Eine ursprüngliche Idee der Regisseurin war es, einen Bewegungschor aus Jugendlichen auf die Bühne zu stellen, der sich auf den gesungenen Tagebuchtext bezieht und dazu räumliche Konstellationen baut, aber auch emotionale Bezüge herstellt.
Dieser Bewegungschor hätte auch dazu gedient, Annes Zeitgeschehen mit unserem zu vergleichen, Parallelen in der Entwicklung zu erkennen und die neue Generation zu sensibilisieren, so dass sie Fremdenhass im Keim zu ersticken versucht. Anne Franks Geschichte lädt nämlich jede neue junge Generation zum Perspektivwechsel ein.
Im Folgenden erhalten Sie ein paar Ideen, wie Sie Ihre Klasse in Bewegung bringen können.
3.1. Statuen bauen
Annes Leben im Hinterhaus.
Freiwillige können mit den Bewohner*innen des Hinterhauses nacheinander eine Szenerie stellen. Die Umstehenden dürfen die Szene dann verändern, indem sie nacheinander eine oder mehrere Statuen verändern.
Bewohner*innen:
- Anne Frank
- Ihre ältere Schwester Margot Frank - Annes Mutter Edith Frank-Holländer - Annes Vater Otto Heinrich Frank
- Herr van Daan ( Anne Frank nutzte Pseudonyme) - Frau van Daan
- Peter van Daan - Albert Dussel - Helfer*innen
Regeln:
- Eine fortlaufende Moderation ist hilfreich.
- Nicht anfassen, sondern Posen vormachen oder beschreiben. Die Person, die etwas verändert, muss sich nicht laut begründen.
- Alle anderen werden ermutigt genau zu beobachten und dürfen beschreiben, was sich jetzt verändert hat, wie es auf sie wirkt und ob sie auch gerne noch etwas verändern würden.
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3.2. Alle machen
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RANKAnne hatte Zukunftswünsche. Sie wollte Autorin werden. Sie war eine Autorin!
Was wollen Ihre Schülerinnen und Schüler in der Zukunft machen? Fragen Sie nach! Es darf ruhig idealistisch oder fantasievoll geantwortet werden.
„Alle machen“ ist ein Spiel, bei dem eine Person laut ruft „Alle…schreiben Bücher“ oder
„Alle… retten Menschen“, je nachdem, was ihr zur Eingangsfrage einfällt. Diese Person gibt dazu eine Bewegung vor, die möglichst einfach ist. Alle anderen ahmen diese Bewegung nach.
Dies geschieht solange, bis eine andere Person „Alle…“ ruft und eine neue Bewegung
vormacht. Das Spiel kann am Platz, stehend, oder auch in Bewegung in einem größeren Raum gespielt werden.
3.3. Bewegungschor
Ein Bewegungschor kann schön nach dem Vogelschwarmprinzip geführt werden. Eine große Gruppe oder mehrere kleine Gruppen bewegen sich durch den Raum. Es gibt einen
„Leitvogel“, der vorneweg geht und die Bewegung vorgibt. Die anderen bleiben dicht und kompakt hinter diesem „Leitvogel“. Diese Führungsrolle kann auch durchgetauscht werden.
Die Spielleitung gibt Begriffe vor, z.B. Adjektive. „Annes Gefühle“ könnte ein Oberthema sein oder auch allgemeiner „In der Enge leben“, „Angst vor Entdeckung“, oder „Selbstbewusst sein“.
Der „Leitvogel“ gibt eine Bewegungsart passend zu dem jeweiligen Begriff vor, die ihm folgende Gruppe ahmt synchron nach. Hilfreich ist es, wenn diejenigen, die vormachen, langsam und einfach agieren (keine Räder schlagen oder Ballettsprünge etc;-)), so dass alle Folgenden eine Chance haben nachzuahmen. Die Spielleitung kann auch an SuS übergeben werden.
