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Jesus kommt nicht wieder - noch nicht

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Academic year: 2022

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Jesus kommt nicht wieder -

noch nicht

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Jesus kommt nicht wieder – noch nicht

Was macht die CoVid-19-Pandemie mit deinem religiösen Leben?

Bist du, wirst du empfänglich für Verschwörungstheorien, neu aufgerollte Endzeitszenarien und aktualisierte Zeittafeln für Jesus Wiederkunft? Lauerst du schon mit Bangen auf den Posaunen- schall, der das Ende der Welt ankündigt?

Ich kann dich beruhigen: Jesus kommt nicht wieder – noch nicht!

Warum Jesus nicht wiederkommt – noch nicht!

ist der Titel eines interessanten und herausfordernden Artikels von René Bidstrup, der in »Adventist Today« veröffentlicht wur- de. 

René Bidstrup ist Seelsorger und Jugendpastor an der Vejlefjord- Schule. Das ist eine Internatsschule des Dänischen Verbands der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

René ist leidenschaftlich daran interessiert zu entdecken, wo Je- sus und sein Königreich die Gemeinde herausfordert, größere Din- ge zu tun, und die prophetische Stimme in der und für die Gegen- wart zu finden.

Diesen Artikel möchte ich euch nicht vorenthalten.

Ich habe ihn leicht bearbeitet aber Inhalt und Aussage nicht ver- ändert. Bibeltexte habe ich nicht übersetzt, sondern deutschen Bi- beln entnommen.

Sätze in der Ich-Form, oder wenn ich dich direkt anspreche, sind oft — aber nicht immer — meine persönlichen Gedanken zu den Aussagen von René Bidstrup.

Nun zu dem Artikel:

In einer dramatischen Szene in dem Buch Jesaja kommt ein Bote angerannt und ruft:

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7 Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Bot- schaft bringt und Heil verheißt, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König.1

Die Botschaft ist: Gott regiert! Wir können mitschreien, jubeln, rufen: „Ja, unser Gott regiert.“ Und weil er regiert, können wir uns darüber freuen, dass Jesus nicht kommt – noch nicht!

Wenn wir nach Anzeichen dafür suchen wollen, wo wir uns auf einer Zeitskala möglicherweise befinden, würde ich Gründe dafür finden, dass wir noch einige Zeit haben, bevor das Ende kommt.

Warum?

Erwartet man von uns nicht, dass wir glauben, dass wir über- zeugt sind, dass Jesus bald kommt?

Ja schon. Aber in der Zwischenzeit wollen wir uns daran erin- nern, was Gott in der Gegenwart vorhat. Gott regiert! Gott arbeitet daran, die dunklen und bösen Mächte zu zerstören, die Teile die- ser Welt unterdrücken.

Ja - du hast mich richtig gehört.

Gott hat einiges zu tun, bevor Jesus wiederkommt – wiederkom- men kann. Seine Feinde müssen vernichtet werden! Die Apostel Petrus, Paulus und Johannes benutzten alle den Psalm 110, um ein Bild davon zu malen, was Gott nach Jesus Auferstehung tut.

Wir lesen da:

1 So spricht Jahwe zu meinem Herrn: „Setz dich zu mei- ner Rechten hin, bis ich deine Feinde zum Schemel für dich mache, auf den du deine Füße stellst.“2

Petrus verwendet dieses Bild in seiner großen Rede am Pfingst- tag

in

Apostelgeschichte 2.

Und Paulus schreibt in seinem berühmten Kapitel über die Auf- erstehung, im Brief an die Christen in Korinth:

1 Jesaja 52,7; Einheitsübersetzung 2016

2 Psalm 110,1; Neue evangelistische Übersetzung

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24 Danach kommt das Ende, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft entmachtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt.

25 Denn er muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.

26 Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod.3

Dieser Textabschnitt bestätigt, dass Jesus zur Rechten Gottes sitzt. Gott regiert durch Jesus. Jesus ist König, bezeugt das Neue Testament. Er ließ das leere Grab zurück, setzte sich zur Rechten Gottes und ist seitdem damit beschäftigt, die bösen, dunklen Mächte zu zerstören. Er sitzt zur rechten Hand Gottes und regiert.

Das bezeugt das Neue Testament einstimmig.

Aber der Text zeigt uns auch diese überraschende Tatsache: Das Ende kommt erst, nachdem alle Feinde zerstört sind. Er muss re- gieren, bis er alle seine Feinde unter seine Füße gelegt hat!

Wir neigen dazu, uns die Zeit, in der wir leben, anzuschauen und dann über die Wiederkunft von Jesus zu spekulieren. Könnte dieses oder jenes Ereignis der Hinweis darauf sein, dass das Kom- men von Jesus jetzt unmittelbar bevorsteht?

