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Holzer Stofftelegramme Groß- und Außenhandelskauffrau/- mann

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Academic year: 2022

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Markus Bauder, Volker Holzer, Thomas Paaß, Christian Seifritz

Holzer Stofftelegramme

Groß- und Außenhandelskauffrau/- mann

Betriebswirtschaft, Steuerung und Kontrolle Baden-Württemberg

12. Auflage

Bestellnummer 14930

(2)

Die in diesem Produkt gemachten Angaben zu Unternehmen (Namen, Internet- und E-Mail- Adressen, Handelsregistereintragungen, Bankverbindungen, Steuer-, Telefon- und Fax- nummern und alle weiteren Angaben) sind i. d. R. fiktiv, d. h., sie stehen in keinem Zusammenhang mit einem real existierenden Unternehmen in der dargestellten oder einer ähnlichen Form. Dies gilt auch für alle Kunden, Lieferanten und sonstigen Geschäftspartner der Unternehmen wie z. B. Kreditinstitute, Versicherungsunternehmen und andere Dien- stleistungsunternehmen. Ausschließlich zum Zwecke der Authentizität werden die Namen real existierender Unternehmen und z. B. im Fall von Kreditinstituten auch deren IBANs und BICs verwendet.

Die in diesem Werk aufgeführten Internetadressen sind auf dem Stand zum Zeitpunkt der Drucklegung. Die ständige Aktualität der Adressen kann vonseiten des Verlages nicht gewährleistet werden. Darüber hinaus übernimmt der Verlag keine Verantwortung für die Inhalte dieser Seiten.

service@westermann.de www.westermann.de Bildungsverlag EINS GmbH

Ettore-Bugatti-Straße 6-14, 51149 Köln ISBN 978-3-427-14930-9

© Copyright 2019: Bildungsverlag EINS GmbH, Köln

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.

(3)

Vorwort 3

Vorwort

Dieses Buch gewährleistet ein systematisches Fitnesstraining für Unterricht + Klassenarbeit + Prü- fung. Die Stoffinhalte und deren Reihenfolge entsprechen grundsätzlich den Lehrplänen für BADEN-WÜRTTEMBERG.

Alle Kapitel der BWL sowie viele Kapitel der Steuerung und Kontrolle bestehen jeweils aus:

Stofftelegramm Stoffinhalte in Kurzform

Aufgaben alle typischen Fragestellungen zum Stoffgebiet Prüfungsaufga-

ben1 kapitelzugehörige Prüfungsaufgaben mindestens der letzten fünf Jahre (ab Sommerprüfung 2018 komplett)

Aus praktikablen Gründen wurden buchhalterische Themen im Bereich Steuerung und Kontrolle belassen und somit nicht in diverse Bereiche der BWL integriert.

Einsatzmöglichkeiten: ∙ systematische Nachbearbeitung eines Stoffgebietes

∙ eigenverantwortliche Kontrolle anhand der Aufgaben in Kombination mit dem Lösungsbuch

∙ gezielte Vorbereitung auf Klassenarbeit und Abschluss- prüfung

∙ Übungsphasen während des Unterrichts

∙ Sammlung von Hausaufgaben

Das Lösungsbuch (Bestell-Nr. 14935) mit ausführlichen Antworten ist getrennt erhältlich. Zu den Themen Wirtschafts- und Sozialkunde und Gemeinschaftskunde vgl. Bestell-Nr. 14900 und 14905 (Lösungen).

Verfasser und Verlag wünschen Ihnen viel Erfolg beim Lernen, in der Klassenarbeit und Prüfung. Wir freuen uns, wenn das vorliegende Buch für Sie eine entscheidende Hilfe darstellt.

1 Es liegen originalgetreue Prüfungsaufgaben der Vorjahre vor. Daher stehen in den Anlagen zu den Prüfungs- aufgaben vielfach noch Kontonummer und Bankleitzahl statt IBAN und BIC.

