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Die Nase prägt trägt zu unserem Aussehen bei, durch sie strömt unsere Atemluft und sie erfüllt die Rolle einer Empfangsstation für Gerüche.

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9. Der Atemapparat

Der Atmungsapparat wird von all jenen Organen gebildet, die an der Aufnahme von Sauerstoff und der Abgabe von Kohlendioxid beteiligt sind: Mund, Nase, Rachen, Kehlkopf, Luftröhre, Lunge und Bronchien.

Jeder Anteil der Atmungsorgane hat seine eigene Aufgabe um die Atmung richtig durchzuführen.

Sie dienen der Erwärmung, Befeuchtung, Reinigung und Kontrolle

(Geruchsempfinden) der Atemluft sowie dem Übertritt von Sauerstoff ins Blut und von Kohlendioxid aus dem Blut in die ausatmende Luft.

Der Kehlkopf ermöglicht als Verschluss- und Stimmorgan die Lautbildung sowie die gemeinsame Nutzung von Teilen des Atemapparates mit dem

Verdauungsapparat.

Aber im Großen und Ganzen sorgt das komplette Organsystem des

Atemapparats einerseits für die Sauerstoffaufnahme und andererseits für die Kohlenstoff- und Wasserdampfabgabe.

Die Nase (Nasus)

Die Nase prägt trägt zu unserem Aussehen bei, durch sie strömt unsere Atemluft und sie erfüllt die Rolle einer Empfangsstation für Gerüche.

Sichtbar sind die Außenwände der Nase, das Entscheidende verbirgt sich aber in ihrem Inneren.

Die Nasenlöcher bilden die Eingänge zu den beiden Nasenhöhlen, die voneinander innen durch eine knorplige Wand, das Nasenseptum, getrennt werden.

Da die Nase aus zwei Höhlen besteht, bezeichnet man sie als paariges

Riechorgan. Nach unten hin trennt die Gaumenplatte die Nase vom Mundraum.

Am hinteren Ende der Nase gibt es zwei weitere "innere" Nasenlöcher

(Choanen). Durch sie steht die Nase mit dem Rachen in direkter Verbindung.

Aus den Nasenwänden ragen drei Wülste (die Nasenmuscheln) in die Nasenhöhle hinein, die je nach ihrer Lage obere, mittlere oder untere Nasenmuschel genannt werden.

Sie sind mit einer Schleimhaut überzogen, deren Flimmerhärchen und Schleim die Nase sauber halten.

Sie sorgen dafür, dass Schmutz und Bakterien heraus befördert werden.

Die feinen Härchen in den Nasenlöchern unterstützen sie bei dieser Aufgabe.

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Sie filtern die Atemluft schon beim Einatmen und lassen groben Dreck erst gar nicht hinein.

Die Aufgabe der Nase ist die Aufbereitung der Atemluft.

Husten und Niesen dienen der Entfernung von Verunreinigungen aus den Atemwegen.

Durch plötzlichen Ausstoß der eingeatmeten Luft mit hoher Geschwindigkeit (bis zu 160 km/h) werden die Verunreinigungen mitgerissen.

Über der oberen Nasenmuschel, ganz nah beim Gehirn, liegt die Riechregion, eine Riechschleimhaut mit Millionen von Riechzellen, die für das eigentliche Riechvermögen von ein bis zwei Briefmarken.

Hier sitzen die fünf bis sechs Millionen Riechzellen, die den Riechvorgang ermöglichen.

Wenn wir durch die Nase einatmen, können wir verschiedene Gerüche unterscheiden.

Im oberen Teil der Nasenhöhle befinden sich die Riechzellen, welche die verschiedenen Gerüche wahrnehmen und als Nervenimpulse an das Riechzentrum im Gehirn weiterleiten.

Wir sind in der Lage, ca. 12.000 verschiedene Gerüche zu unterscheiden. Nicht der Geschmackssinn sondern der Geruchssinn liefert die wesentlichen

Informationen über eine Speise.

Während der Geschmackssinn lediglich zwischen süß, sauer, bitter und salzig unterscheiden kann, beurteilen wir mit unserer Nase, wie das Essen eigentlich schmeckt.Vermutlich sind die einzelnen Riechzellen auf bestimmte Gerüche spezialisiert, d.h. nicht alle Sinneshärchen können von allen Düften erregt werden. Sie unterscheiden sich in der Wahrnehmung der sogenannten Grundgerüche, wie z.B. würzig, ranzig, fruchtig oder faulig.

