Das diesem Dokument zugrundeliegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
unter dem Förderkennzeichen 16OH21005 gefördert.
Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt
beim Autor/bei der Autorin.
Inhalte der Veranstaltung
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UN TE RN HE ME NS ÜF HR UN G
Inhalte der Veranstaltung
Grundlagen der Unternehmensführung
Grundlagen Management
Strategisches Management
Prozess des Strategischen Managements
Normatives Management
Strategische Analyse
Strategie- entwicklung
Strategieim- plementierung - Ziele
- Instrumente
Strategische Kontrolle
Strategieimplementierung
• Die Strategieimplementierung sorgt dafür, dass eine
angestrebte Strategie nicht nur planerisch durchdacht und verabschiedet wird, sondern auch tatsächlich realisiert
wird.
• 3 Teilaufgaben existieren:
2
Absicherung der Strategie
Operationa- lisierung der
Strategie
Durch-
setzung der Strategie
Vgl. grundlegend Hungenberg (2014), S. 324ff.
Aufgaben der Strategieimplementierung
3
Absicherung der Strategie
Operationa- lisierung der Strategie
Durchsetzung der Strategie
§ Strukturen und Systeme sind auf die gewählte Strategie auszurichten, da sie wichtige
Rahmenbedingungen für menschliches Handeln sind.
§ Sie sollen derart gestaltet sein, dass sich die Unternehmensangehörigen auf strategische Prioritäten ausrichten.
Vgl. grundlegend Hungenberg (2014), S. 324ff.
Strukturen und Systeme: Rahmenbedingungen für eine Strategieimplementierung
Reisinger/Gattringer/Strehl (2013) 4
Aufgaben der Strategieimplementierung
5
Absicherung der Strategie
Operationa- lisierung der Strategie
Durchsetzung der Strategie
§ Das Management muss kurz- und mittelfristige
Entscheidungen über strategieumsetzende Projekte und Maßnahmen treffen.
§ Die eigentliche Strategieumsetzung erfolgt in den einzelnen Funktionsbereichen des Unternehmens.
§ Die operative Planung muss konkrete Ziele,
Maßnahmen, Pläne und Budgets zur Strategie- realisierung entwerfen.
Vgl. grundlegend Hungenberg (2014), S. 324ff.
Operationalisierung: Abstimmung der Funktionalstrategien
Reisinger/Gattringer/Strehl (2013) 6
Beschaffung Produktion Forschung &
Entwicklung
Marketing &
Vertrieb
Preis- und Kosten- strategie
Einkauf von großen Mengen zu niedrigen Preisen;
effizientes Lagerwesen
Fokus auf effiziente Ferti- gungsprozesse;
Skaleneffekte und andere Kosten- effekte nutzen
Fokus auf
Prozessentwick- lung zur Kosten- reduzierung von Fertigung und Distribution
Kostengünstiger Vertrieb,
Werbung, aggressive Preispolitik
Differen- zierungs- strategie
Einkauf von qualitativ hochwertigen Materialien;
sorgfältiges Lagerwesen
Fokus auf hohe Qualität, flexible Technologien, Einsatz von TQM: Qualitäts- management
Fokus auf Produkt- entwicklung
Ziel: von der Konkurrenz abheben
Differenzierte Ausgestaltung von Vertrieb, Kommunikation und Preispolitik
Nischen- strategie
Einkauf von besonderen Materialien;
sorgfältiges Lagerwesen
Fokus auf hohe Qualität, Einsatz außergewöhn- licher Methoden (z.B. Handarbeit)
Fokus auf Entwicklung exklusiver und innovativer Produkte
Zielgerichtete Kommunikation, abgestimmte Vertrieb und Preispolitik
Aufgaben der Strategieimplementierung
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Absicherung der Strategie
Operationa- lisierung der Strategie
Durchsetzung der Strategie
§ Strategien werden durch Menschen umgesetzt!
§ Wichtig ist das Mitarbeiterverhalten auf die Realisation auszurichten durch Information, Schulung und deren Motivation.
Vgl. grundlegend Hungenberg (2014), S. 324ff.