(4)

4 Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Betriebswirtschaft

1 Auftragsbearbeitung und Beschaffungsprozesse (= LF 1, 2) . . . . 7

1.1 Willenserklärungen und Rechtsgeschäfte . . . 7

1.2 Form der Rechtsgeschäfte . . . 8

1.3 Rechtsfähigkeit und Geschäftsfähigkeit . . . 9

1.4 Vertragsfreiheit – nichtige und anfechtbare Rechtsgeschäfte . . . 13

1.5 Eigentum und Besitz . . . 16

1.6 Der Kaufvertrag . . . 18

1.7 Störungen bei der Vertragserfüllung . . . 24

1.7.1 Mangelhafte Lieferung (Schlechtleistung) . . . 25

1.7.2 Nicht-rechtzeitig-Lieferung . . . 30

1.7.3 Nicht-rechtzeitig-Zahlung . . . 32

1.8 Eigentumsvorbehalt. . . 34

1.9 Mahnverfahren (außergerichtlich, gerichtlich) . . . 35

1.10 Verjährung . . . 36

1.11 Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) . . . 37

1.12 Kaufvertragsarten . . . 38

1.13 Verbraucherschutz. . . 40

1.14 Angebotsvergleich: Das Scoring-Modell . . . 42

1.15 Die ABC-Analyse . . . 43

1.16 Bereitstellungsprinzipien . . . 46

1.17 Prüfungsaufgaben . . . 48

2 Inländischer Zahlungsverkehr (= LF 1) . . . . 75

2.1 Übersicht . . . 75

2.2 Die Überweisung . . . 75

2.3 Der Scheck . . . 76

3 Internationale Handelsgeschäfte (= LF 1, 2) . . . . 79

3.1 Besonderheiten und Risiken des Außenhandels . . . 79

3.2 Lieferungsbedingungen (Incoterms® 2010) . . . 83

3.3 Ein- und Ausfuhrverfahren. . . 85

3.4 Außenhandelsdokumente . . . 88

3.5 Warenverkehr mit dem Ausland . . . 90

3.6 Währungsrechnen . . . 91

3.7 Prüfungsaufgaben . . . 92

4 Logistische Prozesse (= LF 3) . . . . 93

4.1 Lagerlogistik . . . 93

4.2 Aufgaben (Funktionen) der Lagerhaltung . . . 95

4.3 Anforderungen an ein Lager . . . 96

4.4 Lagerarten . . . 98

4.4.1 Geordnetes oder chaotisches Lager. . . 98

4.4.2 Zentrales oder dezentrales Lager. . . 99

4.4.3 Eigen- oder Fremdlager . . . 100

4.5 Lagertätigkeiten . . . 102

4.6 Warenwirtschaftssystem (WWS) . . . 104

4.7 Lagerkosten und Lagerkennzahlen . . . 105

4.8 Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit . . . 108

4.9 Zielkonflikte der Lagerhaltung. . . 109

4.10 Verkehrssysteme (geeignete Transportmittel) . . . 110

4.11 Spediteur, Frachtführer, Lagerhalter . . . 113

4.12 Frachtbriefe . . . 114

4.13 Prüfungsaufgaben . . . 115

(5)

