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453

Ursprung der sieben Wochentage,

Vo»

E. Mayer, Ingenieur in Posen.

Es ist eine längst bekannte Tbatsacbe , dass die urältesten

Völker die'sichtbaren Einflüsse von Sonne und Mond auf den Wechsel

der .Jahres- und Tageszeiten und auf die ganze Natur schou in

finihesten Zeiten auch den anderen Gestimen, namentlich den Planeten

zuschrieben; dass sie alle lebenden und leblosen Dinge sowie alle

Eigenschaften, Naturerscheinungen, Lebensschicksale u. s. w. imter

die Herrschaft der sieben mit blossem Auge sichtbaren Wandel¬

gestime als regierenden Gottheiten vertheilten; und dass in einer

natürlichen Consequenz hieraus die Astrologie entstand, die vermeint¬

liche Kunst, durch Berechnung aus dem Laufe der Gestime Ereig¬

nisse und Lebensschicksale vorherzusagen.

Bei dieser astrologischen Vertheilung der Hiimnelsabschnitte,

besonders der Ekliptik und der damit zusammenhängenden Zeit¬

abschnitte unter die Herrschaft der sieben Planeten (wonmter Sonne

und Mond mit inbegritten) finden wir diese immer in der natur¬

gemässen Reibenfolge ihrer Umlaufszeiten geordnet, wobei

selbstverständlich die Sonne an die Stelle komrat, die in unserem

Planetensysteme die Erde einnimmt :

■)) Mond, 5 Merkur, 2 Venus, © Sonne, Mars, 4 .Jupiter,

■}) Satmn. Bei der Vertheilung der zwölf Häuser des Tbierkreises

nehmen Sonne und Mond als Vorsteher der beiden Hemicyclen die

Zeicben des Löwen und Krebses ein; die übrigen sind zu beideu

Seiten derselben, einander paarweise entsprechend, in der angegebenen Reihenfolge geordnet.

Die sechsunddreissig Dekane, dereu jeder 10 Grade umfasst,

beginnen im ersteu Dekane des Widders mit Mars, von wo aus die

regehnässige Reihenfolge sich fünf mal wiederholt; schliesslich uünmt

Mars auch den letzten Dekan der Pische ein, und bebeiTscht dem¬

nacb hier zwei benachbarte Dekane. Den Dekanen entsprachen

die urspmnglich zehntägigen Wochen, deren drei auf einen Monat

kamen , indess fünf Schalttage am Ende jedes .Jahres das Sonnen¬

jabr auf 36.'» Tage ergänzten.

Die Vertheilung der 360 Grade unter die regierenden Gott¬

heiten begiunt ebenfalls im Widder mit dem Vorsteber des Widders

Bd. xxxvn. 30

(2)

454 Mayer, Ursprung der sieben Wochentage.

Mars im ersten Grade, und die vollständig regelmässige Reihenfolge erleidet nur dadurch eine steUenweise Unterbrechung, dass der erste

Grad jedes Thierzeichens denselben Vorsteher baben muss wie das

ganze Thierzeichen; von diesem aus läuft sie dann ohne Stöinmg

durcb das ganze Zeichen fort.

In den 28 Mondstationen wiederholt sich die ReUxenfolse o der

sieben Planeten viermal.

Da erscbeint denn die Ordnung der sieben Wochentage mit

ihren aus den noch heutzutage gUtigen Benennungen derselben all¬

gemein bekannten Vorstehern auffallend umegehnässig, denn es folgen aufeinander :

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Nun aber theüen die Werke der älteren und neueren Astro¬

logen, sowie auch diejenigen ihrer Gegner, die um sie zu wider¬

legen die Regeln der Astrologie angeben, übereinstimmend mit, dass

der Tag schon seit den Zeiten der alten Aegypter , denen sie den

Ursprung ihrer Wissenschaft zuschreiben, in vierundzwanzig Stunden

eingetheilt worden sei, und zwar, mit Sonnenaufgang beginnend, in

zwöK Stunden des Tages und zwölf Stunden der Nacht. Um fenier

für den Zweck eines Horoskopes den Vorsteher einer bestimmten

Stunde zu ermitteln, müsse man die erste Stunde des Tages

imter die Herrschaft des Vorstehers des ganzen Tages steUen,

dann stehen die übrigen Stunden in der regelmässigen Reihe fort¬

laufend unter der Herrschaft der sieben Planeten.

