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(1)

VERÖFFENTLICHUNGEN DES VEREINS ZUR ERHALTUNG DES

XANTENER DOMES E. V.

(2)

DIE STIFTSKIRCHE

DES HL. VIKTOR ZU XANTEN

HERAUSGEBER

VEREIN ZUR ERHALTUNG DES XANTENER DOMES E. V.

DIE WACHSZINSPFLICHTIGEN DES ST. VIKTOR-STIFTES ZU XANTEN

BAND VIII TEIL 1

(3)

DIE

WACHSZINSPFLICHTIGEN DES ST. VIKTOR-STIFTES

ZU XANTEN

BEARBEITET VON

FRIEDRICH WILHELM OEDIGER UND

KLAUS VAN EICKELS

VERLAG BUTZON & BERCKER KEVELAER

B-l

(4)

Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten I hrsg. im Auftr. des Vereins zur Erhaltung des Xantener Domes e. V. - Krefeld : Scherpe ; Kevelaer : Butzon und Bercker.

(Veröffentlichungen des Xantener Dombauvereins)

Teilw. mit Nebent.: Die Kirche des HI. Viktor zu Xanten. - Teilw.

ver!. vom Verein zur Erhaltung des Xantener Domes, Xanten. - Teilw. hrsg. von Walter Baden und teilw. hrsg. von Hans Peter Hilger. - Literaturangaben

NE: Hilger, Hans Peter [Hrsg.]; Bader, Walter [Hrsg.]; NT Bd. 8, Teil 1. Die Wachszinspflichtigen des St.-Viktor-Stiftes

zu Xanten. - 1991

Die Wachszinspflichtigen des St.-Viktor-Stiftes zu Xanten / bearb.

von Friedrich Wilhelm Oediger und Klaus van Eickels. - Kevelaer: Butzon und Bercker, 1991

(Die Stiftskirche des HI. Viktor zu Xanten; Bd. 8, Teil 1) ISBN 3-7666-9747-1

NE: Oediger, Friedrich Wilhelm [Bearb.]; Klaus van Eickels [Bearb.]

ISBN 3-7666-9747-1 Verlag Butzon & Bercker Kevelaer (Kommissionsverlag)

© 1991 Verein zur Erhaltung des Xantener Domes e. V., Xanten Foto Umschlag: Foto Ostkamp, Xanten

Gestaltung, Satz, Druck und buchbinderische Verarbeitung: Boss Kleve Printed in Germany

Univ. -Bibi.

Ba~rc~l1:~~·g

(5)

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Abkürzungs- und Literaturverzeichnis Einleitung

Übersicht über die Listen (Stiftsarchiv Xanten K 124 - 126) Liste I (mit Ergänzungen aus Liste III und VII)

AnhangI:

Anhang II:

Anhang III:

Anhang IV:

Liste II

condicio cerocensualium

Abrechnung über die Einziehung von Ablösegeldern für das beste Gewand zu Drevenack

Zettel zur Liste Xanten Liste VII (Übersicht)

Liste II/1: cerocensua/es spectantes ad Ginderich Liste II/2: cerocensua/es spectantes ad altare Liste II/3: cerocensua/es spectantes ad cameram Die Wachszinsigen und Kurmutpflichtigen der Propstei 1453 Anlage I:

Anlage II:

Anlage III:

Anlage IV:

Anlage V:

Register

Liste der Untereinnehmer von 1443

Auslagen für die Verpflegung der cerocensuales in Ginderich 1496

Wachszinsige im Raum Xanten 1503 Verpachtung der Kurmuten 1511 Verpachtung der Kurmuten 1533

Register 1: Die Orte der Listen I(III), II/1, II/2 und II/3

Register 2: Die Ortsnamen der Listen und ihre modernen Entsprechungen Sachregister zu Liste I/III

1 3 6 20 22 141 142 143 144 149 149 175 183 190 195 197 198 199 203

204

208

210

(6)

Als ich im Jahre 1989 im Auftrag des Vereins zur Erhaltung des Xantener Domes e. V. damit begann, das Manuskript des vorliegenden Bandes für den Druck vorzubereiten und anhand der archivalischen Vorlagen nochmals durchzusehen, zeigte sich, daß die Anwendung eines Textverarbeitungssystems neue Möglichkeiten für die Edition insbesondere des ersten, die Listen I, III und VII wiedergebenden Teils eröffnete. Durch die Verwendung unterschiedlicher Schriftarten und -größen konnten die Über- einstimmungen und Unterschiede zwischen Liste I und III erfaßt und die zahlreichen späteren Nach- träge in Liste I kenntlich gemacht werden. Auch erschien es mir sinnvoll, die Parallelstellen aus Liste VII wörtlich aufzunehmen und in den Anmerkungen wiederzugeben. Der Fußnotenapparat bietet außerdem (neben textkritischen Angaben und Verweisen) auch einige sachliche Erläuterungen und die Übersetzung längerer lateinischer Textstellen.

Auf die Erstellung eines Personenregisters habe ich verzichtet. Die in den Listen erwähnten Geist- lichen können jedoch unter dem entsprechenden Stichwort über das Sachregister aufgefunden werden;

dieses erfaßt für den ersten Teil alle über die einfache Nennung von Vor- und Beiname sowie ggf. Her- kunftsort und Verwandtschaftsverhältnis hinausgehenden Angaben (z.B. über Beruf, Freikauf, Zahlung der Kurmut u.ä.). Außerdem sei auf die Möglichkeit einer edv-gestützten weiteren Bearbeitung des hier vorgelegten Materials hingewiesen. Die entsprechenden Disketten wurden beim Verein zur Erhal- tung des Xantener Domes e. V. hinterlegt.

Mein Dank gilt dem Stiftsarchiv Xanten, der Universitätsbibliothek Düsseldorf und im besonderen dem Verein zur Erhaltung des Xantener Domes e. V. für die bereitwillig gewährten Arbeitsmöglich- keiten.

Klaus van Eickels

(7)

Allgemeine Abkürzungen

den. =

EB =

fac. =

fl.

gest. =

gl. =

HStA =

Kap.Prot. =

kr. =

man. =

mr. =

sol. =

Urk. =

vl.

Xanten

denarius (PCennig) Erzbischof

facit, faciunt, facientes florenus (Gulden)

a) overl.

b) ren.

gestorben

=

=

Gulden

Hauptstaatsarchiv Kapitelsprotokolle kroemstert, krumstert manumissio (Freilassung) marca (Mark)

solidus (Schilling) Urkunde

vlems

Stiftsarchiv Xanten

overlendische rheinische

Abgekürzt zitierte Quellensammlungen und Literatur

An.Nrh.

Beissel

Classen

Dicks Holland

Ilgen

Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein

Beissel, Stefan, Die Bauführung des Mittelalters. Studie über die Kirche des hl. Viktor zu Xanten. Bau - Geldwerth und Arbeitslohn - Ausstat- tung, Freiburg

2

1889

Classen, Wilhelm, Das Erzbistum Köln. Archidiakonat von Xanten 1, 1938 ( = Germania Sacra 111,1,1); dazu die Ergänzungen von J.

Ramackers und F. Gescher, Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein CXXXVII (1940), S. 1 ff.

Dicks, M., Die Abtei Camp am Niederrhein, Geschichte des ersten Cistercienserklosters in Deutschland (1123 - 1802), Kempen 1913

Holland, Wilhelm, Die Wachszinsigkeit am unteren Niederrhein be- sonders im Stift Xanten, in: Studien zur Geschichte der Wachszinsigkeit, hrsg. v. Aloys Meister ( = Münstersche Beiträge zur Geschichtsfor- schung N.F. 32/33), Münster 1914, S. 22 - 106

Ilgen, Theodor, Quellen zur inneren Geschichte der rheinischen Terri- torien. Herzogtum Kleve. Ämter und Gerichte. 1: Darstellung. JI.1/2:

Quellen, Bonn 1921 / 1925 ( = Publikationen der Gesellschaft für rheini-

sche Geschichtskunde XXXVIII)

(8)

Lacomblet

Oediger, Briefbücher

Oediger, Xanten

Oediger, Kleve

Rotthoff

Schulz, Zensualität

Schulz, Stadtrecht

Reg. EB v. Köln RhUB

Weibels Weigel Weiler

Weise

Lacomblet, Theodor (Hrsg.), Urkundenbuch für den Niederrhein, 4 Bde., Düsseldorf 1840 - 1858

Oediger, Friedrich Wilhelm, Zwei Briefbücher des Stiftes Xanten und Briefe zumeist aus den Jahren 1506 - 1512, Xanten 1979 ( = Die Stiftskirche des heiligen Viktor zu Xanten IV.3)

Oediger, Friedrich Wilhelm, Monasterium beati Victoris, Christi Martyris. Zur Frühgeschichte des Stiftes Xanten, in: Vom Leben am Niederrhein, Düsseldorf 1973, S. 117 - 185 (zuerst: Rheinische Ausgrabungen VI (1969), S. 207 - 267)

Oediger, Friedrich Wilhelm (Hrsg.), Das Einkünfteverzeichnis des Grafen Dietrich IX. von 1319 und drei kleinere Verzeichnisse des rechtsrheinischen Bereichs. 1: Text. II: Erläuterungen , Bonn 1982

( = Publikationen der Gesellschaft für rheinische Geschichtskun- de XXXVIII)

Rotthoff, Guido, Die Baurechnungen der Jahre 1438/1439 bis 1491/1492, Kevelaer 1975 ( = Die Stiftskirche des heiligen Viktor zu Xanten IV.2)

Schulz, Knut, Zum Problem der Zensualität im Hochmittelalter, in:

Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Mittelalters.

Festschrift für Herbert Helbig, hrsg. v. K. Schulz, Köln 1976, S. 86 - 126 Schulz, Knut, Stadtrecht und Zensualität am Niederrhein (12. bis 14.