Inhaltsverzeichnis 5

5 Personalwirtschaft (= LF 4) . . . . 127

5.1 Aufgaben und Ziele . . . 127

5.2 Der Einzelarbeitsvertrag (Grundlagen) . . . 130

5.3 Allgemeiner und besonderer Kündigungsschutz. . . 132

5.4 Sonstige Arbeitsschutzbestimmungen . . . 135

5.5 Exkurs: Arbeitsgerichtsbarkeit. . . 136

5.6 Die Einkommensteuer. . . 137

5.7 Die Lohn- und Gehaltsabrechnung und -buchung . . . 139

5.8 Motivationsförderung . . . 144

5.9 Prüfungsaufgaben . . . 145

6 Marketing (= LF 5) . . . . 151

6.1 Marketing – Marktorientierung – Marketingziele – Marktforschung – Marktkennzahlen – Marktsegmentierung. . . 151

6.2 Produktlebenszyklus – Portfolio-Analyse . . . 156

6.3 Absatzpolitische Instrumente . . . 162

6.4 Prüfungsaufgaben . . . 172

7 Finanzwirtschaft (= LF 6) . . . . 184

7.1 Investition und Finanzierung . . . 184

7.2 Kapitalbedarfsrechnung und Finanzplan . . . 184

7.3 Übersicht: Finanzierungsarten. . . 185

7.4 Innenfinanzierung . . . 186

7.4.1 Offene Selbstfinanzierung . . . 186

7.4.2 Umfinanzierung . . . 188

7.4.3 Finanzierung aus Abschreibungen . . . 188

7.5 Fremdfinanzierung. . . 192

7.6 Kreditsicherungsmöglichkeiten. . . 196

7.7 Leasing. . . 199

7.8 Factoring . . . 202

7.9 Insolvenz . . . 204

7.10 Sicherung des Zahlungs- und Kreditverkehrs im Außenhandel . . . 206

7.10.1 Dokumenteninkasso (Dokumente gegen Kasse). . . 206

7.10.2 Dokumentenakkreditiv (Dokumente gegen Akkreditiv) . . . 207

7.11 Prüfungsaufgaben . . . 212

Steuerung und Kontrolle 1 Geschäftsprozesse erfassen, dokumentieren und auswerten (= LF 7) . . . . 217

1.1 Bedeutung und Notwendigkeit des Rechnungswesens . . . 217

1.2 Inventur – Inventar – Bilanz . . . 218

1.3 Wertänderungen in der Bilanz. . . 219

1.4 Bestandskonten mit Abschluss. . . 220

1.5 Ergebniskonten mit Abschluss . . . 221

1.6 Die Umsatzsteuer. . . 222

1.7 Kontenrahmen und Kontenplan . . . 225

1.8 Buchungen beim Warenverkehr . . . 226

1.9 Kauf von Anlagen . . . 234

1.10 Abschreibungen – geringwertige Wirtschaftsgüter. . . 237

1.11 Prüfungsaufgaben . . . 241

2 Kosten- und Leistungsrechnung I (= LF 8): Preispolitische Maßnahmen vorbereiten und steuern . . . . 263

2.1 Abgrenzungsrechnung: Ziele, Aufwendungen und Kosten . . . 263

2.2 Kalkulatorische Kosten . . . 265

(6)

6 Inhaltsverzeichnis

2.3 Ergebnistabelle. . . 267

2.4 Prüfungsaufgaben . . . 268

3 Kosten- und Leistungsrechnung II (= LF 8): Preispolitische Maßnahmen vorbereiten und steuern . . . . 269

3.1 Fixe und variable Kosten – Nutzenschwelle . . . 269

3.2 Prüfungsaufgaben . . . 270

4 Kosten- und Leistungsrechnung III (= LF 8): Preispolitische Maßnahmen vorbereiten und steuern . . . . 271

4.1 Kostenstellenrechnung (BAB) . . . 271

4.2 Kostenträgerstückrechnung. . . 275

4.2.1 Vorwärtskalkulation . . . 275

4.2.2 Rückwärtskalkulation . . . 276

4.2.3 Differenzkalkulation . . . 277

4.2.4 Aufgaben zur Vorwärts-, Rückwärts- und Differenzkalkulation . . . 278

4.3 Prüfungsaufgaben . . . 279

5 Kosten- und Leistungsrechnung IV (= LF 8): Preispolitische Maßnahmen vorbereiten und steuern . . . . 283

5.1 Deckungsbeitragsrechnung. . . 283

5.2 Prüfungsaufgaben . . . 286

6 Aufbereitung und Bewertung des Unternehmensergebnisses (= LF 9) . . . . 289

6.1 Bestandteile des Jahresabschlusses einer GmbH. . . 289

6.2 Die Bewertung (Ziele, Bewertungsgrundsätze) . . . 290

6.3 Zeitliche Abgrenzung. . . 295

6.4 Kennzahlen (Jahresabschluss auswerten) . . . 299

6.5 Prüfungsaufgaben . . . 302

7 Kontenplan Großhandel . . . . 309

Prüfungsaufgaben 2018 bis 2019 1 Prüfungsaufgaben Großhandelsgeschäfte Sommer 2018. . . 311