Als Nasennebenhöhlen bezeichnet man die direkt an den Nasenraum

angrenzenden luftgefüllten Höhlen: die seitlich angrenzenden Kieferhöhlen, die hinten liegende Keilbeinhöhle sowie die beiden Stirnhöhlen.

Der Rachen (Pharyx)

Der Rachen erstreckt sich von der Schädelbasis bis hin zur Speise- und Luftröhre.

Der bis zu 15 cm lange Muskelschlauch liegt vor der Wirbelsäule. Er verbindet die Mundhöhle mit der Speiseröhre und die Nasenhöhlen mit dem Kehlkopf. Er ist ebenso wie die Mundhöhle und die Mandeln mit einer Schleimhaut

überzogen. .

Von der Nase aus gelangt die bereits vollständig mit Wasserdampf gesättigte Atemluft in den Rachen. Anatomisch ist der Rachen in drei Abschnitte gegliedert - dem oberen, mittleren und unteren Rachenraum.

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Der obere Rachenraum (Epipharynx) grenzt unmittelbar an die hinteren Nasenlöcher und ist ein reiner Luftweg. Hier mündet auch die paarige Ohrtrompete, die bei Gähnen und Schlucken den Druckausgleich zwischen Paukenhöhle und Außenwelt ermöglicht.

Da die Ohrtrompete direkt hinter dem unteren Nasengang mündet, können Schwellungen der Nasenschleimhaut diesen Mechanismus blockieren und zu Hörstörungen führen.

Der mittlere Rachenraum (Mesopharynx), der sich hinter der Mundhöhle befindet und ein gemischter Luft-Speise-Weg ist. Daher ist er ebenso wie die übrigen Teile des Magen-Darm-Traktes von einer mehrschichtigen,

unverhornten Plattenepithel bedeckt.

Um zu verhindern, dass Speisen in den oberen, luftführenden Rachenraum gelangen, befindet sich zwischen dem oberen und mittleren Rachenraum die Gaumensegel die beim schlucken angehoben wird und so den luftführenden oberen Rachenraum gegen den speisehaltigen mittleren Rachenraum abdichtet.

Der weiche Gaumen läuft in das Zäpfchen (Uvula) aus. Weicher Gaumen,

Zäpfchen und die Rachenhinterwand lösen bei Berührung unwillkürlich Schluck- und Würgereflexe aus.

Am Übergang von der Mundhöhle zum mittleren Rachenraum befinden sich die Mandeln. - Zwei kleine, beidseitig angelegte Organe des Immunsystems.

Sie sind an der Abwehr von Infektionen durch Bakterien und Viren, die über die Mundhöhle eindringen, beteiligt.

Im unteren Rachenraum (Hypopharynx) grenzt der hintere Abschnitt der Zunge, der Zungengrund, direkt an den Kehldeckel an. Durch die Muskulatur des Mundbodens wird der Zungengrund ständig nach vorne gezogen, so dass der Kehldeckel geöffnet bleibt. Lediglich beim Schlucken entspannt sich die Mundboden-Muskulatur und der Kehldeckel verhindert das Eindringen von Speisen in die nachfolgenden Luftwege.

Wichtig:

Im Fall einer Bewusstlosigkeit kann die Muskulatur ebenfalls erschlaffen und der Zungenboden durch das Eigengewicht der Zunge nach hinten fallen. Dadurch kann der Kehldeckel die Luftwege verschließen. Die Lagerung in der stabilen Seitenlage verhindert dies.

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Seitenwände und Rückwand des Rachens bestehen aus

Rachenmuskeln. - Der sogenannten Schlundbogenmuskulatur. Diese verkürzen und heben den Rachen bei der Kontraktion im Zuge des Schluckaktes. Das schützt vor dem Einatmen von Nahrungsbestandteilen und transportiert den Nahrungsbrei weiter zur Speiseröhre.

Der Kehlkopf (Larynx)

Der Kehlkopf schließt sich an den Rachen an.

Er besteht aus Knorpeln, Bindegewebe, Muskeln und Schleimhäuten und bildet ein Hohlorgan.