Wenn wir die Worte von Paulus als Richtschnur nehmen, sollten wir bemerken, dass diese Ereignisse genau das Gegenteil signali- sieren. Alle Feinde werden zuerst besiegt werden. Die Zerstörer werden zerstört (Offenbarung 11.18), und erst dann wird das Ende kommen.

Diese Aussage macht aber auch deutlich, dass Gottes Reich eine gegenwärtige Realität ist. Gott regiert jetzt. Gott besiegt die Feinde jetzt.

Wir sind Könige und Priester, die mit Christus regieren! Gott ist nicht allein – oder sollte nicht allein sein – in seinem Kampf gegen die Feinde.

In seinem Brief an die Gemeinde in Ephesus, malt Paulus wieder dasselbe Bild von Christus, der zur Rechten Gottes sitzt und be-

3 1. Korinther 5,24-26; Einheitsübersetzung 2016

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reits regiert:

19 damit ihr erkennt, wie überwältigend groß die Kraft ist, die in uns Gläubigen wirkt; die Kraft, die nur zu mes- sen ist an der gewaltigen Macht,

20 die er an dem Messias wirken ließ, als er ihn von den Toten auferweckte und ihn in den himmlischen Welten an seine rechte Seite setzte.

21 Dort thront er jetzt, hoch über allen Gewalten, allen Mächten und Autoritäten; über allem, was Rang und Na- men in dieser und auch in der zukünftigen Welt hat.

22 Gott hat ihm alles zu Füßen gelegt, und er hat ihn, der über alles herrscht, auch zum Kopf der Gemeinde ge- macht.

23 Die Gemeinde stellt seinen Körper dar und seine Fülle.

Es ist die Fülle von dem, der das All und alles erfüllt.4

Aber Paulus nimmt ein zweites bekanntes Bild in dieses Gemäl- de auf: die Gemeinde als Christus Leib. Er ist der Kopf über alle Dinge für die Gemeinde. Wir kennen dieses Bild, haben die Bedeu- tung jedoch nicht ernst genommen. Paulus tut es. Ohne sich dafür zu entschuldigen sagt er:

4 Aber Gott ist reich an Erbarmen und hat uns seine gan- ze große Liebe geschenkt

5 und uns mit dem Messias lebendig gemacht – ja, auch uns, die aufgrund ihrer Verfehlungen für ihn tot waren.

Bedenkt: Aus reiner Gnade seid ihr gerettet!

6 Er hat uns mit Jesus Christus auferweckt und uns mit ihm einen Platz in der Himmelswelt gegeben,

7 damit er auch in den kommenden Zeitaltern den unend- lichen Reichtum seiner Gnade und Güte in Jesus Christus an uns deutlich machen kann.5

Das ist schön - und herausfordernd. Wir, die wir einmal tot wa- ren, wurden lebendig gemacht. Wir sind »auferweckt« und Gott hat »uns mit ihm einen Platz in der Himmelswelt gegeben«. Ist dir die Konsequenz dieser Aussagen bewusst? Was Paulus hier offen-

4 Epheser 1,19-23; Neue evangelistische Übersetzung 5 Epheser 2,4-7; Neue evangelistische Übersetzung

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bart, macht uns zu Herrschern - Könige und Königinnen - in Got- tes Herrschaftsbereich. Wir regieren. Jetzt. Mit Jesus!

Die Königsherrschaft Gottes, die Königsherrschaft des Himmels, ist himmlischen Ursprungs. Dieses Königreich unterscheidet sich von den irdischen Reichen. Das macht das Evangelium von der Königsherrschaft — das Leben und die Sendung der Gemeinde — so viel interessanter. Wir sind nicht nur Boten. Wir sind eingebun- den in Jesus Kampf gegen die bösen Mächte und Herrscher und Autoritäten, die sich Gottes Königsherrschaft widersetzen.

Petrus schreibt in seinem 2. Brief Dinge, die mir manchmal gar nicht gefallen, weil ich sie vielleicht falsch deute.

11 Wenn sich das alles nun so auflösen wird, was für ein Anliegen müsste es euch dann sein, ein Leben in Heilig- keit und Ehrfurcht vor Gott zu führen,

12 den Tag Gottes zu erwarten und seine Ankunft zu be- schleunigen – den Tag, an dem die Himmel im Feuer ver- brennen und die Elemente im Brand zerschmelzen wer- den.6

Wir können das Kommen beschleunigen. Der Apostel Petrus for- dert uns auf, »ein Leben in Heiligkeit und Ehrfurcht vor Gott zu führen, den Tag Gottes zu erwarten und seine Ankunft zu be- schleunigen«.

