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Ganzkörperpflege im Bett

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Academic year: 2022

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Die Ganzkörperpflege im Bett ist sowohl in der Kranken- als auch in der Altenpflege bei großer oder vollständiger Abhängigkeit eines erkrankten pflegebedürftigen Menschen eine komplexe Tätigkeit.

Der Umfang und der Unterstützungsbedarf sind abhängig von der Erkrankung des oder der Betroffenen.

Die Pflegeperson ist verantwortlich für die fachlich korrekte Durchführung einerseits und anderseits muss sie individuelle Vorlieben und Besonderheiten berücksichtigen und in ihre Handlungen integrieren. Viele Prophylaxen sind zu

berücksichtigen. Verbale und nonverbale Kommunikation spielen eine bedeutende Rolle. Eine gute Beobachtungsgabe und ein großes Einfühlungsvermögen sind elementar.

Als Praxisanleitung haben Sie bei dieser Tätigkeit eine hervorragende Möglichkeit Themen des Arbeits- und

Gesundheitsschutzes in die Pflegehandlung zu integrieren. Auf die eigene Gesundheit zu achten und zusammen zu erkennen, welche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen um gesund und sicher zu arbeiten, wird bei dieser Tätigkeit besonders deutlich.

Bei der Ganzkörperpflege im Bett können folgende Themen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes gut integriert werden:

► Infektionsschutz

► Hautschutz

► Ergonomisches Arbeiten

Ganzkörperpflege im Bett

(2)

Ergonomisches Arbeiten bei der Ganzkörperpflege im Bett

Ziele

Die Auszubildenden:

► kennen die physischen Gefährdungen, die mit der Ganzkör- perpflege im Bett verbunden sind.

► wissen, mit welchen Maßnahmen diesen Gefährdungen be- gegnet werden kann.

► können verhaltensorientierte Maßnahmen (z. B. Nutzen wir- belsäulenentlastender Arbeitsweisen) und verhältnisorientierte Maßnahmen (z. B. veränderte Raumorganisation, Lagerung von Material) umsetzen und begründen.

► reflektieren bewegungsbezogene Ressourcen pflegebedürfti- ger Personen und situative Belastungen bei der Ganzkörper- pflege.

► können ihr Vorgehen unter dem Gesichtspunkt der eigenen Gesundheit und Sicherheit begründen.

► können physisch belastende Tätigkeiten unter Beachtung ei- nes ausreichenden Selbstschutzes selbstständig durchführen und verfügen über situationsbezogene Entscheidungskriterien dafür, wann Kollegenhilfe bzw. der Einsatz eines geeigneten Hilfsmittels notwendig ist.

Themen

► Arbeits- und Betthöhe

► Gestaltung der Arbeitsumgebung (z. B. Lagerung von Materia- lien, Ablagemöglichkeiten, Bewegungsraum, Stolperfallen)

► eigene Standsicherheit (z. B. Arbeitsschuhe)Auswahl und Ein- satz von Hilfsmitteln sowie rückengerechte Arbeitsweise bei der Lageveränderung und Versorgung von Patienten im Bett

► Einsatz von belastungssenkenden (z. B. ergonomischen, kinästhetischen) Prinzipien

► bewusster Einsatz des eigenen Körpers

► Umgang mit Reparatur- und Wartungsbedarf bei Hilfsmitteln benötigte Materialien und Unterlagen

► Hilfsmittel (z. B. Gleithilfen, Antirutschmatten, Rutschbrett etc.)

► Waschschüssel, Nierenschale, Bettwäsche etc.

► personenbezogene Gegenstände (Handtücher, Pflegemateri- alien etc.)

Erläuterungen

Bevor Sie das Zimmer betreten, bereiten Sie mit der oder dem Auszubildenden die Materialien vor und weisen auf die Notwendigkeit geeigneter Arbeitsschuhe hin. Im Zimmer richten Sie sich zunächst den Arbeitsplatz ein. Die benötigten Materialien werden nach ergonomischen Grundsätzen - d. h. in Griffweite - bereitgelegt.

