung V12
Inhaltsverzeichnis: 1. Die Norm > Anhang A 2. Messgenauigkeit
2.1 Messgeräte
3. Vorbereitungen vor Ort 3.1 Zustand der Anlage prüfen
3.2 Raumdaten
3.3 Dokumentationen erfassen, Prinzip Audio, Einstellungen, Fotos, Schleifenverlauf 3.4 Messhöhe bestimmen
3.5 Hörtest der Anlage und der Schleife 3.6 Störfelder suchen
4. Messungen
4.1 Die magnetischen Hintergrundgeräuschpegel 4.2 Die magnetische Feldstärke
4.3 Frequenzgang des Magnetfeldes
4.4 vom System verursachter Hintergrundgeräusch- pegel
4.5 Feldstärke mit Echt-Signal 4.6 Hörtest mit Echtsignal
4.7 Übersprechen in andere Räume mit
4.8 Kontrolle Sinus bei 0dB mA/m an der Messsonde mit Oszilloskop
4.9 Verstärkermessung bei Überlast 5. Abschlussarbeiten
6. Einstellungen und Abgleich der Messgeräte Anhang: A:
Haupt-Anforderungen der Norm SN EN 60 118-4:2015
Erich Eggimann Limmattalstrasse 64 8049 Zürich
Tel. 044 342 07 36 Natel: 079 152 62 92
e-Mail: ege.hoertechnik@gmx.ch
Verfahrensanweisung „Messungen an induktiven Höranlagen“ V11
1. Die Norm: Anforderungen der Norm SN EN 60118-4:2015+A1
2. Messgenauigkeit : Die geschätzte Genauigkeit der Messungen ent- spricht im Sinne einer Standardabweichung:
Magnetische Feldstärke ± 1dB
Frequenzgang: <200Hz: ± 2dB und >200Hz: ± 1dB 2.1 Messgeräte:
Signalquellen: Minirator MR-PRO von NTI
Mit Wave Dateien, Sinus und rosa Rauschen bandbegrenzt
Kombisignal 1:4 von Ampetronic
Test CD identisch wie Wave Datei im MR-Pro Pegelmessgerät: XL2 Analyzer von NTI
Frequenzanalyser: XL2 Analyzer von NTI
Messempfänger: CMR3 von Ampetronic „A-weighted „off“
Messmikrofon: M4260 von NTI
Der Messbericht
Verfahrensanweisung „Messungen an induktiven Höranlagen“ V11
3. Vorbereitungen vor Ort 3.1 Zustand der Anlage prüfen:
- Wie tönt das gesprochene Wort mit der Audioanlage im Raum.
- Ist die Anlage für die Prüfung funktionsfähig.
- Gibt es Mängel die erfasst werden müssen.
- Wie ist der Aufbau der Anlage und deren Funktionen. (Prinzipschaltbild) - Standardeinstellungen der Regler festhalten (mit Foto oder skizzieren).
- Anschlussmöglichkeiten für die Signalquellen suchen (linear Line / Mik).
3.2 Raumdaten:
- Sind Pläne vorhanden.
- Ist die Schleifenverlegung bekannt.
- Die Vermassung der Räumlichkeiten für die Messungen der Schleife.
3.3 Dokumentationen erfassen und bearbeiten:
- Dokumente von Position 3.1 und 3.2 erfassen.
- Messprotokoll
3.4 Messhöhe bestimmen:
Nutzung der Anlage
normale Sitzanordnung gemäss Bestuhlungs- plan
stehende Nutzung andere Anwendungen liegende Personen z.B. Spital
Messhöhe
Messhöhe für sitzende Personen 1.2m Messhöhe für stehende Personen 1.7m
Messhöhe je nach Anwendung, Feldvektor beach- ten
3.5 Hörtest der Anlage und der Schleife
Prozedere
Signalquelle vorbereiten und einstellen Minirator MR-PTO
Anweisungen und Bedeutungen
Signalgenerator auf „Mute“ schalten Sine / 1 kHz
Startpegel –50dB
Pegelsteller der Audioanlage auf 0 dB stellen
Signalquelle gemäss dem Anlagekonzept
anschliessen linearer Eingang benutzen z.B. CD / Line den Audio-Eingang freischalten
Prüfsignal freischalten( Mute deaktivieren)
Pegel der Signalquelle hochfahren bis der Normal- nicht genutzte Eingänge auf „Mute“ oder
„Min-dB“ stellen dies verbessert den Störpegel der Audioanlage
Der Messbericht
Verfahrensanweisung „Messungen an induktiven Höranlagen“ V11
3.6 Störfelder suchen:
4. Messungen
4.1 Magnetischer Hintergrundgeräuschpegel Prozedere
die Audioanlage ausschalten
Anweisung und Bedeutung
Ziel:
Störgeräusche suchen Brumm etc.
Standorte markieren und bei der Messung berück- sichtigen
dokumentieren der Daten und der Standorte mit Empfänger ILR3 die Schleife im Raum
ablaufen
den Ist-Zustand begutachten
Ziel: Funktion der Schleife, Pegel, Klang die Schleife orten
Art der Schleife
Die Schleife im Grundriss dokumentieren für die Kontrolle der Schleife die Lautsprecher
deaktivieren die Verstärker abschalten oder die Lautsprecher trennen
die Reglerstellungen an der Audioanlage festhalten und dokumentieren.
