S
eit dem 1. Juli 2004 können Ärzte in Nordrhein die Do- kumentationsbögen im Rah- men des Disease-Manage- ment-Programms (DMP) Dia- betes Typ 2 per Diskette, CD oder online über D2D (Doctor to Doctor) an die Datenannah- mestellen übermitteln. Dazu hat die Kassenärztliche Verei- nigung (KV) Nordrhein mit den Krankenkassen eine Ver- einbarung getroffen.Für die rund 3 800 Ärzte, die am DMP Diabetes im Rheinland teilnehmen, hat die elektronische Dokumenta- tion mehrere Vorteile: Durch die automatisierte Qualitäts- kontrolle mit dem integrier- ten Plausibilitätsprogramm lassen sich Fehler weitgehend vermeiden. Der Wegfall der Übertragungspflicht auf Pa- pier spart Zeit, ebenso die mögliche Online-Übermitt- lung der Daten per D2D.
„Wir gehen davon aus, dass nach einer kurzen Erpro- bungsphase im DMP Diabe- tes auch die anderen DMP zügig auf die elektronische Schiene überführt werden können“, sagte Dr. med.
Leonhard Hansen, Vorsitzen- der der KV Nordrhein.
Voraussetzung für die An- wendung der elektronischen Dokumentation ist, dass die Praxissoftware von der Kas- senärztlichen Bundesvereini- gung zugelassen ist. Darüber hinaus müssen bei der Wahl der D2D-Technik die Soft- wareprodukte einen Eig- nungstest bei der KV Nord- rhein nachweisen. Zusätzlich benötigen die Ärzte eine spe- zielle Zugangsberechtigung für das geschlossene D2D- Netz. Hierzu zählt auch die Aushändigung einer Schlüs- seldiskette für die digitale
Signatur. KBr
A
nlässlich des 20-jährigen Bestehens des Deutschen Forschungsnetzes (DFN) för- dert das Bundesforschungs- ministerium ein neues Pro- jekt zur Entwicklung inno- vativer Netztechnik für Wis- senschaft und Wirtschaft mit zehn Millionen Euro. Die Förderung von „VIOLA“ sei gleichzeitig der Start der von Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn im März angekündigten e-Science-In- itiative, sagte Staatssekretär Dr. Wolf-Dieter Dudenhau- sen bei der Festveranstaltung Mitte Juni in Berlin.Durch e-Science sollen sich Forscherteams künftig einfa- cher vernetzen und weltweit auf Computer, wissenschaftli- che Daten und Großgeräte zugreifen können, erläuterte Prof. Dr. Eike Jessen, Vorsit-
zender des DFN-Vereins. Die Entwicklung werde die üb- lichen Kommunikationswege wesentlich verändern, ähnlich dem World Wide Web.
Das Deutsche Forschungs- netz ist das von der Wissen- schaft selbst verwaltete Hoch- leistungsnetz für Forschung und Lehre in Deutschland.
Es bietet Zugang zu national und international verfügba- ren Datenbanken und mul- timedialer Kommunikation.
Außerdem erlaubt es Wissen- schaftlern, sich in virtuellen Arbeitsgruppen zu organisie- ren. Mehr als 500 Wissen- schaftseinrichtungen, darun- ter fast alle Hochschulen, ein großer Teil der außeruni- versitären Forschung sowie Forschungsabteilungen der In- dustrie sind an das Wissen- schaftsnetz angeschlossen. ER
D
as Bundesgesundheitsmi- nisterium und der Europa- rat haben ein Informations- blatt zur sicheren Nutzungdes Versand- und Internet- handels mit Arzneimitteln entwickelt. Es helfe, seriöse Informationsquellen und In- ternetangebote zu erkennen, so das Ministerium.
In dem Informationsblatt erfahren die Verbraucher, wie sie sich vor illegalen Ver- kaufsstätten, illega- len Praktiken und ir- reführenden Infor- mationen schützen können. In einer Prüfliste werden Kri- terien angegeben, wie man eine seriöse In- ternetseite erkennt und besondere Anga- ben der Webseite zur Erhöhung des eige- nen Schutzes nutzen kann. Das Informa- tionsblatt des Mini- steriums ist im In- ternet unter der Adresse www.bmgs.bund.de „Themen- schwerpunkt“ „Gesundheit“
„Arzneimittel“ abrufbar. EB
A K T U E L L
A
A1930 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 272. Juli 2004
Besuch beim Weltärztinnenbund in Dortmund: 22 Ärztinnen des Chinesischen Ärztinnenbundes haben dort die Aufnahme ihres Ver- bandes beantragt. Da Taiwan bereits Mitglied ist, hofft Generalse- kretärin Dr. med.Waltraud Diekhaus, dass sich der Weltärztinnenbund zur Anerkennung beider Vereinigungen entschließen kann. Die Ärztin- nen Chinas und Taiwans könnten so eine „einvernehmliche und fried- liche Lösung vorexerzieren“. Vom 28. Juli bis 1. August wird in Tokio der 26. Internationale Kongress des Weltärztinnenbundes zum Thema
„Medicine in a New Lifestyle – Education, Research, Practice“ statt- finden. Während der gleichzeitig einberufenen Generalversammlung werden Präsidentin und Vizepräsidentinnen neu gewählt. HK
DMP Diabetes
Elektronische Dokumentation
Ärzte in Nordrhein können die Daten auch online übermitteln.
Wissenschaft
Förderung innovativer Netztechnik
Zehn Millionen Euro für Deutsches Forschungsnetz
Online-Bestellungen von Arzneimitteln:
praktisch, aber nicht ohne Risiko
Arzneiversand
Informationen über Risiken
Wie man seriöse Internet- angebote erkennt
Foto:ddp Foto:Martina Götze