Dem Kehlkopf kommen zwei wichtige Funktionen zu.

Der innen liegende Kehldeckel (eine Knorpelplatte) dient als Ventil.

Er verschließt beim Schlucken den Kehlkopf und verhindert damit, dass Nahrung oder Flüssigkeit in die Luftröhre gelangt.

Eine weitere Aufgabe des Kehlkopes ist die Stimmbildung.

Unterhalb des Kehldeckels bildet die Kehlkopfschleimhaut zwei sich gegenüberliegende Falten, die sogenannten Stimmlippen.

Die inneren Ränder der Stimmlippen sind die Stimmbänder. Sie sind das wichtigste Organ der Stimmbildung und bestehen aus Bindegewebe.

Sie werden durch den Luftstrom in Schwingung versetzt und bringen hierdurch Töne hervor.

Zusätzlich ist der Kehlkopf auch am Husten beteiligt.

Das Husten dient der Befreiung der unteren Luftwege von eingedrungenen Fremdkörpern, Staubpartikeln und Schleimablagerungen, erfolgt aber auch bei Schleimhautreizungen der Luftröhre oder Bronchien.

Die Luftröhre (Trachea)

Die an den Kehlkopf nach unten hin anschließende Luftröhre ist ca. 10-15 cm lang, hat einen Durchmesser von etwa 2 cm und besteht aus bis zu 20

hufeisenförmigen Knorpelspangen, die nach hinten geöffnet und über elastische Bänder miteinander verbunden sind. Die Hinterseite wird von Muskulatur und Bindegewebe gebildet.

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Die Knorpelspangen verstärken die Wand der Luftröhre, damit sie sich durch den Druck während der Ein- und Ausatmung nicht verschließt oder erweitert.

Innen ist die Luftröhre mit einem Flimmerepithel bedeckt, in das

schleimbildende Becherzellen eingestreut sind. Der permanente Schlag der feinen Flimmerhärchen in Richtung Kehlkopf transportiert Fremdkörper, z.B.

Staubpartikel, ebenso wie Schleim aus der Luftröhre hoch zum Kehlkopf, wo es dann zu einem Hustenreiz und zum Abhusten kommt. Der Schleimtransport erfolgt mit einem Tempo von 1-1,5 cm pro Minute. Diese Bewegung des Flimmerepithels wird bereits durch den Rauch einer einzigen Zigarette vollständig gelähmt. Starkes Rauchen kann gar das Flimmerepithel in

Plattenepithel, dem diese Schutzfunktion ganz fehlt, umwandeln und so das Risiko für Bronchialkrebs erhöhen.

Die Bronchien

Die Luftwege der Lunge werden als Bronchien bezeichnet.

Etwa auf Höhe des vierten Brustwirbels verzweigt sich die Luftröhre in den rechten und den linken Hauptbronchus, die zu den beiden Lungenflügeln führen.

Diese beiden großen Hauptbronchien teilen sich dann in den beiden Lungenflügeln auf und verzweigen sich bis zu den Lungenspitzen.

Die Bronchien verzweigen sich in immer kleinere Lappen-, Segment- und Läppchenbronchien sowie verschiedene Stufen von Bronchiolen, bis sie als Lungenbläschen (Alveolen) bezeichnet werden, an denen der eigentliche Gasaustausch von Sauerstoff und Kohlendioxid zwischen Atemluft und Blut stattfindet.

Die Lungen (Pulmones)

Die Lungen sind zwei Weichteilgebilde, die den gesamten Brustraum mit Ausnahme des Herzens und der großen Gefäße ausfüllen.

Sie werden durch Spalten in drei (rechts) bzw. zwei (links) Lappen unterteilt, die wiederum in Segmente und Lungenläppchen unterteilt sind. Lungenläppchen sind die Grundstruktur der Lunge und sie bestehen aus einer Bronchiole, die sich in die Lungenbläschen verästelt.

Beide Lungenflügel sind von einer doppelten Hülle, dem Brustfell, überzogen,

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das sie vor Verletzung durch Reibung an Rippen oder anderen Knochen schützt.

Das Lungengewebe besteht aus unzähligen kleinsten dünnwandigen Bläschen, den Alveolen, in denen der Gasaustausch zwischen der Atemluft in der Lunge und dem Blut stattfindet. Feinste Blutgefäße umspannen die Alveolen und nehmen den frischen Sauerstoff aus der Lunge auf. Mit dem Blutstrom wird dieser im ganzen Körper verteilt.