Jh.), in: Ennen, Edith (Hrsg.), Soziale und wirtschaftliche Bindungen im Mittelalter am Niederrhein: Referate der 1. Niederrhein-Tagung des Arbeitskreises niederrheinischer Kommunalarchivare (10.- 11. Oktober

1980 in Kleve), Kleve 1981 ( = Klever Archiv 3), S. 13 - 36 Regesten der Erzbischöfe von Köln

Rheinisches Urkundenbuch. Ältere Urkunden bis 1100. Lieferung 1:

Aachen - Deutz, bearb. v. E. Wisplinghoff, Bonn 1972 ( = Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde LVII)

Weibels, Franz, Die Großgrundherrschaft Xanten im Mittelalter, Krefeld 1959 ( = Niederrheinische Landeskunde III)

Weigel, Helmut, Das Wachszinsrecht im Stift Essen, Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen LXVII (1952), S. 25 - 136

Weiler, Peter, Urkundenbuch des Stiftes Xanten I (vor 590 - 1359), Bonn 1935 (=Veröffentlichungen des Vereins zur Erhaltung des Xantener Domes II)

Weise, Erich, Die Memorien des Stiftes Xanten, Bonn 1937

(=Veröffentlichungen des Vereins zur Erhaltung des Xantener

Domes IV)

(9)

Wilkes, Quellen

Wilkes, Inv.

Wilkes-Rotthoff

van Winter

Wilkes, Carl, Quellen zur Rechts- und Wirtschaftsgeschichte des Archidiakonates und Stiftes Xanten I, Bonn 1937 ( = Veröffentlichungen des Vereins zur Erhaltung des Xantener Domes III)

Wilkes, Carl, Inventar der Urkunden des Stiftsarchivs Xanten (1119 - 1449), Köln 1952 ( = Inventare nichtstaatlicher Archive 2)

Wilkes, Carl / Rotthoff, Guido, Die Baurechnungen der Jahre 1356 - 1437, Berlin 1957 ( = Die Stiftskirche des heiligen Viktor zu Xanten III.2)

van Winter, Johanna Maria, Ministerialiteit en ridderschap in Gelre en

Zutphen. I: Text. II: Tabellen, Groningen 1962 ( = Bijdragen van het

instituut voor middeleeuwse geschiedenis der Rijksuniversiteit te

Utrecht XXXI)

(10)

Einleitung

Listen der Kurmut· und Wachszinspflichtigen des Stiftes Xanten sind nur für die Jahre 1433/39 · 1488 · 1510 erhalten; sie sind zusammengebunden in den Akten K 125 und K 126 des Xantener Stiftsarchivs.

Von einer älteren Liste des Kammeramtes (von ca. 1318/19) ist nur der Anfang da. Die von Holland vor 1914 benutzte Liste1, angeblich von ca. 1430, ist bei der Neuordnung des Stiftsarchivs 1933/34 nicht mehr aufgefunden worden. Die Listen in K 125 sind zumeist nach einem groben Alphabet der Wohn·

plätze angelegt; eine Ausnahme bildet lediglich die Liste VII (BI. 165 - 170), die wie die meisten Listen in K 126 so wirkt, als habe man die Namen in der Folge, wie gezahlt wurde, notiert und so auch später abgeschrieben. Bei der Verwertung der Listen für eine Statistik ist zu beachten, daß in den Listen l und III zahlreiche Namen mehrfach erscheinen, da z.B. weggezogene Prlichtige sowohl bei ihrem Her- kunftsort, als auch bei ihrem Wohnort aufgeführt, außerdem ganze Orte (insb. kleinere, einem Haupt·

ort zugeordnete Wohnplätze) mehrfach berücksichti_gt sind (z.B. Rhede als selbständige Ortsliste und als Teil der Liste Bocholt). Keine der Listen ist vollständig. Selbst in der von Holland benutzten älte- sten und umfangreichsten fehlen an die 60 Plätze, die in der Liste I genannt sind (die Leertitel nicht mitgezählt); es fehlen insbesondere alle Plätze aus dem Maas-Niersgebiet, darunter auch Kempen, das nach Liste I allein 89 Prlichtige hatte

2 •

Die Listen sind keine Abrechnungen. Sie differenzieren nicht zwischen curmedales und cero- censuales und geben auch nicht an, wer 6 oder 2 Prennige Kopfgeld zahlte. Rückschlüsse auf die so- ziale Stellung der Zinspflichtigen sind daher kaum möglich. Der Aussagewert der Listen ist also auf den ersten Blick nicht besonders groß. Aber ohne die Namen kann man nicht die Familien und ihre auswärtigen Verflechtungen erschließen, für die wir wenig Material haben. Im folgenden ist daher die Liste l (1433/39) versehen mit Ergänzungen aus den gleichzeitigen Listen III und VII ganz abgedruckt, desgleichen die Liste II (vor 1448), da diese in drei Hauptgruppen (Ginderich, Prarrkirche; Xanten, Hochaltar; Xanten, Kammeramt) unterteilt ist

3•

Ginderich hatte weit mehr Zinspflichtige als die bei- den anderen Gruppen zusammen. Mittelbar können wir so die Reichweite der heute vergessenen Gindericher Wallfahrt• erkennen, da die Zahlungen am Haupttag Mariae Geburt (8. September) zu leisten waren. Die Zahlung wurde somit zugleich Wallfahrt, was in etwa auch für den Zahltag der bei- den anderen Gruppen, den Viktorstag (10. Oktober) gilt. Die Angaben der Liste II verdeutlichen so auch, was Erzbischof Anno II. von Köln (gest. 1075) dem Stift schenkte, als er ihm die Gindericher Kirche zur Aufbesserung der Prründen mit Weißbrot überwies

5•

Die dritte Liste, das Verzeichnis der cutmeda/es et cerocensuales der Propstei von ca. 1453 ist Kapitel 68 des registrum prepositure

6•

Verwiesen sei noch auf das Kopiar bzw. Auslaufregister

Holland, S. 105 f. (Anlage V); Holland bringt lediglich die modernen Ortsnamen mit der Zahl der dort lebenden Wachs- zinsigen (zusammen 4113 Pflichtige).

Allerdings ist Kempen in Liste 1 nachträglich hinzugefügt.

Nach 1488 sind die beiden Xantener Gruppen zusammengefaßt.

In der neuesten einschlägigen Veröffentlichung (Heizmann, Berthold, Wallfahrtsorte im Rheinland, in: Amt für rheini- sche Landeskunde (Hrsg.), Wallfahrt im Rheinland, Köln 1981 ( = Werken und Wohnen. Volkskundliche Untersuchun- gen im Rheinland 14), S. 113 • 167) ist Ginderich nicht genannt. Eine Abbildung des Gnadenbildes findet sich bei Franz- Josef Nüß, Niederrheinische Madonnen. Das Marienbild in der niederrheinischen Plastik, Duisburg 1961, Nr. 8.

Weiler, Nr. 51

HStA Düsseldorf. Xanten Viktorstift, Rep. und Hs. 3

(11)

1389 - 1404 7, das BI. 2r - Sv zwanzig Urkunden über Freilassungen, von denen fünf Hörige betreffen, enthält.

Es gab im 14./15. Jahrhundert (wir beschränken uns hier auf diesen Zeitraum) drei (bzw. vier) Gruppen von Unfreien: homines ministeriales, homines curmedales seu cerocensuales, ho- mines servilis conditionis

8 •

a) homines ministeriales

Listen der Ministerialen des Stiftes haben sich nicht erhalten. Bekannt sind nur die Namen etlicher Wachszinspflichtiger, die sich in die Ministerialität freigekauft hatten

9 ,

ferner eine Urkunde von 1300

HStA Düsseldorf, Xanten Viktorstift, Rep. und Hs. 2

vgl. Ilgen, 11.1, Nr. 5, S. 58 (1338 Dezember 17: »ghene dinstlude, wastrinseghe Jude noch eygenlude«); s.a. Weiler, Nr. 653 (1359 Mai 1).

1260 Mai 25 1300 Aug. 24 1310 Mrz. 01

1352Aug. 23 1360/61

1367 Jun. 05 1367/68

1370/71 1372/73 1372/73 1372/73 1375/76 1376/77 1379/80 1385 Jul. 13 1385 Jul. 13 1385 Jul. 13 1385 Jul. 13 1385 Jul. 13 1400 Dez.13 1401Sep.19 1401 Nov. 24 1402 Jun. 23 1402 Jun. 23 1404Jun. 05

»lutta, filia Iutte, uxor Rutgeri, qui dicitur Seio, cum pueris et omnibus posteris suis« (Weiler, Nr. 195);

»Validus Gerardus de Hartefeld de Udem« (ebd., Nr. 347):

»Beta, filia quondam Hadewigis de Curia, uxor legitima Rychwini de Polle, oppidani Xanctensis, Arnol- dus, filius eorundem, Druda, Frederundis et Nesa, filie legitime coniugum iam dictorum ac eorum tota progenies« (ebd., Nr. 1415);

»Mechteldis, filia naturalis quondam ( ... ) Ottonis, comitis Clivensis« und ihre neun genannten ·ehelichen Kinder »ad instantes preces ( ... )Johannis, com. Cliv., ecclesie nostri advocati« (ebd., Nr. 843);

»de man. fratrum de Geste! 8 mr. 4 sol.« ( Wilkes-Rotthoff, S. 25). Das Haus Geste! bei Weeze war klevi- sches Lehen; 1363 sind belegt: Herr Arnt van Geste!, »ridder«, u. seine Kinder Johann und Lisbeth (van Winter 1, S. 331, Nr. 7 = van Winter II, tabel B 2, Nr. 7);

»Nycolaus de Embrica«, Bürger zu Xanten (Wilkes, Inv., Nr. 601);

»de man. illorum de Clivis propter preces instantes comitis 13 mr. 4 sol.« (Wilkes-Rotthoff, S. 45); es handelt sich wahrscheinlich um die beiden Schwestern Ernza (mit 7 Kindern) und Aleydis (mit 6 Kindern ihrer Tochter Mabilia), die sich zu »ministeriales liberi« des Grafen von Kleve freikauften (van Winter I, S. 96, Anm. 104 [nach HStA Düsseldorf Hs. A III 9 ( = D), BI. llv]).

