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Kinder psychisch kranker Eltern brauchen Aufmerksamkeit

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Pressemitteilung

Nationales Zentrum Frühe Hilfen in der BZgA Maarweg 149 - 161 50825 Köln

Telefon 0221 8992-0 Telefax 0221 8992-300 www.fruehehilfen.de

Träger:

In Kooperation mit:

Kinder psychisch kranker Eltern brauchen Aufmerksamkeit

Tagung des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen stärkt die interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Familien

Köln, 27. Januar 2017. Wenn Eltern an einer psychischen Erkrankung wie Depression oder Sucht leiden, sind nicht nur sie betroffen, sondern häufig sind damit auch die Entwicklungsbedingungen der Kinder erheblich belastet.

Doch oftmals geraten die Kinder und gerade die Jüngsten aus dem Blickfeld.

Schätzungsweise 500.000 bis 600.000 Säuglinge und Kleinkinder in Deutsch- land leben in Familien mit betroffenen Elternteilen. Das Erkennen der elterli- chen Erkrankung und eine im Bedarfsfall professionelle oder ehrenamtliche Begleitung können diesen Eltern helfen, besser für ihre Kinder zu sorgen und deren Chancen auf ein gesundes Aufwachsen zu erhöhen.

Die Koordinierung erforderlicher Hilfen für die betroffenen Familien ist daher eine wichtige kommunale Aufgabe. Frühe Hilfen können dabei einen Beitrag leisten. Sie kommen aber häufig bei der Begleitung psychisch kranker Eltern und ihrer Kinder an ihre Grenzen. Hier könnte auch der Öffentliche Gesund- heitsdienst mit seinen – auch aufsuchenden – sozialpsychiatrischen und so- zialpädiatrischen Diensten die Netzwerkarbeit sinnvoll ergänzen. Um einer- seits eine bessere Versorgung der Kinder und ihrer Familien zu ermöglichen, andererseits aber auch die Grenzen der Frühen Hilfen zu erkennen, hat heu- te das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Ulm zu einer Fachtagung zum Thema „Interdisziplinäre Versorgung von Kindern psychisch kranker Eltern aus Sicht der Frühen Hil- fen“ eingeladen. Über 200 Fachkräfte aus Wissenschaft und Praxis nehmen an der Veranstaltung teil.

„Wenn Eltern krank sind, betrifft das auch immer ihre Kinder. Gerade Kinder, deren Eltern an einer psychischen Erkrankung leiden, brauchen Unterstüt- zung. Hier setzen die Frühen Hilfen an. Mit dieser Tagung bauen die Frühen Hilfen eine Brücke für eine bessere Zusammenarbeit der unterschiedlichen Professionen im Gesundheitswesen und der Kinder- und Jugendhilfe. Beson- ders die Zusammenarbeit mit den sozial-psychiatrischen Diensten ist uner- lässlich“, betont Caren Marks, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), bei der Veranstaltung.

„Familien mit psychisch kranken Eltern bedürfen unserer besonderen Auf- merksamkeit“, erklärt Ingrid Fischbach, Parlamentarische Staatssekretärin aus dem Bundesministerium für Gesundheit. “Insbesondere mit dem Präven- tionsgesetz haben wir die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Ärztinnen

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und Ärzte im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen sowohl die Kinder als auch die Familien in den Blick nehmen, um verstärkt individuelle Risiken und Belastungen zu erkennen und bei Unterstützungsbedarf die Familien auf re- gionale Hilfsangebote hinzuweisen.“

Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), in der das NZFH seinen Sitz hat, erklärt: „Insbesondere jüngeren Kindern von Eltern mit einer psychischen Erkrankung merkt man häufig nicht an, wie belastet sie schon sein können. Sie wirken oft ruhig und unauffällig. Erst mit der Zeit wird deutlich, dass sie zum Teil erhebliche Ent- wicklungsdefizite aufweisen. Studien zufolge haben betroffene Kinder ein 2,4- bis 6-fach erhöhtes Risiko, später selbst einmal eine Abhängigkeitserkran- kung zu entwickeln. Umso wichtiger ist es, hier so früh wie möglich zu unter- stützen.“

Prof. Dr. Sabine Walper, Forschungsdirektorin am Deutschen Jugendinstitut und Kooperationspartner der BZgA im NFZH, erläutert: „Aus den Ergebnissen unserer Kommunalbefragung wissen wir, welche große Bedeutung das The- ma auch bei den Fachkräften hat. Viele Netzwerke Früher Hilfen beschäftigen sich damit, wie die interdisziplinäre Versorgung von Familien mit psychisch kranken Eltern gelingen kann. Allerdings stellen sie immer wieder fest, dass die Akteure der Frühen Hilfen damit häufig überfordert sind.“

Neben Vorträgen finden während der heutigen Fachtagung sechs Workshops rund um das Tagungsthema statt, die von zahlreichen Fachgesellschaften begleitet werden. Grundlage zur Tagung bildet ein Eckpunktepapier, welches das NZFH bereits 2016 mit Unterstützung von 25 Fachgesellschaften und In- stitutionen herausgegeben hat.

Das Eckpunktepapier sowie das Programm der Veranstaltung stehen auf der Internetseite des NZFH unter www.fruehehilfen.de zur Verfügung. Eine Veröf- fentlichung der Tagungsdokumentation ist vorgesehen.

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen ist ein Kooperationsprojekt der Bundes- zentrale für gesundheitliche Aufklärung mit dem Deutschen Jugendinstitut e. V. und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frau- en und Jugend. Es unterstützt seit 2007 die Fachpraxis dabei, familiäre Be- lastungen und Ressourcen früher zu erkennen, bedarfsgerechte Angebote bereitzustellen und die Vernetzung der unterschiedlichen Berufsgruppen zu fördern. Außerdem koordiniert das NZFH die Bundesinitiative Frühe Hilfen auf Bundesebene.

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