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Wer zweimal lügt …

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Dezember 2016 | www.diepta.de

K ennen Sie das auch? VW-Abgasskan- dal, Plagiatsfälle in Doktorarbeiten führender Politiker oder Panama- Papers: Bekommen Sie da langsam auch den Eindruck, dass in Politik und Wirtschaft nicht nur immer mehr gelogen und betrogen wird, sondern dass die Lügen obendrein auch immer dreister werden? Wie kommt es dazu, dass unsere gesellschaftlichen Normen ethischer und morali- scher Grundsätze immer wieder von Einzelnen bewusst ignoriert und gebrochen werden, selbst von Personen, an die man aufgrund ihrer gesell- schaftlichen Stellung eigentlich besonders hohe Integritätsansprüche stellen würde? Die Antwort findet sich, wieder einmal, in der Funktionsweise des menschlichen Gehirns.

Da das Gehirn alle unsere Verhaltensweisen steuert, wird eine Entscheidung darüber, zu lügen und damit wohlmöglich ganz bewusst eine mora- lische Grenze zu überschreiten, auch im Gehirn getroffen. Damit dies normalerweise nicht ge- schieht, existieren interne Schutzmechanismen:

Das bewusste Betrügen oder Brechen einer mora- lischen Norm löst in uns negative Emotionen aus, die sich physiologisch in Reaktionen des autono- men Nervensystems (Aktivierung des Sympathi- kus), etwa Schweißausbrüchen oder Hautrö- tungen, äußern können, neurologisch hingegen in dem unangenehmen Gefühl, das mit einem

KOLUMNE HOLGER SCHULZE

Was mit kleinen Unwahrheiten anfängt, kann sich mit der Zeit zu dreisten Lügen auswachsen.

Schuld daran sind Anpassungsphänomene im Gehirn, speziell in den Mandelkernen.

»Häufiges Lügen erhöht die

Dreistigkeit.«

schlechten Gewissen einhergeht. Solche Reaktionen korrelieren mit erhöhter Nervenaktivität in bestimmten Bereichen des limbischen Systems, insbesondere den Mandelkernen (Amygdala). Da- bei gilt, je dreister die Lüge, desto stärker die Aktivierung und desto unangenehmer die negativen Reaktionen. Und daher ist die Hemm- schwelle gegen eine große Lüge viel höher als gegen eine kleine Schwindelei.

Wie sich nun herausstellte, gibt es bei der Stärke dieser Aktivierung der Amygdala gewisse Gewöhnungseffekte (Adaptation), nämlich immer dann, wenn wiederholt gelogen wird: Die Aktivität in der Amygdala sinkt. Ähnliche Effekte zeigen sich auch in einem ande- ren Bereich des limbischen Systems, der vorderen Inselrinde, wenn auch weniger ausgeprägt als in der Amygdala. Das führt mit der Zeit dann dazu, dass sich ein großer Betrug gar nicht mehr so schlimm anfühlt, folglich die Hemmschwelle sinkt und der Betrug dreister wird. Und je stärker die Aktivität in der Amygdala sinkt, desto schwerwiegender wird der nächste Betrug sein, einfach des- halb, weil er vom Betrüger selbst moralisch als weniger verwerflich empfunden und damit akzeptabel wird. So können sich dann eben auch anfangs kleine Unaufrichtigkeiten Schritt für Schritt zu skan- dalösen Betrugsfällen hochschaukeln.

Erwähnenswert ist ver- mutlich noch, dass dieser Gewöhnungseffekt immer nur dann eintritt, wenn man auch zum eigenen Vorteil lügt, nicht aber, wenn man zum Vorteil anderer be- trügt. Mehr noch: Wenn der Betrug einem selbst nützt, gleichzeitig aber an- deren schadet, ist der Ef- fekt sogar am größten.

Moralisch zweifelsohne verwerflich, aber so ist der Mensch! Ich fürchte, das kennen Sie auch… ■

ZUR PERSON

Prof. Dr. Schulze Hirnforscher

Holger.Schulze@uk-erlangen.de Prof. Dr. Schulze ist Leiter des Forschungslabors der HNO-Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg sowie auswärtiges wissenschaft- liches MItglied des Leibniz-Instituts für Neurobiologie in Magdeburg.

Seine Untersuchungen zielen auf ein Verständnis der Neurobiologie des Lernens und Hörens.

www.schulze-holger.de

Wer

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