Strategieimplementierung in Ihren Unternehmen
Rechercheauftrag:
„Welche Maßnahmen, Methoden, Mittel etc. nutzt Ihr Unternehmen, um die Strategie zu kommunizieren?
Wie gut kennen die Mitarbeiter die Strategie des Unternehmens?
Befragen Sie dazu Mitarbeiter in verschiedenen Abteilungen Ihres Unternehmens.“
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Balanced Scorecard als Instrument zur
Strategieimplementierung nach Kaplan/Norton
• Aufgrund der Kritik an traditionellen Kennzahlensystemen (nur Fokus auf quantitative Größen), wird ein Instrument gefordert, welches sich auszeichnet durch:
– Ausgewogenem Verhältnis von
•
monetären (Umsatz, Gewinn etc.) und nicht- monetären (z. B. Kundenzufriedenheit,
Prozesseffizienz etc.) Kennzahlen
•
Ergebniszahlen/Spätindikatoren und Leistungstreibern/Frühindikatoren
– Ausrichtung aller Kennzahlen an finanzieller Zielsetzung („Shareholder-Value driven!“)
Vgl. Kaplan/Norton (1997) 9
Zusammenhang zwischen Vision, Strategie und Umsetzung
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Vision Strategie Kennzahlen
Maßnahmen / Projekte Welche konkreten Ziele
setzen wir uns?
Wie setzen wir das um?
Wie kommen wir dorthin?
Wohin wollen wir?
BSC
Die Grundidee der
Balanced Scorecard besteht darin, die finanziellen
Zielsetzungen mit den Leistungsperspektiven
hinsichtlich der Kunden, der internen Prozesse sowie des Lernens strategie- und
visionsfokussiert zu verbinden.
Die gesamte Leistung eines Unternehmens wird damit als
Gleichgewicht („Balance“) zwischen den vier Perspektiven auf einer übersichtlichen Anzeigentafel („Scorecard“) abgebildet
Vgl. Kaplan/Norton (1997)
Balanced Scorecard als Instrument zur Strategieumsetzung
• Kennzahlenbasierte Darstellung der Abhängigkeit von
Strategie - gemessen in finanziellen Ergebnissen - und drei zentralen unternehmensinternen Voraussetzungen
(Kunden, Geschäftsprozesse, Mitarbeiter)
• In der Regel 4 Perspektiven, mit den dazu gehörigen Zielen, davon abgeleiteten Maßnahmen und den dazu gehörigen Kennzahlen
– Finanzperspektive: Umsatz, Kosten
– Kundenperspektive: Kundenzufriedenheit, Auftragsbearbeitung (Dauer)
– Prozessperspektive: Prozessqualität, Durchlaufzeit
– Lern-/Mitarbeiterperspektive: Mitarbeiterfluktuation, Umsatz innovativer Produkte (im Verhältnis zu älteren)
Vgl. Kaplan/Norton (1997) 11
Balanced Scorecard als Instrument zur Strategieumsetzung
Kaplan/Norton (1997) 12
Kategorisierung strategischer Ziele
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Finanzperspektive
§ Welche Zielsetzungen leiten sich aus den finanziellen Erwartungen unserer
Kapitalgeber ab?
§ Aktionäre, Risiko, Investor Relations, Controlling, Kosten, ROCE, Cash- Flow, Allokation von Ressourcen,…
Kundenperspektive
§ Welche Zielsetzungen sind hinsichtlich Struktur und Anforderungen unserer Kunden zu setzen, um unsere finanziellen Ziele zu erreichen?§ Produktposition, Handel, Partnerschaften, Image, Reputation, Marketing,
Wettbewerb,…
Prozesse
§ Welche Ziele sind hinsichtlich unserer Prozesse zu setzen, um die Ziele der Finanz- und Kundenperspektive erfüllen zu können?§ Kommunikation, Logistik, Synergien, Innovation, Effizienz, Produktentwicklung, Organisation, Strukturen
Potenziale
§ Welche Ziele sind hinsichtlich unserer Potenziale zu setzen, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein?§ Mitarbeiter, IT, Wissensmanagement, Motivation, Qualifikation,
Organisationskultur
Fragestellung Hinweise
Beispiel: Balanced Scorecard eines Versicherungsunternehmens
Strategische Ziele Messgröße Zielwert Strategische Aktionen (Auszug)
F in an ze n
Ertragslage sichern ROE 15%
Prämien steigern Prämienwachstum 12% p.a.
