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Tonale Kategorien, Synchronisierung und Nachahmung

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Academic year: 2021

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(1)

Tonale Kategorien, Synchronisierung und Nachahmung

Seminar: Transkription der Intonation

Dozent: Prof. Dr. Jonathan Harrington, Felicitas Kleber M.A.

Referentinnen: Sabine Barfüßer, Ulrike Aulich 14.06.2007

(2)

Categories of Tonal Alignment in English

Autoren:

Janet B. Pierrehumbert,

Shirley A. Steele

(3)

tonal Alignment = tonale Alignierung

Dabei wird im Allgemeinen die

Hypothese aufgestellt, dass tonale

Zeitpunkte innerhalb der F

0

-Kurve

zeitlich mit der Segmentkette einer

Äußerung oder mit Silbengrenzen

synchronisiert sind

(4)

Es gibt demnach bestimmte segmentale Landmarken, die als Ankerpunkte für

tonale Ereignisse dienen  als

segmentale Landmarke kann z.B. der Onset bzw. Offset eines Vokals oder der Anfang bzw. das Ende einer Silbe fungieren

Tonale Ereignisse sind allgemein als

lokale Minima od. Maxima der F

0

-Kurve

definiert

(5)

Ziel der Studie

Pierrehumbert & Steele wollten

herausfinden, ob bei der tonalen Alignierung eine 2-kategorische oder kontinuierliche

Unterscheidung gemacht wird

Im Englischen gibt es 3 verschiedene Muster:

1. L*+ H L-H%

2. L + H* L-H%

3. H* L-H%

(6)

Die 3 Phrasen von „only a millionaire “

(7)

Figur 1:

Gipfel nach hinten verschoben

Figur drückt Ungläubigkeit bzw. Unsicherheit aus Figur 2:

F0-Gipfel auf der betonten Silbe „mill“

Figur 3:

neutrale Intonation, reines H*-Muster, keine starke Senkung vor dem Gipfel

vertikale Linie stellt Verschlusslösung des bilabialen Nasal [m] dar

Figur 1 und 2 sind bitonale Akzente, die mit der Figur 3 kontrastieren

(8)

Thema der Studie

Die ersten beiden Abbildungen

Grenzen sich L*+ H und L + H* kategorisch oder kontinuierlich von einander ab?

Mit anderen Worten: Stellt der verzögerte Gipfel (Abb. 1) eine eigene Kategorie dar oder eine graduelle Abweichung von

Abbildung 2?

Untersuchung mit Varianten einer steigend-

fallend-steigenden Tonkontur im Englischen

(9)

Methode: Stimuli

Eine natürliche Produktion der Phrase

„only a millionaire“ wurde aufgenommen

Die Position des F

0

Gipfels in der Phrase wurde von einer relativ frühen zu einer relativ späten Position im akzentuierten Wort verschoben

Der späteste Gipfel trat beim [n] auf

Dies wurde in 15 Schritten von je 20-ms

Abständen gemacht

(10)

Abbildung 4: Stimuli

Die überlagerten Frequenz-Konturen

der 15 Stimuli.

(11)

Methode: Stimuli

Die zeitliche Dauer der steigend-fallenden Bewegung wurde dabei in allen 15

Versionen konstant gehalten

Der Satz: „Only a millionaire“ wurde gewählt weil:

1.

Er nur Sonoranten enthält

 F0 wird nicht unterbrochen

2.

Beide Arten den Satz zu betonen inhaltlich

Sinn machen

(12)

Methode: Willkürliche Anordnung

Die 15 verschiedenen Versionen der

Phrase wurden je 30 mal wiederholt ( = 450)

Den Versuchspersonen wurden in 2 Sitzungen je 225 Phrasen in

randomisierter Reihenfolge vorgespielt, welche sie sich genau anhören sollten und anschließend exakt reproduzieren

Kein Zeitlimit, Verbesserungen möglich

(13)

Methode: Versuchspersonen

5 Versuchspersonen

Englische Muttersprachler

Eine Versuchsperson ist eine der Autorinnen

4 Versuchspersonen sind nicht in das

Experiment eingeweiht

(14)

Methode: Messungen

In den entstandenen Aufnahmen wurde der Abstand von der Verschlusslösung des bilabialen Nasals zum Gipfel in der F

0

Kontur gemessen und mit dem

jeweiligen Stimulus verglichen

(15)

Mögliche Ergebnisse

1. Kontinuierliches Modell:

Verschiebung des Gipfels kontinuierlich möglich

Keine Stelle wird für die Gipfelposition bevorzugt

Versuchspersonen reproduzieren Gipfelposition des Stimulus

Graphisch: y = x

(16)

Mögliche Ergebnisse

2. Kontinuierliches Modell

Gipfelposition kann kontinuierlich verschoben werden

Zentraler Wert wird jedoch bevorzugt

Die Antworten der Versuchspersonen

tendieren zu einem zentralen Wert hin

(17)

Mögliche Ergebnisse

3. Kategorisches Modell

Nur 2 verschiedene Gipfelpositionen möglich

Versuchspersonen identifizieren einen gehörten Stimulus als zu einer Kategorie zugehörig

Versuchspersonen produzieren diese

(18)

Mögliche Ergebnisse

4. Kategorisches Modell

2 verschiedene Gipfelpositionen möglich

Einige der Stimuli sind doppeldeutig

Die Versuchspersonen können diese

nicht eindeutig zuordnen

(19)

Ergebnisse der Versuchsperson T.W.B.

(20)

Ergebnisse

Die Daten sprechen im allgemeinen für die Existenz von 2 verschiedenen

Kategorien

(21)

Das Histogram ist bimodal

Es zeigen sich deutliche Abweichungen zwischen Antworten und Stimuli

→Es gibt einen Übergangsbereich (mögliches Modell 4)

→ Dieser liegt hier bei den Stimuli 10 und

11

(22)

Ergebnisse

Sehr ähnliche Ergebnisse für 2 weitere Versuchspersonen

Ort des Übergangsbereichs variiert

Eine Versuchsperson zeigt abgeschwächte Ergebnisse

→ Berichtete von Schwierigkeiten bei der Aufgabe

Ergebnisse der 5. Versuchsperson

entsprechen nicht denen der Übrigen

(23)

Der L-Tonakzent

Wichtig für die Studie:

Nirgends treten reine H* Varianten auf (Figur 3 zu Beginn)

Begründungen dafür:

Im Vergleich zeigen die Varianten keinen signifikanten Unterschied im Wert des F

0

Minimums vor dem Gipfel

Laut Pierrehumbert tritt der L-Ton bei verzögertem Gipfel später auf

→Das trifft hier für alle Ergebnisse zu

(24)

Abschließende Bemerkungen

Die Resultate stimmen mit den

Vorüberlegungen von Pierrehumbert überein:

Kontrast zwischen L+H* und L*+H ist 2- kategorisch

Bei verzögertem F

0

Maximum ist auch das F

0

Minimum verzögert

Zeitliche Dauer der Muster bleibt gleich

(25)

Ähnliche Studien

Kohler (1986, 1987)

Experiment zur Intonation des

Deutschen mit dem Satz „Sie hat ja gelogen“

→Im Deutschen gibt es 3 Kategorien

(26)

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit

Abbildung

Abbildung 4: Stimuli

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