Das Bett wird auf eine geeignete Arbeitshöhe eingestellt und ausreichend Bewegungsraum hergestellt bzw. Hausschuhe oder andere Stolper- und Stoßstellen (z. B. Stühle) werden entfernt.

Die zu waschende Person wird im Bett so gelagert, dass sie für die Ganzkörperpflege günstig liegt. Dies geschieht unter Beachtung der jeweils verfügbaren Ressourcen und Einschränkungen der Person, die mitentscheidend dafür sind, welches Vorgehen ein rückengerechtes Arbeiten ermöglicht (z. B. nach im Haus vorherrschenden Pflege- konzepten wie Kinästhetik, Bobath und/oder unter Anwendung von entlastenden Hilfsmitteln unter Anwendung eines günstigen Körpereinsatzes).

Didaktische Hinweise

► Mit den Auszubildenden wird besprochen, welche Grundlagen bereits in der Schule zu dem Thema erarbeitet wurden.

► Die besondere Bedeutung des rückengerechten Arbeitens wird erläutert und die eigene Sicherheit sowie die Sicherheit der zu pflegenden Person als Priorität bei der Auswahl des Vorgehens hervorgehoben.

► Vorgebrachte Argumente, wie fehlende Zeit für bestimmte Arbeitsweisen und den Einsatz von Hilfsmitteln, werden ent- kräftet, indem auf die Gesunderhaltung und die gesetzlichen Grundlagen verwiesen wird.

► Die Auszubildenden werden ermuntert rückengerecht vorzu- gehen, auch wenn dies im Arbeitsablauf nicht alle Kolleginnen und Kollegen für notwendig erachten.

Vorbereitende Fragen – an Sie

► Bei welchen Tätigkeit innerhalb der Ganzkörperpflege fühle ich mich selbst körperlich stark belastet und wie ist meine Strategie damit umzugehen?

► Achte ich selbst bei meiner Tätigkeit auf rückengerechtes Arbeiten?

► Bin ich sicher in der Unterweisung von Hilfsmitteln?

► Beherrsche ich Konzepte zum rückengerechten Arbeiten und

kann ich rückengerechtes Arbeiten konkret begründen?

► Habe ich Fortbildungsbedarf zum rückengerechten Arbeiten?

► Wo sehe ich den Unterweisungsschwerpunkt im Umgang mit körperlichen Belastungen während der Ganzkörperpflege?

► Konnte ich alle fachlichen Fragen der oder des Auszubilden- den beantworten?

Reflexionsfragen – an die Auszubildenden

► Welche Gesichtspunkte sind in der Vorbereitung zu beachten und warum?

► Warum ist der Einsatz von Transferhilfen sinnvoll?

► Warum ist eine rückengerechte Arbeitsweise bei der Ganzkör- perpflege notwendig?

► Welche „Bewegungskonzepte“ sind bekannt?

► Welche Verbesserungsvorschläge zur Arbeitsgestaltung haben Sie aufgrund ihres Ausbildungswissens?

Nützliche Links

► http://www.sicheres-krankenhaus.de/patientenzimmer  Tätigkeiten  Grundpflege

► www.unfallkasse-nrw.de/gesundheitsdienstportal Rückenge- rechtes Arbeiten

► www.bgw-online.de  Suche  Gesunder Rücken

► www.gdabewegt.de  Arbeitsprogramm Muskel-Skelett-Er- krankungen (MSE) der Gemeinsamen Deutschen Arbeits- schutzstrategie

► http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/207-022.pdf:

DGUV Information 207-022: Bewegen von Menschen im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege

► http://www.ruecken2011.gesundheitsdienstportal.de/ BG/GUV 77.60: Rückengerechtes Arbeiten in Pflege und Betreuung, CD- ROM

(3)

Hautschutz und Hautpflege bei der Ganzkörperpflege im Bett

Ziele

Die Auszubildenden:

► kennen die Hautgefährdungen, die von der Ganzkörperpflege im Bett ausgehen.