»de man. quorundam de Duysborg 16 sol.« (Wilkes-Rottboff, S. 65);

»de 5 personis manumissis per Robertino de Westfalia pro tercia parte ad fabricam 8 mr. 10 sol. 8 den.«

( ebd., S. 73);

»de man. dorum fratrum de Gryet 21 sol. 4 den.« (ebd., S. 73);

»de man. illius van den Roden holt 3 mr. 4 sol.« ( ebd., S. 73);

»de man. H. Boce de Nutterden 20 sol.« (ebd., S. 87);

»de man. Johannis Putman 8 sol.« (ebd., S. 95);

»de man. cuiusdam famuli comitisse Cleven. 2 mr.« (ebd., S. 110);

Brüder Petrus u. Job. Catte (HStA Düsseldorf, Xanten Viktorstift, Rep. und Hs. 2, Bl. lr);

Conr. et Rutgerus Krakerughe, Söhne der Marg. Wergiis (ebd., BI. 4v);

Mechteldis, Tochter der EI. Reneri (Diözese Utrecht) [nur für sich, nicht für ihre Verwandten mütterli- cherseits und ihre Kinder] (ebd.);

Metkina, Tochter des Floren ( ebd. );

Metta de Deryiden, ihr Sohn Job. und Job. de Heket ( ebd. );

Ev. Monninck [nur für sich, nicht für die »genealogia«) (ebd.);

Ev. Lueff, Sohn des Theodericus (ebd.);

Joh. Korst de Beke, Sohn des Stephen Johan (ebd.);

Gobelinus de Hammone, Wachszinsiger des Hofes Dorsten (ebd.);

Aleidis Brants [nur für sich, nicht für ihre Mutter Peynse und ihre 4 Geschwister] ( ebd.);

Henr. et Wolterus, Söhne des Bern. Valenbeick [»salva nobis genealogia materna in aliis personis« J

(ebd.);

(12)

August 24

10,

in der dem Ger. van Hartefeld aus Uedem auferlegt wird, bei der feierlichen Einholung von Ehrengästen bewaffnet mit seiner Lanze im Chor zu erscheinen, die Gäste alsdann in die bannita zu geleiten und am Kegelspiel

11

teilzunehmen; eine weitere· Urkunde erwähnt den Treueid, »wie ihn ein echter Ministeriale seinem Herrn schulde«

12•

Im Gegensatz zu den 10 vasalli des Propstes, die fast ausnahmslos Adlige waren und z.T. sogar zur klevischen Ritterschaft gehörten

13,

waren die stiftischen Ministerialen trotz ihrer Lanze und trotz ihres privilegium libertatis nicht völlig frei. Es gibt jedoch nur ein Zeugnis im Xantener Stiftsarchiv, daß man sie mit einem anderen Herrn tauschte

14 •

In den

1406/07 1406/07 1407/08 1408/09 1410/11 1410/11 1417/18 1421/22 1422/23 1431/32 1451Aug.16 1452Apr. 29 1454/55 1460 Sep. 22 1462 Okt. 27 1465 Mrz.10 1472Jan.16 1484 Mai 04

»de manuum missionibus, que fuerunt curmedales, seil. Theodericus et Wilhelmus, filii Vendele, de Cra- nelege 8 mr. 4 sol.« (Wilkes-Rotthoff, S. 224);

»de admissione manus Henrici de Venlo, existientis servilis conditionis 16 mr. 2 so!. 4 den.« (ebd., S.

223);

»a Jo. Cremer, qui fuit servilis conditionis, 10 mr. 6 sol.« (ebd., S. 226);

»de missione manus Aleidis Kirskoerf« de Düffelward, »que fuit curmedalis, 22 den. Item ab eadem ad fabricam 3 mr. 9 so!. (Wilkes-Rottboff, S. 227);

»Item de man. Hermanni et Theoderici de Venloe 8 fl. ren., fac. 11 mr. 4 so!.« ( ebd., S. 237);

»ltem de man. Ger. Bobbe 4fl. Ren.,fac. 5 mr. 8 sol.« (ebd.);

»pro 3 puellis, filiabus Wilhelmi ten Dijk de Embrica, que attinebant camere et liberate fuerunt pro 100 fl. grav., fac. 150 mr. quolibet fl. computato pro 18 sol.« (ebd. S. 255);

»ltem pro liberatione unius mulieris de Embrica a ministerialitate 2 fl. Ren., fac. 3 mr. 2 so!. 6 den.«

( ebd., S. 279);

»de man. Aleydis vanden Egher«, Tochter des Vikars Job. van den Eger (1394 - 1426 [vgl. Wilkes, Inv., Nr. 878, 880, 888, 1282, 1283]), »5 fl. Arnhem., fac. 6 mr. 10 so!. 6 den.« (Wilkes-Rotthoff, S. 293);

»Item de 16 fl., seil. 18 albis pro fl., de man. Tbeoderici Myss« ( ebd., S. 355);

Job. de Loewerdt (inser. in Xanten, Urk. Nr. 1675);

Wolterus Vluman (ebd., Urk. Nr. 1600);

»pro libertate unius de Barka [!], patris mag. Bartoldi, a servitute curmedali quartam vini, fac. 2 vl.«

(Rotthoff, S. 33);

Job. de Monementen alias Bolant, cler. Colon. dioc. (Xanten, Urk. Nr. 1823);

Henr. de Buederick alias de Essen (ebd„ Urk. Nr. 1864);

Tilmannus van der Stegen (ebd., Urk. Nr. 1912);

Hen. Scburinck de Grolle (ebd., Urk. Nr. 2027);

Mechteldis Graids de Boegen (ebd., Urk. Nr. 2209).

10

Weiler, Nr. 347

11

vgl. hierzu Beissel, Bd. 2.2, S. 13 u. 44; Wilkes, Quellen, S. 155 (Kosten des Kegelspiels 1366); Wilkes-Rotthoff, Register S. 22 (C III: »Kegelgilde«) u. S. 28 (»kegellorum ludus«); Rotthoff, Register, S. 22 (C III: »banita«).

12

Wilkes, Inv„ Nr. 601 (1367 Juni 5)

13

vgl. das Verzeichnis von ca. 1453 im registrum prepositure, c. 57 /58 ( = Wilkes, Quellen, S. 46 f.). Von den Lehen waren zwei Rittersitze (Bellinghoven bei Haffen, Wissen bei Weeze). Vier der Lehensinbaber können aufgrund ihrer Ämter als adelig identifiziert werden (Landdrost Joh. von Alpen und Hofmeister Derick van Wylich als Inhaber der obersten klevi- schen Hofämter, Wenemar von Heiden der Ältere und Derick van Hetterscbeid als Amtmänner). Adelig waren ferner Job. van der Empel (als Inhaber des Rittersitzes Empel [Vorbelehnte: Tb. van Bellinghoven, Ritter Luvo von Hönnepel und Bellinghoven]), Anna van der Straeten (als Witwe des Ritters Job. van Bruechusen [ = Broeckhuisen) zu Wissen), Stephanus de Kamenaden (als Nachkomme des gleichnamigen Ritters (belegt 1308)). Nichts gefunden habe ich über die Qualität des Deentken de Raede (Vorinhaber Job. van der Eecke) zu Götterswickerbam.

14

1265 Jan. 25: Aleydis, »uxor Ludolfi de Middelwic«, an den Grafen von Kleve (Weiler, Nr. 216); vgl. im Gegensatz hierzu

die zahlreichen Tauschurkunden des klevischen Archivs: Kleve-Mark Urkunden 1223 - 1368. Regesten des Bestandes

Kleve-Mark Urkunden im Nordrhein-Westfälischen Hauptstaatsarchiv, bearb. v. Wolf-Rüdiger Schleidgen, Siegburg

1983 (=Veröffentlichungen der staatlichen Archive des Landes NRW, Reibe C, Bd. 13) S. 373, und Kleve-Mark Urkun-

den 1368- 1394. Regesten „„ Siegburg 1986 (Veröffentlichungen „., Reihe C, Bd. 23), S. 27.

(13)

Urkunden des Kopiars von 1385 ff.

15

wird ausdrücklich gesagt, daß die Erhebung in die Ministerialität nur für die Person, nicht aber für die anderen Glieder der genealogia, d.h. der mütterlichen Sippe, gelte; in einem Fall wurden sogar die Kinder von der Erhebung ausgenommen.

b) homines servilis conditionis

Westfalen - hier der Hof Dorsten - hat die härtere Form der Hörigkeit bis zum Ende des Alten Reiches 1806 beibehalten

16•

Hingegen störte es die Xantener Kanoniker im Jahre 1359, daß die drei Söhne des Helmich de Gruys »nach dem Recht der Knechtschaft (iure servitutis)« ihrer Kirche angehören sollten, weshalb man sie auf den Rat von Rechtsgelehrten hin nach mehreren Verhandlungen und einer eigens angesagten Sitzung gegen Zahlung einer Geldsumme aus der Hörigkeit entließ und als Wachs- zinsige annahm

17 •

Dieselben Kanoniker störte es dagegen nicht, daß man im Bereich des Hofes Dor- sten nur dann einen Unterhof übernehmen konnte, wenn man auf seine Freiheit verzichtete, um »eyn volschuldich horaichtig man in den vursr. have der heren deken ind capitel der kerken van X ancten « zu werden

18;

darauf sahen auch die Nachbarn. Das Jahrgeld der eenlopigen lude, d.h.

derjenigen, die keinen Hof hatten, betrug in Dorsten das Doppelte des jährlichen Zinses der rheini- schen Kurmutpflichtigen (12 gegen 6 den.), das Heiratsgeld (4 sol. an den vom Kapitel eingesetzten Schultheißen oder Verwalter des Hofes, 18 den. an den Hofesboten und die sechs Schöffen) fast das Fünffache

19•

Beim Sterbefall hatte das Stift Anspruch auf die Hälfte des vierfüßigen Viehs und derbe- weglichen Habe; ausgenommen blieben jedoch das hergewede, d.h. das beste Handpferd und die Rü- stung des Vaters, die der älteste Sohn als Hoferbe für den Kriegsdienst erhielt, und der gerade, d.h.

das beste Kleid der Mutter, das der ältesten Tochter zufiel. An den Vogt, d.h. an den Grafen von Kleve, war Bede zu zahlen

20 •

Auf der anderen Seite hatten sich die Hofesangehörigen gegen eine will- kürliche Erhöhung der gewohnten Pachtabgaben, Zinsen und Renten abgesichert, desgleichen gegen eine Freilassung, Veräußerung oder ähnliches durch den Pächter ohne Zustimung des Kapitels

21 •

Um die Milderung des niederrheinischen Wachszinsrechtes und das Auseinanderdriften der bei- den Rechtsbereiche zu veranschaulichen, sei ein auswärtiger Beleg angeführt: Zwischen 1166 und 1186 erleichtern die beiden Gräfinnen von Meer, Hadewigis und ihre Tochter Hildegundis, ihren Hörigen

15

vgl. Anlage VI

16

vgl. das Weistum von 1401 Aug. 08 (Gerhard Strotkötter, Der Reichshof Dorsten, Vestische Zeitschrift VIII, 1898, S. 8 - 140, hier S. 122); ferner Oediger, Briefbücher, Nr. 66 (zum Jahr 1470).

