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Element- und Atombegriff heute
„elementares Gold“
Sehr edles, gelb glänzendes und duktiles Metall.
Hohe Leitfähigkeit von 312 Wm -1 K -1 . Hohe Dichte von 19,32 g/cm³.
Schmelzpunkt 1064 °C.
„atomares Gold“
Ein Atom mit 79 Protonen und 118 Neutronen Im Kern sowie 79 Elektronen mit der
Elektronenkonfiguration [Xe]6s 1 5d 10 in der Hülle.
196.96 Au
79
atomare Sicht
elementare Sicht
Entwicklung von Element- & Atombegriff
Altertum
6.-3. Jhd. v. Chr. Zwei unterschiedliche philosophische Schulen.
Atomistische Lehre (Demokrit, Leukipp)
Einführung des Atombegriffes ( ατοµοσ = unteilbar).
Materie besteht aus kleinsten, nicht weiter teilbaren Einheiten, den Atomen.
Es gibt eine begrenzte Anzahl von Atomen. Sie bewegen sich im Raum.
Vierelementlehre (Thales, Heraklit, Platon, Aristoteles) Materie besteht aus vier Elementen.
Aristoteles: Einführung von Elementeigen- schaften und der „quinta essentia“, dem Äther, einem alles umgebenden fünften Element. Umwandlungen der Elemente durch Liebe und Hass möglich.
Die Vierelementlehre setzt sich für die nächsten 2 Jahrtausende durch !!
Entwicklung von Element- & Atombegriff
Mittelalter
Ab dem 9.Jhd.
Hochentwickelte arabische Al-chimie, erst später setzt eine europäische Alchemie ein (vgl. Al-kohol, Al-kali, Al-aun, S´Al-miak, S´Al-peter).
Ibn Ruschd (1126): Die Materie ist nur begrenzt physikalisch teilbar.
1200-1600 Blütezeit der Alchemie in Europa.
Große Fortschritte auf dem Gebiet der präparativen Chemie, aber brüchiger theoretischer Unterbau. Oftmals Vermischung mit Esoterik und Astrologie (vgl. Quecksilber = mercury[eng.]). Einführen von kryptischen Geheimsprachen zum Hüten der „Erkenntnisse“.
Kupfer ≡ ≡ Venus Eisen ≡ ≡ Mars Gold ≡ ≡ Sonne Wichtige Vertreter sind z.B. Albertus Magnus (1193-1280) oder
Thomas von Aquin (1225-1274).
Entwicklung von Element- und Atombegriff
Neuzeit
1627-1691 Robert Boyle
• Legt dar, dass es nicht vier Elemente – Wasser, Erde, Feuer, Luft – sondern sehr viel mehr Elemente geben muss, um die Vielfalt der Stoffe zu erklären.
• Als Element müssen diejenigen
einheitlichen Stoffe bezeichnen werden,
die man auf keine Weise mehr in zwei
verschiedene andere Stoffe umwandeln
kann.
Entwicklung von Element- und Atombegriff
Neuzeit
1743-1794 Antoine Lavoisier
• Entdeckt eine Reihe von Elementen.
• Unterscheidet Stoffe in elementarer Form (matière) und als Bestandteil in
Verbindungen (principe).
z.B. Schwefel: matière sulfurique; Sauerstoff: matière oxygènique; Schwefelsäure: Hier ist das principe sulfurique – das Schwefelprinzip– mit dem principe oxygènique – dem säurezeugenden Prinzip wirksam.
• Auch Wärme und Licht sind matière.
• Entwickelt die Oxidationstheorie als Gegensatz zur damals gebräuchlichen Phlogiston-Theorie, einer Weiter-
entwicklung des „Äther“-Begriffes von
Aristoteles. "Traité élémentaire de chimie" von 1789
Daltonsche Atomhypothese
Neuzeit
1803 John Dalton
• Atome sind die kleinsten Teilchen chemischer Elemente.
• Atome unterschiedlicher Elemente besitzen unterschiedliche Massen.
• Alle Atome eines Elements sind untereinander gleich.
• Atome werden kugelförmig angenommen.
Daltons Theorie bewährt sich in der Praxis sehr gut. Sie erklärt auch die einige Jahre zuvor aufgestellten stöchiometrischen Gesetze.