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4. (Literatur)Tipps
4.1. Zu Anne Frank
Umfassende Informationen zu Anne Frank findet man auf dieser sehr ansprechenden Website des Anne Frank Fonds.
https://www.annefrank.ch/de
Wichtige Grundlage für die Inszenierung
Das Tagebuch der Anne Frank als Graphic Novel – konzipiert, erstellt und gezeichnet von Ari Folman und David Polonsky. (In Auftrag gegeben vom Anne Frank Fonds)
Hier eine schöne Rezension:
https://www.deutschlandfunk.de/graphic-novel-anne-franks-tagebuch-in-bildern.1310.de.html?dram:article_id=399596
4.2. Arbeiten mit Zeitzeugenberichten
https://www.bpb.de/lernen/projekte/geschichte-begreifen/42301/hintergrund https://www.bpb.de/lernen/projekte/geschichte-begreifen/42341/theaterprojekte https://www.bpb.de/lernen/projekte/geschichte-begreifen/42338/kunst-als-zeugnis https://www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/gerettete-geschichten/
https://www.bpb.de/mediathek/143108/erinnern-aber-wie
4.3. Möglichkeiten direkt vor Ort
Euthanasie-Gedenkstätte und VHS
https://www.pk.lueneburg.de/gedenkstaette/
Aktuell: Die VHS Region Lüneburg bietet zusammen mit Dr. Carola Rudnick ab dem 10.09.2020 einen Live-Stream/Videopodcast an: Über die Schulter geguckt – history live Live-Stream und Themen finden Sie hier:
10 Die Veranstaltung wird als Livestream-Webinar über www.vhs.lueneburg.de/history-live
gesendet und steht zwei Tage nach dem jeweiligen Livestream bei www.vhs.lueneburg.de/history-live sowie bei
www.pk.lueneburg.de/gedenkstaette/aktuelles als Video Podcast zur Verfügung.
Die Nutzungen des Livestreams und des Video-Podcast-Angebotes sind frei.
Besonderes Angebot Kinder- und Jugendbücherei
Auch in der Ratsbücherei und v.a. Jugendbücherei finden Sie geeignete Literatur und sind eingeladen mit ihren SuS zu stöbern und zu recherchieren: Ab Oktober bietet die
Jugendbücherei nämlich wieder Führungen an! Außerdem können Sie Themenpakete leihen und für sechs Wochen nutzen.
Wenden Sie sich für eine Absprache bitte an die Leiterin der Jugendbücherei Antje Bechly.
Antje.Bechly@stadt.lueneburg.de oder 04131 309-3604
Friedenspfad Lüneburg – Standort Lindenstraße
Bergen-Belsen – der Ort an dem Anne Frank und ihre Schwester im Frühjahr 1945 an Typhus starben:
In der Lindenstraße stand dieTurnhalle des MTV Treubund, in der der erste Prozess durch ein britisches Militärgericht gegen die Verbrecher*innen aus Bergen-Belsen stattfand.
https://www.friedenspfad-lueneburg.de/index.asp?cid=9&tree_id=11
Probeneindruck Sängerin Franka Kraneis im Orchestersaal – Foto Barbara Bloch
Sonderausstellung „Kinder im KZ Bergen-Belsen“ im Museum Lüneburg
Im KZ Bergen-Belsen befanden sich unter den rund 120.000 inhaftierten Menschen aus fast allen europäischen Ländern auch etwa 3500 Kinder unter 15 Jahren. Der jüngste Häftling, der im April 1945 von britischen Truppen befreit wurde, war nur einen Tag alt. Die Sonderausstellung der Gedenkstätte Bergen-Belsen erzählt anhand von biografischen Skizzen, Zeitzeugeninterviews, Exponaten und Fotos von den Schicksalen der Kinder. Ihre sehr persönlichen und berührenden Geschichten ziehen sich als Leitmotiv durch die Ausstellung. Zu sehen ist beispielsweise die Replik einer sog. Lumpenpuppe. Das Original gehört der damals vierjährigen Lous Steenhuis-Hoepelmann.
Es ist der einzige Besitz des Mädchens, nachdem es drei Konzentrationslager überlebt hat und endlich befreit wird. Auch wenn die Ausstellung das Thema sehr respektvoll und mit einer gewissen Behutsamkeit vermittelt, so wird man als Besucher*in ins Mark getroffen und tief berührt, ob der Schicksale, von denen die Ausstellung berichtet.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm sind unter www.kinder-in-bergen-belsen.de sowie www.museumlueneburg.de zu finden. Auf der Museumswebsite sowie telefonisch (0 41 31 720 65 80) können Sie sich ein Ticket für den Museumsbesuch reservieren. Der Eintritt für den Ausstellungsbesuch ist für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei, für Erwachsene beträgt er 3 Euro.