• Keine Ergebnisse gefunden

Das Haus der Religionen wird nur einen Achtel der Fläche benutzen

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Das Haus der Religionen wird nur einen Achtel der Fläche benutzen"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

P 171/2007 JGK 28. November 2007 JGK C Postulat

1986 Morgenthaler, Richigen (Grüne)

Weitere Unterschriften: 14 Eingereicht am: 11.06.2007

Haus der Religionen

Der Regierungsrat wird beauftragt zu prüfen, in welchem Rahmen er das Projekt „Haus der Religionen“ ideell und finanziell sinnvoll unterstützen kann.

Begründung:

Seit bald einem Jahrzehnt machen sich in unserem Kanton engagierte Menschen Gedanken zu einem Haus der Religionen, in welchem die grossen Weltreligionen Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus und Bahai unter einem Dach vereint werden sollen. In den letzten Jahren ist das Projekt immer konkreter geworden.

Mittlerweilen gehören dem gleichnamigen Verein sehr breite Kreise an.

Seit mitte April haben die Promotoren nun eine Baubewilligung. Die Bauarbeiten sollen in einem Jahr beginnen. Damit wird ein multikulturelles Non-Profit-Projekt den bisher lahmen Entwicklungsschwerpunkt Ausserholligen in Bewegung bringen.

Der Bau ist keine Kleinigkeit, nein es ist ein Grossprojekt geplant. Das Haus der Religionen wird nur einen Achtel der Fläche benutzen. Für 51 Millionen Franken soll längs der Eisenbahnlinie ein Bau entstehen, in dem auch ein grosses Hotel der Accor-Gruppe vorgesehen ist. Eine Zusage liegt bereits vor. Mantelnutzung heisst das Zauberwort, das das ganze Projekt zum Leben bringen soll. Im Weiteren soll es Mietwohnungen und Dienstleistungen geben. Auch ein Parkhaus mit 186 Plätzen ist geplant. Und all dies befindet sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes Ausserholligen. Somit ist auch eine enge Anbindung an den öffentlichen Verkehr möglich. Zwei S-Bahnlinien, ein Autobahnanschluss und hoffentlich das Tram Bern-West erschliessen die Überbauung optimal.

Mitten drin das Herz der Überbauung, das Haus der Religionen. Jede der genannten Weltreligionen wird dort ihre Räume erhalten. Gemeinsam werden sie eine Bibliothek und Seminarräume nutzen und sich im multikulturellen Restaurant treffen. Integration ist angesagt, Begegnung auf vielfältige Art und Weise. Einheimische und Eingewanderte sollen sich dort treffen. Ein Dialog zum besseren Verständnis zwischen den Religionen und den Kulturen soll entstehen. Ein Ort der Hoffnung ist geplant.

Eine einmalige Chance eröffnet dieses Projekt für die Stadt und den Kanton Bern.

Einzigartig ist die Idee, etwas ähnliches gibt es nirgends auf der Welt. Aber auch wirtschaftlich ist das Projekt für unseren Kanton eine riesige Chance, die genutzt werden sollte.

Das Haus der Religionen braucht die Unterstützung von allen: Stadt, Kanton, Bund, Kirchen aller Konfessionen, Migrantenverbände, Stiftungen, Lotteriefonds, SpenderInnen. Es kann ein weiteres Highlight in der Stadt Bern werden, das dereinst viele Leute besuchen wollen.

(2)

2

Antwort des Regierungsrates

Dem Regierungsrat ist das Projekt „Haus der Religionen - Dialog der Kulturen“, welches durch einen zu diesem Zwecke 2002 gegründeten Verein „Haus der Religionen – Dialog der Kulturen“ lanciert worden ist, bekannt. Die Trägerschaft des Vereins setzt sich aus Landeskirchen, Freikirchen, Organisationen aus dem Kreis der Weltreligionen und Privatpersonen zusammen.

Das Projekt beabsichtigt, Gemeinschaften der Weltreligionen, die durch Migration in die Schweiz gekommen sind, einen würdigen Ort für Kultuszwecke zur Verfügung stellen und damit ein friedliches Zusammenleben und den Dialog der Kulturen zu fördern.

Seit drei Jahren besteht ein konkretes Bauprojekt. Am Europaplatz in Bern soll ein Gebäudekomplex entstehen, dessen Baukosten auf CHF 51,6 Mio. geschätzt werden. Die nutzbare Fläche umfasst 20’000m2. Nebst der Nutzung als „Haus der Religionen – Dialog der Kulturen“ sind Nutzungen für Verwaltung, Wohnen, Hotel und Restauration vorgesehen.

Der Bereich „Haus der Religionen“ wird mit ca. CHF 7 Mio. geschätzt, wovon 52 % auf die Gebetsräume für Gruppen aus den Weltreligionen und 48 % auf den Dialog der Kulturen fallen sollen.

