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In der Beschreibung des Himälaya im Kumärasambhava (I, 10) erwähnt Kälidäsa auch die , Höhlenhäuser

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Indische Höhlen als Vergnügungsorte.

Von Heinrich LUders.

Im vorletzten Hefte dieser Zeitschrift (S. 455 ff.) macht Herr

Dr. Bloch einige Mitteilungen über eine Höhle am Ramgash Berge

in Sirguja, die, wie aus ihrer Anlage und aus Inschriften, die sie

enthält, hervorgeht, offenbar für dramatische Aufführungen bestimmt

war. Bei dem allgemeinen Interesse, das diese Entdeckung erregen

wird, ist es vielleicht nicht unangebracht, auf einige SteHen in der

Kunstdichtung und in der epigraphischen Literatur hinzuweisen,

wo von der Benutzung von Höhlen zu dem gleichen oder einem

ähnlichen Zwecke die Rede ist.

In der Beschreibung des Himälaya im Kumärasambhava (I, 10)

erwähnt Kälidäsa auch die , Höhlenhäuser *, wo die Waldbewohner

nachts beim Scheine der selbstleuchtenden Kräuter mit ihren Freun¬

dinnen der Liebe pflegen:

■vanecaranäm vanitäsakhänäm därigrhotsanganisalctabhäsah \

bhavanti yatrausadhayo rajanyäm atailapüräh swratapradipäh ||

Und ein paar Strophen weiter (I, 14) sagt er, daß die vor den

Eingängen zu diesen , Höhlenhäusern " herabhängenden Wolken die

Stelle von Vorhängen einnehmen, hinter denen sich die Kirnpurusa-

frauen schamhaft vei'bergen, wenn ihre Liebhaber ihnen ihre Toilette

in Unordnung gebracht haben:

yaträmäuhäksepavilajjitänäm yadrcchayä Idmpurusähganänäm |

d äTtgrha dväravilambibimbäs tiraskarinyo jaladä bhavanti |]

So phantastisch diese Schilderungen im einzelnen sein mögen,

so beruhen sie doch sicherlich auf realem Grunde. Kälidäsa würde

den „König der Berge" nicht mit Höhlen, die der Liebe dienen,

ausgestattet haben, wenn er solche nicht in den Bergen seiner Heimat

gekannt hätte, ünd in der Tat findet sich in seinen Werken eine

Stelle , wo er von solchen Vergnügungshöhlen an einem Berge in

der Nähe von Vidimä spricht. Im Meghadüta (I, 25) schildert er

den Nicairgiri als den Berg, „der durch seine Steinhäuser, die den

Liebesduft käuflicher Weiber ausströmen, die ausgelassene Jugend

der Städter verrät" :

(2)

868 Lüders, Indische Höhlen als Vergnügungsorte.

yah panyastriratipar-mialodgaribhir nägaränäm

uddämäni prathayati äiläveSmahhir yauvanäni^

Daß unter h'läveäman hier genau dasselbe wie unter därlgrha zu

verstehen ist, wird auch durch Mallinätha bezeugt, der das Wort

durch kandara wiedergibt. Uber die innere Einrichtung dieser

Höhlen können wir aus der Stelle leider nichts entnehmen, doch

dürfen wir aus Kum. I, 14 wohl schließen, daß man den Eingang

durch einen Vorhang zu schließen gewöhnt war, genau wie es nach

Bloch's Angaben in der Sitabengahöhle der Fall war.

Nach Kälidäsa trieben in diesen Höhlen die Hetären ihr Wesen ;

daß aber auch theatralische Aufführungen dort veranstaltet wurden,

und zwar gerade von diesen Hetären, dafür tritt ein inschriftliches

Zeugnis ein. Unter den älteren Jainainschriften zu Mathurä findet

sich ein Verzeichnis der Schenkungen einer gamkä namens Nädä,

die sich selbst als Tochter der ganikä Damdä, der lenadobhikä,

bezeichnet.^) Das Wort iobhika oder daubhika begegnet uns im

Sinne von Schauspieler in der bekannten Stelle des Mahäbhäsya,

wo von den Aufführungen der Tötung des Kamsa und der Fesselung

des Bali die Rede ist (zu Fän. 3, 1, 26, Värtt. 15); 2) lenadobhikä

bedeutet also wörtlich „Höhlenschauspielerin", und es läßt sich

kaum bezweifeln, daß es die spezielle Bezeichnung von Hetären war,

die in Höhlen wie der von Bloch beschriebenen mimische Dar¬

stellungen zum besten gaben.