17

Weiler, Nr. 972; weitere Beispiele für Entlassungen in die Wachszinsigkeit bringen die Fabrikrechnungen:

1367 /68 »de man. 2 mulierum servilis condicionis de Udem 6 mr. 3 so!. 2 den.« (Wilkes-Rotthoff, S. 45);

1402/03 »de fratribus de Schadewick servilis conditionis receptis in cerocensuales 40 fl. Gelr., fac. 45 mr. 6 so!.

8 (?den.) (Wilkes-Rotthoff, S. 213; HStA Düsseldorf, Xanten Viktorstift, Rep. und Hs. 2, BI. Sv (s. dort auch betr. Job. inghen Broick, 1402 Mrz. 24; Brüder Rogmans, 1402 Okt. 02)).

1440/41 »Theodericus ter Eeck, qui fuit servilis conditionis ecclesie et receptus per capitulum in curmedalem, dedit 15 fl. ren. canonicis distribuendis ( ... ); item dedit ( ... )ad fabricam 25 fl. ren., fl. computato pro 40 kr.« (Rotthoff,

s. 11 f.).

18

s.o. Anm. 16

19

Der Jahreszins wird genannt im Urbar der Oberhofes Dorsten aus dem 14. Jahrhundert (Wilkes, Quellen, S. 475: »eodem die( ... ) curtiales debent accusare dictos eynlope Jude, quorum quilibet dabit 12 den. officiato curtis«); zum Heiratsgeld vgl. Oediger, Briefbücher, Nr. 66 (aus dem Jahre 1470).

20

Oediger, Briefbücher, Nr. 5028 (aus dem Jahre 1511)

21

Wilkes, Inv, Nr. 1168, 1378, 1519; vgl. a. als frühen Beleg das Versprechen des Grafen Dietrich von Kleve von 1270 Nov.

13 (Weiler, Nr. 235).

(14)

(homines ( ... ), quorum conditio servilis erat) im bergischen Wahlseheid bei Königswinter die Abgaben an das Frauenkloster Meer, eine Stiftung der Hildegundis: Sie gewähren ihnen die Freiheit, statt 5 sol. nur noch 2 den. Jahreszins zu zahlen; das Heiratsgeld wird auf 6 den. herabgesetzt und beim Todesfall ist statt einem oder zwei Dritteln des beweglichen Nachlasses nur noch das beste Stück abzu- geben

22•

Das neue Recht entspricht dem späteren niederrheinischen Wachszinsigenrecht, das ältere in etwa dem oben beschriebenen Dorstener Hörigenrecht.

c) homines curmedales et cerocensuales

Beide Gruppen unterscheiden sich nur in der Höhe des jährlichen Kopfzinses (6 bzw. 2 den.), so daß sie mitunter als eine Gruppe behandelt werden

23•

Zwar hatten der Propst

24,

die großen Hofverbände (pensiones)

25,

die drei Ämter (officia) Weeze, Wattenseheid, Rottum

26

ebenso ihre eigenen

22

Lacomblet 1, Nr. 416; im Jahre 1141 bestimmte der Abt von St. Pantaleon für die Höfe Niederembt und Esch (Lacomblet 1, Nr. 344): »notum ( ... ) facimus, quod, dum quidam pauperum de familia ecclesie nostre ( ... ) frequenti nos proclama- tione merendo pulsarent, eo quod ad ius eorum, qui plenum debitum solvunt, compulsi tanta sepe violentia com- primerentur, ut nonnulli vacuas, quas tenebant, possessiunculas relinquentes patriis e sedibus migrare disponerent, ha- bito tandem cum nostris fidelibus consilio ( ... ) hanc eorum compressionem hoc modo alleviare curavimus: statuimus ergo, ut ista sola cognatio, quam a iure plenarii debiti absolvimus, hoc deinceps iure utatur, videlicet ut omni anno in fe- sto sancti Andree vir sive mutier, postquam legitime nupserit, censum duarum denarioum villicis persolvat ( ... ). Cum vero aliquis inter eos vita decesserit, si vir fuerit, melius, quod inter vestes habuerit, si vero femina, melius, quod pro- priis manibus elaboraverit (hoc est filaverit et texuerit) villico illius curtis, ad quam pertinet, consignet ( ... )«;vgl. a. die Bestimmungen des Erzbischofs Friedrich von Köln aus dem Jahre 158 für die Höfe Efferen und Fischenich (Reg. EB v.

Köln II, S. 348, Nr. 655a; dazu Schulz, Zensualität, S. 112 f. ).

23

In den Seitenüberschriften der Liste II werden alle Pflichtigen als curmedales bezeichnet, obwohl nach der Liste 1 die der Pfarrkirche zu Ginderich im Kirchspiel Xanten wie auch die des Hochaltares cerocensuales waren. Dagegen ist die Unterscheidung in den Listen des registrum prepositure c. 68 von 1433 (vgl. Anm. 18) strikt durchgeführt.

24

vgl. die Liste im registrum prepositure von 1453, c. 68. Der Propst hatte außer den cerocensuales in der Hetter zwi- schen Rees und Emmerich auch die dortigen curmedales in camera; s.a. Wilkes, lnv., Nr. 1221 (1420 Jul. 17), außerdem unten Anm. 24 s.v. »Mehr u. Haffen«.

25

Urbar des 13 Jh.: »habet enim quelibet curtis terminum, infra quem recipit iura capitum et curmedarum« (Wilkes, Quel- len, S. 61 unten). Zu den einzelnen Hofverbänden haben wir folgende Angaben:

Bislich: Die cerocensuales mit ihren Gütern, »que vulgo vaichtgut dicuntur« unterstanden 1226 dem Schutz des EB von Köln und des Herrn von Holte (Weiler, Nr. 94; Reg. EB v. Köln III, Nr. 598);

Dorsten: »item sunt census capitales et curmede et emergentie de concessionibus bonorum et licentiis nubendi et heredi- tatibus manciporum, que sub certa summa comprehendi non possunt, quia fortuite et casuales sunt« (Urbar nach 1295 (Wilkes, Quellen, S. 66 Mitte]);

Hönnepel: Wilkes, lnv., Nr. 1221 (1420 Jul. 12). doch gingen 1470/71, 1482/83 und 1486/87 die Zahlungen an den curme- darius (Rotthoff, S. 122, 214, 256);

llt: »de censibus capitalibus cerocensualium circiter 21 so!.« (Urbar nach 1295 [Wilkes, Quellen, S. 63 oben I);

Mehr: »iste est districtus, infra quem homines cerecensuales attinent curti de Mere: videlicet a loco, qui dicitur Mers- bruch, usque ad locum, qui dicitur Westervord, item a fluvio, qui dicitur lnsula, usque ad Renum« (Wilkes, Quellen, S. 63 unten);

Mehr und Haffen: vgl. Oediger, Briefbücher, Nr. 258 (aus dem Jahre 1477);

Rindern (Quintinshof): s.u. Anm. 28;

Xanten (Hof Swinbier): »emergentia autem de curmedis et bonorum acquisitionibus tam celerarie quam curtis Xancten- sis estimari ad certam summam non possunt« (Urbar des 13. Jh. (Wilkes, Quellen, S. 61 unten)); der Gesamtverbrauch an Wachs belief sich auf bis zu 460 Pfund (librae = talenta) jährlich (Wilkcs, Quellen, S. 105 f.).

26

Wilkes, lnv., Nr. 1221. Wecze (1424): »isti sunt cerocensuales in parochia de Relinchhusen ( = Rellinghausen bei Essen) ad curtim de Weze pertinentes« (Wilkes, Quellen, S. 528 unten); nach dem klevischen Einkünfteverzeichnis von ca. 1319 (Oediger, Kleve I, S. 149 f., Nr. 184) hatte der Graf von Kleve dort als Vogt des Stiftes Xanten 20 bis 25 Wachszinsige.

Wattenseheid (1263 Aug. 26): Schiedsspruch »super bonis et hominibus ad officium in Wattenscede pertinentibus«

(Weiler, Nr. 211, S. 141 unten).

