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Wie Schweizer KMU Software einsetzen

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Academic year: 2022

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SOFTW ARE

Wenn es um die Technologie von Business-Software geht, möchten kleine und mittlere Unternehmen der Schweiz möglichst flexibel bleiben. Für die Implementierung wünschen sie sich indes nur einen Ansprechpartner.

Eine anfangs dieses Jahres veröffent- lichte Untersuchung1)gibt Aufschluss über den Einsatz und die Integration von Enterprise Resource Planning (ERP) und E-Business in Schweizer Klein- und Mittelbetrieben. Die Stu- die weist nach, dass nach dem ersten, grösstenteils noch experimentellen Einsatz von Business-Software heute die ERP-Systeme bei der Integration von Geschäftsprozessen eine Schlüs- selrolle spielen.

Die Untersuchung, aus der im Fol- genden einige ausgewählte Ergebnisse vorgestellt werden2), ergibt weiter, dass sich die Bedeutung des E-Business für viele Klein- und Mittelbetriebe erhöht hat. Allerdings wird das Thema we- sentlich differenzierter angegangen, als das noch während der Phase des E-Business-Hype der Fall war.

Die Bedeutung von Business- Software für Schweizer KMU In ERP-Systemen werden grundle- gende Informationen gespeichert und gesammelt, die auch für die Unter- stützung unternehmensübergreifender Prozesse benötigt werden. E-Com- merce- und E-Procurement-Applika- tionen sind Beispiele für Software- Anwendungen, die die elektronische Unterstützung von Geschäftsprozes- sen über die Unternehmensgrenzen hinaus erlauben.

Die Studie untersucht den Zusammen- hang zwischen der innerbetrieblichen Unterstützung durch die IT und dem E-Business. Ausgangshypothese ist die Annahme, dass kleine und mittlere Schweizer Unternehmen ihre E-Busi- ness-Projekte auf ihre existierende Business-Software – meist ERP-Syste-

me – aufsetzen. Mit der Erwartung, über das Internet vor allem einen zu- sätzlichen Absatzkanal zu erschliessen, standen anfangs vor allem E-Com- merce-Module im Vordergrund.

Gegenwärtig steht die unternehmens- übergreifende Integration von Pro- zessen im Zentrum des E-Business.

Die Struktur der Studie nach Unternehmensgrösse

Befragt wurden ausgewählte Schwei- zer Unternehmen mit 10 bis 250 Mit- arbeitern. Den grössten Anteil macht das Gesundheits- und Sozialwesen aus (17 Prozent), gefolgt vom verarbei- tenden Gewerbe und der Industrie (16 Prozent) und den sonstigen Dienst- leistungen (16 Prozent). Auch das Baugewerbe (15 Prozent) und die öf- fentliche Verwaltung einschliesslich

Wie Schweizer KMU Software einsetzen

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von Walter Dettling*

Abacus Research AG SAP (Schweiz) AG Sage Sesam AG Simultan AG Sorba EDV AG MS Business Solutions – Navision MS Business Solutions – Axapta ABBF Bausoft AG Check-In Data AG, Oracle Corp., jeweils Ordi-Conseil AG, Wibeag Informatik, jeweils Dataline AG, Pro-Concept AG, Soreco AG, jeweils LOBOS Informatik AG IBS Hostettler AG, Micros Systems Inc., Mirus Software AG, Winware AG, Zeit AG, Jeweils Info Services SA, Intentia AG, Neue Software Technologie Gemeinden GmbH, Pebe Datentechnik, Rotron Software AG, Ruf Informatik AG, Vermag Computer AG, jeweils Dialog Verwaltungs-DataAG, J.D. Edwards, Opacc Software AG, Polynorm Software AG, Roland Messerli AG, SISA Studio Informatica SA, VRSG St. Gallen, jeweils Baan Switzerland Ltd., Info Nova AG, infor (Schweiz) AG, PeopleSoft (Schweiz) AG, und 21 weitere Anbieter, jeweils Bison Schweiz AG, dynasoft ag, Exact Business Software AG, Informing AG,

Ramco Systems Ltd. und 160 weitere Anbieter, jeweils

Quelle: Netzreport’5

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dem Unterrichtswesen (13 Prozent) sind recht stark vertreten.

Wie schon in früheren Untersuchun- gen deutlich wurde, zeichnet sich der Schweizer Markt für ERP-Systeme durch eine grosse Heterogenität aus.

In der aktuellen Studie wurden mehr als 200 verschiedene Angaben zu An- bietern von ERP-Systemen gemacht, wobei nicht jeder Eintrag wirklich einem Hersteller eines eigenen Sys- tems entspricht. Einige der unter «An- bieter» genannten Unternehmen sind IT-Dienstleister oder Integratoren, die Software vertreiben und imple- mentieren und zum Teil auch Syste- me verschiedener Hersteller anbieten (siehe Abbildung linke Seite).

Die untersuchten KMU setzen im ERP- Bereich nicht nur Standardsoftware ein. Zu den 585 Nennungen für Stan- dardsoftware kommen 136 Nennun- gen für Individualsoftware hinzu. In Anteilen am Gesamtmarkt ausge- drückt, entfallen 10 Prozent auf Ei- genentwicklungen, 9 Prozent auf fremdentwickelte Individualsoftware und 81 Prozent auf Standardsoftware.

