• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Hirntumoren: Ergänzungen" (07.10.2005)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Hirntumoren: Ergänzungen" (07.10.2005)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Arztgruppe „Hausärzte“ ei- gentlich das Wichtigste der vier Hauptfächer. Aber am Hausärztemangel in Deutsch- land wird sich so lange nichts ändern, wie den Studenten an der Universität kein hausärzt- liches Berufsbild vermittelt wird, um sie für die schwierig- ste, aber befriedigende ärztli- che Tätigkeit zu motivieren und vorzubereiten. Trotz wie- derholter Empfehlungen des Wissenschaftsrates werden weniger als ein Prozent der universitären Unterrichtsver- anstaltungen von Hausärzten durchgeführt, die sich dafür qualifizieren konnten. Als in den USA 1966 ebenfalls gra-

vierender Mangel an Hausärz- ten bestand, hat der Kongress aufgrund des Millies-Reports beschlossen, neue Ausbil- dungs- und Weiterbildungs- programme zu entwickeln und den Colleges den staatlichen Zuschuss zu entziehen, die we- niger als 50 Prozent der Stu- dienabgänger in die Primär- versorgung entlassen. Seitdem hat sich die Ausbildung zum family doctor in den USA qualitativ entscheidend ver- bessert, und der Nachwuchs- mangel wurde behoben.

Dr. med. E. Hesse,Bahnhofstraße 27, 28816 Stuhr,

Prof. Dr. med. Eckart Sturm, Ziegelhofstraße 30, 26121 Oldenburg

interpretation geführt haben, einmal davon abgesehen, dass Foltermethoden und Andro- hung von Ertrinken nur sehr bedingt etwas mit Euthanasie zu tun haben.

Prof. em. Dr. med. Wolfgang Röse, Förderstedter Straße 19,

39112 Magdeburg

Hirntumoren

Zu dem Beitrag „Gliome: Neue Thera- pieformen sind dringend erforder- lich“ von Dr. med. Vera Zylka-Men- horn in Heft 30/2005:

Weitere Studien nötig

. . . Die inhärente Chemoresi- stenz von Glioblastomen lässt es besonders wichtig erschei- nen, diejenigen Patienten zu ermitteln, die auf ein bestimm- tes Chemotherapeutikum an- sprechen. Selbst die viel ver- sprechende Substanzklasse der Tetrazine, zu denen Temo- zolomid gehört, wirkt nur bei weniger als der Hälfte der Glioblastome. Tumormaterial vorab auf Chemosensitivität beziehungsweise -resistenz zu testen, ist noch immer eine sel- tene Ausnahme. Dabei erlau- ben so genannte CSRAs (che- mosensitivity and resistance assays) – ähnlich wie Antibio- gramme in der Infektiologie – den Ausschluss vermutlich un- wirksamer Substanzen bereits im Vorfeld der Behandlung. Es hat sich gezeigt, dass im Falle ausgeprägter Resistenz in vitro die Wahrscheinlichkeit für Re- sistenz in vivo bei circa 99 Pro- zent liegt. Andererseits erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein Chemotherapeutikum im Patienten anspricht, auf 60 bis 70 Prozent, wenn die Tumor- probe unter In-vitro-Bedin- gungen sensitiv ist. In einer er- sten Studie, in der eine CSRA- basierte Chemotherapie bei Glioblastom-Patienten zum Einsatz kam, lag der Median der Überlebenszeit bei 20,5 Monaten. Molekularbiologi- sche oder Gentests werden in der Zukunft wahrscheinlich die zellbasierten CSRAs erset- zen, nicht zuletzt, weil sie nicht so zeitaufwendig und leichter zu automatisieren sind. Ande-

rerseits braucht man für einen CSRA weder den zugrunde liegenden Resistenz-Mecha- nismus noch die beteiligten Gene zu kennen (zum Beispiel ist MGMT nur einer von meh- reren Faktoren für die Resi- stenz von Alkylanzien), um ein verwertbares Ergebnis zu be- kommen.Angesichts der hohen Kosten mancher Chemothera- peutika (Temozolomid kann die Therapiekosten im Ver- gleich zur reinen Strahlenthe- rapie verachtfachen) erscheinen die zusätzlichen Aufwendun- gen für einen CSRA (zurzeit circa 1 000 Euro) vertretbar, wenn sich damit die Auswahl geeigneter Substanzen verbes- sern lässt. Ich werbe schon seit geraumer Zeit für diese Tests speziell bei Glioblastomen und würde mich freuen, auch auf diesem Weg Interessenten für eine Studie zu finden, bei der eine individualisierte Radio-/

