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BADEN-WÜRTTEMBERG-STIPENDIUM FÜR STUDIERENDE

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Academic year: 2022

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BADEN-WÜRTTEMBERG-STIPENDIUM FÜR STUDIERENDE

ERFAHRUNGSBERICHT

Name: Cécile Lehenbauer

E-Mail-Adresse: cecilelehenbauer@aol.com

Heimathochschule: Hochschule Esslingen

Gasthochschule: UTN Buenos Aires

Austauschzeitraum von - bis:

08.2019 12.2019

Erstellungsdatum: 07.01.2020

☒ Hiermit erkläre ich mich einverstanden, dass mein Bericht auf den Websites des Baden- Württemberg-STIPENDIUMs (www.bw-stipendium.de) und der Baden-Württemberg Stiftung (www.bwstiftung.de) veröffentlicht werden darf.

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0 0 2 VORBEREITUNGEN VOR ANTRITT DES AUSLANDSAUFENTHALTS

Die Bewerbung erfolgte ca. 7 Monate vor Antritt des Auslandsaufenthaltes an der Hochschule Esslingen. Der Prozess war simpel und leicht verständlich, auch die Unterlagen, die man dafür einreichen musste, leicht zu organisieren. Auch die Bewerbung für das BW-Stipendium war einfach, man musste als Vorrausetzung lediglich seinen Notenspiegel sowie ein vorgefertigtes Empfehlungs-Zertifikat eines Professors vorlegen. Das Sammeln der Informationen über das Gastland erfolgte über Erfahrungsberichte ehemaliger Austauschstudenten, diese waren sehr hilfreich, um einen Einblick zu gewinnen in das Land, in das man gehen wollte.

Nicht so trivial war dagegen das Sammeln von Informationen über die Gasthochschule sowie über angebotene Kurse. Die Webseite der UTN ist sehr unübersichtlich und ohne Login kann man die angebotenen Kurse im jeweiligen Semester leider nicht einsehen. Ein Monat vor Antritt des Auslandsstudiums schrieb ich mit Hilfe der Auslandskoordinatorin der Hochschule Esslingen eine E-Mail an die zuständigen Kontaktpersonen für meinen Studiengang an der UTN. Eine Antwort erfolgte nach mehrmaligem Nachfragen erst 3 Wochen später, also wusste ich bis kurz vor Abflug nicht einmal, welche Kurse überhaupt für mich zum Belegen infrage kamen.

Glücklicherweise musste ich keine Pflicht-Credits machen, da ich nur freiwillige Zusatzkurse absolvieren wollte.

Die Situation wäre allerdings sehr problematisch gewesen für Studenten, die passende Kurse zum Anrechnen finden müssen. Die Austauschkoordinatorin aus Buenos Aires war im Urlaub, bis nach Beginn der Vorlesungen.

STUDIUM IM GASTLAND

Nach meiner Ankunft versuchte ich mit einem Kommilitonen mehrmals vergeblich an der UTN vor Ort einen Ansprechpartner zu finden, der uns mit meiner Kurswahl und allgemein mit den gesamten Abläufen weiterhelfen könnte, jedoch leider vergeblich. Ein paar Tage vor Vorlesungsbeginn half uns dann zum Glück ein studentischer Mitarbeiter, die Vorlesungspläne in Erfahrung zu bringen, sodass wir wenigstens wussten wann welche Kurse in der ersten Vorlesungswoche stattfinden würden. Zunächst hieß es dann in der ersten Vorlesungswoche, dass eine Einschreibung nach Beginn der Vorlesungen leider nicht mehr möglich ist. Die Koordinatorin, die uns mit der Einschreibung helfen sollte, war leider immer noch im Urlaub. Wir dachten schon, das wars dann mit dem Auslandssemester.

Wenn ich eins gelernt habe, dann dass in Argentinien nie etwas so ist wie es zuerst scheint, daher war zum Glück auch das eine Fehlinformation und wir konnten nach Rückkehr der Austauschkoordinatorin die Einschreibung erledigen. Sie war eigentlich ganz nett, nur leider nicht sonderlich engagiert. Das von ihr angekündigte Kick-Off Event mit den anderen Austauschstudenten der UTN wurde kurz vorher von ihr abgesagt, da sie meinte, dass sich das ja jetzt nicht mehr lohne, da die Vorlesungen ja bereits angefangen haben. Das war wirklich eine Enttäuschung, da wir so die anderen Austauschstudenten nie wirklich kennenlernen konnten, weil von Anfang an der Kontakt gefehlt hat. Organisierte Aktivitäten o.ä. gab es auch über das gesamte Semester keine, das einzige das sie regelmäßig tat, war Mails von der Regierung weiterzuleiten, die wir selbst schon bekommen hatten, da wir alle im Verteiler angemeldet waren… Ein Buddy-Programm o.ä. gab es leider auch keins, was sicherlich sehr hilfreich gewesen wäre, um sich in den ersten Wochen zurechtzufinden und um Leute kennenzulernen.