Für die Realisierung des Bauvorhabens und Beschaffung der Mittel wurde 2006 eine Stiftung „Europaplatz – Haus der Religionen“ gegründet. Diese wird mit den einzelnen Religionsgemeinschaften Untermietverträge für die Nutzung der Räumlichkeiten abschliessen.

Grundsätzlich stellt der Regierungsrat fest, dass das Projekt in erster Linie in die Zuständigkeit der Stadt Bern fällt. Er nimmt mit Genugtuung zur Kenntnis, dass die städtischen Behörden den Fortgang begleiten und unterstützen. Durch den Verzicht auf eine Planungsmehrwertabschöpfung hat der Gemeinderat der Stadt Bern bereits einen finanziellen Beitrag geleistet, und er sieht über die städtische Kulturförderung ab 2009 jährliche Beiträge vor.

Selbst wenn davon auszugehen ist, dass die in Bern lebenden Angehörigen nicht landeskirchlicher Konfessionen und Religionen einer Vielzahl von unterschiedlichen Gemeinschaften und Gruppierungen zugehörig sind, von denen nur ein sehr kleiner Anteil die vorgesehenen Infrastrukturen nutzen wird, erkennt der Regierungsrat das Projekt als gemeinnütziges Vorhaben von bleibendem Wert und öffentlichem Interesse. Deshalb hat er ihm im Rahmen seiner Möglichkeiten eine Unterstützung zugesagt:

1. Dem Wunsch der Projektverantwortlichen im Herbst 2005 folgend, wurde eine Ansprechstelle benannt, um die Kontakte zwischen zuständigen Vertreterinnen und Vertretern der Projektverantwortlichen und kantonalen Stellen möglichst niederschwellig gestalten zu helfen. Da das Haus der Religionen in erster Linie unter integrations- politischen Gesichtspunkten zu verstehen ist, wurde der Integrationsbeauftragte mit dieser Aufgabe betraut, welcher die Vernetzung zu zuständigen kantonalen Stellen gewährleistet.

2. 2006 hat die Stiftung Europaplatz – Haus der Religionen beim Lotteriefonds ein Gesuch um einen Beitrag an das „Haus der Religionen“ eingereicht. Nach verschiedenen Gesprächen zwischen den Verantwortlichen der Stiftung und der Direktorin bzw. dem Direktor der Polizei- und Militärdirektion hat der Regierungsrat am 25. April 2007 eine Absichtserklärung verabschiedet und der Stiftung entsprechend kommuniziert.

Darin anerkennt der Regierungsrat die Bedeutung des Vorhabens, stellt aber auch fest, dass dessen Finanzierung „weder breit abgestützt ist, noch genügend Eigenmittel der Stiftung vorhanden sind“. Unter der Bedingung, dass die Stiftung die Restfinanzierung

(3)

3

des Projektes durch Beiträge Dritter und Eigenmittel breit abstützen und sicherstellen kann, erklärt sich der Regierungsrat bereit, dem Grossen Rat gestützt auf das kantonale Lotteriegesetz und die Beitragspraxis über die Mittelverwendung des Lotteriefonds einen Antrag zu unterbreiten. Da zurzeit mit Kosten von maximal CHF 3,35 Mio. für den öffentlich zugänglichen Teil des „Haus der Religionen“ zu rechnen ist, würde der Betrag aus dem Lotteriefonds bei ca. 60 % der anrechenbaren Kosten max.

ca. 2 Mio. Franken betragen.

Mit diesen Massnahmen hat der Regierungsrat die Anliegen des Postulats weitgehend aufgenommen.

Antrag Annahme bei gleichzeitiger Abschreibung

An den Grossen Rat

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Im An- schluss an den Ramadan pflegte der Prophet Muhammed sechs Tage im Monat Schewwāl zu fasten, da nach einer Überlieferung die Belohnung für das Fasten an diesen sechs Ta-

Religionen der Welt ((AbG 145.6.1) Über den Islam an

Seit mehreren Jahren trägt das Zürcher Forum der Religionen im Auftrag der Integrationsförderung Stadt Zürich Informationen über die Entwicklungen innerhalb der

Ist für die einen „Karma“ das allein wesentliche Element, findet man bei anderen Strömungen auch das Konzept der Gnade, nach dem ein Mensch nach Gottes Willen, unabhängig

Die Selbstbeherrschung ist für jeden Menschen, besonders Kung Fu Meister und Schüler, eine nicht wegzudenkende Tugend um sich nicht unnötig zu einem Konflikt oder Kampf..

Auch die Ansicht, daß in den Upanishaden die Urweisheit der Mensch- heit enthalten sei, hat Schopenhauer unbeirrbar aufrecht erhalten, gegen den Forschungsstand seiner Zeit, die

anschaulich und kunstvoll ist eine Fibel in Kreuzform, eine sog. Crux gemmata, die im fränkisch- alemannischen Raum entstanden sei, jedoch mediterranen Einfluss

Auf Grund der globalen Lage wurden die meisten Veranstaltungen nicht nur vom Abrahamischen Forum, sondern von allen Institutionen und Organisationen abgesagt oder versucht