Von den Eigenentwicklungen entfal- len 35,7 Prozent auf die kleinen, 24,3 Prozent auf die mittleren und 40,0 Prozent auf die grösseren KMU. Von den Fremdentwicklungen entfallen gar 54,0 Prozent auf die kleinen und 19,0 bzw. 27,0 Prozent auf die mittleren und grösseren KMU. Die Entwicklung von Individualsoftware findet in grös- seren Unternehmen somit eher im eigenen Hause, in den kleinen Unter- nehmen eher ausser Haus statt.

Nutzung und Unterstützung von Business Software

Die Bedeutung der einzelnen Modu- le von ERP-Software hat eine klare Rangfolge. Die Wichtigsten sind die Finanzwirtschaft, Personalwirtschaft und die Vertriebs- und Auftragsab- wicklung (siehe Abbildung rechts).

Deutlich weniger Unternehmen nah- men Stellung zur Frage, welche E-Bu- siness-Module für sie Bedeutung ha- ben. Von denjenigen, die überhaupt Stellung nahmen, antworteten zwi- schen 60 und 80 Prozent, dass die Aufgaben in den Funktionsberei- chen nicht durch die entsprechenden Module unterstützt werden.

Am intensivsten werden Aufgaben durch Branchensoftware unterstützt, deren Funktionsbereich nicht ein- deutig bestimmt werden kann. Sie er- reicht mit einem Unterstützungsgrad von 38 Prozent gerade mal eine In- tensität wie das Schlusslicht Produk- tionsplanung und -steuerung bei den ERP-Modulen. Bei den übrigen Mo- dulen fällt auf, dass eine «sehr starke»

Unterstützung kaum anzutreffen ist.

Demgegenüber wird häufig von «we- nig» Unterstützung gesprochen.

Ansprüche an ERP-Systeme und -Anbieter

Die Antworten auf die Frage nach den Ansprüchen an ERP-Systeme mögen auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen. 83,3 Prozent der befrag- ten Unternehmen stimmten zu, dass ERP-Systeme und deren Module so of- fen sein sollten, dass Module belie- biger Hersteller miteinander kombi- niert werden können. Gleichzeitig sag- ten 74,9 Prozent aus, dass sie alle Mo- dule, die mit ihrem ERP-System integriert werden sollen, vom selben Anbieter beziehen möchten – also quasi «alles aus einer Hand».

Von den ERP-Anbietern wird folglich erwartet, dass sie ein möglichst kom- plettes, integriertes Leistungspaket anbieten, andererseits sollen ihre Systeme so offen konzipiert sein, dass bei Bedarf Fremdsysteme daran an- geschlossen werden können.

70,0 Prozent der Befragten messen dem Kriterium «zugeschnitten auf die Branche» eine kaufentscheidende Be- deutung bei. Fast 60 Prozent stimmen der Aussage zu, dass die Technolo- gie nebensächlich sei und letztlich nur die Leistungsfähigkeit der Software (al- so der Business-Aspekt) zählt.

Das Investitionsverhalten der KMU

Die Schweizer Unternehmen wollen in den Jahren 2004 und 2005 durch- schnittlich 62 940 Franken pro Jahr für betriebswirtschaftliche Software (Busi- ness Software) ausgeben. Es über- rascht nicht, dass kleine Unternehmen mit bis zu bis 50 Mitarbeitern auch die kleinsten Budgets aufweisen. 82 Pro- zent verfügen über ein Budget, das

unter 50 000 Franken liegt. Bei den Unternehmen mit 50 bis 99 Mitarbei- tern sind es 53 Prozent und bei den Unternehmen mit 100 bis 250 Mitar- beitern noch 36 Prozent, die weniger als 50 000 Franken jährlich für Busi- ness Software ausgeben.

Umgekehrt ist es bei den Budgets von über 100 000 Franken jährlich: Bei den kleinen Unternehmen (10 bis 49 Mit- arbeiter) haben gerade noch 7 Prozent mehr als 100 000 Franken für Business Software eingeplant, bei den mittle- ren (50 bis 99 Mitarbeiter) sind es 24 Prozent und bei Unternehmen mit 100 bis 250 Mitarbeitern 51 Prozent.

Bei Neuinvestitionen sollen in den kommenden zwei Jahren 8,4 Prozent in E-Business-Lösungen, 22,0 Prozent in ERP-Systeme fliessen. Gemessen an den bereits installierten Lösungen wird deshalb das Wachstum bei den E-Busi- ness-Modulen grösser ausfallen als bei

den ERP-Modulen.

* Prof. Dr. Walter Dettling ist Leiter des Institutes für angewandte Betriebs- ökonomie an der Fachhochschule beider Basel (FHBB).

1) «Netzreport'5», Studie des IT-Fachma- gazins «Netzwoche» in Zusammenarbeit mit dem Institut für angewandte Betriebsökonomie (IAB) der Fachhoch- schule beider Basel (FHBB).

www.e-business.fhbb.ch/netzreport5 2) Dettling, Walter; Leimstoll, Uwe;

Schubert, Petra (2004): Management Summary zum Netzreport'5: Einsatz von Business Software in kleinen und mittleren Schweizer Unternehmen, Basel: Fachhochschule beider Basel (FHBB), Institut für angewandte Betriebsökonomie (IAB), 2004.

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Unterstützung der Aufgaben in den Funktionsbereichen durch ERP-Software-Module, gewichtet.

Quelle: Netzreport’5

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