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Zum Wahlspruch als Bischof

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Academic year: 2022

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Der Geist macht lebendig

(SPIRITUS VIVIFICAT)

Wahlspruch von Bischof Manfred Scheuer, Diözese Innsbruck

„Mein Leitwort ist dem Johannesevangelium entnommen. Dort heißt es: Es ist der Geist, der lebendig macht (6,63). „Wir glauben an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender“, heißt es im Glaubensbekenntnis. Schon im Alten Testament wird der Geist Gottes als Ursprung des Lebens betrachtet. „Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstört; nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin und kehren zurück zum Staub der Erde. Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen und du erneuerst das Antlitz der Erde.“ (Psalm 104, 29f) Der Geist wird „wieder lebendig machen“, wie Ezechiel schreibt (37,14). Und Paulus im Brief an die Römer 8,11:

„Wenn der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus Jesus von den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Geist lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.“

Gott ist ein Freund und Liebhaber des Lebens, er ist kein Konkurrent oder Rivale des Menschen. Jesus, der gute Hirt, ist gekommen, damit wir Leben in Fülle haben (Joh 10,10). Als ein Geisterfüllter tritt Jesus in der Synagoge von Nazareth auf und verkündet den Anbruch der messianischen Zeit: „Der Geist des Herrn ruht auf mir. ...

Er hat mich gesandt, damit ich den Armen die Frohe Botschaft bringe, damit ich den Gefangenen ihre Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht, damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.“ (Lk 4,16).

So ist Gottes Ehre der lebendige Mensch (Irenäus von Lyon).

Gottes Geist ist eine kraftgeladene Wirklichkeit von höchster Lebendigkeit und Bewegtheit. Der Geist bewirkt, dass der einmal mit Gott begonnene Aufbruch nicht zum Stehen kommt, dass das neue göttliche Leben nicht in Geist tötende System und Institutionen gepresst wird, dass man sich nicht mit nostalgischer Wehmut nur der Vergangenheit erinnert und es damit bewenden lässt, sondern dass die einmal geweckten Kräfte wach bleiben, fruchtbar werden, zu neuen Impulsen führen. Aber dabei ist er dem Zugriff des Menschen entzogen. Er weht, wo er will.

Gottes Geist steht in unlösbarer Beziehung zu Jesus Christus. „Keiner kann sagen, Jesus ist der Herr, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet.“ (1 Kor 12,3) Zeichen des Wirkens des Heiligen Geistes ist, wenn Menschen, einzelne und Gemeinschaften, zu einem Mehr an Trost, Freude, Zuversicht und Hoffnung, zu mehr

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Leben finden. „Leben“ ist dabei nicht auf junge, erfolgreiche, schöne, gestylte Formen reduziert. Geisterfülltes Leben hält in den Erfahrungen des Todes, der Resignation und auch der Bosheit den Raum der Beziehung und der Hoffnung auf Gott offen. Die Gabe der „Unterscheidung der Geister“ zeigt sich im Mut zum Nein gegenüber Götzen, gegenüber Egoismen, lähmenden Kräften und zerstörerischen Mächten.

Der Geist Gottes, der die Liebe in Person ist, eröffnet Beziehung und Gemeinschaft.

„Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.“

(1 Kor 12,7) Das Wirken des Geistes lässt sich daran erkennen, dass andere und dass Kirche auferbaut werden.“

Bischof Manfred Scheuer

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