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Dysmenorrhoe

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Januar 2012 | www.pta-aktuell.de

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ie Abnahme der Spie- gel des Gelbkörperhor- mons (Progesteron) gegen Ende des Mens- truationszyklus führt zur vermehrten Ausschüttung von Prostaglandinen in der Gebärmutter. Diese Gewebs- hormone, insbesondere das Prosta- glandin F2 (PGF2), spielen eine zentrale Rolle bei der Abstoßung von Teilen der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), wenn eine Be- fruchtung ausbleibt, also bei der Mo-

natsblutung: Sie wirken konstrikto- risch auf glatte Muskulatur, auch die der Gefäßwände, was die Blutzufuhr drosselt und so zum Absterben der zuvor aufgebauten innersten Schleim- hautschicht (Funktionalis) führt.

Gleichzeitig werden Kontraktionen der Uterusmuskulatur induziert – beides physiologische Vorgänge – die einen regelrechten Ablauf der Mens- truation erst ermöglichen. Ist die Produktion der Prostaglandine je- doch besonders hoch oder besteht eine erhöhte Empfindlichkeit dage- gen, können Minderdurchblutung und exzessive Muskelkontraktionen während der „Tage” starke krampf- artige Schmerzen hervorrufen. Diese können sich vom Becken über Unter-

bauch und Rücken erstrecken oder auch in die Oberschenkel strahlen.

Sie sind oft kolikartig oder erinnern an Wehen und werden nicht selten von Übelkeit, Erbrechen und wei- teren Magen-/Darm-Beschwerden,

Kopfschmerzen und einem allgemei- nen Krankheitsgefühl begleitet.

Besonders ausgeprägt sind die Be- schwerden oft bei jungen Mädchen.

Ihnen können Sie zumindest den kleinen Trost mitgeben, dass die Symptomatik mit den Jahren oft zu- rückgeht. Auch nach der Geburt eines Kindes nehmen die Regel- schmerzen häufig ab.

Die Ursachen Von der beschriebe- nen primären Dysmenorrhoe, die meist kurz nach der Menarche zum ersten Mal auftritt, sobald sich ein re- gelmäßiger Zyklus eingependelt hat, unterscheidet man eine sekundäre Dysmenorrhoe. Dieser liegt eine organische Ursache zugrunde. Insbe- sondere, wenn die Regelschmerzen erst nach Jahren relativ unauffälliger, beschwerdefreier Zyklen auftreten, aber auch, wenn die verfügbaren me- dikamentösen Therapien keine Er- leichterung bringen, liegt der Ver- dacht nahe, dass eine gynäkologische Erkrankung hinter den Beschwerden steckt. Dann ist eine umfassende frauenärztliche Untersuchung zur Ab- klärung notwendig.

Als Grunderkrankungen werden bei- spielsweise gutartige Wucherungen der Gebärmuttermuskulatur (Myo- me) genannt oder Entzündungen und Verwachsungen im kleinen Be- cken, Zysten oder Polypen. Häufigste Ursache ist eine Endometriose, ein pathologisches Wachstum von Ge- bärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle: im Bauchraum oder auf verschiedenen Organen.

Diese Gewebeinseln reagieren wie das normale Endometrium auf Sig- nale der Sexualhormone mit entspre-

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PRAXIS DYSMENORRHOE

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Das Beschwerdebild kann heftig sein; einige Mädchen und Frauen müssen in dieser Zeit krankgeschrieben werden, so massiv sind die Regelschmerzen.

Jeden Monat wieder

Wärmeanwendungen wie beispielsweise Kirschkernkissen wirken krampflösend.

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chenden Blutungen im Körper – die allerdings nicht abfließen können.

Daraus entwickeln sich sehr unter- schiedliche Folgen, je nach Lage und Größe der Herde. Auch ein zur Emp- fängnisverhütung eingesetztes Intra- uterinpessar(Spirale) kann Schmer- zen bei der Periode auslösen.

Sofern nicht eine zugrunde liegende Erkrankung ursächlich therapiert werden kann, werden die Beschwer- den symptomatisch behandelt.

Wärme entspannt Lokale Wärme- anwendungen, wie Wärmflaschen, Kirschkernkissen etc., aber auch Wannenbäder oder der Besuch einer Sauna, wirken krampflösend und lin- dern den Schmerz. Raten Sie Ihrer Kundin zu Bewegung in Form von leichtem Sport ohne Überanstren- gung; das sorgt für eine bessere Durchblutung der Beckenregion und hilft, Verkrampfungen zu lösen. Und empfehlen Sie Entspannungs- und Atemübungen. Auch Massagen kön- nen die Schmerzen lindern.

