Das Tagebuch der Anne Frank
Mono-Oper von Grigori Frid/ Ab 12 Jahre Mobile Produktion
Materialien
1 Liebe Lehrer*innen,
liebe Pädagoginnen und Pädagogen, liebe Leser*innen,
die Mono-Oper „Das Tagebuch der Anne Frank“ kommt zu Ihnen!
Ab dem 14.09.2020 gibt es verschiedene Zeiträume, in denen Sie diese mobile Produktion buchen können.
Wir bespielen Ihre Aula, Ihr Forum, alle großen Räume, in denen sich sowohl Ihr Hygienekonzept als auch unseres umsetzen lassen.
Anne Frank ist zu einer Symbolfigur geworden für alle Menschen, die während des NS- Regimes von den Nazis verfolgt und umgebracht wurden. Ihr Tagebuch, das sie über Jahre hinweg bis zu ihrer Entdeckung durch die Gestapo in ihrem Amsterdamer Versteck schrieb, ist wie durch ein Wunder durch all die Wirren des Krieges erhalten geblieben. Es erzählt von einem neugierigen, klugen und eigenwilligen Mädchen, das sich in der Enge seines Versteckes erstaunlich weite Gedanken über die Welt macht.
Im Anschluss an die Vorstellung bieten wir immer ein Nachgespräch an. Bitte melden Sie sich bei Interesse an einer Vorstellung bei Sabine Bahnsen (Sabine.Bahnsen@theater- lueneburg.de).
Im vorliegenden Begleitmaterial finden Sie verschiedene Anregungen für den
Unterricht, um Ihre Schülerinnen und Schüler auf den Theaterbesuch vorzubereiten.
Besonders ans Herz legen möchten wir Ihnen die umfangreichen Web- und Literaturtipps, die sich auch für die eigenständige digitale Recherche der Schülerinnen und Schüler eignen. Aber auch einige praktische Übungen finden sich im Material, um alle ganz analog in Bewegung und ins Spiel zu bringen – ganz theaterpädagogisch eben!
Bitte beachten Sie auch den Trailer auf unserer Homepage.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren und eine interessante Aufführung.
Herzlich, Ihr Team Junge Bühne T.3
Lüneburg, 22.03.2019 Impressum:
Herausgeber: Theater Lüneburg GmbH An den Reeperbahnen 3
21335 Lüneburg Intendant: Hajo Fouquet
Leiterin Junge Bühne T.3: Sabine Bahnsen Redaktion & Gestaltung: Katja Meier Fotos: (c) t&w ; Barbara Bloch;
Redaktionsschluss: 14.09.2020 Änderungen vorbehalten
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Inhaltsverzeichnis
1. Warum eine Oper? ... 3
2. Das Team ... 4
3. Theaterpädagogische Übungen ... 7
3.1. Statuen bauen ... 7
3.2. Alle machen ... 8
3.3. Bewegungschor ... 8
4. (Literatur)Tipps ... 9
4.1. Zu Anne Frank ... 9
Umfassende Informationen ... 9
Wichtige Grundlage für die Inszenierung ... 9
4.2. Arbeiten mit Zeitzeugenberichten ... 9
4.3. Möglichkeiten direkt vor Ort ... 9
Euthanasie-Gedenkstätte und VHS ... 9
Besonderes Angebot Kinder- und Jugendbücherei ... 10
Friedenspfad Lüneburg – Standort Lindenstraße ... 10
Das Tagebuch der Anne Frank – eine mobile Produktion — Fotos Barbara Bloch
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1. Warum eine Oper?