2 Prüfungsaufgaben Steuerung und Kontrolle Sommer 2018 . . . 328

3 Prüfungsaufgaben Großhandelsgeschäfte Winter 2018/2019 . . . 332

4 Prüfungsaufgaben Steuerung und Kontrolle Winter 2018/2019 . . . 341

5 Prüfungsaufgaben Großhandelsgeschäfte Sommer 2019. . . 349

6 Prüfungsaufgaben Steuerung und Kontrolle Sommer 2019 . . . 359

Bildquellenverzeichnis . . . . 366

(7)

Betriebswirtschaft

1 Auftragsbearbeitung und Beschaffungsprozesse (= LF 1, 2)

1.1 Willenserklärungen und Rechtsgeschäfte Stofftelegramm

Willenserklärungen

∙ begründen rechtliche Wirkungen

notwendig zur Entstehung von Rechtsgeschäften

∙ mündlich, schriftlich, schlüssiges Handeln, evtl. Schweigen

Rechtsgeschäfte

Einseitige Rechtsgeschäfte Mehrseitige Rechtsgeschäfte

nur eine Willenserklärung einer Partei

notwendig mindestens zwei übereinstimmende

Willenserklärungen notwendig

erste zustimmende Willenserklärung Willens erklärung a) Empfangsbedürftige Willenserklärungen:

Erst rechtswirksam, wenn der Empfänger die Willenserklärung erhalten hat.

Beispiele: ∙ Kündigung

∙ Anfechtung

∙ Mahnung

∙ Rücktrittserklärung

a) Einseitig verpflichtende Verträge:

Nur eine Partei ist zu einer Leistung verpflichtet.

Beispiele: ∙ Schenkungsvertrag

∙ Schuldanerkenntnis

∙ Schuldversprechen

∙ Bürgschaft b) Nicht empfangsbedürftige

Willenserklärungen:

Sind bereits mit ihrer Abgabe rechtswirksam.

Beispiel: Testament

b) Mehrseitig verpflichtende Verträge:

Mehrere Parteien sind zu einer Leistung verpflichtet.

Beispiele: ∙ Kaufvertrag

∙ Ehevertrag

∙ Pachtvertrag

∙ Mietvertrag

∙ Arbeitsvertrag usw.

Antrag + Annahme

(8)

8 BWL: Auftragsbearbeitung und Beschaffungsprozesse Aufgaben

1. Welche Konsequenz haben Willenserklärungen im kaufmännischen Sinne?

2. Wie können Willenserklärungen abgegeben werden?

3. Wie nennt man Willenserklärungen, die zu einem Vertrag führen?

4. Nennen Sie je ein Beispiel für die Abgabe einer Willenserklärung durch a) schlüssiges Handeln, b) Schweigen.

5. Welche Arten von Rechtsgeschäften liegen bezüglich der erforderlichen Willenserklärungen vor?

a) Kündigung b) Schenkung c) Kaufvertrag d) Arbeitsvertrag e) Testament f) Anfechtung g) Bürgschaft h) Schuldversprechen 6. a) Die Kündigungsfrist des Angestellten Schlampp beträgt sechs Monate zum Quartalsen-

de. Der Arbeitgeber schickt das Kündigungsschreiben (Kündigung zum 31.12.) am 30.06.

per Post an Schlampp ab, der es am 01.07. in seinem Briefkasten vorfindet. Ist die Kündi- gung rechtzeitig erfolgt? Begründung.

b) Wie wäre Fall a) zu beantworten, wenn Schlampp kündigen will und das Kündigungs- schreiben bereits am 28.06. abschickt, die Post den Brief am 30.06. um 10:00 Uhr in den Briefkasten des Arbeitgebers wirft und dieser aufgrund einer Geschäftsreise den Brief erst am 02.07. öffnet?

7. Der 98-jährige Gustav Hämmerle hat sein Testament handschriftlich erstellt, ohne jemanden darüber zu informieren. Liegt ein Rechtsgeschäft vor? Begründung.