► wissen, mit welchen Maßnahmen Hautgefährdungen begeg- net werden kann und welche Symptome auf ein Abnutzungs- ekzem hinweisen können.

► können verhaltensorientierte Maßnahmen (z. B. Desinfizieren statt Waschen) und verhältnisorientierte Maßnahmen (z. B.

Nutzung von Handschuhen, Hautschutzprodukten) umsetzen und begründen.

► können ihr Vorgehen unter dem Gesichtspunkt der eigenen Gesundheit und Sicherheit begründen.

► können hautbelastende Tätigkeiten während der Ganzkörper- pflege unter Beachtung eines ausreichenden Selbstschutzes selbstständig durchführen.

Themen

► Bedeutung der Hände in der Pflege

► Auswahl der richtigen Handschuhe

► Vorteile und Notwendigkeit der Händedesinfektion

► Hautschutz und Hautpflege

benötigte Materialien und Unterlagen

► unterschiedliche Handschuhe (Art und Größe)

► Hautschutz- und Hautpflegemittel

► Händedesinfektionsmittel

► Desinfektionsplan

► Hautschutzplan

► Handschuhplan Erläuterungen

Bevor Sie das Zimmer betreten, besprechen Sie mit der oder dem Auszubildenden die Bedeutung gesunder Haut bzw. gesunder Hände in der Pflege. Sie sind ein wichtiges „Arbeitswerkzeug“ und Kommunikationsorgan und haben eine wichtige Sozialfunktion.

Gleichzeitig ist die sog. Feuchtarbeit (d. h. Arbeit im feuchten Milieu – auch z. B. im Handschuh) ein Risikofaktor für die Haut. Daher kommt dem eigenen Hautschutz und der eigenen Hautpflege eine besondere Bedeutung zu. „Offene Hände“ können ein zeitweises oder dauerhaftes Berufsverbot bedeuten. Juckreiz oder diffuses Brennen an den Händen sind ernst zu nehmen, da sie erste Hinweise auf die Bildung eines Abnutzungsekzems sein können. Beim Vorbereiten der Materialien gehen Sie darauf ein, für welche Tätigkeit (Ganzkörperpflege, anschließende Reinigung „beschmutzter“ Flächen) welcher Handschuh sinnvoll und praktikabel ist. Nach der Anleitung können Sie mit der Auszubildenden das richtige Eincremen mit Hautpflegemitteln einüben.

Gleichzeitig können Sie erläutern, wann Hautpflege- und wann Hautschutzmittel einzusetzen sind, wann das Waschen und wann das Desinfizieren der Hände zu erfolgen hat. In diesem Zusammenhang kann auch über das Tragen von Schmuck an Händen und Armen gesprochen werden.

Didaktische Hinweise

► Es wird besprochen oder wiederholt, welches Grundwissen zum Hautschutz bereits in der Schule erarbeitet wurde.

► Die besondere Bedeutung des Hautschutzes wird erläutert und die eigene Sicherheit sowie die Sicherheit der zu pflegen- den Person als Priorität hervorgehoben.

► Vorgebrachte Argumente gegen eine gute Hautpflege, wie fehlende Zeit, werden entkräftet, indem auf die Gesunderhal- tung der Hände und die gesetzlichen Grundlagen verwiesen wird.

► Die Auszubildenden werden ermuntert sich Gedanken über Situationen zu machen, in denen Hautpflege „nebenbei“

durchgeführt werden kann. Hierzu passt auch der Hinweis, dass „hautbelastete Berufe“ auch während der Freizeit auf Hautschutz und -pflege achten sollten.