Ich bin überzeugt, daß noch manche andere Höhle in Indien

nicht die Wohnung stiller Mönche, sondem der Aufenthaltsort von

ganikäs und lenadobhikäs und ihrer Liebhaber war. Weitere

sichere Beispiele sind die sogenannten Höhlen der Königin und des

Gaiieäa in Udayagiri, deren Reliefs, worauf mich Jacobi aufmerksam

macbte, das Treiben jener Damen und Herren in zum Teil höchst

realistischer Weise darstellen. Das von Bloch aufgefundene Höhlen¬

theater hat aber noch ein besonderes Interesse: es ist nach griechischem

Muster angelegt. Die vielbehandelte Frage der Beeinflussung des

indischen Theaters durch das griechische ist durch die bekannten

Untersuchungen von Reich in ein neues Licht gerückt worden, und

die Möglichkeit oder vielmehr die Wahrscheinlichkeit eines Zu¬

sammenhanges zwischen dem indischen Drama und dem antiken

Mimus läßt sich kaum noch in Abrede stellen. Das Bestehen eines

„griechischen" Theaters auf indischem Boden würde natürlich ein

wichtiges Glied in der Beweiskette sein, und wir sehen daher mit

Spannung der ausführlichen Beschreibung entgegen, die Bloch uns

im Archseological Annual zu geben verspricht.

1) Siehe Indian Antiquary XXXIII, 152 f.

2) Die Handschriften schwanlcen zwischen Sobhikä, Saubhika, iaunatä und iobhanikä; die letztere Form hat Kielhorn in den Text aufgenommen.

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869

Miszellen.

Von A. Fischer.

1. Der Götze larüt.

Wellhausen schreibt in seinen „Resten arabischen Heiden¬

tums"^ am Schlüsse des Abschnitts „Jaghüth" (S. 22): „Die Be¬

deutung des Namens, Helfer, liegt auf der Hand; sie ist auch

deutlich empfunden, wie ein bei Jaqut citirter Vers beweist: „wann

wird deine Hilfe (ghijäth) kommen vom Helfer (Jaghüth)!" Es

■würde also hier, neben der a. a. 0. S. 20 angeführten, eine zweite

— natürlich alte — Dichterstelle vorliegen, in der larüt erscheint.

In Wirklichkeit aber hat sich Wellhausen durch eine fehlerhafte

Lesart Wüstenfeld's irreführen lassen, obschon ihm natürlich nicht

unbekannt sein konnte , daß man in den (im übrigen ja so nütz¬

lichen) von Wüstenfeld edierten Texten kaum eine Prosastelle,

geschweige denn einen Vers unbesehen hinnehmen darf. Die betr.

SteUe bei läqüt lautet (IV, l.rf, II): j^i . . . . ^yiü

3 JCi- o- yoy

va5oLkc j^'Lj i3Ls cy^iJ! xi^! J^^l oie

w 3 1 , > ^

ÖjX t.£^AXJ •^)^^.)t '^i^J-i^S Öj-*^ L«^^**~ Ö.A*J (^1 Ojjb ^y,

.^yljäJl j sj^^lXI! iC^-^ü ^ ^

Daß cy^xj, vor dem ^ natürlich nur als ^ gedacht werden kann,

hier unmöglich ist, ergiebt sich aus zwei Instanzen: einmal aus der

arabischen Verslehre, die, je nachdem man in c:>j.ij das Schlußwort

einer ersten oder einer zweiten Vershälfte sieht, nur die Formen

j - >' ->-

(LSjib) oder ciJjÄj zulässt, sodann und besonders aber aus

dem Kontext, der keinen Zweifel daran läßt, daß in cI^jJij kein Eigen¬

name , sondern eine einfache Verbalform von c^j-c- I im Sinne des

gewöhnlichen IV zu suchen ist (das Versstück wird lediglich

als Beleg dafür zitiert, daß sich neben cyLcl „helfen" auch cjLi

1) Lies (^t, s. iiier S. 870, 19.

6 A

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