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Archiv "Epidemiologie und Gesundheitsforschung: Wohlbefinden ab fünfzig" (06.06.2003)

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Die Leistungsfähigkeit der Labordia- gnostik ist für die Überführung der wis- senschaftlichen Erkenntnisse in die Pra- xis einer der entscheidenden Kosten be- grenzenden Faktoren. Vergleicht man die Gesamtausgaben im Gesundheits- wesen mit den Ausgaben für die Labor- diagnostik, so fällt auf, dass die Ausga- ben in diesem Bereich in den letzten acht Jahren ständig zurückgegangen sind (21). Gleichzeitig stiegen die Ge- samtausgaben um ein Vielfaches. Dar- aus wird deutlich, dass die zum Teil un- sinnigen Beschränkungen des kritischen Faktors „Labordiagnostik“ mit ursäch- lich für die Steigerung der Gesamtaus- gaben sind.Vom Bundesministerium für Gesundheit wird immer wieder betont, dass die unnötigen Wiederholungen von Laboruntersuchungen erhöhte Ausga- ben nach sich ziehen würden. Es wurde aber versäumt, auf die Ursachen dieser offenbar unnötigen Anforderungen hin- zuweisen: Die Nichtvergleichbarkeit der zahlenmäßigen Ergebnisse der gleichen labordiagnostischen Untersuchungen zwischen verschiedenen Laboratorien zwingt den Arzt bei der Überweisung des Patienten vom Praktiker zum Spe- zialisten oder vom Spezialisten zum Krankenhaus zu einer Wiederholung der diagnostischen Maßnahmen, da er nur durch den Bezug auf seine (hausei- genen) Referenzwerte eine Einschät- zung der Wertigkeit der Untersuchun- gen treffen kann.

Es ist deshalb erforderlich, durch ei- ne gemeinsame Anstrengung aller me- dizinischen Fachgesellschaften mit den gesetzgebenden Organen entsprechen- de Ratifizierungen der Beschlüsse der WHO beziehungsweise der internatio- nalen Gesellschaften durchzusetzen, damit eine sinnvolle, dem internationa- len Stand der medizinischen Wissen- schaft entsprechende Labordiagnostik durchgeführt werden kann.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2003; 100: A 1590–1593 [Heft 23]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das beim Verfasser erhältlich oder im Internet unter www.aerzteblatt.de/lit2303 abrufbar ist.

Anschrift des Verfassers:

Priv.-Doz. Dr. phil. Dr. rer. nat. habil.

Hans-Joachim Raderecht Röbellweg 50

13125 Berlin

T H E M E N D E R Z E I T

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 236. Juni 2003 AA1593

J

e älter die Frauen werden, desto bes- ser fühlen sie sich psychisch“, sagte Dr. phil. Beate Schultz-Zehden. Das hat die Psychologin in einer Studie über Frauengesundheit herausgefunden. Sie arbeitet am Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Freien Universität und der Humboldt-Univer- sität in Berlin.

Die Untersuchung ist Teil einer groß angelegten Kohortenstudie mit 20 000 Frauen im Zeitraum von 1998 bis zunächst 2003. In den ersten drei Jahren wurde die Studie durch die Schering AG finanziert. Die Zwischenergebnisse der Studie wurden Mitte Mai in Berlin vorgestellt. Die Befragung soll bis zum Jahr 2008 fortgeführt werden, vorausge- setzt, sie werde weiterhin finanziell un- terstützt, sagte Dr. med. Michael Lewis, Direktor der Epidemiology, Pharma- coepidemiology and Systems Research GmbH, in Berlin. „Wir interessierten uns für die Gesundheit und Krankheit, Befindlichkeit und Lebensqualität der Frauen“, sagte der Leiter der Studie, Prof. Dr. med. Lothar Heinemann vom Zentrum für Epidemiologie und Ge- sundheitsforschung in Berlin. Die Frauen werden unter anderem in Frage- bögen zu Menopause, Regelblutung und Verhütung befragt.

Junge Frauen sind gestresster

Eine repräsentative Stichprobe von 1716 Frauen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren war die Grundlage für die Auswertung, mit der Schultz-Zehden die sexuellen Befindlichkeiten der Frauen herausfinden wollte. Woran liegt es, dass Frauen ab 50 Jahren mit dem Altern besser klarkommen als er- wartet? Das Resultat hat Schultz-Zeh- den überrascht. „Dass sich ältere Frau- en wohler fühlen, liegt auch an den er-

höhten Erwartungen an die jüngere Ge- neration, junge Frauen müssen Familie und Job gleichermaßen gut organisie- ren“, befand die Psychologin. Die Zahl der allein erziehenden Mütter steige.

Für Schultz-Zehden sind Frauen dank der Emanzipation und Frauenbewe- gung selbstbewusster und aktiver ge- worden. Sie könnten sich selbst behaup- ten und tolerierten nicht mehr jede partnerschaftliche oder familiäre Situa- tion, die vom Partner vorgegeben wer- de. Die Einstellung zum Körper habe sich auch geändert. „Viele 50-Jährige beginnen erst in diesem Alter, Sport zu treiben“, sagte Schultz-Zehden.

Nach den Ergebnissen der Studie nimmt die Bedeutung des Sex mit zu- nehmendem Alter ab. Den Ergebnissen zufolge empfindet die jüngere Genera- tion Sex häufig als Ausgleich für berufli- che oder familiäre Anstrengungen. Jun- ge Frauen seien aktiver als ältere Frau- en. Den älteren Geschlechtsgenossin- nen geht es weniger um die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs als beispiels- weise um Zärtlichkeit, so interpretiert sie die Daten.

Die Auswirkungen der Pille auf die Gesundheit war ein Schwerpunkt der Langzeitstudie. Aus den Studienergeb- nissen mit den 20 000 Frauen und nach Vergleichen mit früheren WHO-Studi- en zum Thema „Orale Verhütung“ fol- gerte Dr. med. Michael Lewis: „Orale Verhütungsmittel bieten sogar gewisse gesundheitliche Vorteile.“ „Das Risiko für einen Tumor der Gebärmutter oder der Eierstöcke ist um die Hälfte, das für einen Brustkrebs um 40 Prozent gerin- ger“, behauptete er. Die ebenfalls be- kannten Risiken der Pille, wie die Ve- nenthrombose, will Lewis beachtet wis- sen. Die Gefahr, an Thrombose zu er- kranken, sei bei der Einnahme der Pille etwa drei- bis viermal größer als ohne Pille, betonte er. Susanne Lenze

Epidemiologie und Gesundheitsforschung

Wohlbefinden ab fünfzig

Kohortenstudie zur Frauengesundheit mit 20 000 Frauen

im Alter zwischen 18 und 65 Jahren

Referenzen

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