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Das Isoliergebäude der Medizinischen Klinik der Universitätsklinik Heidelberg

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Academic year: 2022

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ß O Z e i t s c h r i f t fü r d a s g e s a m t e K r a n k e n h a u s w e s e n . H e f t 2 . 2 0 . J a n u a r 1 9 3 1

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Abb. 1. Isoliergebäude der medizinischen Klinik in Heidelberg. Grundriß des ersten Obergeschosses, i , 2, 3. 5, 6, 7 = Krankenzimmer. 4 = Nebentreppe. 8 = Flur. 9, 10. 23, 24 = Aborte für Kranke.

11, 25 = desgl. für Personal. 12, 22 = Desinfektion. 13, 21 «= Kleiderkammer. 16, 18 = Teeküche.

I5> J9 Schwesternzimmer. 27 = Haupttreppe mit Fahrstuhl. W = Wandschränke.

Die allgemeine Anordnung zeigt einer der 3 gleichen Geschoßgrundrisse (Abb. 1). Jedes Stockwerk ist so ein­

geteilt, daß es durch einen in der Mitte befindlichen um­

legbaren Glasabschluß in 2 Abteilungen zerlegt werden kann, die alle erforderlichen Nebenräume besitzen. Außer dem Personenaufzug münden 2 Speiseaufzüge vom Keller nach den 2 x 3 = 6 Teeküchen. Jede Abteilung besteht aus 3 Zimmern mit insgesamt 8 Betten, 1 Teeküche, 1 Schwesternzimmer, 1 Bad mit fester und fahrbarer Wanne, 1 Kleiderkammer, 1 Ausguß und Desinfektions­

raum, 1 Abort für Kranke und 1 für Personal. Dem H a u p t ­ treppenhaus gegenüber liegt die Treppe zum ausgebauten Dachgeschoß, in dem Schwestern, Pfleger und Ärzte in 3 getrennten Abteilungen untergebracht wurden. Im Untergeschoß sind außer dem Heizraum, Verbrennungs­

ofen, Desinfektion der Kleider, Laboratorien, Ärztebad und Ärztegarderobe untergebracht. Die Verbindung mit dem H a u p t b a u erfolgt durch einen unterirdischen Gang, in dem zugleich die Zuleitung für Dampf liegt.

Im Erdgeschoß sind 2 Krankenräume mit Schiebe­

türen verbunden und unmittelbar von außen zugänglich gemacht, so daß hier den Studenten akute Fälle vor­

geführt werden können.

Das Isoliergebäude der Medizinischen Klinik der Universität Heidelberg.

V o n

D r . h. c. L u d w i g Schmieder, Heidelberg.

Das Isoliergebäude der medizinischen Klinik ist eine Erweiterung der in dieser Zeitschrift am 27. Februar 1926 veröffentlichten Klinik. Das Gebäude bedeutet insofern einen Fortschritt, als hier auf Anordnung des Direktors Geh. R a t v. Krehl und auf Anraten des Hygienikers der Universität Geh. R a t Gotschlich für sämtliche 6 Isolier­

abteilungen I Aufzug und 1 Treppenhaus für Kranke

vorgesehen wurde. Seit ihrem 1 jährigen Bestehen wurden zahlreiche Typhusfälle darin behandelt, ebenso andere ansteckende Krankheiten, ohne daß sich irgendwelche Anstände ergeben hätten.

E s scheint also, daß man in Zukunft auf die vielen Treppenhäuser, die jeder Isolierabteilung einen eigenen Zugang zuteilen, verzichten und damit ganz erheblieh an Baukosten sparen kann.

1V g l . a u c h d i e E n t s c h e i d u n g d e s O . L . G . H a m b u r g i n D t s c l i . , , , , „ . . . „ , . . ­ . . . ­ , , B „ _ 6 T ^ I _ T " 6 _ „ Abb. 2. Krankenzimmer mit 3 Betten. (Uurch eine Schieb«tflre mit dem F.ckzimnici

J u r . z t g . 1 9 2 9 , 7 1 8 u n d Secsemann, D t s c h . J u r . z t g , 1 9 3 0 , b . 8 9 5 . so verbunden, dall hier den Studenten gelegentlich Kranke vorgeführt werden können.

a

Originalveröffentlichung in: Zeitschrift für das gesamte Krankenhauswesen, 2 (1931), S. 30-32

(2)

2o. Januar 1931 Z e i t s c h r i f t fü r d a s g e s a m t e K r a n k e n h a u s w e s e n . H e f t 2. 31

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s t e h t ein f r e u n d l i c h e r e r E i n d r u c k als bei d e n b i s h e r v e r ­ w e n d e t e n s c h w a r z e n T a f e l n m ö g l i c h w a r . J e d e s B e t t h a t e i n e S t e h l a m p e m i t g e ö l t e m P a p i e r s c h i r m , S t e c k k l i n g e l u n d R a d i o a n s c h l u ß .

Abb. 3. Waschtisch in einem 3 bettigen Krankenzimmer.

D a s Ä u ß e r e ist s c h l i c h t g e h a l t e n u n d d e m H a u p t b a u i n F o r m u n d E a r b e a n g e p a ß t .

