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Die vergessene Zielgruppe Kinder psychisch kranker Eltern

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Academic year: 2022

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Eugen Daser

Die vergessene Zielgruppe –

Kinder psychisch kranker Eltern

Konzept einer Beratungsstelle auf der Basis qualitativ durchgeführter Interviewverfahren

Diplomica Verlag

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Daser, Eugen: Die vergessene Zielgruppe – Kinder psychisch kranker Eltern: Konzept einer Beratungsstelle auf der Basis qualitativ durchgeführter Interviewverfahren, Hamburg, Diplomica Verlag GmbH 2014

Buch-ISBN: 978-3-8428-9394-8 PDF-eBook-ISBN: 978-3-8428-4394-3

Druck/Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2014 Umschlagmotiv: © fasphotographic – Fotolia.com

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Alle Rechte vorbehalten

© Diplomica Verlag GmbH

Hermannstal 119k, 22119 Hamburg

http://www.diplomica-verlag.de, Hamburg 2014 Printed in Germany

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Inhaltsverzeichnis

Danksagung ... 7

Kurzfassung ... 9

1 Einleitung ... 11

2 Ausgewählte Krankheitsbilder psychischer Erkrankungen der Eltern ... 15

2.1 Schizophrenie ... 16

2.2 Affektive Störungen ... 19

2.3 Borderline - Persönlichkeitsstörung ... 21

3 Stand der wissenschaftlichen Forschung ... 23

4 Lebenswelt psychisch kranker Eltern ... 27

5 Lebenswelten der Kinder ... 33

5.1 Das Familiensystem ... 36

5.2 Probleme aus Kindersicht ... 42

6 Möglichkeiten der Unterstützung für Kinder psychisch kranker Eltern ... 45

6.1 Ambulante Präventionsprojekte ... 46

6.1.1 Die vergessenen Kinder ... 47

6.1.2 Netz und Boden e. V. ... 47

6.1.3 Auryn – Projekt ... 48

6.1.4 Kipkel e. V. ... 49

6.2 Patenschaften: „Pfiff e. V.“ ... 50

7 Modell einer Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche und deren Eltern ... 51

7.1 Einrichtungen und Anlaufstellen zur Versorgung psychisch kranker Erwachsener (Eltern) ... 52

7.2 Einrichtungen und Anlaufstellen für Kinder psychisch kranker Eltern ... 53

7.3 Auswertung der Interviews ... 54

7.4 Schlussfolgerungen für die Psychiatrie und Jugendhilfe... 57

8 Konzeption für eine Beratungsstelle als Präventionsprojekt für Kinder psychisch kranker Eltern ... 61

8.1 Errichtung einer „Beratungsstelle für Kinder psychisch kranker Eltern“ ... 63

8.2 Zielgruppe ... 65

8.3 Ziele der Beratungsstelle ... 66

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8.4 Leistungsbeschreibungen einzelner Projektbausteine ... 67

8.5 Finanzierungsplan ... 69

8.6 Kooperation mit Einrichtungen aus der Region... 72

8.7 Personelle Voraussetzungen und Räumlichkeiten ... 74

8.8 Qualitätskontrolle ... 74

9 Fazit und Ausblick ... 75

10 Literaturverzeichnis ... 79

11 Abbildungsverzeichnis ... 83

12 Tabellenverzeichnis ... 85

13 Literaturempfehlungen ... 87

14 Anhang I ... 89

15 Anhang II (Experteninterviews) ... 101

16 Anhang III (Betroffeneninterviews) ... 113

17 Anhang IV (Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz) ... 127

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Danksagung

Zunächst möchte ich mich bei dem Bundesministerium für Bildung und Forschung bedanken, dass mich auf allen Ebenen unterstützt hat, und letztlich zur Erstellung dieses Buches nicht unwesentlich beteiligt war.

Bedanken möchte ich mich bei den ExpertInnen, die sich für die Interviews zur Verfügung stellten, und mir ihr Wissen und ihre Erfahrung mitteilten.

Mein besonderer Dank gilt dabei auch den interviewten Betroffenen, die bereit waren, an den Interviews teilzunehmen, und die sich bereit erklärt haben, über dieses Thema und die belastende Situation zu sprechen.

Erst dadurch wurde ein subjektiver Zugang zum Thema möglich.

Danken möchte ich Frau Heidemarie Gregor, Akad. Rätin, Dipl. Pädagogin (Univ.), Dipl.

Sozialpädagogin (FH) für die Denkanstöße und die fachlichen Rückmeldungen während der Erstellung dieses Buches.

Danken möchte ich meinem Freund, Herrn Hans Kiefl, Dipl.-Psychologe, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. Ein ganz besonderer und toller Mensch, der immer mit Rat und Rückenwind spürbar war und sein wird.