Gleichzeitig wird das im Körper aus verbrauchtem Sauerstoff entstandene Kohlendioxid vom Blut der Lungengefäße an die Lunge abgegeben und danach abgeatmet.

Durch den besonderen Aufbau des Lungengewebes erhält die Oberfläche der Lunge die gewaltige Ausdehnung von 100 Quadratmetern zum Austausch von Blut und Luft. In den Lungenbläschen sind Blut und Luft nur durch eine dünne Schicht getrennt, durch die der Sauerstoff aus den Lungenbläschen in das Blut der winzigen Gefäße übergeht. Umgekehrt gelangt das Kohlendioxid, ein

Abfallprodukt, aus den Gefäßen über die Lungenbläschen in die Ausatmungsluft nach außen.

Damit die Lungenbläschen ständig mit frischer, sauerstoffreicher Atemluft gefüllt werden, müssen Erwachsene ca. 15mal und Kinder ca. 25mal pro Minute einatmen: Mit der Einatmung gelangt sauerstoffreiche Luft in die feinen

Blutgefäße, die die Lungenbläschen umgeben. Durch die Ausatmung wird die kohlendioxidreiche, d. h. sauerstoffarme Luft nach außen abgegeben.

Das Brustfell (Pleura)

Das Brustfell besteht aus zwei hauchdünnen Häutchen, die man als Pleurablätter bezeichnet. Es wird in zwei Anteilen unterteilt.

Eines kleidet die Brustwand von innen aus (Rippenfell - Pleura parietalis), das andere überzieht die Lungen (Lungenfell - Pleura visceralis).

Diese zwei Häutchen liegen eng aneinander. Zwischen beiden Brustfellblättern befindet sich der Pleuraspalt. Dieser ist im Normalfall weniger als 1mm breit, da beide Häutchen durch einen dünnen Flüssigkeitsfilm aneinander haften.

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Der Atemvorgang

Neben den Atmungsorganen benötigt der menschliche Körper zur Atmung noch die Atemmuskulatur, die hauptsächlich für die Einatmung wichtig ist, während beim Ausatmen Brustkorb (Thorax) und Lunge weitgehend passiv in ihre Ruhelage zurückkehren.

Die Einatmung (Inspiration)

Die Einatmung wird überwiegend durch das Zwerchfell und die äußeren Zwischenrippenmuskeln geleistet.

Als Folge der Vergrößerung des Brustraumes, dem die Lungen zwangsweise folgen müssen, fließt die Einatemluft über die Nase oder / und den Mund, durch die Luftröhre und erreicht schließlich die beiden Lungenflügel im Brustkorb.

Die beiden Lungenflügel sind das elastischste Gewebe unseres Körpers. Durch ihre Elastizität haben sie nach der Vergrößerung bei der Einatmung das

Bestreben, sich wieder zu ihrer Ausgangsgröße zu verkleinern. Dabei geben sie die in ihnen enthaltene Luft ab.

Ausatmung (Expiration)

Die Ausatmung geschieht durch das Zusammenziehen des elastischen Lungengewebes und dem damit verbundenen Ausfließen der Luft aus den Lungenflügeln.

Unterstützt wird sie durch die elastischen Rückstellkräfte der bei der Einatmung nach außen gedehnten Bauchwand und des vergrößerten Brustkorbs.

Das Zwerchfell ist eine flache Muskelplatte, die Bauch- und Brustraum voneinander trennt.

In der Ruhelage wölbt es sich relativ weit nach oben. Zum Einatmen verkürzen sich die Muskelfasern und flachen die gebildete Zwerchfellkuppel ab, wodurch sich das Lungenvolumen vergrößert und Luft einströmt. In Ruhe übernimmt das Zwerchfell etwa zwei Drittel der Atemarbeit, mit zunehmender körperlicher

Anstrengung wird dieser Anteil jedoch immer geringer und der Mechanismus der Rippenatmung gewinnt an Bedeutung.