1.2 Form der Rechtsgeschäfte Stofftelegramm

Grundsatz: Formfreiheit. Ausnahme: Formzwang in bestimmten Fällen:

Schriftform Eigenhändige Unterschrift notwendig. Beispiele: ∙ Kündigung

∙ Bürgschaft (Ausnahme: Formfreiheit, wenn Bürge als Kaufmann i. S. des HGB die Bürgschaft im Rahmen seines Geschäfts abgibt)

∙ Grundstücks- und Wohnungsmietverträge auf länger als ein Jahr

∙ Testament

∙ Schuldversprechen

∙ Schuldanerkenntnis Öffentliche (notarielle) Beglaubigung Bestätigung der Echtheit der Unterschrift

durch einen berechtigten Beamten (Notar)

∙ schriftliche Anmeldung zum Handelsregister oder Grundbucheintrag

Öffentliche (notarielle) Beurkundung Bestätigung der Unterschrift und des Inhalts der Erklärung z. B. durch einen Notar

∙ Grundstückskaufverträge ∙ Erbverzicht ∙ Hauptversammlungs-

∙ Schenkungsversprechen ∙ Ehevertrag beschlüsse einer AG

(9)

BWL: Auftragsbearbeitung und Beschaffungsprozesse 9 Aufgaben

1. In welcher Form können Rechtsgeschäfte fixiert werden?

2. Warum ist die Formfreiheit die übliche und ausreichende Form bei Rechtsgeschäften?

3. Warum ist bei bestimmten Rechtsgeschäften Formzwang notwendig?

4. Welche Form ist die beweissicherste? Begründung.

5. Welche Konsequenz ergibt sich für ein Rechtsgeschäft, das nicht in der vorgeschriebe- nen Form abgeschlossen wurde?

6. Welche Formvorschriften gelten bei folgenden Rechtsgeschäften?

a) Grundstückskauf f) Hauptversamml.beschluss einer großen AG

b) Kauf eines Fließbands für 2 Mio. EUR g) Bürgschaft, die ein Kaufmann i. S. des HGB c) Anmeldung zum Handelsregister im Rahmen seines Handelsgewerbes abgibt

d) Testament h) Bürgschaft eines Privaten

e) Schenkungsversprechen i) Schuldanerkenntnis j) Kündigung 1.3 Rechtsfähigkeit und Geschäftsfähigkeit

Stofftelegramm

Rechtsfähigkeit Fähigkeit von Personen, Träger von Rechten und Pflichten zu sein Natürliche Personen: ∙ Alle natürlichen Personen (Menschen) sind rechtsfähig.

∙ Rechtsfähigkeit ab Geburt bis Tod Juristische Personen des Privatrechts:

∙ Kapitalgesellschaften (AG, GmbH, eG): Entstehung durch Eintrag im Handelsregister (AG, GmbH) bzw. Genossenschafts- register; der Eintrag ist konstitutiv.

∙ Eingetragene Vereine: Entstehung durch Eintrag im Vereins- register (konstitutiv)

Juristische Personen des öffentlichen Rechts:

∙ Bund, Länder, Kreise, Gemeinden ∙ gesetzl. Krankenkassen

∙ Universitäten ∙ IHK

∙ Berufsgenossenschaften ∙ Landesversicherungs- anstalten

(10)

10 BWL: Auftragsbearbeitung und Beschaffungsprozesse

Geschäftsfähigkeit Fähigkeit, rechtsgeschäftliche Willenserklärungen abzugeben

Unbeschränkte

Geschäftsfähigkeit Personenkreis: ab vollendetem 18. Lebensjahr

Beschränkte Geschäftsfähigkeit Personenkreis:

Wirkungen: ∙ vollendetes 7. bis 18. Lebensjahr

∙ Der gesetzliche Vertreter muss vor (= „ Einwilligung“) oder nach Ver tragsabschluss (= „Genehmi- gung“) zustimmen.