Die Kurse an der UTN waren dafür wirklich gut. Die Professoren waren engagiert, die Vorlesungsinhalte aktuell und spannend und die Kommilitonen sehr offen und freundlich. Die Vorlesungssprache war spanisch, mit meinem Sprachniveau von A2 anfangs daher noch etwas problematisch. Ich habe in den ersten Wochen einen

Intensivkurs bei einer privaten Lehrerin gemacht, was ich jedem empfehlen würde. Während des Semesters wird ein Spanischkurs von der Uni angeboten, der zweimal pro Woche stattfindet. Am Ende des Semesters war ich dann sogar in der Lage, Präsentationen auf Spanisch zu halten (Pflicht in jedem Fach). Die Ausstattung der UTN am Campus Medrano ist sehr veraltet, doch man gewöhnt sich schnell daran, dass z.B. in den Toiletten teilweise die halbe Tür fehlt. Vorlesungsräume und Sitzmobiliar erinnern teilweise an die Vorkriegszeit, aber auch daran gewöhnt man sich schnell. Wenn man auf der Suche nach einer Erfahrung der anderen Art sucht, ist man hier auf jeden Fall richtig.

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0 0 3 Am Ende des Semesters gab es wieder einige Komplikationen bezüglich der Kursabschlüsse, so wurde bis zum Ende von der UTN leider nicht richtig an uns kommuniziert wie das Prüfungssystem funktioniert (Aprobación, Aprobación directa, Promoción) und dass alle Studenten pro Kurs mehrere Parcials bzw. Exams sowie im Dezember noch ein Final schreiben müssen. Es hieß immer nur am 2. Dezember ist das Semester vorbei und die Finals wurden nie erwähnt. Zum Glück konnten wir mit den meisten Professoren ausmachen, dass wir mit einer gewissen Note auch ohne Final bestehen würden, ich weiß aber bis heute nicht ob das funktioniert hat, denn bisher habe ich noch nichts bezüglich irgendwelcher bestandenen Kurse gehört.

Vorlesungsraum an der UTN Blick aus dem Fenster, Campus Medrano

Sekretariat der UTN

AUFENTHALT IM GASTLAND

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0 0 4 Buenos Aires ist wirklich eine fantastische und äußerst vielseitige Stadt. So heißt es z.B. im Werbeslogan der Regierung: „Siempre hay algo para hacer en la ciudad.“ (Es gibt immer etwas zu tun in der Stadt) und das ist wahr, man hätte das ganze halbe Jahr lang täglich eine neue Aktivität machen können und man hätte am Ende doch nicht alles erlebt was die Stadt zu bieten hat. Dazu gehören eine Vielzahl von guten Museen, unzählige (Tier-)parks, eine Pferderennbahn, regelmäßige Polomatches, Kunsthandwerkermärkte, Opern und Theater, Kinos, Planetarium und zuletzt jede Menge cooler Bars, Cafés und Restaurants die entdeckt werden wollen. Dazu kommt, dass die verschiedenen Viertel alle so unterschiedlich sind, dass man jedes Mal meinen könnte man wäre in einer anderen Stadt. Die Größe der Stadt kann jedoch auch als Nachteil gesehen werden, so muss man doch manchmal recht lange Strecken im Colectivo (Bus) oder der Ubahn zurücklegen, um von A nach B zu kommen.

Zudem verteilen sich die Studenten auf sehr viele Unis, Partys und Aktivitäten, sodass es selten vorkommt, dass man eine Person ein zweites Mal trifft, was es etwas erschwert Freundschaften zu bilden.

Die Wohnungssuche erfolgte über verschiedene Plattformen (z.B. Craigslist.com) oder Facebook-Gruppen (z.B.

Buenos Aires Exchange Students) und man muss sagen es war nicht sonderlich schwer eine Wohnung zu finden, dass diese allerdings auch bewohnbar ist, ist meistens nicht gegeben. Es hat eine Weile gedauert bis ich über Craigslist eine zufriedenstellende Wohnung finden konnte, die sich im Nachhinein auch als Fehler herausgestellt hat (z.B. Probleme mit der Vermieterin, Kaution nicht vollständig zurückgezahlt etc.). Außerdem wollen die meisten Vermieter die Miete in Dollar haben, da der argentinische Peso ständig an Wert verliert und es ist nicht einfach Dollars in Buenos Aires zu finden.