(15)

Zinspflichtigen, wie es auch in den geldrischen Ämtern Betuwe und Veluwe eigene Gruppen von Pflichtigen gab

21 ;

wenn man jedoch im 14./15. Jahrhundert in Xanten von Kurmut- und Wachs- zinspflichtigen sprach, so waren die drei bereits eingangs erwähnten Gruppen der Kirche zu Ginderich, des Hochaltares des hl. Viktor und der Kammer gemeint, zu der angeblich auch die Zinspflichtigen des Quintinshofes zu Rindern bei Kleve gehörten, den das Stift 1213 erworben hatte

28•

Für diese drei Hauptgruppen gab es von 1420 bis nach 1511 einen eigenen Verwalter (verwarre) und eine eigene Ordnung, deren älteste Aufzeichnung uns das Register Ades Kammeramtes überliefert

29 •

Bereits vor 1002 hatte es für die Wachszinsigen und die Freien, die unter dem Schutz der Kölner Kirche standen, ein eigenes Recht gegeben, das in diesem Jahr der Utrechter Kirche vom Kaiser ver- liehen wurde

30,

dessen Inhalt wir jedoch leider nicht kennen. Das Recht der am Hofe des Bischofs le- benden Diener (servientes), die 2 den. zahlten und demnach wohl Wachszinsige waren, erscheint im Jahre 1075 umschrieben mit den Worten libertas et !ex als fester Begriff; die für die Gräfin Irmen- thrudis ausgestellte Urkunde des Kölner Erzbischofs verleiht dieses Recht auch ihren im Gebiet von Rees wohnenden servientes, die sie der Kölner Kirche übereignet hatte

31 •

Der Schutz der Kirche muß damals trotz der damit verbundenen Unfreiheit wertvoller gewesen sein als die alte mit Heeresdienst

32 ,

Gerichtsbann und auch Steuern (taxationes) belastete Freiheit. Allerdings mußten diese vormaligen Freien jetzt vor den alten Schützern der kirchlichen Hintersassen, den Vögten, geschützt werden

33 •

Erzbischof Anno (1056 - 1075) hatte deshalb die Zinspflichtigen der Gindericher Kirche »mit dem bes-

27

1328 Jun. 3: Wilhelm von Puelwic pachtet vom Kapitel zu Xanten »Omnia bona et omnes homines ( ... ), que et quos habent in Velua et in Arnhem, necnon („.) in Betua, censu dictorum decani et capituli, quem habent in Betua, ( ... )pro pensione trium marcarum denariorum Brabantinorum talium, quorum quatuor bonum grossum Turonensem regium valent«

(Weiler, Nr. 600); 1359 Okt. 10: Entscheidung des Herzogs von Geldern im Streit um die »horigen luden, die de Xancters sijn geheiten, die in Veluwe woenhaftich sijn«, an denen die Kinder des bisherigen Pächters Wilhelm van Puelwyc ein Erbpachtrecht zu haben behaupten (Weiler, Nr. 967); 1383: Rechnung der Präsenz »de censibus et hom. cerocens. in Velwa 6 fl. grav.« (Weise, S. 65); 1400: Rechnung der Präsenz »4 scuta antiqua« (Weise, S. 228; vgl. a. Weibels, S. 119 oben); 1401: Rechnung der Präsenz »6 fl. grav. restantes« (HStA Düsseldorf, Xanten Viktorstift 8, BI. 135a).

28

1213 Mrz. 21: »Cum omnibus ad illud pertinentibus ( ... ) censibus sive mancipiis sive hominibus cerocensualibus« (Weiler, Nr. 63); vgl. die Bestallungen der »verwarrer« von 1432, 1456 und 1488 (Wilkes, Inv., Nr. 1362, 2271; Xanten, Urk. Nr.

2271). Im Heberegister von 1338 (Wilkes, Quellen, S. 506 f.) und in den Listen sind jedoch keine Wachszinsigen eigens genannt; in der Liste 1 ist Rindern als Leertitel aufgeführt. Wer die in einem Nachtrag zum Heberegister von 1338 ge- nannten »karbukelinghe« zu Arnheim, »horige luden der heren van Xancten« (Wilkes, Quellen, S. 507 Mitte), waren, ist nicht bekannt.

27

1339 Mrz. 16 wurde dieses in einem Prozeß mit den Wachzinsigen zu Wesel und Büderich als »registrum authenticum«

bezeichnet (Wilkes, Inv., Nr. 1425 u. 1427); spätere Fassungen im liber ruber von 1380 (Weiler, S. VI; Holland, S. 102);

s.a. Xanten, Urk. Nr. 1675 (1455 Aug. 08).

Ältere Einzelordnungen: vor 1075 (EB Anno II. von Köln); 1122 Mrz. 24 (EB Friedrich I. von Köln); 1212-1216 (EB Adolf von Köln [Weiler, Nr. 70)); 1226 (EB Heinrich von Köln [Weiler, Nr. 94]); 1249 Mrz. 30 (betr. Kempen [Weiler, Nr.

159]); vor 1258 (Urbar betr. die camerlingi et extravagantes [Wilkes, Quellen, S. 61unten]);1307 Mai 05 (Graf Otto von Kleve); vor 1318 (Kammeramt, Liste A, Nr. 233); 1321 Jun. 15 (»de curmedis hominum cerocensualium« [Weiler, Nr.

515)).

30

Reg. EBv.Köln l,Nr. 597

31

Reg. EB v. Köln 1, Nr. 1047; Lacomblet 1, Nr. 222

32

Hörige und Wachszinsige scheinen jedoch nicht ganz vom Heeresdienst befreit gewesen zu sein, wie sich z.B aus den be- reits erwähnten Bestimmungen über das hergewede ergibt.

33

vgl. die durch EB Philipp 1190 bestätigte Urkunde des EB Anno von Köln (gest. vor 1075): »gravamine et exactione, sicut

nunc moris est« (Weiler, Nr. 51)

(16)

seren Recht ausgestattet, daß sie nur den Erzbischof als Schützer und unter ihm keinen Vogt haben sollten«

34 •

Wie dieser Schutz ausgeübt werden sollte, ist in der Urkunde jedoch nicht gesagt.

»Um der Gerechtigkeit willen und auf Bitte des Archidiakons [d.h. des Propstes] Hermann« be- freit Erzbischof Friedrich I. 1122 Mrz. 24 die Zinspflichtigen ( censuales) der Xantener Kirche von der ungerechten Bedrückung durch Vögte und Zinsheber (exactores) und »gibt sie dem Gesetz zu- rück, nach dem sie der Kirche übergeben worden sind«. Denn sie, die als Freie und keinem Gerichts- bann Unterworfene sich der Kirche übergeben haben, wurden durch häufige Ladung durch den Grafen Amulf, Sohn des Dietrich (von Kleve] als Vogt der Kirche einerseits und durch Gerard von Hoch-

staden aufgrund seines Lehens in Bienen andererseits belästigt (f atigati)«. Alle Zinspflichtigen des hl. Viktor, die jenseits des Rheines wohnen und bislang durch den Vogt zu Unrecht nach Mehr, Bienen, Sulen ( = Praest) und Warbeyen geladen wurden, sollen keiner Ladung mehr folgen, es sei denn der Altarvogt beriefe sie einmal im Jahr nach Xanten in die Vorhalle der Kirche. Dort so11 sie der Einneh-

mer ( censor), den ihnen der Propst zu bestellen hat, ohne Gerichtsbann in ihren Streitigkeiten unter- einander anhören und nach ihrem Urteil zufriedenstellen (satisf aciat). Haben sie keine Klage, soll er sie ohne Steuer (exactio) in Frieden zurückkehren lassen"· Bei Friedensverletzung und Straßenraub sollen sie dem Vogt Rechenschaft schuldig sein; in allen anderen Dingen jedoch soll ihnen nur in der genannten Vorhalle am Viktorstag nach dem Urteil von ihresgleichen Recht gesprochen werden

36 •

Die Urkunde ist eine Empfängerausfertigung

37 •

Man kann daher davon ausgehen, daß man sie in Xanten redigiert (und möglicherweise ergänzt

38)

hat, bevor man sie in Rees dem Erzbischof zur Besie- gelung vorlegte. Obwohl die Urkunde in beide Statutenbüchern des Stiftes und auch in das registrum prepositure von ca. 1453

39

abschriftlich auf genommen wurde, sind Auswirkungen nach 1200 kaum noch festzustellen. Der Hof Bienen, der bereits 1122 verlehnt worden war, scheint später ganz ent- fremdet zu sein, wenn er nicht mit dem Hof Kemnade identisch ist, den das Stift 1298 Nov. 25 kaufte oder möglicherweise zurückkaufte

40 •

Da der Propst seit der Mitte des 13. Jahrhunderts seine Rechte an der Vermögensverwaltung (celleraria) dem Kapitel hatte abtreten müssen

41 ,

dürfte auch sein censor

( = camerarius) keine Gerichtsrechte mehr über die Zinspflichtigen gehabt haben, soweit sie der Kellnerei zugewiesen waren; jedoch werden im Urbar des 13. Jahrhunderts camerlingi genannte

34

»ut ergo censualium numerus in dies cresceret ( ... ), eos potiori iure censeri fecit, ut videJicet Coloniensium archiepisco- porum et sub eo nullum advocatum haberent ipsumque archiepiscopum in defensionem, cum opus esset, in gravamine et exactione, ut nunc moris est, nunquam advocatum sentirent« (Weiler, Nr. 51); vgl. a. den Schutzbrief des EB Adolf von Köln (1212 - 1216): »ne vel ipsi (homines cerocensuales) ius, quod curmeide dicitur, alicui hominum preterquam ecclesie [Xanctensi] supradicte dare presuma11t nec atiquis ratione curtis nostre Budberch vel alterius alicuius curtis nostre contra iusticiam idem ius vel requirat vel recipiat ab eisdem« (Weiler, Nr. 70) und die Urk. des Erzbischofs Heinrich von Köln aus dem Jahre 1226 betr. die Abgaben der Wachszinsigen in Bislich (Weiler, Nr. 94). Die dort genannten Abgaben von je 4 mr. an den erzbischöflichen Hof in Xanten und an den Herrn von Holte sind Vogteigeld (»pro debito iuris advo- cati«).

35

Es folgen Bestimmungen über die Aufteilung der Abgaben bei Heiraten und Sterbefällen zwischen dem Propst und dem Hof zu Bienen (s.u. Anm. 68).

36

Weiler, Nr. 15

37

Diesen Hinweis verdanke ich meinem früheren Kollegen Dr. Erich Wisplinghoff.

38

Der in Anm. 28 erwähnte Absatz, der die Aufteilung der Abgaben, Gebühren und Strafgelder zwischen dem Propst und dem Hofe zu Bienen regelt, zerreißt den Zusammenhang.

39

vgl. die Nachweisungen bei Weiler, Nr. 15

40

Weiler, Nr. 339; in der Urkunde werden keine Zinsleute als zum Hof Kemnade gehörig genannt.

41

Weiler, Nr. 154 (1247) u. Nr. 304 (1291); Oediger, Xanten, S. 143 f.

(17)

Leute erwähnt, die keinen Vogt haben und ihren Zins am Viktorstag »in curia prepositi« zahlen. Es ist anzunehmen, daß dies die Zinspflichtigen waren, die der Kammer gehörtenn.