∙ wegen Trunk-, Rauschgift-, Verschwendungs- sucht oder Geistesschwäche für bestimmte Geschäfte vom Gericht für beschränkt geschäftsfähig erklärte Personen

∙ Solange keine Genehmigung:

„schwebende Unwirksamkeit“

(wirksam erst mit Zustimmung)

∙ unter vorläufige Vormundschaft gestellte Personen

Ausnahmen: (voll wirksame Rechtsgeschäfte von beschränkt Geschäftsfähigen)

∙ Betroffener hat nur rechtliche Vorteile (z. B. Schenkung).

∙ Verwendung überlassener Mittel zur freien Verfügung (Taschengeld) oder für bestimmte Zwecke (jedoch: keine Ratenzahlung!)

∙ Rechtsgeschäfte innerhalb eines genehmigten Arbeitsverhältnisses oder selbstständi- gen Erwerbsgeschäfts

Geschäftsunfähigkeit Personenkreis:

Wirkungen: ∙ bis vollendetem 7. Lebensjahr

Willenserklärungen sind nichtig. ∙ dauernd Geisteskranke

∙ wegen Geisteskrankheit für bestimmte Ge schäfte vom Gericht für geschäftsunfähig erklärte Personen

Aufgaben

1. Der 99-jährige Gustav Gregorius stirbt. In seinem Testament sind seine beiden Hunde, vier Katzen und seine Kuh Isolde als glückliche Erben eingesetzt. Nehmen Sie Stellung.

2. Was versteht man unter Rechtsfähigkeit?

3. Wer ist rechtsfähig?

4. Erklären Sie die Begriffe „natürliche Person“ und „juristische Person“.

(11)

BWL: Auftragsbearbeitung und Beschaffungsprozesse 11 5. In welchen Fällen handelt es sich um eine juristische Person?

a) Gemeinde Eierbach b) Vorstandsmitglied einer AG c) OHG

d) GmbH e) Einzelunternehmung f) AG

g) eingetragener Verein h) KG i) Universität

j) Steuerberater k) IHK

6. Wer vertritt juristische Personen des Privatrechts?

7. Nennen Sie die drei Formen der Geschäftsfähigkeit. Notieren Sie die dazugehörigen Alters- stufen.

8. Welche rechtliche Wirkung hat die Abgabe einer Willenserklärung durch a) Geschäftsunfähige,

b) beschränkt Geschäftsfähige?

9. Erklären Sie den Begriff „schwebende Unwirksamkeit“.

10. In welchen Fällen sind die Rechtsgeschäfte beschränkt Geschäftsfähiger von Anfang an voll wirksam?

11. Prüfen Sie, welche Art von Geschäftsfähigkeit bei folgenden Personen vorliegt.

a) Der 25-jährige Alf Labil darf wegen Rauschgiftsucht bestimmte Geschäfte laut Ge- richtsbeschluss nicht mehr tätigen.

b) Martin, 6 Jahre alt c) Daniel, 7 Jahre alt

d) ein dauernd Geisteskranker

e) eine unter vorläufige Vormundschaft gestellte Person f) Georg Säusel, Gelegenheitstrinker, 25 Jahre alt Beurteilen Sie folgende Rechtsfälle (Begründungen).

12. Der sechsjährige Sepp bestellt telefonisch bei einem Spielwarenhändler eine elektrische Eisenbahnanlage.

13. Der fünfjährige Heiko nimmt seiner Mutter unbemerkt 10,00 EUR aus der Geldbörse und kauft zehn Rosen, die er auf dem Rückweg an vorbeigehende Omas verschenkt.

14. Die 16-jährige Dodo, Tochter eines Millionärs, erhält monatlich 300,00 EUR Taschengeld. Sie spart hiervon 900,00 EUR zusammen und unterschreibt ohne Einwilligung ihrer Eltern einen Kaufvertrag über einen PC. Ihr Vater ist nachträglich nicht einverstanden.

(12)

12 BWL: Auftragsbearbeitung und Beschaffungsprozesse 15. Wie wäre Fall 14 zu beurteilen, wenn Dodo statt eines PC ein gebrauchtes Moped gekauft

hätte?

