A 278 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 108|
Heft 6|
11. Februar 2011 Auf den ersten Blick muss manwirklich genau hinschauen. Ist er es wirklich? Doch er ist es. Der Sobot- ta. Generationen von Medizinern haben aus diesem Atlas gelernt.
Doch mit 22 Auflagen war er in die Jahre gekommen und hatte mit sei- ner traditionellen Aufmachung ge- genüber neueren Konkurrenten deutlich an Attraktivität verloren.
Nun ist er zurück in der 23. Aufla- ge. In edlem weißen Einband, mit neuen Herausgebern und mit einem modernen Konzept. Dabei ist gar nicht alles neu, sondern man hat sich endlich auf die altbewährte dreibändige Aufteilung zurückbe- sonnen, die den Sobotta in früheren Auflagen so auszeichnete.
Jeder Band ist in verschiedene Kapitel unterteilt, und jedes Kapitel wird von einer ansprechenden Ka- piteleinstiegsseite eingeleitet. Alle Abbildungen wurden mit einem er- klärenden Text versehen, der aller- dings keinen Lehrbuchtext ersetzen soll und dennoch das Wesentliche zusammenfasst. Im Gegensatz zu früheren Auflagen sind die Abbil- dungen durch ein weniger an Text deutlich übersichtlicher. Der klini- sche Bezug wird in thematisch zu den Abbildungen passenden „Kli- nikkästen“ veranschaulicht. Man merkt dem neuen Sobotta zwar an, dass er in erster Linie für Studenten umkonzipiert wurde, doch ist der Atlas auch für den klinisch oder theoretisch tätigen Arzt, Physiothe- rapeuten oder sonstigen Medizinin- teressierten sehr zu empfehlen. Der ANATOMIE
Altbewährtes in frischem Gewand
neue Sobotta wurde nicht nur durch fast 200 ausgezeichnete neue Abbil- dungen und zahlreiche Tabellen in den drei Bänden erweitert, sondern auch durch ein Tabellenheft zu Muskeln, Gelenken und Nerven, das aufgrund seiner ausgezeichne- ten Gliederung und Übersichtlich- keit das schnelle Auffinden der ge- suchten Struktur ermöglicht.
Schließlich muss die Online-An- bindung des neuen Sobottas er- wähnt werden. Der Leser kann on- line auf alle im Atlas enthaltenen Bilder problemlos und ohne Zusatz- kosten zugreifen. Dabei lassen sich die Bilder leicht in Powerpoint im- portieren und auch die Beschriftung kann man problemlos „weggekli- cken“, wenn dies gewünscht ist.
Insgesamt: Kompliment! Der
„neue“ Sobotta ist der alte in fri- schem Gewand. Michael Tsokos Friedrich Paulsen, Jens Waschke (Hrsg.):
Sobotta. Atlas der Anatomie. 23. Auflage, Urban & Fischer, Elsevier GmbH, München 2010, 1152 Seiten, 3 Bände, 99,95 Euro
Medizin/Naturwissenschaft
Bundesärztekammer (Hrsg.): Placebo in der Medizin. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2011, 193 Seiten, broschiert, 29,95 Euro
Wielant Machleidt, Andreas Heinz (Hrsg.):
Praxis der interkulturellen Psychiatrie und Psychotherapie. Migration und psychische Gesundheit – mit Zugang zum Elsevier-Portal.
Urban & Fischer, Elsevier GmbH, München 2011, 612 Seiten, gebunden, 82,95 Euro
Theodor Dingermann, Thomas Winckler, Ilse Zündorf: Gentechnik – Biotechnik. Grund - lagen und Wirkstoffe. 2. Auflage. Wissenschaft- liche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2011, 963 Seiten, gebunden, 89,90 Euro
D. P. Berger, R. Engelhardt, R. Mertelsmann (Hrsg.): Das Rote Buch. Hämatologie und Internistische Onkologie. 4. Auflage. ecomed MEDIZIN, Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Landsberg u. a. 2010, 1262 Seiten, Kunst stoffeinband, 99,95 Euro Subskriptions- preis gültig bis 28. 2. 2011, danach 119,95 Euro
NEUEINGÄNGE
HEB AMMEN
Die höhere Vergü- tung gleicht die ge- stiegenen Haft- pflichtprämien nicht aus (DÄ 48/2010:
„Hebammenvergü- tung: Hoffnung auf mehr Honorar“).
Erhebliche Überschätzung
. . . Der Beruf der Hebamme genießt noch heute eine gewisse Mystik und Glorifizierung, die aus dem Mittelal- ter stammt. Vor allen aber ist der Be- ruf der Hebamme mit einer erhebli- chen Überschätzung ihrer medizini- schen Fähigkeiten verbunden. Fast alle Wöchnerinnen sind davon über- zeugt, dass die Rückbildungsgym- nastik zur Involution des Uterus bei- tragen würde. Ein physiologischer Vorgang, der hormonell durch Stillen gesteuert wird und rein gar nichts mit Rückbildungsgymnastik zu tun hat. Die Anleitung zur Pflege des Neugeborenen im Wochenbett wäre meines Erachtens auch besser bei Säuglingskrankenschwestern aufge- hoben, die damit mehr berufliche Erfahrung haben, als Hebammen.
Der Beruf der Hebamme ist ein sehr verantwortungsvoller medizinischer Hilfsberuf im Krankenhaus, ver- gleichbar dem Beruf der OP- Schwester. Trotzdem käme niemand auf die Idee, sich von einer OP- Schwester operieren zu lassen. War - um also sollen Hebammen für waghalsige Hausgeburten geringere Haftpflichtprämien bezahlen oder eine höhere Vergütung für gestiege- ne Haftpflichtprämien kassieren . . .
Dr. med. Pompilio Torremante, 88416 Ochsenhausen
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sichtsrat . . . ? Haben die Damen und Herren lediglich im Rahmen der Ämterhäufung die Sitzungsgelder kassiert und sind ihrer Aufsichts- pflicht gar nicht nachgekommen? . . . Es ist überfällig, dass eine externe Überprüfung stattfindet. Die Bun- desanstalt für Finanzdienstleistungs- aufsicht in Bonn ist jedenfalls inzwi- schen dazu aufgefordert worden.
Dr. Wulf Rothenbächer, 33378 Rheda-Wiedenbrück