Vorbereitende Fragen – an Sie

► Welche unterschiedlichen Handschuhe haben wir im Hause?

Wo hängt der Handschuhplan?

► Wo hängt der Hautschutzplan und welche Hautpflege- und -schutzmittel haben wir im Hause?

► Ist mir bekannt, wann Hände desinfiziert, wann gewaschen werden müssen?

► Ist mir bekannt, wann und wie Hautschutz- und Hautpflegemit- tel eingesetzt werden?

► Ist mir bekannt, an wen sich Auszubildende im Falle von Juck- reiz und diffusem Brennen an den Händen wenden können?

Reflexionsfragen – an die Auszubildenden

► Welche Handschuhe werden wofür verwendet?

► Warum ist Händedesinfektion hautschonender als Händewa- schen?

► Wann wird Hautschutz, wann Hautpflege aufgetragen?

► Was ist der Vorteil eines Chemikalienhandschuhs bei der Flä- chendesinfektion?

Nützliche Links und Literatur

► http://www.sicheres-krankenhaus.de/patientenzimmer  Tätigkeiten  Grundpflege

► www.unfallkasse-nrw.de/gesundheitsdienstportal Hautschutz

 CD-Rom „5 Minuten für die Haut“ mit

► www.bgw-online.de  Suche  Hautschutz

► DGUV Vorschrift 1

► TRBA 250

► Broschüre DGUV Information 212-015 „Hautkrankheiten und Hautschutz“: Informationen zur Haut, Hautkrankheiten und Hautschutz; Hilfestellung bei der Auswahl geeigneter Schutz-, Reinigungs- und Pflegepräparate

► Broschüre DGUV-Information 212-017 „Allgemeine Präventi- onsleitlinie Hautschutz“: Informationen über Gefährdungsmög- lichkeiten der Haut, Arten der beruflichen Hauterkrankungen sowie Möglichkeiten der Prävention

(4)

Infektionsschutz bei der Ganzkörperpflege im Bett

Ziele

Die Auszubildenden:

► wissen, mit welchen Maßnahmen Infektionsgefährdungen bei der Ganzkörperpflege begegnet werden kann.

► können verhaltensorientierte Maßnahmen (z. B. Nutzung von PSA) und verhältnisorientierte Maßnahmen (z. B. Verwerfen infektiösen Materials) umsetzen und begründen.

► können ihr Vorgehen unter dem Gesichtspunkt der eigenen Gesundheit und Sicherheit begründen

► können die Tätigkeiten unter Beachtung eines ausreichenden Selbstschutzes selbstständig durchführen.

Themen

► Körperpflege bei infektiösen Personen

► geeignete Persönliche Schutzausrüstung (PSA), Verwerfen benutzter PSA

► Tragen von Schmuck, lackierte und/oder künstliche Fingernä- gel

► Händedesinfektion

► Verbandswechsel

► Verabreichen von Injektionen

Benötigte Materialen und Unterlagen

► PSA (z. B. medizinische Untersuchungshandschuhe, Schutz- kleidung)

► Verbandsmaterial

► Hände-und Hautdesinfektionsmittel, vorbereitete zu injizieren- de Medikamente, Kanülenabwurfbehälter

► Desinfektionsplan

► Handschuhplan

► Hautschutzplan Erläuterungen

Bevor Sie das Zimmer betreten, besprechen Sie mit der oder dem Auszubildenden potentielle Infektionsrisiken und vorbeugende Maßnahmen während der Ganzkörperpflege. Sie bereiten notwendige PSA und andere Materialien (z. B. Händedesinfektionsmittel) gemeinsam vor. Vor Betreten des Zimmers werden die Hände zur Keimreduzierung desinfiziert. Dabei können Sie die richtige Händedesinfektion üben.

In diesem Zusammenhang können auch das Tragen von Schmuck an Händen und Unterarmen und ggf. die Probleme bei künstlichen bzw.

lackierten Fingernägeln besprochen werden. Das richtige An- und Ausziehen von Schutzhandschuhen sollte geübt werden.