Starke Beschwerden erfordern aber oft medikamentöse Intervention.

Unter den Analgetika bieten sich in erster Linie nicht-steroidale An- tirheumatika (NSAR)wie Ibupro- fen, Diclofenac, Naproxen etc. an, die über die Blockade der Cyclooxyge- nase die Bildung von Prostaglandin hemmen. Die Folge ist in den meis- ten Fällen eine deutliche Symptom- linderung. Auch die Blutungsstärke wird dadurch verringert.

Bei starken Unterleibskrämpfen emp- fiehlt sich das SpasmolytikumBu- tylscopolamin. Auch Magnesium- präparate können wegen ihrer krampflösenden Eigenschaft versucht werden. Reicht dies zur Schmerzlin- derung nicht aus, kann der Arzt zum Beispiel Metamizol-haltige Zuberei- tungen verordnen, die neben der analgetischen auch eine gute spas- molytische Wirkung haben.

Die Einnahme von Analgetika sollte mit dem ersten Auftreten der Schmer- zen beginnen und möglichst eine Dauer von etwa drei Tagen nicht überschreiten. Bei der Dosierungs- empfehlung muss man das oft sehr

junge Alter dieser Patientinnen mit berücksichtigen. Die Kundin sollte über die typischen gastrointestinalen NSAR-Nebenwirkungen Bescheid wissen und vor einer unreflektierten weiteren Einnahme bei möglichen anderen Anlässen gewarnt werden.

Eine Ulkuskrankheit oder eine gas- trointestinale Blutung in der Vorge- schichte spricht für Zurückhaltung

mit dieser Medikation (oder entspre- chenden Magenschutz). Wird mit einem NSAR keine ausreichende Symptomreduktion erzielt, bringt manchmal der Wechsel zu einem an- deren Präparat aus der Wirkstoff- klasse mehr Erfolg.

Hilfe durch die „Pille” Möchte die Patientin verhüten, so bietet sich als ein anderer Ansatz ein orales Kon- trazeptivum an: Diese Hormonthera- pie verhindert nicht nur Eireifung und Eisprung, sondern begrenzt auch

die Proliferation, also die Verdickung der innersten Schicht der Gebärmut- terschleimhaut in der frühen Zyklus- phase. Dadurch kommt es zu einer schwächeren Blutung. Die hormona- len Ovulationshemmer (Kombinati- onspräparate aus Estrogen und Ges- tagen) senken nachweislich die Pros- taglandinproduktion in Myometrium und Endometrium und verringern bei den meisten Frauen auch spürbar die Beschwerden. Auch Monopräpa- rate nur mit einem Gestagen (Mini- pille), die den Eisprung nicht ver- hindern, kommen in Frage.

Komplementäre Maßnahmen und Phytotherapie Frauen, die mehr auf sanfte Methoden setzen möchten, kann man zahlreiche Mög- lichkeiten anbieten. Für die Supple- mentierung mit Omega-3-Fett- säuren spricht theoretisch einiges:

Sie könnten das ungünstige Verhält- nis von entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Prosta- glandinen korrigieren. Ein eindeuti- ger Wirkungsnachweis in Studien steht allerdings noch aus. In einer einzelnen großen kontrollierten Stu- die half Vitamin B1in Tagesdosen von 100 Milligramm betroffenen Frauen.

Zyklusstörungen sind auch eine Do- mäne der Phytotherapie. Man muss der Kundin allerdings vorab erklären, dass Geduld erforderlich ist, bevor sich die Wirkung zeigt. Allgemein wird von einer Einnahmedauer von mindestens vier bis sechs Monaten angeraten. Verschiedene pflanzli- che Spasmolytika werden von Ärzten empfohlen und stehen als Tee, Tropfen oder Kapseln zur Verfügung, insbesondere: Schafgarbe (Millefolii herba), Gänsefingerkraut (Potentilla anserina), Mönchspfeffer oder Keu- schlamm (Vitex agnus castus), Frau- enmantel (Alchemilla vulgaris). Ho- möopathisch werden beispielsweise Pulsatilla, Chamomilla oder Sepia eingesetzt.

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Waldtraud Paukstadt, Medizinjournalistin

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