Betriebskosten senken Kostenquote 15%
Schadensquote reduzieren
Schadensquote 60%
Kunde n
Kundenbindung verankern
Stornoquote 2,5% Neues Rabattsystem (Mehrjahresrabatt) Mehrvertragskunden
gewinnen
∅ Anzahl Risiken/Kunde 2 Neues Rabattsystem (Mehrvertragsrabatt) Servicewahrnehmung
intensivieren
Index aus Kundenbefragung
1,2 Marketing Assistance Ertragsorientierte
Kundenselektion
Deckungsbeitrag/
Kunde
AS 6.000 DV-unterstütztes Scoring-Modell
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Empirische Studie zum Nutzens der BSC 1/2 (Auszug)
Retail and consumer
goods
Public Management
Automobile Transpor-and
tation Machinery
and Industrial Bank and
Financial Services
Other
Durch Horváth & Partners Management Consulting
120 Unternehmen in Deutschland, Österreich, Schweiz
Branchen:
„We could realize a better transfer of general strategic statements into distinct activity programms“
Frage:
absolutely correct
36%
mainly correct 46%
partial correct 15%
3%no
Horváth & Partner (2007), S. 12f.
15
Empirische Studie zum Nutzens der BSC 2/2 (Auszug)
„We could communicate our strategy easier“
Frage:
„We could create a common committed understanding of the strategy“
Frage:
absolutel y correct
63%
mainly correct
29%
partial correct
7%
no 1%
absolutely correct
53%
mainly correct
34%
partial correct 12%
1%no
Horváth & Partner (2007), S. 12 f.
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Balanced Scorecard als Instrument zur Strategieumsetzung
• Ursache-Wirkungszusammenhänge werden aufgezeigt, wie z.B.:
– Höherer Umsatz (durch mehr Kunden mit höherer Preisbereitschaft)
– Optimierung der Kundenbetreuung (im Prozess)
– Prozessoptimierung setzt geschulte Mitarbeiter voraus – ...
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Strategy Maps: Ursache-Wirkungsketten- Betrachtung nach Kaplan/Norton
Finanzen
Kunden
Prozesse
Profitabilität verbessern
Kundenbindung erhöhen
Kundenzufriedenheit steigern
Servicegrad verbessern
Akquisition von Neukunden
Positiver Nebeneffekt
Story of Strategy 3
Eine höhereKundenbindung soll die Akquisitionskosten für Neukunden senken.
2
Eine höhereKundenzufriedenheit soll verhindern, dass Kunden zu
Wettbewerbern abwandern.
1
Unser Service ist gegenüber denWettbewerbern unter- legen. Insbesondere eine verbesserte Erreichbarkeit bei Kundenrückfragen soll diesen Rückstand kompensieren.
1 2 3
Ursache-Wirkungs-Ketten sind Annahmen, wie die strategischen Ziele zusammen hängen
Es werden nur die wichtigsten Ursache-
Wirkungs-Ketten in der Strategy Map abgebildet
Vgl. Kaplan/Norton (2004)
Stolpersteine bei der Erarbeitung und Anwendung der BSC
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Stolpersteine
Entwicklung und Implementierung der Balanced Scorecard scheitert Halbherzige
Implementierung Management ist nur sporadisch involviert
BSC Entwicklung wird an eine dritte Person
delegiert
Besonderheiten des Unternehmens und der Branche werden
nicht eingehend berücksichtigt
Halbherzige Anwendung
Ergebnissicherung
• Welche Aufgaben hat die Strategieimplementierung?
• Wie ist die BSC aufgebaut?
• Warum nutzen Unternehmen die BSC?
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