Ich muss bekennen, dass dieser Text mir Bauchschmerzen berei- tet hat. Wie kann ich die Wiederkunft von Jesus beschleunigen?

Gott hat doch einen Plan, und den führt er ohne mein Zutun aus.

In der Lutherübersetzung von 2017 wurde der Text abge- schwächt. Dort heißt es:

12 die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, ...7

Aber mit einem neuen Verständnis von meinem Leben in Chris- tus, macht die Aussage von Petrus Sinn.

6 2. Petrus 3,11-12; Neue evangelistische Übersetzung 7 2. Petrus 3,12; Lutherbibel 2017

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René Bidstrup führt weiter aus:

Ein Leben in Heiligkeit und Ehrfurcht vor Gott ist ein Leben, in dem Gottes Handeln sichtbar wird. Aber zu oft verbergen wir die- ses Leben. Wir brauchen neue und aufregendere Wege, um dieses Leben der Heiligkeit und Gottesfurcht zu zeigen. Zu lange haben wir uns auf eine privatisierte, personalisierte Glaubensreise kon- zentriert. Wir haben uns zu sehr auf persönliche und selbstge- machte Heiligkeit ausgerichtet, wie zum Beispiel:

Was ich esse und trinke — und vor allem was ich nicht esse und trinke.

Was ich anziehe — und da wieder besonders, was ich nicht an- ziehe.

An welchem Tag ich Gottesdienst feiere — und da noch einmal besonders, an welchem Tag ich auf keinen Fall Gottesdienst feiere.

Wenn wir gegen die bösen Mächte und Einflüsse des Tages ge- kämpft haben, haben wir sie nur auf persönlicher Ebene be- kämpft. Der Rest ist Politik - und wir sollten uns nicht auf Politik einlassen, wird oft gesagt. Politik ist gefährlich.

Nun aber ist das christliche Leben tatsächlich eine gefährliche und öffentliche Angelegenheit, und deshalb sollten wir uns auf die Politik einlassen - auf die Art, wie Jesus es getan hat.

Nein, nicht indem wir uns einer politischen Partei anschließen.

Schau auf Jesus: Bei seinen Begegnungen mit den Menschen ging es um mehr, nicht um weniger, als um diese einzelne Person. Er nahm den Kampf mit den Mächten seiner Zeit auf. Wir sollen uns ihm anschließen und so handeln, wie er.

Gegen welche Götter geht der Kampf heute? Wir leben in einem ganz anderen Zeitabschnitt als wie zu der Zeit, als das Neue Testa- ment geschrieben wurde - doch viele der alten Probleme nehmen uns weiterhin gefangen.

Vor 220 Jahren signalisierte die Französische Revolution das Ende der absoluten Monarchien. Leider ist der zerstörerische Ge-

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brauch und Missbrauch von Macht nicht verschwunden. Er lebt in unseren Machtstrukturen weiter.

Vor 150 Jahren war der amerikanische Bürgerkrieg ein entschei- dender Schritt, weg von den Problemen der Sklaverei. Leider be- finden wir uns immer noch in einer äußerst zerstörerischen Welt, in der es immer noch Sklavenarbeit gibt.

Vor etwas mehr als 100 Jahren erhielten Frauen in vielen Demo- kratien ihre eigene Stimme zurück. Frauen können wählen. Lei- der hält die Ungerechtigkeit an, die Ungleichheit der Geschlechter bleibt bestehen. Und das nicht nur außerhalb unserer Kirche.

Vor 60 Jahren hat die Bürgerrechtsbewegung mit Dr. Martin Lu- ther King und Rosa Parks einen Schritt in die richtige Richtung ge- tan, gegen eine Rasse, die andere Rassen unterdrückt. Leider – selbst die Blinden können das sehen – leben wir in einer Welt, in der dieser Kampf noch nicht vorbei ist. Mit wie vielen kulturellen und rassistischen Problemen kämpfen wir noch innerhalb und außerhalb der Kirche?

Nach Jahrhunderten der Unterdrückung gaben die Kolonial- mächte ihren Kolonien die Freiheit zurück. Diese ehemaligen Ko- lonien befinden sich jedoch in erbärmlichem Zustand, mit hohen Schulden, zerstörten Infrastrukturen und der posttraumatischen Störung, eine Kolonie gewesen zu sein, und mit Führern, die sich als Diktatoren gebärden.

Was ist mit der Umwelt und dem Klimawandel? Greta Thunberg hat es geschafft, das Thema auf die Tagesordnung zu bringen, so wie Al Gore und Leonardo DiCaprio es nicht geschafft hatten.