Widmen möchte ich mein Buch aber vor allem meiner Frau Sabine und meinen Kindern, die mit mir geduldig sein mussten.

Ich danke euch von ganzem Herzen und möchte euch dieses Buch widmen!

Danken möchte ich auch all denen, die an mich und dieses Buch geglaubt haben!

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Kurzfassung

Die Tatsache, dass psychisch kranke Menschen auch Eltern sind, wird häufig vergessen oder als unwesentlich zur Kenntnis genommen.

Einer Perspektivenerweiterung, die zunehmend auch die Kinder als betroffene Angehörige in den Blick nimmt, sollte mehr Beachtung gewidmet werden.

Die professionellen HelferInnen richten ihren Blickwinkel in den letzten Jahren zwar immer mehr auf diese Problematik, jedoch gibt es noch wenige ausgereifte Konzepte und spezielle Einrichtungen, die für die Kinder psychisch kranker Eltern Beratung oder Begleitung anbie- ten.

Unmittelbare Probleme, Folgeprobleme und allgemeine psychosoziale Probleme stehen in diesen Situationen in einer gegenseitigen Wechselwirkung, verschiedenste Einflussfaktoren verbessern oder verschlechtern die Position der Kinder.

Um Folgeschäden und Verhaltensauffälligkeiten bei den betroffenen Kindern zu verringern, und einer Stigmatisierung und Tabuisierung psychischer Erkrankungen entgegen zu treten, die letztlich die Erreichbarkeit dieser Kinder erschwert, müssen nicht nur die Lebenswelten der Kinder, sondern auch die der Eltern betrachtet werden.

Diese Arbeit hat zum Ziel, die schwierige Situation der Kinder und die Auswirkungen der Erkrankung ihrer Eltern auf sie exemplarisch aufzuzeigen. Dabei sollen vor allem Einrichtun- gen, die mit Kindern arbeiten, unabhängig davon in welcher Art und Form dies geschieht, verstärkt für das Thema sensibilisiert werden.

Vorderdringliches Ziel ist es, Lobbyarbeit für die Kinder zu betreiben.

Diese „vergessene Zielgruppe“ soll mehr in die Aufmerksamkeit der Fachöffentlichkeit rücken, damit diese frühzeitig adäquate Interventionen einleiten kann.

Mit einem Vorschlag, wie diese Intervention aussehen kann und welcher institutionelle Rahmen dafür geeignet scheint, möchte ich dieses Werk schließen.

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1 Einleitung

In meiner früheren langjährigen therapeutischen Arbeit als staatlich anerkannter Motopäde/

Mototherapeut der Institutsambulanz einer Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, begegneten mir immer wieder Kinder und Jugendliche1, die mit psychischen Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten reagierten, deren Ursachen zunächst nicht sichtbar zu eruieren waren.

Je intensiver sich die Eltern in die therapeutische Arbeit mit einbinden ließen, desto mehr zeigte sich auch, worin die Auffälligkeiten ihren Ursprung hatten, sei es, dass die Eltern entweder selbst Hilfe benötigten oder sich bereits in therapeutischer oder psychiatrischer Behandlung befanden.

Auch bei meiner langjährigen freiberuflichen Tätigkeit in der sozialpädagogischen Familien- hilfe und der intensiven Erziehungsbeistandschaft für das Amt für Jugend und Familie, begegneten mir Eltern, die ich in der Alltagsnähe als deutlich psychisch erkrankt erlebt habe, und bei denen es meiner Meinung nach unverkennbar war, dass die Verhaltensauffälligkeiten der Kinder und Jugendlichen hier ihren Ursprung hatten.

In meiner Anstellung als Sozialpädagoge (B. A.) cand. während meines Studiums, begleitete ich täglich psychisch kranke Erwachsene, die zum Teil selbst auch Kinder haben.

Nicht selten zieht sich die psychische Erkrankung der Eltern wie ein roter Faden durch die Biographie dieser Familien.

Dabei sind die Kinder dieser Eltern oft die leidtragenden und hilflosen Angehörigen ihrer Eltern.

Die Belastungen für diese Kinder sind enorm, die belastenden Bedingungen können ihre

Entwicklung und somit ihren weiteren Lebensweg nachhaltig beeinflussen.

Aktuell gerät die Thematik „Kinder psychisch kranker Eltern“ immer mehr in den Fokus des Fachpublikums der Psychiatrie und Kinder- und Jugendhilfe.

1 Aus Gründen der Übersichtlichkeit und besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifisch differenzierte Schreibweise verzichtet, sofern sie nicht beim Zitieren übernommen werden muss. Werden Personenbezeich- nungen nur in der maskulinen bzw. femininen Form verwendet, so ist die andere Form dabei stets mitgemeint.

