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Die Prosodie

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Academic year: 2022

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(1)

Prosodie unterhalb des Wortes

Quantität, Ton, die Silbe

Jonathan Harrington

(2)

Die Prosodie (manchmal auch ‘Suprasegmentalia’):

die Beiträge der Dauer, Tonhöhe und Lautheit zur Bedeutung in der gesprochenen Sprache

Die Prosodie

paralinguistische Information zum

emotionalen Zustand eines Sprechers (glücklich, verärgert, usw.):

Diese Prosodie vermittelt:

linguistische Information um zB Aussage/Frage:

Wortprosodie Satzprosodie Prosodische Merkmale

Von Wörtern Von Äußerungen

(3)

Die Wortprosodie

Wie Wörter voneinander durch Quantität, Ton, und Betonung unterschieden werden können.

Wahrgenommen als Unterschiede in der:

Prinzipielle Akustische Merkmale

Quantität Länge Dauer

Ton Tonhöhe Grundfrequenz

Betonung Interaktion von

Dauer, Amplitude, Grundfrequenz

Lautheit/Deutlichkeit z.B.

übersetzen übersetzen

(4)

Die Quantität

In Quantitätssprachen ist die Länge für gewisse phonologische Kontraste entscheidend.

Sprachen nur mit Vokalquantität

Deutsch: Lahm = /la:m/, Lamm = /lam/

Dänisch: 'laden' /lEs´/ 'lesen', /lE:s´/ Sprachen nur mit Konsonantenquantität

Italienisch. ‘gemacht’ = ‘fatto’, /fat:o/, ‘Tatsache’ = ‘fato’, /fato/

Beide

/muta/ ‘Schlamm’ /mu:ta/ anderes /mut:a/ ‘aber’ /mu:t:a/ ‘ändern’

Finnisch

(5)

Ton

In Tonsprachen werden Wortbedeutungen durch die Tonhöhe und/oder –bewegungen unterschieden.

zB Shona (in Zimbabwe gesprochen) unterscheidet zwischen hohen [é] und und niedrigen [è] Tönen [ku$tSe$ra$] 'graben', [ku$tSe@ra@] 'Wasser schöpen'

Igbo, Nigerien: [m@ ma$ m@ ma@] = 'ich bin schön' 1. Tonsprachen mit ebenen Tönen

(6)

2. Tonsprachen mit Konturtönen

Konturton: der Ton bewegt sich zwischen zwei

Werten, zB fallend, steigend, fallend-steigend usw.

Töne in Thai

fallend

Ein Name Gesicht Tante dick Feld

hoch

eben

niedrig hoch niedrig

steigend [na]

(7)

Wortprosodie (fortgesetzt)

Die Wortprosodie befasst sich auch mit dem

strukturellen Aufbau vom Konsonanten und Vokalen als Wörter, vor allem die Zusammensetzung von:

• Phonemen als Silben

• Silben als Wörter (woraus die Wortbetonung ensteht).

(8)

Silbenaufbau

Eine Silbe wird in vielen Sprachen aus einem Onset und Reim zusammengesetzt.

Reim (R): der Teil der Silbe, der sich reimen lässt

Onset (O): die davorkommenden Konsonanten (Fakultativ) Coda (C): Die Konsonanten im Reim (Fakultativ)

Schlecht: S l E C t Onset = /Sl/

Reim = /ECt/ Coda = /Ct/

(9)

Silbenaufbau in Deutsch

Silben:

. ohne Onset: ‘echt’, ‘auf’, ‘uns’, usw.