Wenn man sich nun nach dieser Regel eine Uebersichtstafel

für aUe Stunden der Woche anlegt, wie die alten Astrologen sich

solche anzufertigen pflegten, so erhält man folgendes Resultat (siehe TabeUe S. 455):

In dieser TabeUe bemerkt man, dass die G e s a m m t r e i h e n -

folge keine Unterbrechung erleidet, sondem dass sich regelrecht

die erste Stunde des Montags an die letzte des Sonntags, die erste

des Dienstags an die letzte des Montags u. s. w. , und endlicb die

erste Stunde des Sonntags an die letzte des Sohnabends in fort¬

laufender Ordnung anschliesst.

Polgerichtig ist jene astrologische Vorschrift eigentlich nm

umgekehrt auszudrücken: Die Stunden haben fortlaufend die

Planeten in der bekannten ReUienfolge zu Beherrschern, mid der

Vorsteher der ersteu Stunde jedes Tages ist zugleich

auch der Vorsteher des ganzen Tages. Daraus geht die

siebentägige Woche als astrologische Zeiteintheilung von selbst her¬

vor. Ein neues Beispiel des wesentlichen Einflusses, deu die mytho¬

logischeu und besouders die astrologischen Lehren mid Bräuche der

Vorzeit auf viele der heutigeu Einrichtungen und Gebräuche aus¬

geübt mid uoch nach .Jahrtausenden l)ewahrt haben.

Wenn Dio Cassius saiart,O J dass die Reihenfolge O der BeberrsclKsr des Tages deshalb so geordnet sei wie sie ist, weil m.an dem zweiteu

(3)

Mayer, Ursprung der siehen Wochentage. 455 musikalischen Intervall,

der Quart, entsprechend je die vierte der regieren¬

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den Gottheiten aus der

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Kunst, Mythol. u. Gesch.

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zig 18;J3. Bd. 2, S. 45)

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(4)

456

Zu AiTians 'IvSixr} 4.

Von R. Warbe.

'E()evveais iv Mätfaiaiv,

e&vsi'IvSixw, ivfißäXXti rm Fäypj, §5 (Varianten: 'EQQsvvßig,

'h'^iwißig u. a.). Zu dieser Stelle bemerkt Lassen IA. P 161

N. 1: „Des Meyasthmes Erennesis ist die vereinigte Väränasi.

Dieser Fluss mündet nach ihm bei dem Volke der Mathai in den

Ganges ein. Das Bedenken, dass das hier genannte Volk sich nicht

aus indischen Quellen nachweisen liisst, scheint ^nir kein Gewicht

zu haben, da auch andere von Megasthenes erwähnte indische Völker

in ihnen nicht wieder gefunden sind' ; Schwanbeck, Megasthenis

Indica p. 36 N. 31: „Vox 'Egivvsaig cum nomine urbis clarissünae

Väränasi mire congruit, quod ex duorum fluminum nominibus com¬

positum etiam in Indicis Huminum catalogis omnibus conjunctuni

legitur. Sed ne explicationi isti fides deesset, Matharam obscuritas

esset illustranda, quorum nomen sanscritum esse Magadha conj ici

potius quam probaii potest."

Lassen nimmt den Thatbestand hin , wie der Text des

Arrian ihn bietet , Schwanbeck hat mit Recht einige Bedenken

empfunden und scheint etwas von dem Sachverbalt geahnt zu haben,

dessen Darlegung nebst einer Aufklärung der Matharum obscmitas

hier folgen möge.

Als dem Megasthenes von seinem indischen Berichterstatter

der Flusscatalog des Gangesgeliietes hergesagt wurde, macbte jener

bei deu Namen der Vurajiä und Asi die Bemerkung, dass diese

beiden Flüsschen der berühmten Stadt Väränasi ihreu Namen

gegeben hätten. Diese Angabe verstand entweder Megasthenes

falsch oder er liess sie in seinen Aufzeichnungen, als uicht iu

diesen Zusanunenhang gehörig, aus. So weit scheinen die vou mir

vorausgesetzten Umstände reiu hypothetisch construirt; die Be¬

gründung bieteu die Worte iv Mccifaiaiv , iO-vei 'IvdiXfp. Der

Berichterstatter des Megasthenes sagte weiter mit Bezug auf

Beuares, auf dessen Beiühmtheit als Hauptsitz brahmanischer Ge¬

lehrsamkeit er hinweisen wollte, etwa: f<xtra ha inathä Variante

„und doli befinden sich die Brahmanenschulen". Megasthenes

lasste die Worte so auf: „und dort (wo diese beid(^ii Flüssrheu

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