Nach über 2000 Jahren knüpft damit wieder eine Theorie an die
Vorstellungen Demokrits an.
Daltonsche Atomhypothese
Zeitliche Entdeckung der Elemente
Entdeckung vieler neuer Elemente im im 18. & 19. Jhd.
(hauptsächlich aufgrund der aufkommenden Elektrizität).
Die Entwicklung des Periodensystems
• Entdeckung vieler neuer Elemente
• Die Kenntnisse über reine Stoffe wurden immer größer.
• Ein Ordnungssystem für die Elemente wurde immer dringlicher.
1817-1829 Einteilen damals bekannter Elemente mit ähnlichen Eigenschaften in Triaden durch J.W.Döbereiner, z.B.
Li Ca S Cl
Na Sr Se Br
K Ba Te I
Die Entwicklung des Periodensystems
1864 Der englische Chemiker John A.R. Newlands veröffentlicht das
"Gesetz der Oktaven”: Ordnet man die Elemente nach steigenden Atommassen folgt nach jeweils sieben Elementen ein Element, welches dem ersten in seinen Eigenschaften ähnlich ist.
1869 Dimitrij I. Mendelejew und Lothar Meyer formulieren diese Beziehungen schärfer und fassten sie zum Periodensystem der Elemente zusammen.
• Die Elemente werden nach ihrer Masse angeordnet.
• Grundlegende Eigenschaften der Elemente wiederholen sich periodisch.
Solche gleichartigen Elemente werden zu Gruppen zusammengefasst.
Aus den bleibenden Lücken schloss Mendelejew auf die Existenz und
Eigenschaften von noch fehlenden Elementen. Bald darauf wurde
Scandium und Germanium entdeckt. Dies verhalf dem Periodensystems
Mendelejews zum Durchbruch.
Frühe Periodensysteme
Urperiodensystem von Mendelejev (1869)
Periodensystem
von Pettenkofer (1900)
Fehler der frühen Periodensysteme
Das Ordnungsprinzip nach Atommassen führt zu offensichtlich falschen Anordnungen der Elemente:
• Argon (Ar) steht demnach in der Gruppe der Alkalimetalle, Kalium (K) steht dagegen bei den Edelgasen.
• Iod (I) steht im PSE vor Tellur (Te), Tellur wird den Halogenen zugeordnet.
• Nickel (Ni) und Cobalt (Co) sowie Protactinium (Pa) und Thorium (Th) tauschen ihre Plätze.
=> Nicht die relative Atommasse ist das Ordnungsprinzip des PSEs,
sondern eine andere, mit der Atommasse in Zusammenhang stehende
Größe gibt den Ausschlag.
Atomare Massen
Atomare Massen werden nicht in Gramm angegeben, sondern man führt die Einheit u ein (u=unit):
• 1u entspricht 1/12 der Masse eines Atoms des Kohlenstoffisotops 12 C.
• 1u = 1.660566*10 -27 kg
• m e = 9.109534*10 -31 kg = 5.48*10 -4 u
• m n = 1.674954*10 -27 kg = 1.0087 u
• m p = 1.672649*10 -27 kg = 1.0087 u
Massendefekt
z.B.: 4 He besteht aus 2 1 p + 2 1 n experimentelle Masse 4.0015 u
berechnete Masse 2 x 1.0073 + 2x 1.0087
= 4.0319 u
Differenz 0.0304 u
E = m c²
Kernbindungsenergie 2.72x10 12 J/mol
pro Nukleon 6.08x10 11 J/mol
Zum Vergleich: chemische Bindungen liegen im Bereich 10 5 J/mol.
Aufbau der Atome und Ordnungsprinzip des PSE
• Atome bestehen aus einem Atomkern mit
Neutronen und Protonen, sowie einer Atomhülle aus Elektronen.
• Neutronen und Protonen bestimmen die Masse
des Atoms, die Elektronenmasse kann vernachlässigt werden.
• Die Zahl der Protonen und Elektronen entsprechen sich, Elektronen können durch chemische Reaktionen aus der Hülle entfernt oder hinzugefügt werden (= chemische Reaktion).
Kernladung Massenzahl
lementsymbol
Ladungszahl(Ionen)
E