Hinzukommt, daß der Unterschied zwischen Freien, die sich unter den Schutz des hl. Viktor stel- len, und Hörigen, die ein besseres Recht erhalten, nach 1200 sehr verwischt '

3

Die Übergabe des Freien Receken mit seines Sohnes Vederkinus und seiner ganzen Nachkommenschaft an das stiftische Amt Wattenseheid im Jahre 1190"' ist das letzte Zeugnis für die Übergabe eines Freien. Das ihnen zugestandene Recht, daß nur der älteste aus ihrer Familie (parentela) den Jahreszins von 2 den. zah- len müsse, alle anderen Miterben dagegen nicht, solange dieser lebt

45,

erscheint noch 1393 Jan. 29 in der abgewandelten Form, daß die Geschwister erst dann Zins zahlen müssen, wenn sie »ZU ihren Jah- ren gekommen sind«, d.h. das zwölfte Lebensjahr erreicht haben

46

Nur im Urbar des 13. Jahrhunderts genannt werden die camerlingi, die »keinen Vogt haben«, und die homines extravagantes et ultra terminos curtium habitantes '

1 :

»Es hat nämlich jeder Hof einen Bereich (terminus), innerhalb dessen er die Kopfgelder und Kurmeden (iura capitum et curmedarum) empfängt. Die Summe aber der Kopfzinse der genannten Kellnerei und des Hofes [Swinbier] zu Xanten umfaßt die camerlingi und die anderen Wachszinsigen«-s.

Zunehmend war das Stift auf die Zusammenarbeit mit den Landesherren der Umgebung, d.h. ins- besondere mit den Grafen von Geldern '

9

und den Grafen von Kleve

50,

angewiesen, um die Abwande- rung der Zinspflichtigen in die neuen Städte zu verhindern oder wenigstens die alten Abgaben zu si- chern; denn wenn Stadtluft auch nicht ganz frei machte, bot sie doch ein besseres Recht. So brauchten die Wachszinsigen in Wesel seit 1241

51

und in der Folge auch in Büderich seit 1318

52

keine Heiratser-

42

»Ad celarariam tarnen specialiter pertinent homines, qui dicuntur camerlingi, qui carent advocato; horum census recipi- untur in die Victoris in curia prepositi« (Wilkes, Quellen, S. 61 unten). Eine andere Bedeutung der Bezeichnung

»camerlingi« gibt van Winter I, S. 191 (»kinderen van dienstvrouwen en horige mannen«) u. S. 234. Nach dem registrum prepositure von 1453, c. 68, gehörten 69 von den cerocensuales durch die Bezeichnung »in camera« unterschiedene Pflichtige in der Hetter zwischen Rees und Emmerich dem Propst.

43

Ein Nachklang der alten Differenzierung zwischen Freien und Hörigen ist möglicherweise die Formel »liberi heredes hominum nostrorum cerocensualium« im Schiedsspruch von 1321 Jun. 15 (Weiler, Nr. 515); wahrscheinlich jedoch ist

»liberi heredes« hier nicht als »freie Erben«, sondern als »Kinder und Erben« zu übersetzen.

"' Weiler, Nr. 50

'5

Weiler, Nr. 50; vgl. Weigel, S. 73 f., doch war dieser yorzug nicht auf Westfalen beschränkt; vgl. Urkunden und Quellen zur Geschichte von Stadt und Abtei Siegburg 1 (1065 - 1399), bearb. v. Erich Wisplinghoff, Siegburg 1964, Nr. 42, S. 91, betr. Bodenheim bei Zülpich. Auf dem Hof der Abtei Camp zu Willich hatte der »senior de tota cognatione« die Abga- ben einzusammeln und abzuführen (Dicks, S. 98,Anm. 25).

46

HStA Düsseldorf, Xanten Viktorstift, Rep. und Hs. 2, BI. 4v

" Dies war durchaus keine singuläre Erscheinung. Aus Brabant kennen wir die »Solivagi, qui ex parte domini terram non habent« (G. Despy, L'exploitation des curtes en Brabant du IX• siecle aux environs de 1300, in: Walter Janssen (Hrsg.), Villa - Curtis - Grangia. Landwirtschaft zwischen Loire und Rhein von der Römerzeit bis zum Hochmittelalter. Dt.-Frz.

Historikerkolloquium des Dt. Historischen Instituts Paris in Xanten, 28.09. - 01.10.1980, München 1983 ( = Francia Bei- hefte 11], S. 184); vgl. auch die bereits erwähnten »eenlopige lude« in Dorsten.

-. Wilkes, Quellen, S. 61 unten

49

Weiler, Nr. 194 (zum Jahre 1260)

50

Weiler, Nr. 392/393 (zum Jahre 1307); die Verhältnisse lagen jetzt also ganz anders als 1122, als der Erzbischof von Köln den Versuch unternahm, die Zuständigkeit der Grafen von Kleve in ihrer Eigenschaft als Vögte auf die Friedens- verletzungen einzuschränken.

' 1

Lacomblet II, Nr. 258

(18)

laubnis mehr; in Kempen wurde der Sterbefall seit 1294 beim Tode des Mannes mit 6 den., beim Tode der Frau mit 4 den. abgelösP

3•

Im großen Vertrag von 1307 Mai 05 versprach Graf Otto von Kleve, dar- auf zu achten, daß die Wachszinsigen in seinen Städten und freien Dörfern dem Stift ihre Abgaben zahlten

54,

was demnach nicht selbstverständlich war.

Man wurde in den Stand der Mutter geboren", doch folgten die Kinder unter Umständen der

~ärgeren Hand«, wenn der Vater oder Erzeuger unfrei, die Mutter dagegen frei oder sogar adelig war

56;

solche Verbindungen kamen jedoch mehr bei den Ministerialen, seltener bei den Wachszinsigen vor

57•

Freikäufe aus der Wachszinsigkeit in die Ministerialität waren möglich, aber so teuer, daß wohl nur wenige sie bezahlen konnten

58•

Wer ins Kloster eintreten wollte, mußte sich vorher freikaufen

59,

desgleichen wer die Weihen empfangen wollte

60,

doch sind in den Listen einige Geistliche als Zinspflichtige genannt, darunter sogar ein Bischof

61•

Wie die Angaben über das hergewede zeigen, blieb auch für die Unfreien die Dienstpflicht zur Landesverteidigung bestehen

62

52

Das Stadtrecht von Büderich (Abschrift in der Bestätigung von 1482 Jan. 24 durch Herzog Johann II. von Kleve [ = HStA Düsseldorf, Hs. N IIl.4, BJ. 246 ff.]) war dem Weseler Stadtrecht von 1241 nachgebildet; vgl. Oediger, Kleve II, S. 121 f.

zu Nr. 300.

53

Reg. EB v. Köln III, Nr. 3427; vgl. a. Weiler, Nr. 42S ( = Reg. EB v. Köln IV, Nr. 579): 1310 Nov. 26 ordnet Erzbischof Heinrich an, der Dekan zu Kempen solle Mandate des Xantener Archidiakons, durch welche den Bürgern höhere Lei- stungen abverlangt würden, abweisen. Die Sätze von 6 bzw. 4 nummi erscheinen bereits in dem Privleg, das Erzbischof Hermann III. von Köln im Jahre 1089 für Hagen ausstellte (Reg. Eb v. Köln I, Nr. 1198 [ = II, Nt. 628])

54

1469 Mrz. 06 beschwert sich das Kapitel, daß ein Prozeß wegen einer »kormunde« zehn Jahre lang vom Herzog nicht ent- schieden worden sei und teilt ihm mit, nun beim geistlichen Gericht klagen zu wollen (Ilgen, 2.2, S. 63, Nr. 70; Oediger, Btiefbücher, Nr. 21).

" 1300 Jun. 23: »salva tarnen ipsis et eorum ecclesie predicte [Xanctensis} cerocensualitate et omni iure genealogye mee materne« (Weiler, Nr. 34S); 1367 Jun. OS: »genealogya sive parentela ex maternis visceribus sive ex parte matris sue procedens« (Wilkes, lnv., Nr. 601); 1373 Aug. 14 trifft Graf Adolf von Kleve ähnliche Bestimmungen (Wilkes, lnv.

Nr. 654); 1389 und später: »Salva nobis et ecclesie nostre genealogia materna dictorum manumissorum« (HStA Düssel- dorf, Xanten Viktorstift, Rep. und Hs. 2, BI. 4v; s.a. ebd .• BI. Sr (1400 Dez. 13) u. BI. Sv (1402 Mrz. 24; 1404 Jun. OS)); vgl.

a. die Angaben einer in Bonn im Mai 804 ausgestellten Urkunde: »mancipia XXIII. quae nata sunt ex Hodilrada et filiabus suis tribus« (RhUB. Nr. S8),fernervan Winter 1, S. 97 (Anm.104), u. Weigel, S. 73.

56

Weigel, S. 110, Anm. 4S3; van Winter 1, S. 96 (Anm. 104), 173 f., 191 f., 233 f.; dagegen Holland, S. 33 - 36

57

van Winter I, S. lOS (zum Stand der Bastarde), 173, 193/195.

58

Aufschlußreich sind hier v.a. die Fabrikrechnungen, da die Baukasse 1/3 der Ablösungsgelder erhielt. Zur Höhe der Ab- lösungssummen vgl. die oben (Anm. 8) zusammengestellten Angaben.

59

Fabrikrechnungen 1360/61: »de man. cuiusdam intrante (!) claustrum Bedebur 9 sol. 4 den.« (Wilkes-Rotthoff, S. 2S);

desgl. 1474/75: »de man. certarum monialium conventus Marienboem 4 sol. 1 den.« (Rothoff, S. 1S5); Xanten, Urk. 1646 (Agnetenkloster zu Xanten, 14S4 Feb. 24); ebd .• Urk. 1774 (Agnetenkloster zu Xanten, 14S9 Apr. 04), Urk. 1849 (St. Aga- tha zu Uedem, 1462 Feb. 28); ebd., Urk. 1903 (St. Ursula zu Kalkar, 1464 Jul. 27); ebd., Urk. 1988 (St. Agnes zu Xanten, 1469, Nov. 06); ebd., Urk. 2022 (Kloster Sonsbeck, 1471 Sep. 16); ebd., Urk. 20S2 (Kloster Sonsbeck, 1473 Sep. 11); ebd., Urk. 2092 (Kloster Merienwater bei Weeze, 1476 Jan. 22); ebd., Urk. 2209 (St. Ursula in Kleve [gemeint Kalkar?), 1484 Mai 04). Das Formular für die Freilassung der Agnes Vuesten zum Eintritt in das Kloster St. Agatha zu Uedem von 14S7 Mrz. 1 findet sich bei Holland, S. 103 f. (Anlage III).