Die Rippen umfassen den Brustraum nicht genau horizontal, sondern von hinten nach vorne stark abfallend. Sie sind hinten an der Wirbelsäule fixiert und durch die inneren und äußeren Zwischenrippenmuskeln miteinander verbunden. Beim Einatmen verkürzen sich die äußere Zwischenrippenmuskeln

und heben die Rippenbögen in eine mehr horizontale Lage. Dadurch vergrößert sich das Lungenvolumen und Luft strömt ein. Beim Ausatmen sind - wenn

überhaupt - die innere Zwischenrippenmuskulatur sowie die senkrechten Bauchmuskeln beteiligt.

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Die Atemmuskulatur wird über Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt des Blutes reguliert. Ein Absinken der Sauerstoff-Konzentration bzw. ein Anstieg der Kohlendioxid-Konzentration in Blut und Nervenflüssigkeit stimulieren die Atmung. Des weiteren stimuliert jede Form der körperlichen Anstrengung das Atemzentrum, so dass schon bei Beginn einer sportlichen Dauerleistung die Atmung verstärkt wird, obwohl sich Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt im Blut noch nicht verändert haben.

Atemgrößen

Die grundlegenden und wichtigsten Messgrößen, die zur Beurteilung der Funktion des Atmungsapparates benutzt werden, sind:

Atemzugvolumen

Atemfrequenz

Atemminutenvolumen

inspiratorisches Reservevolumen

exspiratorisches Reservevolumen

Residualvolumen

Vitalkapazität

Totalkapazität

Die nachfolgenden Angaben und Werte sind als „Richtwerte“ zu verstehen, da sie teilweise großen Schwankungen unterliegen. Die tatsächlichen Werte hängen von mehreren Faktoren, wie Gewicht, Körperbauproportionen,

Geschlecht, Lebensweise, Alter und dem Trainingszustand der Atemmuskulatur eines jeden einzelnen Menschen ab.

Atemzugvolumen

Hierunter versteht man das Luftvolumen pro Atemzug.

Durchschnittlich sind dies bei ruhiger relativ flacher Atmung ca. 500 ml Luft.

Atemfrequenz

Die Atemfrequenz ergibt sich aus der durchschnittlichen Anzahl der Ein- und Ausatmungen pro Minute und ist altersbedingt.

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Folgende Tabelle gibt die bei einzelnen Altersstufen unter Ruhebedingungen erzielten Werte an.

Atemfrequenz und Atemvolumen bei verschiedenen Altersstufen (Trübenbach 2000)

Altersstufe Atemfrequenz

(min.) Atemzugvolumen (ml)

Neugeborene (< 28

Tage) 40 20 - 40

Säuglinge (1 Monat – 1

Jahr) 30 50 - 100

Kleinkinder (1 – 5

Jahre) 25 100 - 200

Schulkinder (6 – 13

Jahre) 20 200 - 400

Jugendliche (14 – 18

Jahre) 15 300 - 500

Erwachsene (> 18

Jahre) 12 500 - 800

Atemminutenvolumen

Das Atemminutenvolumen ergibt sich aus der Multiplikation von

Atemzugvolumen mal Atemfrequenz und beträgt bei einem Erwachsenen im Mittelwert ungefähr 8 Liter pro Minute.

Inspiratorisches Reservevolumen

Die Luftmenge die bei normaler Atemlage zusätzlich eingeatmet werden kann wird als inspiratorisches Reservevolumen bezeichnet.

.

Exspiratorisches Reservevolumen

Nach dem normalen Ausatmen bleibt stets noch ein wenig Luft in den

Lungenflügeln zurück, durch Anstrengung kann das Luftvolumen in der Lunge allerdings noch um ca. 1 l verringert werden. Diese zusätzlich ausgeatmete Luftmenge wird auch als exspiratorisches Reservevolumen bezeichnet.

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Residualvolumen

Die verbleibende Luft, die auch nach verstärkter Exspiration noch Luft in der Lunge zurückbleibt, ist das Residualvolumen.

Vitalkapazität

Die Vitalkapazität setzt sich aus Atemzugvolumen, inspiratorisches Reservevolumen und exspiratorisches Reservevolumen zusammen.

Sie ist das Lungenvolumen, welches zwischen tiefster Inspiration und kräftiger Expiration auf einmal ventiliert werden kann. Bei einem gesunden Erwachsenen werden die Werte 3,5 – 5,5 Liter erreicht.

Bei Untersuchungen der Lunge kann die Vitalkapazität Hinweise auf eine mögliche Lungenerkrankung geben.

