B
ei der Rangfolge der Marktanteile der Unter- nehmen der privaten Krankenversicherung (PKV) gab es im Geschäftsjahr 2003 an der Spitze einen Wech- sel: Neuer Branchenprimus ist der Debeka Kranken- versicherungsverein a.G., Ko- blenz, der Bruttobeitragsein- nahmen (einschließlich der pri- vaten Pflegepflichtversiche- rung) in Höhe von 3,270 Milliarden Euro verzeichne- te. Der bisherige Branchen- führer, die Deutsche Kran- kenversicherung AG (DKV), Köln, nimmt Platz zwei mit ei- nem Bruttoprämienumsatz in Höhe von 3,2623 Milliarden Euro ein.Im Jahr 2002 lag die Brut- tobeitragseinnahme der De- beka noch um rund drei Mil- lionen Euro unter dem Ver- gleichswert der DKV, 2003 um 7,5 Millionen Euro über die- sem Konkurrenzbetrag. Wür- de man die Beitragsrückstel- lungen hinzurechnen, bliebe die DKV AG an der Spitze.
Ohnedies ist die DKV AG, ein Unternehmen der Düssel- dorfer Ergo Versicherungs- gruppe, mit europaweit rund 6,66 Millionen Versicherten im In- und Ausland der größ- te europäische private Kran- kenversicherungskonzern. Mit den inzwischen durch die DKV übernommenenen Ver- sicherungsunternehmen Glo- bale und Züricher Versiche- rung dürfte die DKV im Jahr 2005 wieder die Poleposi- tion bei den Bruttoprämien- einnahmen übernehmen. Im Jahr 2004 lag die DKV nach eigenen Angaben noch hinter der Debeka (gemessen an den Bruttoprämieneinnah- men): Demnach hatte die DKV einen Marktanteil von
12,6 und die Debeka von knapp 13 Prozent.
Die HUK Coburg hat ihren Aufwärtstrend im Jahr 2003 fortsetzen können und liegt mit Rang 14 vor der In- ter und vor der Victoria (Rang 15 und 16). Continen- tale, Dortmund, und Baye- rische Beamtenversicherung, München, wechselten die Plät- ze (Rang 7 und Rang 6).
Veränderungen im Geschäftsjahr 2003 gab es auch im unteren Bereich der rund 50 Unternehmen,die dem Verband der priva- ten Krankenversiche- rung als Mitglied an- gehören. Die neu ge- gründete Mecklenbur- gische Krankenversi- cherungs-AG überhol- te bei den Bruttobei- tragseinnahmen den Zusatzspezialversiche- rer Envivas (früher:
Cosmos). Die Globale fiel in der Rangfol- ge zurück. Die R + V überholte die „Alte Oldenburger“.
Bemerkenswert ist, dass die Zürich-Versi- cherung ihre Beitrags- einnahmen innerhalb eines Jahres fast ver- doppeln konnte. Bei der Europa-Versiche- rung führte ein Sprung bei den Beitragsein- nahmen um rund 20 Prozent zu einem Aufstieg im Ranking.
Zurückgefallen ist da- gegen die DEVK, Köln, die jetzt hinter der Züricher und der Provinzial zurückliegt.
Zweistellige Beitrags- mehreinnahmen regi- strierten junge Ver- sicherungsunterneh- men. Im mittleren Bereich fielen HUK Coburg, die Gothaer und Axa, Köln, mit starken Beitragszu- wächsen auf. Die Go- thaer erreichte dies durch eine Beitrags- erhöhung, HUK Co- burg und Axa ver- stärkt über den Be- standszugang. HC
Unfallversicherung I
Frist versäumt
Zieht sich ein privat Unfallver- sicherter eine Verletzung zu, die einen Invaliditätsgrad von mehr als 50 Prozent rechtfer- tigt, so kann er dennoch keine Invaliditätsrente erhalten. Im vorliegenden Fall hatte der Versicherte den Antrag erst nach Ablauf der festgeschrie- benen Frist von 15 Monaten eingereicht. Damit die Versi- cherung „nicht für regelmäßig schwer aufklärbare und un- übersehbare Spätschäden ein- treten muss“, ist die Versäu- mung der Frist schädlich (OLG Koblenz,Az.: 10 U 1155/03).WB
Unfallversicherung II
Klein gedruckt
Hat ein Brillenträger mit sei- ner privaten Unfallversiche- rung vereinbart, dass er ab ei- ner Invalidität von 50 Prozent eine Rente erhält, so hat er keinen Leistungsanspruch, wenn er durch einen Unfall auf einem Auge erblindet (was einer Invalidität von 50 Prozent entspricht), die Versi- cherungsbedingungen jedoch vorsehen, dass bei vorher festgestellter Kurzsichtigkeit drei Prozent Invaliditätsgrad abzuziehen sind (OLG Düs- seldorf, Az.: 4 U 37/03). WB
Sehschwäche
Brille reicht aus
Eine private Krankenversi- cherung muss nicht die Kosten für eine Augen-Laser-Behand- lung erstatten, wenn diese laut Sachverständigen „wohl nicht“
dazu führt, dass der Patient auf eine Brille verzichten kann.
Somit ist die Behandlung der Sehschwäche mit der Brille die
„vorrangig notwendige Thera- pie“. (LG München I,Az.: 31 S
951/04) WB
V E R S I C H E R U N G E N
Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 1913. Mai 2005 [59]
Private Krankenversicherung
Neue Rangordnung nach Beitragseinnahmen
Die Debeka übernahm im Jahr 2003 die Marktfüh- rerschaft von der Deutschen Krankenversicherung.
Rangfolge der PKV-Unternehmen*
Unternehmen Verdienter Verdienter Bruttobei- Bruttobei- trag 2003 trag 2002 in Euro in Euro
Debeka 3 269,8 3 039,2
DKV 3 262,3 3 042,3
Allianz Kranken 2 959,5 2 864,1
Signal 1 825,9 1 718,6
Central 1 362,9 1 241,1
Bayerische Beamten 1 061,2 980,4 Continentale 1 051,5 1 012,6
Barmenia 990,2 951,7
DBV-Winterthur 887,4 847,6
Gothaer 809,0 726,1
AXA 784,0 682,1
Hallesche 728,9 676,5
Landeskrankenhilfe 618,0 581,0
HUK-Coburg 550,1 472,6
Inter 523,5 500,9
Victoria 517,3 482,3
Deutscher Ring 451,5 446,9
SDK 445,5 409,0
UKV 422,8 390,5
Münchener Verein 383,0 359,5
Universa 340,0 308,9
HanseMerkur 285,3 291,4
ARAG 164,5 150,7
LVM 155,8 140,8
Mannheimer 122,4 114,1
PAX-Familienfürsorge 114,5 105,8
R+V 106,0 87,6
Alte Oldenburger 103,5 93,4
Europa 102,3 86,5
Globale 92,0 87,5
Nürnberger 79,4 69,9
Württembergische 42,4 32,5
KarstadtQuelle 38,8 32,1
Zürich 28,7 16,5
Concordia 21,8 18,3
Provinzial Kranken 19,3 15,2
DEVK Kranken 18,1 16,7
BBV Kranken 7,8 6,8
Mecklenburgische Kranken 2,3 1,3
Envivas 2,2 2,1
*Die Rangfolge wurde nach der Beitragseinnahme 2003 ohne Einmalbeitrag aus RfB festgestellt. Die Zahlen in dieser Tabelle beruhen auf Angaben der Unternehmen.
Quelle: Zeitschrift für Versicherungswesen, Heft 20/2004