Ist das Echt-Nutzsignal für den Schleifenverstärker pegelneutral vorhanden ?
Je nach der Nutzung der Anlage sind Anpassungen zwingend notwendig und zu vermerken.
Prozedere
die Audioanlage ausschalten
Anweisungen und Bedeutungen
Messungen mit: RMS/THD A-WEIGHTING dBu Messgeräteinstellung kontrollieren
XL2 Analyzer Phantom „off“
die Störfelder suchen Messen, Pegel erfassen, Standorte erfassen
vergleichen der Messungen mit der Norm Messwerte besser als -47 dB sind in der Norm grösser als -47 dB dokumentieren
Messwerte grösser als -32 dB dokumentieren und untersuchen
event. sind Abklärungen notwendig Störsignale über den Kopfhörer analysieren
oder mit dem Terzanalyzer dokumentieren / speichern SL Meter 1/3 OCT Save
die Messungen wiederholen mit:
Licht Ein-Aus
Licht dimmen verschiedene Werte Bodenheizung
Andere Geräte etc.
Veränderungen der Messwerte analysieren
Verfahrensanweisung „Messungen an induktiven Höranlagen“ V11
4.2 Die magnetischen Feldstärke: Sollwert: 400 mA/m Toleranz ± 3 dB Vor der Feldstärkemessung, zuerst eine Frequenzanpassung machen
wie bei Pos. 4.3. Dies ergibt genauere Messwerte bei 1kHz mit Metallverluste.
4.3 Frequenzgang des Magnetfeldes: Sollwert:
100 Hz bis 5 kHz±
3 dB re. 1 kHz (bandbegrenzt)Prozedere Anweisungen und Bedeutungen
Feldstärke messen Messungen mit: RMS/THD A-WEIGHTING
oder HP 400 Signalquelle einspeisen
1 kHz Sinus und rosa Rauschen bandbegrenzt (Kombisignal)
Gain vom Schleifenverstärker erhöhen, bis die Kompression 6 bis12 dB anzeigt
5 Minuten warten die Homogenität prüfen und den Referenz-
punkt bestimmen.
diese Messungen können mit einer Feldstärke unter 0 dB erfolgen.
dies schützt den Verstärker vor Überlast !
Mess-Profil erstellen (z.B. in Querrichtung).
dazu den Schleifenstrom auf ca. 2A einstellen, oder tiefer bei kleiner Anlage
die Homogenität messen und festhalten den Mittelwert der Messdaten bestimmen dieser Wert ist dann der Referenzpunkt
Sollwerte der Feldstärke prüfen den Schleifenstrom erhöhen bis der Referenzpunkt 0dB erreicht ist.
die Homogenität und die Sollwerte kontrollieren.
Prozedere Anweisungen und Bedeutungen
Magnetische Feldstärke einstellen Messungen mit : RMS/THD Z-WEIGHTING
Signalquelle Rosa Rauschen (bandbegrenzt) einspeisen tiefer als den Sollwert
Sollwert
Kombisignal alternierend
Schleifenstrom kontrollieren
Frequenzgang messen in der Feldmitte Frequenzgang messen am Rand der Nutz- fläche
Frequenzgang messen, Referenz 1kHz Sinus von 100Hz bis 5 kHz
beim Referenzpunkt Korrektur vornehmen Nachmessungen an den anderen Standorten Rand und Mittepositionen
Frequenzkorrektur vornehmen von 100Hz bis 5 kHz ±3dB
mit Equalizer oder Klangregelung…….