Totalkapazität

Der Wert der Totalkapazität ergibt sich durch die Addition von Vitalkapazität und Residualvolumen und errechnet somit wieviel Luft die Lunge maximal in sich aufnehmen kann.

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15. Das Verdauungssystem

Allgemeines

Vereinfacht kann man sich das Verdauungssystem als einen Hohlraum ansehen, der unseren Körper vom Mund bis zum Anus röhrenförmig durchzieht.

Die eigentliche Aufgabe unseres Verdauungssystems besteht darin, die mit der Nahrung aufgenommenen Nährstoffe zur Energiegewinnung oder zum Aufbau körpereigener Substanz in ihre einfachsten Bausteine zu zerlegen.

Das Verdauungssystem des Menschen besteht im Großen und Ganzem aus:

Mund- und Rachenraum (Hier wird die Nahrung zerkleinert und eingespeichelt.)

Speiseröhre (Über die Speiseröhre wird die Nahrung zum Magen weiter transportiert)

Magen (Hier werden Verdauungsenzyme produziert und immer kleine Portionen von Nahrungsbrei an den Dünndarm abgegeben)

Dünndarm (Hier werden Sekrete zugeführt und u.a. Kohlenhydrate, Vitamine, Fette und Mineralien absorbiert.)

Dickdarm (Hier wird u.a der Rest des Nahrungsbreis bis zur Ausscheidung gelagert)

Bauchfell (Es umhüllt die inneren Organe, dient der Aufnahme von Flüssigkeit)

Außerdem übernehmen Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse wichtige Aufgaben in dem Prozess der Verdauung.

Mund- und Rachenraum

Unsere Lippen sind sehr empfindungsreiche Teile. Die außen, festere Haut der Lippen mündet in die empfindliche Schleimhaut im Inneren unseres Mundes.

Auch unsere Zunge ist mit einer Schleimhaut umgeben. Sie besteht aus einer quergestreiften Muskulatur und besitzt dicht gewebte sensible und motorische Fasern der Nerven. Ihr Äußeres besteht aus winzigen, warzenähnlichen

Erhebungen ( Papillen), die ihr eine raue Außenstruktur verleihen. Mitten unter ihnen, am Gaumen und im tieferem Mundraum sind Geschmacksrezeptoren angesiedelt, die unserer Geschmackswahrnehmung dienen und mit unseren Geschmacksknospen, die wir am letzteren Teil unserer Zunge besitzen,

können wir salzige, saure und süße Geschmacksrichtungen wahrnehmen und unterscheiden.

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Das Gebiss eines Kindes besteht aus 20 Zähnen (Milchzahngebiss). Bei einem ausgewachsenen Menschen besteht es in der Regel aus 32 Zähnen.

Diese setzen sich auch 4 spitzen Eckzähnen, 8 scharfen Schneidezähnen und 20 Backenzähnen zusammen.

Zähne bestehen aus Dentin und Zahnschmelz, der in unserem Körper das härteste Material darstellt.

Im Inneren eines Zahnes befinden sich viele zahlreiche Nerven, durch die es zu starken Schmerzen bei Entzündungen kommt.

Aufgenommene Nahrung wird mit den Zähnen verkleinert.

Hinten, in Angrenzung an unsere Zahnreihen beginnt die hintere Mundhöhle.

Unser Kiefergelenk, an dem drei paarige Muskeln angeschlossen sind, macht die Kaubewegungen (auf und ab) und die Gelenkigkeit des Unterkiefers in verschiedenste Richtungen möglich.

Der Kauvorgang bei der Nahrungsaufnahme ist der erste Teil des

Verdauungsprozesses, wobei drei Drüsen (Mundspeicheldrüsen) zusätzlich ein Speichelsekret in die Mundhöhle absondern, um die zu zerkauende Nahrung einzuspeicheln und somit das Kauen und Schlucken zu erleichtern.

Diese Drüsen bezeichnet man als Unterkieferspeicheldrüse, Unterzungenspeicheldrüse und die Ohrspeicheldrüse.

In unserem Speichel sind Immunabwehrstoffe enthalten. Er dient somit zur Abwehr, neutralisiert nebenher Säuren und er dient zusätzlich als

Botenübermittler von Geschmäckern an unsere Geschmacksknospen.