„E
S IST EIN SELTSAMESP
HÄNOMEN,
DA ICH MICH MANCHMAL WIE MIT DENA
UGEN EINES ANDEREN SEHE. I
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RANK„Ich bin Kitty, ich bin die Freundin, die Anne nie haben konnte. Ich heiße genauso, wie sie ihr Tagebuch genannt hat. Ich bin so alt, wie Anne jetzt wäre.“ So lauten die ersten Worte der Sängerin Franka Kraneis auf der Bühne, wenn sie das übergroße Tagebuch auspackt. Sie ist alt geschminkt, um zu zeigen, wie alt Anne Frank jetzt sein könnte, hätte die deutsche Geschichte dieses Mädchen nicht auf dem Gewissen. Es zeigt dem jungen Publikum außerdem, dass wir gerade noch in einer Zeit leben, in der letzte Zeitzeugen befragt werden können. Das wird nicht mehr lange so sein. Die Geschichte von Anne Frank darf niemals in Vergessenheit geraten, erst recht nicht in Zeiten, in denen Rassismus in ganz Deutschland wieder salonfähig wird und sich in Taten und in Politik breitmacht. Dass wir uns so poetisch, fantasievoll und bildlich mit der Geschichte auseinandersetzen können, ist ein großer Verdienst von Anne Frank. Sie lädt jede neue junge Generation zum Perspektivwechsel ein. Indem die Sängerin als fiktive Freundin singt, oder auch als personifiziertes Tagebuch, werden zugleich Annes
Gedanken wieder lebendig und zeitgleich wird klar, dass es Anne stark an Austausch mit Gleichaltrigen im Versteck gemangelt hat. Es ist auch eine Oper, die von der Wichtigkeit der Freundschaft erzählt. Annes einziges Ventil war die Schriftsprache. Die Handschrift. „Papier ist geduldig“ schrieb Anne
. „L
ETZTLICH KOMME ICH IMMER WIEDER AUF MEINT
AGEBUCH ZURÜCK,
DAS IST MEIN
A
NFANG UND MEINE
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ER AUßER MIR WIRD SPÄTER ALL DIESEB
RIEFE LESEN? W
ER AUßER MIR WIRD MICH TRÖSTEN?“ A
NNEF
RANKAnne kann auch heute noch neben ihrem Schicksal und ihrer Bedeutung innerhalb der Geschichte als Vorbild für junge Menschen gelten. Sie hatte für ihre Zeit ungewöhnlich feministische Gedanken und hatte einen intensiven Wunsch nach intellektueller und auch sexueller Aufklärung, explizit ohne dabei die Geschlechter zu trennen.
„I
CH KANN MIR NICHT VORSTELLEN,
DAß ICH SO LEBEN MUß WIEM
UTTER, F
RAU VAND
AAN UNDALL DIE ANDEREN
F
RAUEN,
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CH MUßNEBEN
M
ANN UNDK
INDERN ETWAS HABEN,
DEM ICH MICH GANZ WIDMEN KANN! O
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ENSCHEN. I
CH WILL DENM
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DIE UM MICH HERUM LEBEN UND MICH DOCH NICHT KENNEN, F
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AUCH NACH MEINEMT
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NNEF
RANKDie Mono-Oper „Das Tagebuch der Anne Frank“ versteht es einerseits ganz genau, die Stimmungsschwankungen Annes zwischen Träumerei und Sehnsucht nach Freiheit und andererseits dunklen Vorahnungen und starken Ängsten erklingen zu lassen. Diese Atmosphären greifen wir auf der Bühne auf und bebildern sie, anstatt historische Räume abzubilden.
Kerstin Steeb/Regisseurin
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Das mobile Bühnenbild entsteht in der Werkstatt — Foto Barbara Bloch
2. Das Team
Kerstin Steeb schlägt in ihren Arbeiten immer wieder Brücken zwischen den Sparten Oper, Schauspiel und Tanz. Sie studierte vor ihrem Regiestudium Bewegungswissenschaft und Historische Musikwissenschaft an der Universität Hamburg mit Diplomabschluss (2001 - 2007). Neben ihrer Arbeit als Regisseurin ist sie Dozentin am Fachbereich
Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg. Mit der Inszenierung und Choreografie von Les Enfants Terribles von Philip Glass hat sie ihr zweites Studium der Musiktheater-Regie an der HfMT Hamburg mit dem Bachelor abgeschlossen (2007 - 2012). Die strenge Form von Oper dekonstruiert sie oft durch eigene Bearbeitungen und Fassungen und deckt damit eine Direktheit im Spiel und eine aktuelle Brisanz in der Thematik auf. Sie inszeniert/e Oper an verschiedenen Häusern (Staatsoper Hamburg, Theater Pforzheim, Theater Hagen, Theater Lüneburg) und experimentierte mit außergewöhnlichen Orten und Formen im Kultursommer am Kanal im Herzogtum Lauenburg (Kanu-Wander-Theater mit 100 Beteiligten) so wie über das Thalia Theater und das Kulturagentenprogramm an verschiedenen Schulen Hamburgs.