60

Friedrich Wilhelm Oediger, Über die Bildung der Geistlichen im späten Mittelalter, Leiden/Köln 19S3 ( = Studien und Texte zur Geistesgeschichte des Mittelalters 2). S. 82, Anm. 1; vgl. jedoch Holland, S. 67 - 69, 84 u. 97

61

Liste 1: Gennep, Nr. 3 (»her Johan, pastor zu Heyen«); Venray, Nr. 9 (»her Gerit, Aleyden soen ( ... ), can. in Grave«);

ebd., Nr. 10 (»her Derick ( ... ) pastor to Walbeck«); Roer { = Ruurlol, Nr. 1 (»Job. Wedeling, pastor«); Twisteden, Nr. 3 (»Jac. et Job. in claustro prope Zwollis«); Wesel, Nr. 197 (»her Johan«); ebd. Nr .. 281 (»Gabellinus Bolant, episcopus«).

Liste III: »her Arnt Bouman, vicarius capelle sancti Mychaelis [in Xanctis)« (Xanten. K 12S, BI. 114r). Fabrik-

rechnungen: 1470/71 »de curmeda domini Reyneri de Goxfoirt, vicarii in Uedem, 3 mr.« (Rotthoff, S. 121); 1472/73 »de

(19)

Die Zeichen der Unfreiheit waren im 14./15 Jahrhundert die jährliche Abgabe des Hauptgeldes von zwei schweren Pfennigen, die Heiratserlaubnis und die Kurmut, d.h. die Abgabe des besten Ober- gewandes beim Tode der Frau und des primum mobile beim Tode des Mannes

63 •

Die jährliche Wachsabgabe (duo deneratae cerae) ist etwa seit der Mitte des 11. Jahrhunderts überall in eine Zah- lung von zwei schweren Pfennigen Kölner Währung umgewandelt worden

61•

Wenn gelegentlich sechs Prennige erwähnt werden, so handelt es sich um die leichteren Xantener Prennige, von denen drei auf einen schweren gingen

65•

Kinder unter zwölf Jahren, die »noch nicht zu ihren Jahren gekommen wa- ren«, brauchten das Jahrgeld nicht zu zahlen. Daß mancherorts auch die Miterben, möglicherweise weil sie ehemals frei waren, von der Zahlung des Jahrgeldes befreit waren, haben wir bereits er- wähnt66.

Für die Heiratserlaubnis waren in der Regel sechs schwere kölnische Pfennige zu zahlen

67 ,

falls man eine Frau gleichen Standes und desselben Herrn nahm. Wer eine andere Frau heiratete oder mit ihr unehelich zusammenlebte (was in der Volkssprache als beddemund bezeichnet wurde), hatte nach dem Willen des Erzbischofs von 1122 eine Buße (compositio) zu zahlen

68 •

Eine Urkunde von 1190 legt die Abgabe für die Heiratserlaubnis auf 12 den. fest, betont aber ausdrücklich, daß die Abgabe bei

curmeda domini Hermanni Smeeds, canonici Bomelensis, 3 mr.« (Rotthoff, S. 134); 1486/87 »ex parte curmede cesse in Kalker per mortem domini Gerardi Haen, vicarii ibidem, 6 fl. ren.« (Rotthoff, S. 255).

62

Das hergewede durfte nicht als Kurmut gefordert werden; vgl. Graf Otto von Geldern (1260 Mrz. 27): »preter dextrarios et arma« (Weiler, Nr. 194); Graf Otto von Kleve (1307 Mai 05): »arma et dextrarios seu alios equos ad nostrum pre- ceptum pro defensione terre nostre comparatos ( ... ) solvere non cogantur« (Weiler, Nr. 392/393); s. a. Holland, S. 77 f.

63

1387 Apr. (betr. Güter zu Bricht im Kirchspiel Drevenack): »meliorem rem mobilem aut valorem eiusdem pro curmeda«, doch kann der nächste Erbe sie gegen den doppelten Zins wiedererwerben (HStA Düsseldorf, Xanten Viktorstift, Rep.

und Hs. 2, BI. lr); 1393 Jan. 29: »vid. quod ipsi et eorum singuli ab ipsis descendentes, cum ad annos discrecionis per- veniant, dabunt annuatim pro censu capitali duos den. Zusacienses („.), pro licentia nubendi seu matrimonium con- trahendi dabit quilibet 6 den. monete predicte, post mortem vero femine vestis melior et de morte viri melius mobile per- solvuntur et sie ipsi gaudebunt omni privilegio et libertate, quibus ceteri cerocensuales ecclesie nostre gaudent et utun- tur ( ebd., BI. 4v; dort auch ähnliche Bestimmungen für die Geschwister genannt Holste ); vgl. a. die Erkundung von 1455 Aug. 08 betr. den Stand der Aleidis lsbolds (Xanten, Urk. 1675).

61

Liste 1: Hüls »hoeftgelt, annuatim solvendum«; Weigel, S. 102 f.; Schulz, Zensualität, S. 106 ff.; die ältesten Belege für die Umwandlung sind: EB Anno von Köln (1056 - 1065 für Deutz; Reg. EB v. Köln 1, Nr. 952a), (1075 für Rees; Reg. EB v.

Köln 1, Nr. 1047), (1075 für Melden; Reg. EB v. Köln 1, Nr. 1077, u. III, Nr. 1732); EB Sigewin von Köln (1084 für St. Ma- ria ad gradus in Köln; Reg. EBv. Köln 1, Nr. 1162). Zu Bußen bei Säumnissen vgl. Weigel, S. 123 f.

65

Kammeramt, Liste A, BI. lOr; Weiler, S. VI (liber rubervon 1380); Xanten, Urk. 1675 (1455 Aug. 08); Oediger, Kleve 1, S. 30; Weigel, S. 73;

66 s.o. Anm. 45 u. 46

67

Kammeramt, Liste A, Nr. 232 (»6 den. grav. Colon.«) u. Nr. 233 (betr. Weeze ); desgl. li ber ruber von 1380, BI. 10; desgl.

Weiler, S. VI. Vgl. Weiler, Nr. 50 (Wattenseheid 1190: 12 den.); Weiler, Nr. 159 (Kempen 1249 Mrz. 30); Xanten, K 126, BI. 92v, 94v. (XII mauros antiquos, faciunt III stuferos), 98r, 103r, 109v, llOv (Listen von 1507 -1510); HStA Düsseldorf, Xanten Viktorstift, 12.2, BI. llv (Kap. Prot. 1551Jan.14). Die ältesten auswärtigen Belege sind: EB Anno II. von Köln (für Helden vor 1075; Reg. EB v. Köln III, Nr. 1732); EB Hermann III. von Köln (für Hagen 1089; Reg. EBv. Köln 1, Nr.

1198); Siegburg (für Bodenheim 1132; Wisplinghoff, Urkb. Siegburg 1, Nr. 42); EB Friedrich II. (für St. Maria im Kap.

betr. Efferen u. Fischenich 1158; Reg. EB v. Köln II, Nr. 655a, S. 348 f.); Kamp 1160 (Dicks, S. 98, Anm. 25); vgl. ferner Weigel, S. 82f.; Holland, S. 102 (Anlage I); Dicks, S. 324 (1405 Dez. 24).

68

EB Friedrich 1. (1122 Mrz. 24): »Ouod si qua huius iuris mulier pari suo nupserit vel vir parem suam duxerit, licentia

eorum penes prepositum eiusque ministrum erit. Si vero impares nuptias contrahere voluerint ( ... ).non fiet sine prefate

curie [in Bienen) licentia; ita tarnen, ut, quidquid compositionis inde provenerit, medietas preposito, altera cedat sepius

nomi'llate curie. Si autem aliqua sine legitimo thoro cuiquam copulata fuerit, forisfactum suum, quod frequens usus bed-

demundum vocat, supradicte componat curie« (Weiler, Nr. 15); vgl. a. Holland S. 63

(20)

auswärtiger Heirat von seiten des Stiftes frei festgelegt werden konnte

69 •

Der Austausch von Mi- nisterialen und Wachszinsigen dürfte zumeist durch solche »ungleichen« Heiraten veranlaßt worden sein. Die Wachszinsigen in den Städten Wesel (seit 1241) und Büderich (seit 1318) brauchten keine Heiratserlaubnis mehr, was das Kapitel jedoch 1439 bestritt'

0•

Nach dem Schiedsspruch von 1321Jun.15

71

geben die Erben der Wachszinsigen beim Tode eines ihrer Eltern eine bedgeschuerdt, d.h. das beste Stück aus der beweglichen Habe, die sie mit dem überlebenden Elternteil gemeinsam und ungeteilt besitzen. Die unbestimmte Bezeichnung »bestes Stück« (primum mobile= eensgewalt)nerklärt sich daraus, daß nicht alle Wachszinsigen nach dem gleichen Recht geschatzt wurden. Die einen geben ein Bocksfell (pellis vel cutis hircina), das als curmede

13

bezeichnet wird, die anderen das beste Gewand, das mit der Schere geschnitten ist, andere das Obergewand. Die Regel war, daß beim Tode der Frau deren bestes Oberkleid (toga oder tabbard) abgegeben werden mußte, beim Tode des Mannes dagegen das beste Stück Vieh (d.h. das beste Pferd oder, wenn außer dem hergewede kein Pferd vorhanden war

74,

die beste Kuh)", ersatzweise auch das beste Gewand

76;

auch Betten werden in den Fabrikrechnungen von 1468/69 bis 1470/71 genannt. Die Erben konnten jedoch das Vieh und die Stücke zurückkaufenn. In den Jahren, 1468/69 bis 1470/71, in

69

Weiler, Nr. 50

70

vgl. Anm. 28

71

Weiler, Nr. 515; s.o. Anm. 43.