Der durch den Kauvorgang entstandene Nahrungsbrei wird durch Schlucken in die Speiseröhre und von dort in den Magen befördert. Während des

Schluckvorgangs verschließt der Kehlkopf dann die Luftröhre, um ein Verschlucken zu verhindern.

Unser Rachenraum in drei Abschnitte gegliedert - dem oberen, mittleren und unteren Rachenraum.

Der obere Rachenraum (Epipharynx) grenzt unmittelbar an die hinteren Nasenlöcher und ist ein reiner Luftweg. Hier mündet auch die paarige Ohrtrompete, die bei Gähnen und Schlucken den Druckausgleich zwischen Paukenhöhle und Außenwelt ermöglicht.

Der mittlere Rachenraum, der sich hinter der Mundhöhle befindet und ein gemischter Luft-Speise-Weg ist, ist ebenso wie die übrigen Teile des Magen- Darm-Traktes von einer mehrschichtigen, unverhornten Plattenepithel bedeckt.

Um zu verhindern, dass Speisen in den oberen, luftführenden Rachenraum gelangen, befindet sich zwischen dem oberen und mittleren Rachenraum die Gaumensegel die beim schlucken angehoben wird und so den luftführenden oberen Rachenraum gegen den speisehaltigen mittleren Rachenraum

abdichtet.

Der weiche Gaumen läuft in das Zäpfchen (Uvula) aus. Weicher Gaumen, Zäpfchen und die Rachenhinterwand lösen bei Berührung unwillkürlich Schluck- und Würgereflexe aus.

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Am Übergang von der Mundhöhle zum mittleren Rachenraum befinden sich die Mandeln. - Zwei kleine, beidseitig angelegte Organe des Immunsystems.

Sie sind an der Abwehr von Infektionen durch Bakterien und Viren, die über die Mundhöhle eindringen, beteiligt.

Im unteren Rachenraum grenzt der hintere Abschnitt der Zunge, der Zungengrund, direkt an den Kehldeckel an. Durch die Muskulatur des

Mundbodens wird der Zungengrund ständig nach vorne gezogen, so dass der Kehldeckel geöffnet bleibt. Lediglich beim Schlucken entspannt sich die

Mundboden-Muskulatur und der Kehldeckel verhindert das Eindringen von Speisen in die nachfolgenden Luftwege.

Die Seitenwände und Rückwand unseres Rachens bestehen aus

Rachenmuskeln (Schlundbogenmuskulatur). Diese verkürzen und heben den Rachen bei der Kontraktion im Zuge des Schluckaktes. Das schützt vor dem Einatmen von Nahrungsbestandteilen und transportiert den Nahrungsbrei weiter zur Speiseröhre.

Durch den 30 cm langem Muskelschlauch der Speiseröhre wird die zerkleinerte und eingespeichelte Nahrung zum Magen befördert.

Magen

Unser Magen stellt einen Hohlmuskel dar, in dem der vorher zermahlene

Nahrungsbrei vor seiner Weiterverwertung gesammelt und weiter verdaut wird.

Er kann bis zu 2,5 Liter Inhalt aufnehmen.

Im Magen sitzen verschiedenste Drüsen, die die Aufgaben haben

Verdauungssäfte zu produzieren. Diese Magensäfte enthalten auch Salzsäure (Magensäure), die in ihrer Aufgabe in der Nahrung enthaltene Proteine in ihre einzelnen Bausteine zerlegt und auch Krankheitskeime abtötet.

In der Magenschleimhaut befindliche "Nebenzellen" schützen den Magen durch eine Schleimproduktion, damit er nicht durch die entwickelte

Magensäure selbst angegriffen wird. Kommt es hierbei zu einer Störung, durch die die Schleimproduktion gehemmt wird, beispielsweise durch Medikamente oder langen Stresszuständen), kann es zu Schleimhautentzündungen des Magens kommen.

Durch die Magensäure und unterstützende Magenbewegungen werden Fettmoleküle zerlegt.

Das Volumen das Magens ist bei starker Nahrungsaufnahme vergrößert.

Dieses bewirkt, dass flüssigere Nahrung schneller weitergeleitet und

abtransportiert werden kann als fester Nahrungsbrei, der so lange im Magen verweilen muss, bis er fast vollends zerlegt wurde. Hierbei gilt: je fetthaltiger aufgenommene Nahrung ist, desto länger bleibt sie zum Verdauen im Magen.