Dokumentationstheater und experimentelle Formate boten Kerstin Steeb Ausflüge in das Kurzfilmgenre. In der Spielzeit 19 / 20 feierte sie ihr Debüt am Theater Hagen mit Orpheus und Eurydike von Gluck und wurde dafür von der Presse hochgelobt.
Ihre Inszenierung Don Giovanni am Opernloft wurde in der aktuellen Autorenumfrage der Zeitschrift Die Deutsche Bühne nominiert.
In der Saison 2018/19 inszenierte sie für das Theater Lüneburg bereits die Kinderoper Gold!
für die Junge Bühne T.3.
5 Barbara Bloch stammt aus München und studierte Bühnen- und Kostümbild am Salzburger Mozarteum, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, bei Professor Kapplmüller. Seit 1995 ist Barbara Bloch für das Theater Lüneburg in den Sparten Schauspiel, Ballett und
Musiktheater als Bühnen- und Kostümbildnerin und als künstlerische Werkstättenleiterin tätig.
Weitere Bühnen- und Kostümbilder entwarf sie für die Bühnen der Stadt Lübeck und vorrangig in der Sparte Musiktheater für das Theater Chemnitz, für die Bühnen Münster, mehrfach für das Theater Regensburg, das Stadttheater Bremerhaven sowie das
Staatstheater Braunschweig, die Opera Oviedo in Spanien und Den Jyske Opera in Aarhus/Dänemark.
Franka Kraneis stammt aus Königstein im Taunus. Ihrem Studium als Jungstudentin an der Musikhochschule Frankfurt folgte ein Gesangsstudium an der Musikhochschule Hamburg, das die Sopranistin mit Auszeichnung abschloss. Im August 2001 trat sie ihr erstes
Festengagement am Landestheater Mecklenburg an. Zwei Jahre später wechselte sie zum Stadttheater Bremerhaven, wo sie 2006 den Theaterpreis für herausragende Leistungen erhielt.
Gastverträge führten die Sopranistin u.a.an das Ständetheater in Prag, die Theater Dortmund, Osnabrück, Schwerin, Oldenburg, Hildesheim und Pforzheim sowie an die Hamburger
Kammeroper und zum Sommerfestival Schloss Britz in Berlin.
Kanako Sekiguchi wurde in Yamanashi (Japan) geboren. Ab dem dritten Lebensjahr erlernte sie das Klavierspiel und studierte ab 1997 bei Prof. Keiko Misawa. Im Jahr 2007 schloss sie ihre Masterstudien an der Senzoku Gakuen College of Music im Hauptfach Klavier ab. Seit 2008 wohnt sie in Europa und ergänzte ihren Abschluss mit dem Studium des Fachs
Diplomkorrepetition an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig (Abschluss 2010). Anschließend studierte sie Masterkorrepetition mit dem Hauptfach Vokal Korrepetition bei Prof. Helga Sippel sowie Liedgestaltung bei Prof. Phillip Moll. Während dieser Zeit war Kanako Sekiguchi auch am Conservatorio di musica G.Verdi di Milano im Rahmen eines Erasmus-Programms. Von 2013 bis 2015 studierte sie an der Accademia Teatro alla Scala in Mailand Vokale Korrepetition. Im Jahr 2014 schloss sie die Masterkorrepetition an der HMT Leipzig ab. Ab 2015 Mai bis zum Ende der Spielzeit 2015/16 war sie als
Solorepetitorin (Elternzeitvertretung) an der Oper Leipzig engagiert. Seit der Spielzeit 2016/17 ist Kanako Sekiguchi als Ballettrepetitorin sowie Solorepetitorin mit Dirigierverpflichtung am Theater Lüneburg engagiert.
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Eindrücke: Sängerin Franka Kraneis bei einer Probe im Orchestersaal des Theater Lüneburg – Fotos Barbara Bloch
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3. Theaterpädagogische Übungen
Eine ursprüngliche Idee der Regisseurin war es, einen Bewegungschor aus Jugendlichen auf die Bühne zu stellen, der sich auf den gesungenen Tagebuchtext bezieht und dazu räumliche Konstellationen baut, aber auch emotionale Bezüge herstellt.
