Dr. M. Helm
Marie-Curie-Gymnasium Dresden
Material zum Mathematik-Fernunterricht
Klasse 8b, 19.03.-08.04.2020, Teil 2
Liebe Schülerinnen und Schüler,
hier kommt das nächste Material zu unserem dreiwöchigen Corona-Projekt. In dieser Woche soll es vor allem darum gehen, die bislang zusammengestellten Daten auszuwerten und zu interpretieren, typische statistische Phänomene zu beleuchten usw. Bitte führt auch weiterhin (also noch etwa zwei Wochen lang) über die Zahlen Buch und aktualisiert am Ende bitte auch die Grafik.
Die grafische Darstellung der Wachstumsfaktoren sollte bei Euch mittlerweile in etwa wie folgt aussehen:
2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24
Tage seit dem 1.3.2020 1
1.5 2 2.5 3
Wachstumsfaktor
Deutschland Sachsen
2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24
Tage seit dem 1.3.2020 1
1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6
Wachstumsfaktor
Deutschland
Wie ihr seht, gingen die Faktoren sowohl in Deutschland als auch in Sachsen in den letzten Tagen leicht nach unten, d. h. das Wachstum scheint sich zu verlangsamen (sieht man vor allem an der Kurve für Deutschland bei passender Skalierung, siehe Bild rechts). Das ist sicher auch auf die getroffenen Maßnahmen zurückzuführen. Gleichwohl sind die absoluten Zahlen der Infizierten weiterhin steigend, und um den Trend zuverlässig festzustellen ist es noch etwas zu früh.
Eine Zusammenstellung der Verdopplungszeiten (die unmittelbar mit unseren Wachstumsfaktoren ver- knüpft sind) findet ihr hier:
https://www.datawrapper.de/_/TxHt7/
Ich würde Euch auch bitten wollen, Euch ein wenig mit folgender Simulation zu beschäftigen, bei der man u. a. die theoretische Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen durchspielen kann:
http://covidsim.eu/
Schriftlich braucht Ihr diesmal nichts zu machen außer Daten zu sammeln. Denkt aber bitte über folgende Fragen/Probleme nach (gerne wieder bei einem Aufenthalt an der frischen Luft, aber bitte allein, oder auch bei einem Telefonat mit den Klassenkamerad(inn)en):
• Die Karte/Tabelle, die ich Euch beim letzten mal verlinkt habe, zeigt die Gesamtzahl erfasster Fälle (einschließlich der Genesenen und Toten) sowie die Fälle der Genesenen und Toten. Der Anteil der letzten beiden Gruppen war bisher gering, daher macht es kaum einen Unterschied, ob man die aktuell Erkrankten oder die Gesamtzahl der bisher Erkrankten betrachtet. Womit würdet Ihr arbeiten wollen, wenn es so genau wie möglich werden soll? Wo liegen die Probleme? Wo liegen überhaupt typische Probleme bei der diesbezüglichen Datenerfassung?
• Die Graphen zeigen im zeitlichen Verlauf zunächst starkeSchwankungen, die später aber deutlich zurückgehen. Für den sächsischen Graphen ist das besonders augenfällig. Was ist die Ursache?
• Beide Graphen stabilisieren sich in den letzten Tagen bei Werten in der gleichen Größenordnung, obwohl sich die absoluten Infiziertenzahlen für Deutschland und Sachsen um mehr als eine Größen- ordnung unterscheiden. Kannst Du das erklären?
• Vor allem für die „Spezis“: Daten sind häufig von zufälligen Störungen überlagert, die das Erken- nen eines vorhandenen Trends erschweren. Denkt zum Beispiel an die Graphen von Börsenkursen oder Wetterdaten. Auf welche Weise könnte man diese Störungen „herausdämpfen“, ohne dabei die Informationen über den Trend zu verlieren?
Zu all den Fragen schicke ich Euch nächste Woche Antwortvorschläge, und die letzte Frage betreffend werden wir an unseren Daten selbst noch etwas ausprobieren. Bis dahin wünsche ich Euch erst einmal alles Gute.
Wenn Ihr Fragen/Probleme habt und/oder mehr/andere Aufgaben möchtet, könnt Ihr mir auch gerne wieder eine Mail schreiben. Bleibt gesund, haltet durch und macht das Beste aus der Situation!
Beste Grüße M. Helm