I m G l a s a b s c h l u ß z u r T e i l u n g d e r b e i d e n auf e i n e m G e s c h o ß l i e g e n d e n S t a t i o n e n s i n d ü b e r d e r T ü r e u n t e r e i n e r U h r s ä m t l i c h e L i c h t s i g n a l e ( Z i m m e r n u m m e r n , A r z t u n d N o t r u f ) u n t e r g e b r a c h t . Sie s i n d so s c h a l t b a r , d a ß n a c h t s s ä m t l i c h e S t o c k w e r k e auf e i n e A b t e i l u n g l a u f e n .

D i e W ä n d e s i n d b i s z u r D e c k e m i t V i t r a l i n g e s t r i c h e n . D i e I n n e n e i n r i c h t u n g e i n e s K r a n k e n z i m m e r s zeigen A b b . 2 u n d 3. D e r S t u h l ist v o m V e r f . d i e s e r Zeilen i m e n g s t e n B e n e h m e n m i t d e r F i r m a M a q u e t , H e i d e l b e r g , e n t w o r f e n , d i e die g e s a m t e I n n e n e i n r i c h t u n g l i e f e r t e . E r ist l e i c h t e r als d i e b i s h e r b e n u t z t e n H o l z s t ü h l e u n d b e s s e r z u r e i n i g e n a l s j e n e . A m B e t t ist a n Stelle d e r ü b l i c h e n S t r e b e k o n ­ s t r u k t i o n d i e M a t r a t z e auf W i n k e l e i s e n a u f g e l e g t .

D i e F i e b e r t a f e l h ä n g t ü b e r d e m K o p f e n d e u n d b e ­ s t e h t a u s e i n e r G a l a l i t h p l a t t e , auf d i e d a s P a p i e r m i t K l a m m e r n g e h e f t e t w i r d . D e r N a m e d e s P a t i e n t e n w i r d auf d i e d a n e b e n s i t z e n d e , e b e n f a l l s weiße T a f e l m i t b l a u e r K r e i d e a u f g e s c h r i e b e n . D u r c h d i e w e i ß e n T a f e l n e n t ­

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Fliegengitter

Scherengitter, wird hinter dem Anschlag i eine

unsichfh. Öffnung eingeschoben.

Abb. 5. Äußere Ansicht eines Fensters.

Fliegengitter

Scherengitter

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Abb. 6. Hühenschnitt durch ein Fenster.

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Abb. 4 Blick vom Flur in das Badezimmer. Abb. 7. Querschnitt durch ein Fenster.

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32 Z e i t s c h r i f t fü r das g e s a m t e K r a n k e n h a u s w e s e n . H e f t 2. 20. Januar 1931 Die in jedem Räume vorgesehenen Waschbecken

sitzen frei vor der Wand (Abb. 3). Auf einer weißen Glanz­

Asbestplatte sind Seifenschale, Handtuchhalter, Becken usw. montiert.

Die Hähne sind mit Schwenkarm versehen, das Beckenventil hängt daneben zur Benutzung nach Be­

lieben. Alle Metallteile sind verchromt oder vernickelt.

Der Schmuck des Inneren besteht in der peinlichsten Sauberkeit und Glätte, Türen Weißlack, in eisernen Zargen, die mit der Wand bündig liegen, Wände gelblich, im Flur grünlich, rötlich oder bläulich, Boden graues Linoleum.

Den Wänden entlang und als Sockel hochgezogen überall ein Terrazzostreifen. Diese Anordnung ist die einfachste und sauberste, sie erspart viele Kosten für patentierte Übergangsstücke und dgl. Die verchromten Schutz­

schilder an den Türen geben dem Innern eine vornehme Note (Abb. 4).

Die Fenster sind unten zwciflüglige Kastenfenster, oben einfache mit einem Klapp­ und einem Drehflügel. Vor die oberen Flügel kommen in sämtlichen Räumen feine Bronzegeflechte, damit gelüftet werden kann, ohne daß Insekten Zutritt haben, die als Träger der Bacillen am meisten zur Ansteckung anderer Kranker oder Gesunder beitragen. Vor die unteren Flügel können Scherengitter vorgeschoben werden, damit hochfiebernde Kranke nicht ausbrechen können. Die Gitter sind zusammengeklappt in die Mauern unsichtbar eingelassen (Abb. 5, 6 u. 7).

Alle Schalter, Stecker usw. sind ebenfalls mit weißen Galalithplatten gedeckt. In jedem Flur sind Waschbecken zur Desinfektion der Ärzte neben einer Türe aufgestellt, die zum Treppenhaus und von da ins Freie oder zu den Wohn­ und Schlaf räumen führt.

Die Kopfenden der Flure führen auf Terrassen.

Die Gesamtkosten des Hauses mit 48 Kranken­ und 17 Personalbetten betrugen ohne bewegliches Inventar 305000 RM. Für Gartenanlagen und Wege wurden 7800 RM., für das bewegliche Inventar ohne Wäsche 24600 RM. ausgegeben. Das Kubikmeter umbauten Raumes kostete ohne bewegliches Inventar 38,60 RM.

Auf ein Krankenbett entfallen ohne bewegliches Inventar 6355 RM.

Bauleitung und Planfertigung lagen in den Händen des Verf., Reg.­Baumeister / . Kaufmann war als künst­

lerischer und Baumeister 0. Dorbath als technischer Mit­

arbeiter tätig.

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