16. Die 16-jährige Dodo kauft einen CD-Player für 800,00 EUR.

Von ihrem Taschengeld macht sie eine Anzahlung über 200,00 EUR, die Restzahlung soll in monatlichen Raten von je 100,00 EUR – ebenfalls von ihrem Taschengeld – erfolgen.

Ihre Eltern versagen nachträglich ihre Genehmigung.

17. Die zehnjährige Anke erhält von ihrem Onkel 20,00 EUR geschenkt. Ihre Eltern sind dagegen und möchten die Schenkung verhindern.

18. Der 14-jährige Jürgen Groß erhält von einer Nachbarin 20,00 EUR geschenkt mit der Auflage, ihr demnächst beim Umzug zu helfen.

19. Die 17-jährige Gesine Flott erhält von ihrem Vater 200,00 EUR für den Kauf eines Kleides. Sie besorgt sich stattdessen einen Kassettenrekorder.

20. Die 17-jährige Ingrid ist mit Einverständnis ihrer Eltern seit einem Jahr in einer Boutique be- schäftigt. Nach einem Streit mit der Inhaberin kündigt sie fristgemäß.

Ihre Eltern sind empört und wollen dies verhindern.

21. Ein 17-jähriger Auszubildender vereinbart mit seinem Chef einen Sonderurlaub und bucht eine vierwöchige USA-Reise für 7.000,00 EUR.

Die Eltern widersprechen beiden Handlungen.

22. Franziska Dusel, 16 Jahre alt, spielt Lotto. Den Spieleinsatz zahlt sie von ihrem Taschen- geld. Sie gewinnt 10.000,00 EUR und kauft sich davon eine neue Zimmereinrichtung.

23. Der 17-jährige Ingo Frühreif betreibt mit Genehmigung seiner Eltern und des Vormund- schaftsgerichts ein Computerfachgeschäft. Er stellt ohne vorherige Rücksprache mit den Eltern eine Verkäuferin ein.

24. Die 17-jährige Eva Schmuck besucht eine Krankengymnastikschule in Stuttgart und be- wohnt dort ein möbliertes Zimmer.

Von ihren Eltern erhält sie für Ausbildungszwecke 400,00 EUR monatlich. Ohne deren Wis- sen kauft sie sich eine Halskette für 280,00 EUR und ein medizinisches Lexikon für 70,00 EUR.

(13)

BWL: Auftragsbearbeitung und Beschaffungsprozesse 13 1.4 Vertragsfreiheit – nichtige und anfechtbare Rechtsgeschäfte

Stofftelegramm

Vertragsfreiheit Grundsätzlich besteht Freiheit bei der Vertragsgestaltung.

∙ Abschlussfreiheit: grundsätzliche Entscheidungsfreiheit, mit wem ein Vertrag geschlossen wird

∙ Inhaltsfreiheit: Vertragsinhalte sind grundsätzlich frei gestaltbar.

Einschränkungen der Vertragsfreiheit: nichtige, anfechtbare Rechtsgeschäfte

Sittenverstoß Scherzgeschäft

Gesetzes- verstoß

Willens- erklärungen

Geschäfts- unfähiger

Scheingeschäft

beschränkenWE Geschäftsfähige

gegen Willen d.

Eltern

Trunkenheit ...

Formverstoß

Nichtige Rechts- geschäfte 118

106 108

117

104 f.

138

125 105 (2)

134

alle aus§§

BGB

(WE = Willenserklärungen)

(14)

14 BWL: Auftragsbearbeitung und Beschaffungsprozesse

Eigenschaftsirrtum

Erklärungsirrtum

Übermittlungsirrtum

Inhaltsirrtum

Nicht anfechtbar: Motivirrtum

Irrtum widerrechtliche Drohung arglistige

Täuschung

Anfechtbare Rechtsgeschäfte

Abs. 2119

Abs. 1119

120

121 124

Abs. 1123 Abs. 1123

BGB§ BGB

§

124

Abs. 1119

Anfechtung unverzüglich

nach Entdeckung des Irrtums

Anfechtung innerhalb eines Jahres

nach Wegfall der Zwangslage

Anfechtung innerh. eines

Jahres

nach Entdeckung der Täuschung

(15)