Didaktische Hinweise

► Mit den Auszubildenden wird besprochen, welche Grundlagen zum Infektionsschutz bereits in der Schule erarbeitet wurden.

► Die Bedeutung des Infektionsschutzes für Pflegende und die zu Pflegenden bei der Ganzkörperpflege wird erläutert.

► Die Schülerinnen und Schüler werden ermuntert sich über Situationen bei der Ganzkörperpflege Gedanken zu machen, in denen eine Infektionsgefährdung für sie selbst und für die zu Pflegenden besteht.

Vorbereitende Fragen - an Sie

► Achte ich bei meiner Tätigkeit auf eine korrekte Händedesin- fektion?

► Bin ich sicher beim An- und Ausziehen sowie Verwerfen von PSA?

► Kann ich konkret begründen, wann welche Maßnahmen des Infektionsschutzes angebracht sind?

► Habe ich Fortbildungsbedarf zum Infektionsschutz?

► Wo sehe ich den Unterweisungsschwerpunkt zum Infektions- schutz bei der Ganzkörperpflege?

► Konnte ich alle fachlichen Fragen der Auszubildenden beant- worten?

Reflexionsfragen – an die Auszubildenden

► Wie können sich Pflegende vor Infektionen schützen?

► Wie können Bewohnerinnen, Bewohner und Patientinnen, Patienten vor Infektionen durch Pflegende geschützt werden?

► Warum ist eine hygienische Händedesinfektion notwendig?

Wie wird sie durchgeführt?

► Welche Infektionsgefährdungen ergeben sich bei der Ganz- körperpflege im Bett und wie kann ihnen begegnet werden?

Nützliche Links

► http://www.sicheres-krankenhaus.de/patientenzimmer  Zugehörige Themen  Persönliche Schutzausrüstung

► www.unfallkasse-nrw.de/gesundheitsdienstportal Infektions- schutz

► www.bgw-online.de  Suche  Infektionsschutz

► http://www.infektionsschutz.de

► DGUV Vorschrift 1 Grundsätze der Prävention

► TRBA 250 Biologische Arbeitsstoffe im Gesundheitswesen und in der Wohlfahrtspflege

► Infektionsschutzgesetz (IfSG)

► Biostoffverordnung (BioStoffV)

(5)

Psychische Belastung bei der

Ganzkörperpflege – Umgang mit Scham

Ziele

Die Auszubildenden:

► kennen mögliche Ausdrucksformen von Schamgefühlen (z. B.

weinen, schimpfen, schlagen)

► kennen mögliche Maßnahmen (z. B. Herstellen eines guten Kontaktes zur/zum zu Pflegenden vor Beginn, Schaffen einer geschützten Atmosphäre, Ablenkung, ggf. Abbruch der Maßnahme; vgl. u. a.

DemOS-Medienmappe: http://www.inqa.de/DE/Angebote/

Publikationen/demenz-organisation-selbstpflege- medienmappe.html)

► kennen unterstützende Angebote (z. B. Fallbesprechungen, kollegiale Beratung) und mögliche Ansprechpersonen

► denken vor Beginn der Pflegesituation über ihre Haltung zu möglichen Schamgefühlen von zu Pflegenden und bei sich selbst nach

► erleben, dass die Reflexion der Situation hilfreich/entlastend ist

Themen

► Umgang mit Unsicherheit/Überforderung bei Schamgefühlen von zu Pflegenden

► Umgang mit Unsicherheit/Überforderung bei eigenen Scham- gefühlen

► besondere Bedeutung von verbaler und nonverbaler Kom- munikation bei Schamgefühlen (z. B. Ankündigen von Pflege- maßnahmen, Beachten nonverbaler Signale)

► professionelle Fürsorge/Zuwendung, Umgang mit Nähe und Distanz in der Körperpflege

► Widerspruchserleben zwischen Zeitdruck, pflegerischen Ansprüchen und ablehnenden, nicht zur Situation passenden Verhaltensweisen der/des zu Pflegenden

► mögliche kulturelle bzw. religiöse Besonderheiten Erläuterungen

Bei Körperpflegesituationen können Schamgefühle auftreten.