Dieser Bewegungschor hätte auch dazu gedient, Annes Zeitgeschehen mit unserem zu vergleichen, Parallelen in der Entwicklung zu erkennen und die neue Generation zu sensibilisieren, so dass sie Fremdenhass im Keim zu ersticken versucht. Anne Franks Geschichte lädt nämlich jede neue junge Generation zum Perspektivwechsel ein.
Im Folgenden erhalten Sie ein paar Ideen, wie Sie Ihre Klasse in Bewegung bringen können.
3.1. Statuen bauen
Annes Leben im Hinterhaus.
Freiwillige können mit den Bewohner*innen des Hinterhauses nacheinander eine Szenerie stellen. Die Umstehenden dürfen die Szene dann verändern, indem sie nacheinander eine oder mehrere Statuen verändern.
Bewohner*innen:
- Anne Frank
- Ihre ältere Schwester Margot Frank - Annes Mutter Edith Frank-Holländer - Annes Vater Otto Heinrich Frank
- Herr van Daan ( Anne Frank nutzte Pseudonyme) - Frau van Daan
- Peter van Daan - Albert Dussel - Helfer*innen
Regeln:
- Eine fortlaufende Moderation ist hilfreich.
- Nicht anfassen, sondern Posen vormachen oder beschreiben. Die Person, die etwas verändert, muss sich nicht laut begründen.
- Alle anderen werden ermutigt genau zu beobachten und dürfen beschreiben, was sich jetzt verändert hat, wie es auf sie wirkt und ob sie auch gerne noch etwas verändern würden.
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3.2. Alle machen
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RANKAnne hatte Zukunftswünsche. Sie wollte Autorin werden. Sie war eine Autorin!
Was wollen Ihre Schülerinnen und Schüler in der Zukunft machen? Fragen Sie nach! Es darf ruhig idealistisch oder fantasievoll geantwortet werden.
„Alle machen“ ist ein Spiel, bei dem eine Person laut ruft „Alle…schreiben Bücher“ oder
„Alle… retten Menschen“, je nachdem, was ihr zur Eingangsfrage einfällt. Diese Person gibt dazu eine Bewegung vor, die möglichst einfach ist. Alle anderen ahmen diese Bewegung nach.
Dies geschieht solange, bis eine andere Person „Alle…“ ruft und eine neue Bewegung
vormacht. Das Spiel kann am Platz, stehend, oder auch in Bewegung in einem größeren Raum gespielt werden.
3.3. Bewegungschor
Ein Bewegungschor kann schön nach dem Vogelschwarmprinzip geführt werden. Eine große Gruppe oder mehrere kleine Gruppen bewegen sich durch den Raum. Es gibt einen
„Leitvogel“, der vorneweg geht und die Bewegung vorgibt. Die anderen bleiben dicht und kompakt hinter diesem „Leitvogel“. Diese Führungsrolle kann auch durchgetauscht werden.
Die Spielleitung gibt Begriffe vor, z.B. Adjektive. „Annes Gefühle“ könnte ein Oberthema sein oder auch allgemeiner „In der Enge leben“, „Angst vor Entdeckung“, oder „Selbstbewusst sein“.
Der „Leitvogel“ gibt eine Bewegungsart passend zu dem jeweiligen Begriff vor, die ihm folgende Gruppe ahmt synchron nach. Hilfreich ist es, wenn diejenigen, die vormachen, langsam und einfach agieren (keine Räder schlagen oder Ballettsprünge etc;-)), so dass alle Folgenden eine Chance haben nachzuahmen. Die Spielleitung kann auch an SuS übergeben werden.