Was ist mit Sexismus und sexueller Belästigung? #Metoo ist ein Schritt nach vorne - dennoch bleiben viele Probleme bestehen und es entstehen neue.

Was ist mit der beständigen, systembedingten Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Vorurteilen, auf die #BlackLivesMatter auf- merksam gemacht hat?

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Und was ist mit der großen - der, die ich fast nicht zu erwähnen wage? Ja, die wirtschaftliche Ungerechtigkeit, die sich hinter so vielen Türen verborgen hält und die mit so vielen verschiedenen Gesichtern auftritt!

Hast du bemerkt, dass es vom Beginn der Gesundheitskrise, in der wir jetzt leben, nur Sekunden dauerte, bis Politiker, Lobbyis- ten, Unternehmensleiter und andere im Geschäft mit dem Mam- mon tätige Personen auftauchten und über die Gefahr für unsere Volkswirtschaften jammerten, nicht aber über die gegenwärtige Gefahr für das Leben der Menschen?

„Je früher, desto besser, denn wir müssen die wirtschaftlichen Räder wieder zum Laufen bringen.“ „Die Heilung darf nicht schlimmer sein als das Problem.“

Diese und viele weitere Anliegen sind der Grund, warum ich Fol- gendes sage: Das Ende ist noch nicht erreicht. Gott hat noch eini- ges zu tun.

Wo ist die Gemeinde? Wo ist die Gemeinde in all diesen Fragen?

Haben wir nichts dazu zu sagen? Sprechen wir in Demut und mit Mut aus, was zu sagen nötig ist?

Liebes Gemeindevolk, fang an, mit Christus zu regieren!

Gott hat viele Dinge zu erledigen. Jesus ist König und das Haupt.

Wir sind sein Körper; Wir regieren mit ihm. Wir sollen das sein, wozu Gott Israel berufen hat.

Petrus sagt, wir sind

9 ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priester- schaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit wir die großen Taten dessen ver- künden, der uns aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.8

Manchmal scheint es jedoch so, als würden unsere Lehre vom Ende und die Endzeitspekulation dazu führen, dass wir uns weni-

8 1. Petrus 2,9; Einheitsübersetzung 2016

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ger mit diesen wichtigen Themen beschäftigen - und damit enden, dass wir nur den Sabbat halten und Vegetarier sind. Wo finden wir darin das Bild, das in Matthäus 25 von Charakter, Zuverlässig- keit und Integrität gezeichnet wird?

Der Heilige Geist wurde ausgegossen. Es ist Christus in uns. Es ist Gott, der ein neues Werk in uns tut – und damit in der Welt. Der Heilige Geist überführt die Welt von ihrer Sündhaftigkeit. Aber der Heilige Geist inspiriert auch Menschen wie dich und mich, den Mächten dieser Welt die Wahrheit zu sagen.

Wir machen das nicht aus uns selbst heraus. Dies ist keine fort- schrittliche, optimistische, liberale Politik, die getarnt die Gemein- de unterwandert. Es ist die Gemeinde, die bereit ist, die im System steckende Sünde beim Namen zu nennen.

Es ist kein Leichtes, ein Jünger von Jesus zu sein, sich mit den Unterdrückten, mit den Armen, mit denen, die Ungerechtigkeit und Gewalt erfahren, zu identifizieren und den Machthabern die Wahrheit zu sagen. Es bringt uns in Opposition zu den herrschen- den Mächten. Es ist das, was Jesus getötet hat. Wir sind berufen, daran Teilhaber zu sein.

Wir könnten dabei Fehler machen. Wir könnten am Ende etwas bauen, was keinen Bestand hat. Und doch ist es eine faszinieren- de, herausfordernde und überraschend freudige Berufung, in die man sich einbringen kann.

Stell dir vor, wenn unsere Kirche den Bauern auf den Kakao- plantagen, die uns mit Schokolade versorgen, helfen würde, eine angemessene Entlohnung und Zugang zu sauberem Trinkwasser zu bekommen?

Stell dir vor, unsere Kirche würde sich darin einbringen, durch Umweltprobleme zerstörte Ökosysteme umzuwandeln und neu zu beleben, wie für die Avocado-Produktion in Peru und Chile.

Stell dir vor, unsere Kirche würde Hoffnung vermitteln und Licht in die Dunkelheit bringen, die die Produktionsstätten der Wegwerfmode umgibt, damit Milliardäre eine größere soziale Ver-

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antwortung übernehmen, wenn sie Fabriken in anderen Teilen der Welt betreiben.