Chemotherapie mit einer em- pirischen Kombinationsthera- pie analog der EORTC-Studie verglichen werden soll.

Literatur bei der Verfasserin Dr. med. Dr. rer. nat. Ute Linz, Forschungszentrum Jülich, 52425 Jülich

Ergänzungen

. . . Die Möglichkeiten der drei Säulen Stahl, Strahl und Che- mie sind weitgehend ausge- schöpft. Warum ist dies so?

Beim Gliom handelt es sich nach meinen Forschungser- gebnissen um den Prototypen eines angiogenetischen Tu- mors. Durch aktive Synthese von VEGF, Überexpression von c-myc und Proteasen inva- dieren für den Chirurgen un- sichtbar gebliebene Gliazellen das gesunde Gewebe und ge- winnen sehr bald aktiv An- schluss an den Kapillarkreis- lauf. In diesem kann ich GFAP-positive Zellen mit mo- lekular-pathologischen Me- thoden noch vor Sichtbarwer- den von Rezidiven nachwei- sen. Das Genexpressionsprofil dieser Zellen kann ich dann nach Isolation dieser Zellen mittels eines apheretischen Dichtegradienten problemlos charakterisieren. Die Quanti-

Via Lewandowsky

Zu dem „Varia“-Beitrag „Sie können nichts schreien hören“ von Heidi Stecker in Heft 33/2005:

Unglücklich gewählt

Zu den drei lesenswerten und zum Nachdenken anregenden Mitteilungen in Heft 33/2005 zum Euthanasieproblem („Ärztin muss vor Gericht“,

„Töten ist keine ärztliche Auf- gabe“ und „Zu Ende begut- achtet“) will der Bericht von Heidi Stecker im Feuilleton trotz diesbezüglicher Ankün- digung ( „Acht Porträts zur Euthanasie“) so gar nicht pas- sen. Es mag – im Sinne des Wortes – Ansichtssache sein, ob man die als „reproduktive Malerei“ bezeichneten „Bear- beitungen“ Via Lewandows- kys von Zeichnungen aus al-

ten Erste-Hilfe-Ratgebern, in- dem er sie mit Urin als Bild- hintergrund und mit einer neuen Beschriftung versah, als Mittel zur Enttabuisierung der Euthanasie in der DDR deu- ten oder gar akzeptieren kann.

Den Protest nicht nur des me- dizinhistorisch versierten Le- sers muss es allerdings hervor- rufen, wenn in dem als zweites Bild vorgestellten Beispiel

„Rede und Antwort“ und dem dazu gewählten Text der le- bensrettende v. Esmarch-Hei- bergsche Handgriff für das Freihalten der Atemwege auf das Groteskeste diskreditiert wird. Die von Lewandowsky vorgenommene 90-Grad-Dre- hung der Originalabbildung (siehe Abbildung*) und die Hinzufügung einer „riemen- ähnlichen Konstruktion“ dürf- te nicht nur Frau Stecker zu der von ihr formulierten Fehl-

A

A2702 Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 407. Oktober 2005

B R I E F E

*Quelle: v. Esmarch, Friedrich: Die erste Hilfe bei plötzlichen Unglücksfällen, 45.–49. Auf- lage, Verlag von F. C. V. Vogel, Leipzig, 1926

(2)

fizierung und molekulare Cha- rakterisierung GFAP-positiver Zellen erlaubt nicht nur die Vorverlegung des diagnosti- schen Zeitpunkts, sondern auch ein targetspezifisches Vorgehen. Viele dieser Zellen weisen eine illegitime Amplifi- kation des Onkogens erb/B2 auf, sodass es denkbar er- scheint, bei offener Blut-Hirn- Schranke den monoklonalen Antikörper Herceptin einzu- setzen. Einige individuelle Heilversuche mit GFAP-bela- denen dendritischen Zellen, die aus körpereigenen Mono- zyten gliomkranker Patienten gewonnen wurden, lösten nachweislich eine interkrania- le T-Zell-Infiltration aus.