Frequenzgang speichern XL2 Analyzer mit: SLMeter 1/3 OCT Save Speicherplatz und Standorte Messgeräteinstellung kontrollieren
XL2 Analyzer Phantom „off“
Messgeräteinstellung kontrollieren
XL2 Analyzer Phantom „off“
Verfahrensanweisung „Messungen an induktiven Höranlagen“ V9
die Messungen mit:
Höranlage EIN / Eingänge Verstärker stumm geschaltet
Höranlage Aus Pegel messen Ref.MP Höranlage Ein Pegel messen Ref.MP
4.4 vom System verursachter magnetischer Störpegel:
4.5 Die Feldstärke mit Echt-Signal:
4.6 Hörtest mit Echtsignal
4.7 Übersprechen in andere Räume mit Höranlagen (nicht Teil der Norm)
bei einer durchschnittlichen akustischen Lautstärke von 70 dB am Ohr im Zuschauerbereich sollte der Langzeitpegel der magnetischen Feldstärke 100mA/m betragen
Prozedere Anweisungen und Bedeutungen
im Raum 1 Signalton 1kHz einspeisen Die Feldstärke im Raum 1 soll 0dB sein 400 mA/m
Messung im Raum 2 mit ML1
Messungen mit: RMS/THD A-WEIGHTING oder HP 400
Übersprechen messen, nicht schlechter als -40dB Messungen mit: RMS/THD A-WEIGHTING
Prozedere Anweisungen und Bedeutungen
Veränderungen der Messwerte analysieren:
bei Störabstand grösser als -47dB darf die Erhö- hung des Störpegels bei eingeschalteter Anlage 3 dB nicht überschreiten
Hörtest vornehmen mit Kopfhörer die Klangqualität prüfen Signalquelle STIPA einspeisen
oder STIPA-Signal mit Talkbox vor Sprech- Mikrofon platzieren
Messungen mit: RMS/THD A-WEIGHTING oder HP 400
Sollwert: -12dB
Prozedere Anweisungen und Bedeutungen
Verfahrensanweisung „Messungen an induktiven Höranlagen“ V9
4.8 Kontrolle Sinus bei 0dB mA/m an der Messsonde mit Oszilloskop (10.3.2)
4.9 Verstärkermessung bei Überlast (gemäss Norm 10.3.2)
5. Abschlussarbeiten
- Einstellung der Anlage wie vor Beginn der Messungen - Die Anlage Ein-Ausschalten und die Funktionen prüfen - Notizen und Unterlagen bereitstellen
- Messprotokoll erstellen
Prozedere Anweisungen und Bedeutungen
Feldstärke messen Messungen mit: RMS/THD A-WEIGHTING
oder HP 400 Signalquelle einspeisen
1 kHz Sinus Gain vom Schleifenverstärker erhöhen, bis die Kompression 6 bis12 dB anzeigt
Feldstärk beim Ref. Punkt einstellen auf 0dB mA/m XL2 auf Oszilloskop umschalten Sinuswelle begutachten, keine Verzerrungen Messgeräteinstellung kontrollieren
XL2 Analyzer Phantom „off“
Prozedere Anweisungen und Bedeutungen
Feldstärke messen Messungen mit: RMS/THD A-WEIGHTING
oder HP 400 Signalquelle einspeisen
1 kHz Sinus Gain vom Schleifenverstärker erhöhen, bis die Kompression 6 bis12 dB anzeigt
Feldstärk beim Ref. Punkt einstellen auf 0dB mA/m Signalquelle zurückregeln mit1 kHz Sinus Feldstärke messen bis 7dB unter Sollwert erreicht
ist Messgeräteinstellung kontrollieren
XL2 Analyzer Phantom „off“
Frequenz erhöhen 2.5kHz, bis 3.15kHz, 4kHz Frequenz-Clipping messen am Verstärkerausgang mit Dämpfungsglied. Clipping begutachten.
Vergleichen mit den Geräte-Hersteller Daten.
Sprache 1.6 kHz Prüffrequenz 3.15 kHz Musik 2.0 kHz Prüffrequenz 4.0 kHz
Verfahrensanweisung „Messungen an induktiven Höranlagen“ V11
6. Einstellungen und Abgleich der Messgeräte:
Sendepegel und Messpegel kontrollieren:
Verbindung: direkte Verbindung XLR / XLR MR-PRO zum XL2 Analyzer MR-PRO: 1kHz 0 dBu einstellen
Pegel XL2 Analyzer: Bei der Verwendung der Messsonde CMR3 muss die Anzeige bei RMS/THD A-WEIGHTING
Sinus 1kHz 0 dB
LF(+/-0,2dB
LF)
Terzband XL2 Analyzer: Bei der Verwendung der Messsonde CMR 3 muss die Anzeige bei SLMeter 1/3
rdOCT Z-WEIFGTING FAST Sinus 1kHz 0 dBu (+/-0,2dBL)
Zeitkonstante SLOW
Verfahrensanweisung „Messungen an induktiven Höranlagen“ V11
Haupt-Anforderungen der Norm SN EN 60118-4:2015+A1:2018 Anhang A
1. Prüfsignale:(Punkt 5 der Norm)
1.1 Sinus
1.2 Rosa Rauschen bandbegrenzt (s. Punkt 5.3 der Norm)
(Die Bandbegrenzung muss mittels eines Butterworth-Hoch und
Tiefbandfilters mindestens dritter Ordnung erfolgen und -3 dB Abfall bei 75Hz und 6,5kHz ergeben).
1.3 Kombisignal 1:4 von Ampetronic: 1Sek. Sinus <>4 Sek. Rosa Rauschen
2. Kennwerte:Der Bezugswert des magnetischen Feldstärkepegels für 0 dB ist 400 mA/m (Punkt 3.1 der Norm)
2.1 Magnetischer Hintergrundgeräuschpegel: (Punkt 4.2 der Norm) Gemessen „A“ bewertet und Zeitkonstante „FAST“ soll besser sein (tiefer) als-47 dB re. 400 mA/m (Mittelungszeit 0,125 Sek)
Gemessen mit „A“ bewertet und Zeitkonstante „FAST“ schlechter als (höher) als–32 dB re. 400 mA/m muss dies vermerkt werden.
Es müssen Massnahmen zur Verbesserung getroffen werden.
Ausnahme:
Wenn die Anlage an einem Ort installiert ist, wo es sehr lärmig ist (z.B. Schalterhallen etc.). Hier können Werte bis -22dB re. 400 mA/m „A“
bewertet, geduldet werden.