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4. (Literatur)Tipps
4.1. Zu Anne Frank
Umfassende Informationen zu Anne Frank findet man auf dieser sehr ansprechenden Website des Anne Frank Fonds.
https://www.annefrank.ch/de
Wichtige Grundlage für die Inszenierung
Das Tagebuch der Anne Frank als Graphic Novel – konzipiert, erstellt und gezeichnet von Ari Folman und David Polonsky. (In Auftrag gegeben vom Anne Frank Fonds)
Hier eine schöne Rezension:
https://www.deutschlandfunk.de/graphic-novel-anne-franks-tagebuch-in- bildern.1310.de.html?dram:article_id=399596
4.2. Arbeiten mit Zeitzeugenberichten
https://www.bpb.de/lernen/projekte/geschichte-begreifen/42301/hintergrund https://www.bpb.de/lernen/projekte/geschichte-begreifen/42341/theaterprojekte https://www.bpb.de/lernen/projekte/geschichte-begreifen/42338/kunst-als-zeugnis https://www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/gerettete-geschichten/
https://www.bpb.de/mediathek/143108/erinnern-aber-wie
4.3. Möglichkeiten direkt vor Ort
Euthanasie-Gedenkstätte und VHS
https://www.pk.lueneburg.de/gedenkstaette/
Aktuell: Die VHS Region Lüneburg bietet zusammen mit Dr. Carola Rudnick ab dem 10.09.2020 einen Live-Stream/Videopodcast an: Über die Schulter geguckt – history live Live-Stream und Themen finden Sie hier:
10 Die Veranstaltung wird als Livestream-Webinar über www.vhs.lueneburg.de/history-live
gesendet und steht zwei Tage nach dem jeweiligen Livestream bei www.vhs.lueneburg.de/history-live sowie bei
www.pk.lueneburg.de/gedenkstaette/aktuelles als Video Podcast zur Verfügung.
Die Nutzungen des Livestreams und des Video-Podcast-Angebotes sind frei.
Besonderes Angebot Kinder- und Jugendbücherei
Auch in der Ratsbücherei und v.a. Jugendbücherei finden Sie geeignete Literatur und sind eingeladen mit ihren SuS zu stöbern und zu recherchieren: Ab Oktober bietet die
Jugendbücherei nämlich wieder Führungen an! Außerdem können Sie Themenpakete leihen und für sechs Wochen nutzen.
Wenden Sie sich für eine Absprache bitte an die Leiterin der Jugendbücherei Antje Bechly.
Antje.Bechly@stadt.lueneburg.de oder 04131 309-3604
Friedenspfad Lüneburg – Standort Lindenstraße
Bergen-Belsen – der Ort an dem Anne Frank und ihre Schwester im Frühjahr 1945 an Typhus starben:
In der Lindenstraße stand dieTurnhalle des MTV Treubund, in der der erste Prozess durch ein britisches Militärgericht gegen die Verbrecher*innen aus Bergen-Belsen stattfand.
https://www.friedenspfad-lueneburg.de/index.asp?cid=9&tree_id=11
Probeneindruck Sängerin Franka Kraneis im Orchestersaal – Foto Barbara Bloch
Sonderausstellung „Kinder im KZ Bergen-Belsen“ im Museum Lüneburg
Im KZ Bergen-Belsen befanden sich unter den rund 120.000 inhaftierten Menschen aus fast allen europäischen Ländern auch etwa 3500 Kinder unter 15 Jahren. Der jüngste Häftling, der im April 1945 von britischen Truppen befreit wurde, war nur einen Tag alt. Die Sonderausstellung der Gedenkstätte Bergen-Belsen erzählt anhand von biografischen Skizzen, Zeitzeugeninterviews, Exponaten und Fotos von den Schicksalen der Kinder. Ihre sehr persönlichen und berührenden Geschichten ziehen sich als Leitmotiv durch die Ausstellung. Zu sehen ist beispielsweise die Replik einer sog. Lumpenpuppe. Das Original gehört der damals vierjährigen Lous Steenhuis-Hoepelmann.
Es ist der einzige Besitz des Mädchens, nachdem es drei Konzentrationslager überlebt hat und endlich befreit wird. Auch wenn die Ausstellung das Thema sehr respektvoll und mit einer gewissen Behutsamkeit vermittelt, so wird man als Besucher*in ins Mark getroffen und tief berührt, ob der Schicksale, von denen die Ausstellung berichtet.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm sind unter www.kinder-in-bergen- belsen.de sowie www.museumlueneburg.de zu finden. Auf der Museumswebsite sowie telefonisch (0 41 31 720 65 80) können Sie sich ein Ticket für den Museumsbesuch reservieren. Der Eintritt für den Ausstellungsbesuch ist für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei, für Erwachsene beträgt er 3 Euro.