BWL: Auftragsbearbeitung und Beschaffungsprozesse 15 Aufgaben

1. Was versteht man unter Vertragsfreiheit?

2. Nennen Sie Vor- und Nachteile der Vertragsfreiheit.

3. Begründen Sie die Notwendigkeit der Einschränkung der Vertragsfreiheit durch gesetzliche Regelungen.

4. Nennen Sie drei verschiedene Gesetze mit je einem Beispiel, in denen die Vertragsfreiheit eingeschränkt wird.

5. Welche Rechtsgeschäfte sind nichtig, welche anfechtbar?

6. Welche Fristen gelten bei anfechtbaren Rechtsgeschäften?

Beurteilen Sie folgende Fälle unter dem Aspekt der Rechtsgültigkeit, Nichtigkeit und Anfechtbarkeit. Nennen Sie ggf. die Anfechtungsfristen.

7. Charly Klappe sagt vor Zeugen zu seinem Bekannten Günter Gaudi: „Für einen Tausender fresse ich einen Besen!“

Gaudi legt den Tausender auf den Tisch und verlangt Vertragserfüllung.

8. Privatmann A übernimmt durch mündliche Erklärung eine Bürgschaft.

9. Der sechsjährige Fred schenkt dem achtjährigen Hans seine Brille.

10. Firma Dusel erhält von den Firmen A, B und C Angebote über einen bestimmten Pkw. Fol- gende Preise werden offeriert: 51.600,00 EUR (A) – 50.900,00 EUR (B) – 5.200,00 EUR (C).

Dusel bestellt erfreut bei Firma C.

11. Sonja Schwarz bucht anlässlich der bevorstehenden Hochzeit mit ihrem Verlobten Ed Held eine Weltreise für 8.000,00 EUR. Kurz vor der Hochzeit löst Ed die Verbindung und verlobt sich mit Angelique Blondinett. Kann Sonja die Buchung anfechten?

12. Markus Meuchel beauftragt seinen Bekannten Gustav Strolch, den ständig bellenden Hund Klaffi seines Nachbarn für 100,00 EUR zu vergiften.

13. „Kumpel, ich bin eh schon alt! Ich schenke dir meinen Acker!“, sagt Bauer Xandlhuber zu seinem Nachbarn Hilfreich. „Das will ich aber schriftlich!“, meint Hilfreich.

14. Der kaufmännische Angestellte Nuschel wird vom Kunden Öhrle angerufen und um eine Preisangabe gebeten. Nuschel teilt mit: „150,00 EUR.“ Öhrle versteht „115,00 EUR“ und be- stellt.

15. Händler A verkauft an B ein Fernsehgerät als neuwertig, obwohl er weiß, dass das Gerät schon ein Jahr täglich in Betrieb war.

16. Bauer Schlitz verkauft dem Fabrikanten Ohr sein Grundstück für 300.000,00 EUR. Der notariell beurkundete Kaufvertrag lautet auf 200.000,00 EUR, um Grunderwerbsteuer zu sparen.

17. Geier gibt Notig ein Darlehen über 10.000,00 EUR, Zinssatz 30 %.

18. Buchhalter Press verlangt 10 % Gehaltserhöhung, anderenfalls werde er gegen seinen Chef Strafanzeige wegen illegaler Exportgeschäfte erstatten. Der Inhaber gewährt zunächst die Erhöhung, verweigert aber nach drei Monaten deren Auszahlung.

19. Heiner Sauf verkauft in volltrunkenem Zustand für 500,00 EUR seinen Bernhardiner an sei- nen Stammtischbruder.

20. A kauft von B nach mündlichem Abschluss des Kaufvertrages einen gebrauchten Pkw für 98.000,00 EUR.

(16)

Bildquellenverzeichnis

Adobe Stock, Dublin, Irland: S. 176 (m-ecker corporation), 242 (Roma Kos), 244.2 (berdsigns), 280 (He2), 281 (Anton Kasper), 304 (Fiedels)

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