Dr. med. Ulrich Kübler, Siebertstraße 6, 81675 München

Bundeswehreinsatz

Zu dem Leserbrief „Triage – ethi- scher Malefit“ von Claus Motz in Heft 33/2005:

Falsche Aussage

In seiner Leserzuschrift defi- niert Herr Claus Motz fälschli- cherweise die Triage als „Aus- lese der nicht Überlebensfähi- gen beziehungsweise -würdi- gen“. Diese Definition ist falsch, und „eine Auslese nicht Überlebenswürdiger“ würde zudem eine kriminelle, straf- bare Handlung beinhalten. Es fragt sich, ob Herr Motz nun wissentlich oder aber aus Un- wissen diese falsche Aussage gemacht hat. In beiden Fällen gilt: „Oh si tacuisses . . .“. Die Methode, von einer falschen Voraussetzung auszugehen, um damit eine nicht haltbare These zu begründen, wider- spricht jeglicher wissenschaft- licher Vorgehensweise. Wis- senschaftlich nachgewiesen und aufgrund der Erfahrung derer, die im Katastrophenfall vorne vor Ort sich eingesetzt haben, ist gesichert, dass im Katastrophenfall viele Betrof- fene ihr Überleben der Sich- tung verdanken und mehr Menschenleben gerettet wur- den als bei Unterlassung der Sichtung. Die These des Herrn Motz, dass „die Triage keinen

Überlebensbenefit, sondern im Gegenteil einen realen Ma- lefit produziert“, widerspricht der ethischen Forderung Al- bert Schweitzers – „Ehrfurcht

vor dem Leben“. Die Unter- lassung der Sichtung im Kata- strophenfall stellt einen schweren Behandlungsfehler dar und ist ein Verstoß gegen

die ärztliche Kunst, der ent- sprechende juristische Konse- quenzen hat.

Prof. Dr. Bernd Domres, Weinbergweg 15, 72070 Tübingen B R I E F E

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Um zu vermeiden, dass der Feuerwehr- angehörige beim Laufen oder Ausrol- len des Schlauches von einer herabhän- genden Schlauchkupplung getroffen wird, muss geübt werden, die

§15 Abs1 erforderlichen Erlaubnis zu sein, oder sie entgegen §15 Abs5 oder 6 oder nach einer Entziehung gemäß §15 Abs8 ausübt;.. einen gemäß §29a Abs2

Peripheral benzodiazepine receptor ligands induce apoptosis and cell cycle arrest in human hepatocellular carcinoma cells and enhance chemosensitivity to paclitaxel,

(2) Der Stillhalter eines Put ist verpflichtet, am dritten Börsentag nach Ausübung gegenüber der Eurex Clearing AG den vereinbarten Ausübungspreis für die Lieferung der dem Kontrakt

Gainer haut de gamme pour la prise de masse, super calorique (3000 calories par portion) enrichi en BCAA (acides aminés) pour une croissance explosive !... Super Gainer Fuel

Es sei nicht erkennbar, wozu der Beklagte jetzt nochmals eine immissionsschutzfachliche Stellungnahme eingeholt habe, wenn nunmehr nachts und auch von Motorrädern neun Stellplätze

Zu Ziffer 5.2.6 AUB 2011 – Psychische und nervöse Störungen nach einem Unfall Ergänzend zu Ziffer 5.2.6 AUB 2011 besteht für die Folgen psychischer und ner vöser Störungen, die

■ Vortrag zum Thema „Bildungspolitik in Nordrhein-Westfalen: Talente entdecken, Potenziale fördern, beste Bildung gestalten!“ (Veranstalter: Verband Bildungsmedien e.V.) / Forum