. ohne Coda, genannt offene Silben: ‘Frau’

(Mit Coda = geschlossene Silben)

. ohne Onset, Ohne Coda: ‘Ei’

(10)

In vielen Sprachen der Welt sind Coda-Konsonanten

weniger ‘stabil’ im Vergleich zu Onset-Konsonanten – sie neigen sich eher dazu, lenisiert, vokalisiert, getilgt,

assimiliert, und neutralisiert zu werden

(11)

Lenisierung

silbenfinaler /k/ wird [C] in nord-deutsch ('König') die Erzeugung von einem Konsonanten mit größerer

Öffnung (Plosiv → Frikativ → Approximant)

Vokalisierung

silbenfinaler /l/ in Englisch. 'milk' = [mIUk]

Konsontant → Vokal

silbenfinaler /“/ in Deutsch: ‘Haar’ meistens /ha:å/ Silbenfinale Tilgung

Lastwagen -> Las(t)wagen

(12)

Assimilation

Die Flut kam → Der Flug kam Die Artikulationsstelle von silbenfinalen

alveolaren wird oft zur Artikulationsstelle des danachkommenden Konsonanten assimiliert:

(a) Antizipatorisch

(b) perzeveratorisch

Geben: /ge:bm/, Regen: /“e:gN/ Neutralisierung

Viele phonemische Kontraste werden silbenfinal aufgehoben

z.B., Auslautverhärtung in deutsch: 'Rat'/'Rad‘ = /“at/)

(13)

Im Lautwandel sind silbenfinale Ks anfälliger als silbeninitiale Ks

Silbenfinale Tilgung

Latein 'septem' → Franz. 'sept' [set] ('sieben') Latein 'ursum' → Spanisch 'oso' ('Bär')

Silbenfinale Assimilation

Latein 'ad+plicare' → Italienisch, 'applicare' ('anwenden')

(14)

Phonotaktische Beschränkungen

= Beschränkungen auf die erlaubte Reihenfolge von Phonemen in einer Silbe

z.B.

Ist /m/ der einzige Nasalkonsonant der silbenfinal vor /p/ erscheinen darf

(‘Lampe’); /np/ oder /Np/ kommen nicht vor.

gibt es nur ein Konsonant, /S/ der vor /pr/

erscheinen darf (‘Sprache’)

.

.

(15)

Phonotaktische Beschränkungen sind sprachbedingt

Legale Konsonanten am Anfang einer Silbe

/kn/ /tw/ /vr/ /zb/

Deutsch Kneipe - Wrack -

Englisch - twice - -

Französisch - toi vrai -

Italienisch - - - sbagliare

(16)

Zwei Sorten von nicht-vorhandenen Silben

Zufällige (akzidentelle) Lücken

Sind zwar phonotaktisch legal, aber bilden kein Wort zB /StrEmt/ ist in Deutsch eine akzidentelle Lücke:

/Str/ ist legal (‘streng’), /mt/ ist legal (‘Hemd’) Unerlaubte Silben

Stoßen gegen eine phonotaktische Beschränkung

zB /twet/ ist in Deutsch (aber nicht in Englisch) illegal, weil keine Wörter (daher Silben) in Deutsch mit /tw/

beginnen.

(17)

Silbenaufteilung

Das Maximal-Onset-Prinzip (MOP) wird oft verwendet, um mehrsilbige Wörter in Silben aufzuteilen.

In mehrsilbigen Wörtern werden alle phonotaktisch legalen Konsonanten (= Konsonanten, die ein Wort/eine Silbe

beginnen dürfen), mit einem folgenden Vokal assoziiert.

MOP

(18)

Silbenaufteilung durch MOP

Das Wort ‘extrem’ hat offensichtlich zwei Silben Wie wird das Wort in Silben aufgeteit?

= Wo kommt die Silbengrenze in /kstr/ von /ekstre:m/ vor?.

Ist /kstr/ legal?

(= kann /kstr/ ein Wort beginnen?). Nein

/str/ ? Auch nicht.

/tr/ ? Ja. (‘Traum’)

Daher /Eks

.

tre:m/

Silbengrenze

(19)

Aufgaben: Fragen 1-3, Seite 44.

(20)

Bitte jetzt Frage 4 auf Seite 44 beantworten

(21)

Anwedung vom MOP / al . ba . trçs /

/

kç . blEns

/

/ lEk . zI . kçn /

oder

/ lE . ks I . kçn /

/ çk . to : . bå /

Referenzen

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