Den Schließmuskel am unteren Magenausgang nennt man "Pförtnermuskel".

Seine Aufgabe besteht darin, durch seine Erschlaffung in regelmäßigen Abständen, den durchgesäuerten Nahrungsbrei in kleinen Portionen in den Dünndarm zu lassen.

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Dünndarm

Unser Dünndarm kann, wenn er entspannt ist, eine Länge bis zu 5 m erlangen.

Unterteilt wird er in 3 Abschnitte - dem Zwölffingerdarm (Duodenum), dem Leerdarm (Jejunum) und dem Krummdarm (Ileum).

Im Zwölffingerdarm werden Verdauungssäfte der Leber und der

Bauchspeicheldrüse zugesetzt.Die Verdauungssäfte der Bauchspeicheldrüse sind für die Aufspaltung aller Nährstoffe zuständig.

Hier findet die höchste Stoffwechselrate des gesamten Darmtraktes.

In diesem Bereich wird besonders viel alkalischer Schleim produziert, um die Magensäuren, die mit dem Speisebrei in den Darm gelangen, zu neutralisieren und viele Kohlenhydrat- und Eiweißverdauungsprodukte absorbiert.

Im Abschnitt des Leerdarms kommt es zu weiteren Absorption von

Kohlenhydrat- und Aminosäure, während die Abbauprodukte der Fette erst im Krummdarm resorbiert werden, da ihre Verdauung durch die Enzyme der Bauchspeicheldrüse, der Galle und des Duodenum länger dauert.

Die Schleimhautschicht des Dünndarms ist mit sehr leistungsfähigen Epithel (Deck- und Drüsengewebe) ausgekleidet, was viele feine Fältelungen aufweist.

Durch die zahlreichen Vertiefungen und Fältelungen, die mit Darmzotten versehen sind, wird die Oberfläche des Dünndarms um ein Vielfaches vergrößert, wodurch die Aufnahme der wichtigen Spaltprodukte ins Blut erleichtert wird.

Zwischen den Zotten sind Drüsen zu finden, Hormone, Schleim und Verdauungssekrete abgeben.

Die bis dahin unverdaulichen Nahrungsbestandteile gelangen nun weiter in den Dickdarm.

Durch die immerwährende Beanspruchung kommt es zu einer starken

Abnutzung der Schleimhaut des Dünndarms, weshalb das Epithel alle 2 Tage von unserem Körper neu ersetzt wird.

Dickdarm

Der Dickdarm eines erwachsenen Menschen ist bis zu 1,8 m lang.

Durch einen Ringmuskel ist er von Dünndarm getrennt, der einen Rückfluss des Dickdarminhaltes in den Dünndarm verhindert.

In der gesamten Schleimhaut des Dickdarms befinden sich tiefe Einsenkungen.

Er dient der Produktion wichtiger Vitamine, durch in ihm enthaltene Bakterien.

und der Wasser- und Elektrolytrückgewinnung aus dem Speisebrei.

Durch wellenartige Bewegungen der Ringmuskulatur wird der im Dickdarm vorhandene Speisebrei weiter zum Anus fortbewegt.

Der Mastdarm ist der letzte Ablagespeicher. Hinter dem Mastdarm befindet sich am Ende des Verdauungstraktes der After, durch den die zu Kot

gewordene Kost ausgeschieden wird. Zwischen After und Mastdarm befinden sich mehrere Schließmuskelmechanismen, die eine unkontrollierte Entleerung verhindern.

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Bauchfell

Mit dem Bauchfell (Peritoneum) ist unser gesamter Bauchraum ausgekleidet.

Es umhüllt innere Organe und auch unsere Bauchwand und von innen her schließt unsere Bauchhöhle luftdicht ab.

Von der Fläche her reicht es an etwa 2 Quadratmeter. Seine Haut ist von glatter Struktur, die aus zwei Gewebeschichten besteht. Die eine Schicht sondert eine Gleitflüssigkeit ab und die andere Schicht besteht aus Bindegewebe.

Das Bauchfell enthält Blut- und Lymphgefäße sowie vegetative Nerven und ist für die Ver- und Entsorgung der eingelagerten Organe wichtig.

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