72

Die vol.kssprachliche Bezeichnung war eensgewalt: Weiler, S. VI (liber ruber, BI. 10): Weiler schreibt irrtümlich

»censgewalt«; die Vorlage (Kammeramt A, BI. lOr) hat: »et vir (dat] melius [vestimentum], quod est in domo, quod vul- gariter dicitur beste gewant«; Dicks, S. 325 u. S. 326 (Anm. 60), zu Kamp, 1420 Mai 27 bzw. 1421 Jan. 26: »beste eensge- walt«; der Begriff »eyns gewalt« erscheint auch in einem Weistum der Ritterschaft des Landes Kempen aus der Mitte des 15. Jh. (s. Rheinische Weistümer. Zweite Abteilung: Die Weistümer des Kurfürstentums Köln. Dritter Band: Die Weis- tümer der kurkölnischen Ämter Kempen und Oedt, des Landes Geisseren sowie der Herrlichkeiten Hüls und Neersen Anrath, bearb. v. Dieter Weber, Düsseldorf 1981 ( = Publ. d. Ges. f. rhein. Geschichtskunde XVIII, 2, 3], S. 79); zum Be- griff des primum mobile s.u. Anm. 76.

73

Nach Weigel, S. 82, erscheint eine pellis hircina in Essen gegen Ende des 12. Jh. als Teil der Heiratsgebühr. Nach dem Einkünfteverzeichnis des Amtes Rottum von ca. 1190 (Wilkes, Quellen, S. 511 unten) zahlten die fünf Kirchen zwischen Maas und Waal jährlich zu Johannis (Jun. 24) je eine cutis hircina.

74

Das hergewede, d.h. das Handpferd (equus dextrarius) und die Waffen des Vaters, gingen, wie bereits erwähnt, auf den Hofeserben über.

" Nach dem Weistum von Hilden und Haan (1505 Nov. 13) sollten die »biesten« an einen Zaun gebunden werden, damit der Schultheiß sie »hindenzu besehen« konnte; diejenige, »Uff weichet er mit deme staefe roert«, sollten des Lehnherrn sein (Rheinische Weistümer. Dritte Abteilung: Die Weistümer des Herzogtums Berg. Erster Band: Die Weistümer von Hilden und Haan (mit ergänzenden Quellen), bearb. v. Josef Milz, Köln/Bonn 1974 [=Pub!. d. Ges. f. rhein. Geschichts- kunde XVIII, 3, l], S. 139, Nr. 13). Diesem Weistum zufolge wurde eine Kuh dann genommen, wenn kein (zweites) Pferd da war; besaß die Familie auch keine Kuh, fiel der »beste rock« an den Herrn ( ebd., Nr. 12).

76

1122 Mrz. 24: »post mortem vero, quod quisque melius habuerit, diligenter perquiratur et, si quadrupes fuerit, curie Byenen deputetur, si vestis melior quadrupede inventa fuerit, ministerio prepositi assignetur« (Weiler, Nr. 15); 1190: »in obitu vero suo curmetham dabit rem unam, quam meliorem habuerit sive in animalibus, sive in vestibus« (Weiler, Nr.

50); 1212 - 1216 (EB Adolf von Köln): »inhibentes, ne vel ipsi ius, quod curmeide dicitur, alicui hominum preterquam ec- clesie supradicte [Xanctensi) dare presumant nec aliquis ratione curtis nostre in Budberch vel alterius alicuius curtis no- stre contra iusticiam idem ius vel requirat vel recipiat ab eisdem« (Weiler, Nr. 70); 1249 Mrz. 31 (Kempen): »in obitu autem viri sive mulieris, ubi pecus non fuerit, meliorem vestem, que pro tempore inventa fuerit, assignabunt« (Weiler, Nr. 159); 1359 Dez. 23: »meliorem rem mobilem, quam post se reliquerit« (Weiler, Nr. 972).

77

Der Rückkaufpreis war jedoch nicht immer festgelegt. 1433 Okt. 03 (Drevenack): »et dedit se [Henric ten Post] b. Marie virg. in Ginderick ( ... )sub tali conditione, quod post mortem ipsius melius mobile, quod reliquerit, loessen mach cum di-

midia marca Wesaliensi et capitulum Xanctense vel ipsius procurator non plus exigit ab heredibus suis ipso H(enrico]

prescripto mortuo; et hec ego, T. Sullinck, hie scripsi, quia coram servo meo facta sunt hec, sed si ibidem fuissem, non ac-

(21)

denen der Fabrikmeister Vaick zugleich Verwalter der Kurmuten war, erhielt die Baukasse (f abrica) 1468/69 die Ablösungsgelder für 5 Pferde, 5 Kühe, 7 Kleidungstücke, 15 Betten und 1 Kessel (caca- bus), was zusammen mit den baren Geldern 98 mr. 6 sol. ergab; 1469/70 erbrachten die abzulösenden Kurmuten für 6 Pf erde, 5 Kühe, 5 Betten und 4 Kleidungsstücke zusammen mit den den Geldbeträgen 74 mr. und 1470/71 beliefen sich die gesamten Kurmuteinnahmen der fabrica auf 91 mr.

78

Weniger aus den Xantener als aus anderen Zeugnissen läßt sich ablesen, daß die Kurmut eine be- trächtliche Milderung des alten Rechtes war, nach dem der Herr ein Drittel oder gar die Hälfte der f ahrhabe, d.h. _des beweglichen Nachlasses, beanspruchen konnte. Für die »kleinen Leute« dürfte sie noch immer eine Last gewesen sein

79•

An einigen Plätzen des Maas-Niersgebietes (Beeck, Gennep, Kessel, Wanssum) wollten die Erben nur 6 den. für die Kurmut zahlen, eine aus Essen stammende Fa- milie in Terborg 12 märkische (merxge) Pfennige

80 •

Auch für die Stadt Kempen hatte der Erzbischof, wie bereits erwähnt, in den Jahren nach 1294 die Löse für das Erbe des Mannes auf 6 den., das der Frau auf 4 den. festgesetzt.

Bis 1420 hatte der Stiftskellner die Kopfgelder und Kurmuten eingezogen. Seit dieser Zeit bis nach 1511 verpachtete das Kapitel sie jeweils auf sechs Jahre gegen eine Pacht von ca. 40 fl. ren.

81,

ausge- nommen diejenigen der Propstei, der Ämter Weeze, Wattenseheid und Rottum, des Hofes Hönnepel

82

und die Kurmuten in der Veluwe

83•

Der Pächter (curmedarius, magister curmedarum, verware

ceptassem, quia ceteri dant melius mobile« (Liste I, BI. 11r). 1507 Dez. 07: »dair men dat overste kleit aff tgeven plege«, das beste Gewand (labbert) oder 10 hornsche gl. (Oediger, Briefbücher, Nr. 438).

78

Rotthoff, S. 101 ff., 108 f., 120 ff. In der Rechnung von 1470/71 sind so viele Restanten (3 von 4 Kühen, 2 von 3 Pferden, 3 von 4 Betten), daß ein Vergleich erschwert ist.

79

Im Gegensatz zu Georg Droege, Landrecht und Lehnrecht im hohen Mittelalter, Bonn 1969, S. 120 (Anm. 266), halte ich die Kurmut doch »für eine aus der Unfreiheit kommende Personallast«.

80

Zur Ablösung der Kurmut durch eine Zahlung von 12 den. vgl. die Essener Beispiele bei Weigel, S. 78 (Anm. 286)

81

1420: »36 fl. ren.« (Wilkes, lnv., Nr. 1221); 1432: »40 overl. gl.« (Wilkes, Inv., Nr. 1362); 1436: »40 fl. grav. ren.« (Wei- bels, S. 117); 1456: »33 sw. overl. gl.« (Xanten, Urk. 1701); 1488: »18 mr.« (Xanten, Urk. 2271)

82

In den Jahren 1470/71, 1482/83 und 1486/87 erfolgten jedoch auch die Zahlungen aus diesen Bereichen an den Fabrik- meister in seiner Eigenschaft als »curmedarius« (Rotthoff, S. 122, 214, 256).

83

Folgende Pächter sind uns bekannt:

1420 Tilman [van der Steghen) von Uedem (Wilkes, Inv. Nr. 1221), gest. 1437 (Classen, S. 127 f.) 1426 - 1432

1433 -1439 1440-1442

1442 - 1447 1447 1455 1456

1468/69 - 1470 1471u.1478 1484 - 1486 1488- 1504

Goissen van Tiele (Wilkes, Inv., Nr. 1290 u. 1362);

Dietrich Smullinck (Wilkes-Rotthoff, S. 363; Weibels, S. 117; Xanten, Urk. 1675); gest.1466 (Classen,

s. 129)

Gerhard Ottonis, abgesetzt »iuxta sententiam contra eum latam per capitulum« (Rotthoff, S. 31; vgl.

Wilkes, Inv., Nr. 1457 (1442 Feb. 25) betr. sein Vorgehen gegen die Familie Wegener aus Twisteden ohne Wissen des Kapitels)

Rutger van der Schueren (Rotthoff, S. 31; Xanten, Urk. 1675); gest. vor 1478 (Classen, S. 131) Goswinus de Isendoren (Xanten, Urk. 1675); gest. 1449 (Classen, S. 127)

Friedrich von Arnheim (Xanten, Urk. 1675); gest. 1456 (Classen, S. 134) Nikolaus Vyghe von Nimwegen (Xanten, Urk. 1701); gest. 1485 (Classen, S. 132)

Gerhard Vaeck, seit 1456 »magister fabricae« (Rotthoff, S 76, 78, 101ff.,108 f., 120 ff.; W. Bader, Der Dom zu Xanten 1, Kevelaer 1978, S. 233 - 293); gest. 1480 (Classen, S. 136)

Alexander von Galen (Xanten, Urk. 2019 u. 2122); gest. 1487 (Classen, S. 135)

Georg Kistemeker von Goch, seit 1483 auch »magister fabricae« (Rotthoff, S. XV f., 232 f., 244 ff., S. 255 ff.); gest. 1492 (Classen, S. 136)

Konrad von Berninckhusen (Rotthoff, S. 270 u. 285; vgl. a. C. Wilkes, Topographie der Xantener

Immunität, An.Nrh. 151/152, 1952, S. 7 - 153, hier: S. 45)

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