Vielleicht könnte unsere Kirche den positiven, konstruktiven und fortschrittlichen Boden wiedererlangen, den sie früher hatte, wenn wir uns in diese gefährliche und schwierige Aufgabe ein- bringen, den Machthabern dieser Welt die Wahrheit zu sagen.

Vielleicht könnten wir dann auch Jesus Gebot erfüllen, alle Völker zu Jünger zu machen und das Evangelium von Gottes Königsherr- schaft bis an die Enden der Welt zu bringen.

Wir dürfen nicht wie der Priester und der Levit an dem Verletz- ten vorbeigehen, der da am Rand der Straße von Jerusalem nach Jericho lag. Wir dürfen uns nicht von all der Ungerechtigkeit, der Unterdrückung, dem Rassismus, dem Sexismus und was es sonst noch in dieser Welt gibt, in der wir leben, abwenden und die Au- gen verschließen. Wir sind gegenwärtig Mitregenten.

Und das Ende wird nicht kommen, bis wir mit Gott gemeinsame Sache machen und das Evangelium von Gottes Königsherrschaft verkünden. Wir müssen auf die Stimme des Geistes hören und daran mitwirken, diese Welt im Sinn von Gottes Reich, in dem Je- sus bereits König ist, zu erleuchten und zu verwandeln. Dann, wenn alle Feinde zu einer Fußbank für König Jesus gemacht wur- den, wird Jesus zurückkommen, die Auferstehung geschieht und dann wird das Ende kommen.

Vielleicht sogar bald.

Mein Nachwort zu diesem Artikel: Ich hoffe, ich habe dich nicht verschreckt und wünsche dir, dass du dich unvoreingenommen mit dem Inhalt auseinandersetzen kannst und nicht gleich Schutz- wälle aufschüttest. Nimm dir die Freiheit, nicht so vertraute Ge- danken zu durchdenken. Ich stelle für mich fest, dass mit diesen Aussagen kräftig an den Türen meiner Komfortzone gerüttelt wird.

Ich fände es aber toll, wenn die Anregungen von René Bidstrup dahin führen würden, dass die Gemeinde nicht länger im Ange-

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passtsein an die Welt und in der Bedeutungslosigkeit für die Welt vor sich hin dümpelt wie ein morscher Kahn, sondern mit einer Daseinsberechtigung als sichtbarer Teil von Gottes funktionieren- der Königsherrschaft wahrgenommen würde. Und das würde dazu führen, dass wir uns nicht dauernd um uns selbst im Kreise drehen.

Wir würden damit aufhören, uns auf Sünde in unserem Leben zu fixieren, was uns lähmt. Wir würden nicht angstvoll in die Dunkelheit starren, weil wir fürchten, da könnte jeden Augenblick der Teufel herausspringen.

Wenn wir uns wieder bewusst werden, dass wir mit Jesus in Got- tes Reich herrschen und im Licht leben, werden wir uns gewiss, dass alle unsere Sünden am Kreuz getilgt worden sind und es nichts Trennendes mehr zwischen Gott und uns gibt. Und wir würden in der Sicherheit leben, dass Satan ein besiegter Feind ist, der uns — wenn wir die Verbindung zu Jesus haben — gar nichts antun kann, ganz im Gegenteil.

Ich ende mit einem Lied, das aber nicht in Reimen daherkommt, sondern dessen Sinn ich aus dem Amerikanischen übersetzt habe.

Eine brandneuer Tag bricht an.

Ein starker Wind weht über die alten Gräber.

Eine Stimme ru : „Möchtest du freigelassen werden?“f Es kommt eine Veränderung,

Lass sie in mir beginnen.

Ein Feuer brennt, das über dieses Land fegt.

Eine Hitze zerstört jeden bösen Plan.

Gold kommt aus der läuternden Flamme.

Ein Diamant funkelt, wo es einmal Schande gab.

Eine Revolution zieht über das Meer heran.

Wir alle wissen, dass sie kommt.

Menschen müssen frei sein.

Spüre die Gezeiten,

spüre wie sich die Gezeiten ändern.

Höre die Wellen heranrollen.

Lass diese Revolution unsere Sünde wegspülen.

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Lass sie in mir beginnen.

Es kommt eine Veränderung.

Lass sie in mir beginnen.

Ein Sturm braut sich zusammen.

Da ist das Geräusch von Regen.

Wenn der Donner über die durstige Ebene rollt, lass die Dürre vorbei sein.

Wenn wir nur glaubten, dass der Regen kommt.

Lass es auf mich regnen.

Lass es mit mir beginnen.

Es kommt eine Veränderung, lass sie in mir beginnen!

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