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Mein Interesse und meine Motivation mich diesem Thema zu widmen, ist die Tatsache, dass Kinder von psychisch kranken Eltern im Regelbetrieb der Psychiatrie als Angehörige oftmals noch nicht ins Auge gefasst werden, und in der Jugendhilfe häufig nicht als Hilfesuchende auftauchen.

Trotz der genannten Defizite ist die vermehrte Hinwendung zu dieser Problematik sehr zu begrüßen. Eine psychische Erkrankung der Eltern beeinflusst das ganze Familiensystem, und

gerade die Kinder können negative Auswirkungen auf ihre Entwicklung davontragen.

Der Autor möchte diese Thematik näher betrachten. Speziell werden präventive Ansätze und Möglichkeiten für Kinder ab dem Grundschulalter mit psychisch erkrankten Eltern2 exempla-

risch anhand der Stadt Landshut gezeigt.

Es gilt zu eruieren, wo es bereits Vernetzungen und Kooperationen gibt und wie zufrieden die Betroffenen sowie die MitarbeiterInnen dieser Einrichtungen mit der Zusammenarbeit sind.

Die Nutzer, die mit diesem Buch angesprochen werden sollen, sind vor allem die Betroffenen sowie die professionellen Fachkräfte aus der Jugendhilfe, der Erwachsenen- sowie der Kinder – und Jugendpsychiatrie.

Mit diesem Werk möchte ich ein Zeichen setzten, um Betroffene sowie Fachpublikum weiter und verstärkt zu sensibilisieren.

2 Auf Grund der unterschiedlichen Studien wird im Allgemeinen von einer Erkrankung der Eltern gesprochen.

Wird nicht explizit auf etwas anderes hingewiesen, ist damit die Erkrankung der Mutter gemeint.

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Dabei wird sich inhaltlich folgender Aufbau zeigen:

Nach einer kurzen Übersicht über die wichtigsten Merkmale der häufigsten psychischen Erkrankungen wird davon abgeleitet, welche Auswirkungen diese Krankheitsbilder auf die Lebenswelt der Betroffenen haben.

Um die Situation betroffener Kinder noch anschaulicher zu verdeutlichen, werde ich in einem Einschub, Auszüge aus Gesprächen mit Kindern betroffener Eltern einfügen und Interviews mit mittlerweile erwachsenen Kindern von psychisch kranken Eltern anschließen um zu beleuchten, wie sich die Erkrankung auf das System Familie im Allgemeinen und auf die Lebenssituation der Kinder und ihre Entwicklung im Speziellen niederschlägt.

Im sechsten Kapitel erfolgt ein Überblick über die bereits vorhandenen Möglichkeiten der Unterstützung für betroffene Kinder, um danach darzustellen, welche tatsächliche Umsetzung und Inanspruchnahme diese Angebote erfahren.

Es ist der Frage nachzugehen, ob eine Diskrepanz zwischen den formal vorhandenen Hilfs- möglichkeiten und den tatsächlich genutzten Angeboten besteht, deren Ursache dann zu diskutieren sein wird.

Im Anschluss daran werden exemplarisch Einrichtungen und Projekte vorgestellt, die nach Sicht des Autors nennenswert sind.

Der ursprüngliche Gedanke dieser Arbeit war, die Hilfsmöglichkeiten für die Kinder und psychisch erkrankten Eltern in der Stadt Landshut aufzuzeigen.

Eine der wichtigsten Schnittstellen im Versorgungssystem ist meiner Meinung nach die Erwachsenenpsychiatrie des Bezirkskrankenhauses Landshut. Leider kam kein Kontakt mit den entsprechenden Mitarbeitern zustande. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass ich mich bewusst hier nicht an den Sozialdienst, sondern an die Fachärzte für Psychiatrie und Psycho- therapie gewandt habe.

So verzögerte sich die Durchführung des Experteninterviews mehrfach. Im zeitlichen Rahmen dieses Buches war es mir leider nicht möglich, das Interview zu führen.

Daher musste der Autor leider die vorliegende Untersuchung ohne dieses Experteninterview abschließen, wodurch sich der Schwerpunkt dieser Studie nochmals verändert hat.

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Deshalb hat sich der Autor dafür entschieden, aus dem Blickwinkel der betroffenen Kinder, deren Wünschen3 und erlebter Realität in der Jugendhilfe und der Erwachsenpsychiatrie zu skizzieren, und als Ergebnis dessen, ein präventives Angebot mit dem Focus auf den betroffe- nen Kindern, zu entwerfen.

