Anschluss B27 – Standpunkt der SPD-Fraktion
1. Fakt ist, dass die heutige Verkehrssituation so nicht länger tragbar ist. Viel zu viel Verkehr geht durch die Neckarsulmer Innenstadt
(Neuenstädter Straße, Viktor Brunner Straße, Gymnasiumstraße, Saar Straße, Binswanger Straße, Kolping Straße, und viele andere)
2. Fakt ist auch, dass viele der hier verkehrenden Fahrzeuge nur als Durchgangsverkehr zu sehen sind
3. Fakt ist auch, dass mit den jetzt schon feststehenden
Baumaßnahmen im Neckarsulmer Gewerbegebiet der Verkehr weiter zunehmen wird. Hinzu kommen die Großbaumaßnahmen der Lidl Gruppe in Bad Wimpfen und Bad Friedrichshall
4. Fakt ist, dass so lange es keine Führung des Verkehrs über eine übergeordnete Straße gibt, diese Verkehre weiterhin durch die Neckarsulmer Innenstadt gehen
5. Fakt ist, dass der Mobilitätspakt (Stichworte ÖPNV, Radwege,
MitfahrApp und vieles mehr) Verbesserungen bringen wird. Aber alle bereits entschiedenen Maßnahmen, die noch in der Planung
befindlichen Maßnahmen oder gar erst in den Vorüberlegungen befindlichen Maßnahmen werden nicht die Entlastungen ergeben, die der tatsächlichen Situation gerecht wird.
6. Deshalb brauchen wir den B 27 Anschluss und den vierspurigen Ausbau der B 27 bis Bad Friedrichshall. Nur dann wird es gelingen,
dass nur noch der Zielverkehr die Neckarsulmer Innenstadt ansteuert. Der Durchgangsverkehr aus dem Neckartal und aus Neuenstadt Richtung Heilbronn, Autobahn und Weinsberger Tal kann, nein muss dann die Innenstadt über die B 27 umfahren.
Gleiches gilt für den Durchgangsverkehr aus dem Weinsberger Tal in Richtung Heilbronn, Bad Wimpfen und Bad Friedrichshall. Und in umgekehrter Fahrtrichtung greift die gleiche Argumentation.
7. Mit etwas Realitätssinn wird aber auch klar, dass nicht alle drei Baumaßnahmen in einem Zug umgesetzt werden können. Weder die notwendigen Mittel und schon gar nicht die Planungs- und
Baukapazitäten sind dazu vorhanden, noch würde es der Verkehr verkraften, von Neckarsulm bis Bad Friedrichshall eine Baustelle abzuwickeln. Deshalb wird der stufenweise Ausbau von uns
befürwortet. Eine Fertigstellung des B 27 Anschlusses bis Ende 2025, der vierspurige Ausbau der B 27 bis zur Nordtangente bis 2030 und der möglichst vierspurige statt der geplanten dreispurigen Variante in Richtung Bad Friedrichshall im nahen zeitlichen Zusammenhang. Wir begrüßen deshalb auch die Initiative von Herrn Oberbürgermeister Hertwig und Herrn Bürgermeister Frey, zusammen mit unseren
Bundestags- und Landtagsabgeordneten, hier aktiv geworden zu sein.
In diesem Zusammenhang muss auch nochmal erwähnt werden, dass für den vierspurigen Ausbau bis zur Nordtangente bereits die Zusage von Bund und Land vorliegt. Wollen wir diese Chance ungenutzt verstreichen lassen?
8. Nicht vergessen werden darf auch die Tatsache, dass mit dem B 27 Anschluss eine Verbesserung des Lärmschutzes für die Anwohner der Südstadt verbunden ist. Und wir möchten hier auch nochmals unsere Idee einer Überdeckelung der B 27 ins Gespräch bringen, welche wir bereits in unserer Haushaltsrede angeregt haben.
9. Die von der BI und den Grünen vorgeschlagene Variante lehnen wir ab, da sie nicht die gewünschte Entlastung bringen wird. Und wie soll diese Masse an Verkehr am Aquatoll vorbeifließen? Eine
Hauptverkehrsachse direkt neben dem Albert Schweitzer
Gymnasium? Und was denken die betroffenen Einwohner an dieser Straßenführung? Zudem wäre dies dann eine ausschließliche
Straßenbaumaßnahme der Stadt Neckarsulm und wir müssten die Kosten alleine tragen!!
10. Deshalb gibt es für uns nur eine Lösung: Bau des B 27 Anschlusses und der vierspurige Ausbau der B27 bis nach Bad Friedrichshall. Auch wenn dies während der Bauphase durchaus zu verkehrlichen
Einschränkungen führt, langfristig ist dies aus unserer Sicht die beste und Zukunft trächtigste Lösung. Wir müssen auch an die
Generationen nach uns denken. Das nunmehr vorliegende
Sachverständigengutachten bestätigt unsere Meinung. Und was passiert, wenn wir nichts tun? Die Situation wird sich deutlich verschlechtern und unsere Nachfolger werden uns für unsere fehlende Weitsicht kritisieren.
11. Ein Wort auch noch zu Industrie, Handel und Gewerbe. Wem verdankt Neckarsulm seinen Wohlstand, seine herausragende Infrastruktur und seine heutige Lebensqualität? Nur durch die überdurchschnittlichen Gewerbesteuereinnahmen der
Vergangenheit war dies möglich. Diese gilt es auch für die Zukunft zu sichern. Dazu gehört aber auch eine funktionierende
Verkehrsinfrastruktur.