Dies kann auch eine psychische Belastung für Pflegende sein.

Schamgefühle können dabei einerseits bei den zu Pflegenden Reaktionen wie Rückzug, Aggressivität etc. auslösen. Sie können andererseits bei den Pflegenden die Durchführung der pflegerischen Handlungen bei der Körperpflege erschweren.

Didaktische Hinweise

► Vor der Praxisanleitung sprechen Sie mit den Lernenden da- rüber, dass die Körperpflege eine für den zu Pflegenden und die Pflegenden eine schambehaftete Situation sein kann. Dies kann sich in unterschiedlicher Weise äußern (z. B. weinen, schimpfen, abwehren).

► Erkundigen Sie sich nach bisherigen Erfahrungen der Lernen- den

mit Schamgefühlen und besprechen Sie bekannte und mög- liche

Umgangsweisen.

► Vermitteln Sie, dass eine systematische Vorbereitung (not- wendige Materialien, Ablaufklärung) für alle Beteiligten zu ei- ner beruhigenden Atmosphäre beiträgt und Sicherheit schafft.

► Sensibilisieren Sie die Lernenden u. a. für: Wahrnehmung der aktuellen Verfassung des Gegenübers, Herstellen eines guten Kontakts zum

zu Pflegenden, Ansprache verschiedener Wahrnehmungska- näle, Integrieren der Bedürfnisse des zu Pflegenden, mögli- che kulturelle bzw. religiöse Besonderheiten

► Reflektieren Sie mit den Lernenden die Pflegesituation mit Bezug auf das Thema Scham. Thematisieren Sie das eigene Erleben: Was hat gut funktioniert, was weniger gut? Sprechen Sie positive und negative Emotionen an. Hinterfragen Sie diese, aber akzeptieren Sie sie auch.

Vorbereitende Fragen – an Sie

► Wie gehen Sie mit schambehafteten Situationen bei der Kör- perpflege um?

► Welche Strategien helfen Ihnen im Umgang damit?

► Haben Sie das notwendige Wissen zum Umgang mit Scham

► Kennen Sie die Angebote Ihrer Einrichtung zum Umgang mit psychisch belastenden Situationen (z. B. Informationsmateri- alien, Fallbesprechungen, Beratungsangebote, Angebote des BGM, Standards)?

Reflexionsfragen – an die Auszubildenden

► Wie erleben Sie schambesetzte Situationen? Was belastet Sie dabei? Welche Gefühle begleiten Sie dabei?

► Wie gehen Sie damit um?

► Benötigen Sie weiteres Fachwissen zum Umgang mit scham- besetzten Situationen?

► Welche Unterstützung wünschen Sie sich?

Nützliche Links

► INQA-Broschüre „Mit schwierigen Themen in der Pflege offen umgehen“ https://www.inqa.de/SharedDocs/PDFs/DE/

Publikationen/demos-mit-schwierigen-themen-in-der-pflege- offen-umgehen.pdf?__blob=publicationFile&v=5)

► BGW-Broschüre „Gewalt und Aggression in der Pflege“

(https://www.bgw-online.de/DE/Arbeitssicherheit- Gesundheitsschutz/Grundlagen-Forschung/GPR- Medientypen/Downloads/BGW08-00-113-Gewalt-und- Aggression-in-der-Pflege-Kurzueberblick_Download.

pdf?__blob=publicationFile)

► DemOS-Medienmappe (http://www.inqa.de/DE/Angebote/

Publikationen/demenz-organisation-selbstpflege- medienmappe.html)

Referenzen

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