[106] Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 22⏐⏐29. Mai 2009
B E R U F
Das Great Place to Work Institute Deutschland hat zusammen mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, der Initiative Neue Qua- lität der Arbeit und der Berufsge- nossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege die neue Auf- lage der jährlichen Benchmarkstu- die „Beste Arbeitgeber im Gesund- heitswesen“ gestartet.
Krankenhäuser und Pflegeeein- richtungen aus ganz Deutschland haben damit ab sofort wieder die Gelegenheit, ihre Arbeitsplatzkultur auf den Prüfstand zu stellen und ihre Qualität und Attraktivität als Arbeit- geber gezielt weiterzuentwickeln.
Darüber hinaus werden die besten Einrichtungen Anfang kommenden Jahres mit dem Great-Place-to- Work-Gütesiegel „Beste Arbeitge- ber im Gesundheitswesen 2010“
ausgezeichnet und der breiten Öf- fentlichkeit vorgestellt.
Basis der Bewertung sind eine Befragung der Mitarbeiter zu zentra- len Arbeitsplatzthemen, wie zum Beispiel Führung, berufliche Förde- rung, Gesundheit und Zusammen- arbeit, sowie eine Bewertung der Maßnahmen und Konzepte der Per- sonalarbeit. Überprüft wird zudem,
inwieweit es öffentlichen und pri- vaten Einrichtungen im Gesund- heitswesen gelingt, Glaubwürdig- keit, Respekt und Fairness im Ver- hältnis zu den Beschäftigten zu verwirklichen.
Die Untersuchungen laufen von Mai bis Oktober 2009. Die Anmel- dung zur Teilnahme an der Studie und dem angeschlossenen Wettbe- werb ist ab sofort bis zum 30. Sep- tember 2009 möglich (Internet: www.
greatplacetowork.de). Die ausge- zeichneten Einrichtungen nehmen auch am branchenübergreifenden Wettbewerb „Deutschlands Beste Arbeitgeber“ teil, der seit 2002 jährlich durchgeführt wird.
„Das Gesundheitswesen ver- spricht ein zentraler Markt der Zu- kunft zu werden. Das Potenzial wer- den aber nur solche Einrichtungen einlösen können, denen es gelingt, für die Beschäftigten eine attraktive und förderliche Arbeitsplatzkultur zu schaffen. In vielen Einrichtungen ist dies noch nicht der Fall“, meint Frank Hauser, Leiter des Great Place to Work Institute Deutsch- land: „Wer dem Wettbewerb voraus sein will, sollte jetzt ein erkennbares Zeichen setzen.“
Zu den Gewinnern des abge- schlossenen Wettbewerbs „Beste Arbeitgeber im Gesundheitswesen 2009“ zählten unter anderem der Caritasverband Olpe, die Kliniken Maria Hilf aus Mönchengladbach, das Katharinenhospital Unna, das Pflegezentrum Steinheim „Mainter- rasse“: das Rind’sche Bürgerstift aus Bad Homburg sowie die Caritas Wohn- und Pflegegemeinschaft Se- niorenheim St. Josef aus Hauzen-
berg in Bayern. JF
BENCHMARKSTUDIE
Gesucht: Der beste Arbeitgeber im Gesundheitswesen
HAUSÄRZTE
Schlechte Stimmung
Die Stimmung der Hausärzte ist un- verändert schlecht. Das ist das Er- gebnis des „GfK-Ärzteklima-Index“
für das zweite Halbjahr 2008. Vor allem die wirtschaftliche Lage ihrer Praxen sehen die Ärzte kritisch.
Spielraum für Investitionen oder Rücklagen seien kaum vorhanden.
Auch in Zukunft rechnen die Hausärzte nicht mit positiven Überra- schungen: Mit minus 16 Punkten schätzen sie ihre Zukunft noch schlechter ein als die aktuelle Situati- on (minus sieben). Dabei fällt auf, dass trotz Gesundheitsreform alle Zukunftsindikatoren des Ärzteklima- Index eine negative Entwicklung prognostizieren. Zwar schätzt die Mehrheit der Befragten die medizini- sche Versorgungsqualität als gut ein, die Behandlungsmöglichkeiten für Kassenpatienten, die Arbeitsbedin- gungen der Ärzte und die Rahmenbe- dingungen des Gesundheitswesens lassen nach Meinung der Hausärzte dagegen sehr zu wünschen übrig.
Zudem nehmen die Hausärzte ei- ne wachsende Unzufriedenheit der Patienten wahr: Nach ihrer Auffas- sung sind knapp 40 Prozent der Pa- tienten mit dem Gesundheitssystem wenig oder gar nicht zufrieden.
Auch die Arbeitszeit belastet viele Hausärzte. Fast jeder Zweite gibt an, mehr als 55 Stunden pro Woche
zu arbeiten. hil
Der einheitliche Bei- tragssatz für die gesetzli- chen Krankenkassen wurde zum 1. Januar 2009 auf 15,5 Prozent festgesetzt. Im Gegenzug soll der Beitrags- satz zur Arbeitslosenversi- cherung von Anfang 2009 bis Mitte 2010 – also befris- tet – um 0,5 Punkte auf 2,8 Prozent sinken. Zum 1. Juli 2009 sinkt der ein- heitliche Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversi- cherung auf 14,9 Prozent – möglich machen dies Steuermittel aus dem Konjunturpaket der Bundesregierung.