Im achten Kapitel wird eine Konzeption für eine Beratungsstelle als Präventionsprojekt für Kinder psychisch kranker Eltern vorgestellt, die potentiell auf ähnlich strukturierte deutsche Städte übertragbar wäre.

Mit einem Fazit und Ausblick schließe ich das Buch im neunten Kapitel.

3 Ich beziehe mich hierbei im ganzen Text auf die Aussagen meiner geführten Interviews mit betroffenen Kindern und Expertenstellen. Die nähere Ausführung ist dem Anhang zu entnehmen.

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2 Ausgewählte Krankheitsbilder psychischer Erkrankungen der Eltern

Eine umfassende Definition für psychische Erkrankungen zu finden, ist nicht einfach; die Frage, was einen psychisch kranken Menschen ausmacht, ist ähnlich schwer zu beantworten.

Sehr treffend scheint mir die Definition von Dörner et al., die psychisch Kranke als Menschen betrachtet, die bei der Lösung ihrer Probleme in einer Sackgasse gelandet sind, aus der sie nicht mehr heraus wissen und dadurch in eine Krise geraten (vgl. Dörner et al., 2009, S. 17).

Alternativ betrachtet, sind psychische Krankheiten, die akut und/oder chronisch verlaufen können, Störungen im Lebenslauf, die mit einer Herabsetzung der Leistungsfähigkeit einher- gehen.

Eine psychische Störung bezeichnet eine Störung im Erleben und Verhalten und kann unterschiedliche Formen annehmen – von leichten bis hin zu schweren Störungen.

Sie ist charakterisiert durch abweichendes Verhalten von der Norm, abweichend vom „norma- len“, positiven Verhalten der Gesellschaft.

Des Weiteren kann persönlicher Leidensdruck ein weiteres Kriterium für eine psychische Störung sein. Damit sind subjektive Empfindungen wie beispielsweise Schuld und Angstge- fühle, Gefühle des Unglücklichseins oder Traurigkeit gemeint, die ein solches Ausmaß annehmen, dass der Betroffene einen starken Leidensdruck verspürt und diese Gefühle seinen Alltag bestimmen.

Die Charakterisierung der Erkrankungen erfolgt nach ICD 10 (International classification of diseases, Kapitel V), dem aktuellen internationalen Klassifikationsschema psychischer Erkrankungen, an dem sich der Verfasser orientiert.

Im Folgenden werden die wesentlichen und charakteristischen Symptome der ausgewählten psychischen Erkrankungen erläutert. Die Erläuterungen sind notwendig, um die Situation, mit denen die Kinder konfrontiert sind, verstehen zu können. Dabei erhebt die Darstellung nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und setzt gewisse Grundkenntnisse voraus.

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2.1 Schizophrenie

Arieti betrachtet die Schizophrenie auf eine sehr interessante Art und Weise, indem er die Schizophrenie auf eine eigene Sichtweise in diesem nachfolgenden Gedicht allgemeinver- ständlich vorstellt.

Motto

„Während die sogenannten normalen Menschen Gefangene der Realität bleiben, wird der Schizophrene zu einem Flüchtling der Realität.

Während wir mit den Füßen fest auf der Erde bleiben,

ist er wie ein Astronaut, der sich aufmacht, bessere Welten zu erkunden;

aber im Gegensatz zu wirklichen Astronauten,

hat der Schizophrene ernste Schwierigkeiten, zu unserem bescheidenen Planeten zurück zu kehren.

Sein Versuch, der Menschheit, bzw. dem Menschsein zu entfliehen, ist vergeblich, weil er immer ein Mensch bleiben wird.

Gerade weil er so sehr Mensch und so sehr in diese Welt verstrickt ist, wird er schizophren.“

(Arieti, 1985. S. 30)

Trotz der weiten Verbreitung dieser Störung, der frühen Erstbeschreibung im Jahre 1908 durch Eugen Bleuler und der darauf folgenden intensiven Forschung, entzieht sich diese psychische Störung bis heute in vielen Teilen dem Verständnis.

Die Schizophrenie gehört mit einer Lebenszeitprävalenz von 1,72% zu den weit verbreiteten Krankheiten, derzeit leiden schätzungsweise ca. 40 Millionen Menschen weltweit an einer Form der Schizophrenie (vgl. Arieti,1995, S. 12).

Nach Dilling u. a. zeichnen sich schizophrene Erkrankungen vor allem durch grundlegende Veränderungen von Denken, Fühlen, Wahrnehmen und des Handelns aus.

Sie betreffen die gesamte Persönlichkeit und beeinträchtigen die Grundfunktionen, die dem Menschen ein Gefühl von Individualität, Einzigartigkeit und Entscheidungsfreiheit geben. Der schizophrene Mensch fühlt sich verändert, fremd, teils irreal und von außen beeinflusst.

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