Allgemein kann man sagen, dass die Argentinier ein sehr freundliches und offenes Volk sind und Gespräche und Freundschaften mit diesen Menschen wirkliche eine Bereicherung sind. Man muss jedoch manchmal auch aufpassen, dass man nicht übers Ohr gehauen wird, in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage des Landes kann es schon vorkommen, dass manche Menschen die Gutgläubigkeit der Ausländer ausnutzen. Das kann einem jedoch sicher überall im Ausland passieren. Von anderen Studenten habe ich mitbekommen, dass vor allem in der Nähe des Microcentro (Buenos Aires) viele Studenten ausgeraubt wurden. In dem halben Jahr, in dem ich dort war und auch auf Reisen bin ich jedoch nicht ein einziges Mal in eine bedrohliche Situation geraten, doch das ist sicherlich immer Glückssache.

Microcentro, Recoleta und Palermo

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0 0 5 NETZWERK DES BADEN-WÜRTTEMBERG-STIPENDIUMs

Im Voraus gab es eine Veranstaltung des Baden-Württemberg Stipendiums, bei dem man andere Stipendiaten treffen konnte und sich mit Ihnen austauschen konnte. Leider waren zum Zeitpunkt meiner Anmeldung schon alle Plätze für das Event vergeben, weshalb ich leider nicht teilnehmen konnte. Ich denke jedoch, dass es eine sehr bereichernde Erfahrung gewesen wäre.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR NACHFOLGENDE STIPENDIATINNEN UND STIPENDIATEN

Buenos Aires ist ein guter Ausgangspunkt für Reisen in den gesamten südamerikanischen Kontinent, während des Semesters reiste ich nach Uruguay, Brasilien, Ecuador und in verschiedene Teile des Landes Argentinien.

Die Iguazú-Wasserfälle sind beispielsweise ein atemberaubendes Naturschauspiel, das man sich nicht entgehen lassen darf. Ab Buenos Aires gibt es Direktflüge oder auch Reisebusse zu allen möglichen Zielen des Kontinents.

Eine Fahrt im Reisebus ist äußerst komfortabel und wirklich eine Erfahrung wert.

Wenn man sich die Probleme bei der Wohnungssuche ersparen will, sollte man sich eine Wohnung über Air BnB mieten, Kosten sind vergleichbar, man hat jedoch so nicht die Möglichkeit in einer WG zu leben. Als

lebenswertestes Viertel würde ich Palermo Soho nennen, es kommt allerdings immer auf die Lage der Universität an.

Die Studenten-Vereinigungen BAIS, Argentina for all und PALS organisieren regelmäßig coole Ausflüge und Events. Die aktuellen Termine findet man auf deren Web-, Instagram-, oder Facebookseiten.

PERSÖNLICHES FAZIT

Meine Erwartungen an das Auslandssemester haben sich mehr als erfüllt. Alles in allem war es wirklich eine super schöne Erfahrung, auch wenn nicht immer alles rund gelaufen ist. Ich würde Buenos Aires und die UTN definitiv weiterempfehlen, man sollte sich der Schwierigkeiten, die auftreten können, jedoch im Voraus bewusst sein und sich vielleicht früher und mit mehr Nachdruck um das Organisatorische kümmern. In meinem Fall war es nicht so schlimm, dass die geschilderten Probleme aufgetreten sind, da ich wie gesagt nur freiwillige Kurse absolvierte und mir nichts anrechnen lassen musste. Ich würde jedoch sagen, dass es sicherlich besser geeignete Studienorte bzw. Universitäten gibt, da von der UTN kaum für die Austauschstudenten geboten wird.

Buenos Aires ist als Studentenstadt wegen der Vielzahl der Aktivitäten sehr zu empfehlen, allerdings glaube ich, dass auch eine etwas kleinere Stadt, wie z.B. Cordoba eine gute Entscheidung ist, da alles etwas überschaubarer ist. Das ist in Buenos Aires definitiv nicht der Fall. Wenn man viel reisen möchte ist Buenos Aires allerdings der bessere Ausgangspunkt.

Im Allgemeinen würde ich jedem empfehlen, ein Auslandssemester zu machen, da man sich persönlich in dieser Zeit unglaublich weiterentwickeln kann und die Erfahrungen, die man macht, und die Bekanntschaften, die man knüpft, einem ein Leben lang erhalten bleiben. Auch beruflich helfen diese Erfahrungen ungemein, da man sich die Fähigkeit aneignet, sich auch an unerwartete Situationen optimal anzupassen.

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Buenos Aires, La Boca Iguazú-Wasserfälle

Purmamarca, Nordwesten Argentiniens Polo in Buenos Aires

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