DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Fondsanteile als Spende für die Stiftung Querschnittlähmung
Wer Stiftungen oder Ver- eine finanziell unterstützen möchte, der spendet in der Regel eine bestimmte Sum- me. Einen anderen Weg geht seit kurzem die Deutsche Stiftung Querschnittlähmung (DSQ) in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Sparkas- se 1822 sowie der Schweizeri- schen Kreditanstalt Trust GmbH (SKA): Sparkasse und Vermögensverwaltung haben den DSQ-Multispar-SKA Wertpapierfonds aufgelegt, dessen Erträge der Stiftung Querschnittlähmung zugute kommen.
Gesicherte Finanzierung
Die DSQ koordiniert die Arbeit verschiedener überre- gional tätiger Organisationen für Querschnittgelähmte. Da viele Projekte langfristig kon- zipiert sind, ist eine gesicher-
te Finanzierung für die Orga- nisation von großer Bedeu- tung. Gespendet wird jedoch unregelmäßig — deshalb nun der Fonds.
Wer die Stiftung nicht durch eine konventionelle Spende unterstützen möchte, sondern über den Fonds, der eröffnet ein entsprechendes Investmentdepot und erwirbt die gewünschte Menge an Anteilscheinen — einmal oder regelmäßig. Es besteht auch die Möglichkeit, die er- worbenen Anteile auf die Stiftung zu übertragen. Die Frankfurter Sparkasse ist De- potbank, die Schweizerische Kreditanstalt übernimmt die Anlage des Vermögens.
Aufgelegt wurde der Fonds am 1.11.1991. Er muß, so legen es die Bestimmungen fest, überwiegend aus Inha- berschuldverschreibungen in- klusive Wandel- und Options- anleihen sowie Optionsschei- nen bestehen. Aktien können
bis zu 25 Prozent des Fonds- vermögens betragen. Im Ver- kaufsprospekt wird darauf hingewiesen, daß mit Hilfe ei- nes professionellen Fondsma- nagements Risiken minimiert und Chancen maximiert wer- den sollen. Auch im Fall die- ses besonderen Fonds könne jedoch eine Garantie für ei- nen Anlageerfolg nicht gege- ben werden.
Geringe Kosten
Bei der Ausgabe von An- teilen wird ein Aufschlag be- rechnet, der maximal sechs Prozent des Anteilswertes be- trägt. Weitere Kosten fallen nicht an; die Rücknahme von Anteilen ist kostenfrei. Mit der Eröffnung eines Depots erklärt sich der Anleger da- mit einverstanden, daß die ihm zustehende Ausschüt- tung in vollem Umfang als Spende an die Stiftung fließt.
Die Rendite eines Anlegers ergibt sich aus dem individu- ellen Steuervorteil sowie aus einer potentiellen Kurssteige- rung des Fonds. WZ
Seminare zur
Kassenabrechnung
Mit dem Inkrafttreten des Gesundheits-Strukturgeset- zes ergeben sich zahlreiche Veränderungen für die nie- dergelassenen Arzte. Das Arzte- und Apotheker-Wirt- schafts-Institut hat deshalb ein Seminar zum Thema
„Kassenabrechnung und Pri- vatliquidation aktuell 1993"
konzipiert. Themen sind un- ternehmerische Strategien angesichts von Honorar- und Arzneimittelbudgets, Richt- größen, Wirtschaftlichkeits- prüfungen etc.
Die einzelnen Seminare finden an 40 verschiedenen Orten Deutschlands entwe- der mittwochs, freitags oder samstags statt. Der Teilneh- merbeitrag beträgt 70 DM;
den Hauptteil der Kosten übernimmt die Bayer AG.
Weitere Informationen:
Ärzte- und Apotheker-Wirt- schafts-Institut, Tanja Bach, Ulrich-von-Hassel-Straße 64, W-5300 Bonn 1, Tel: 0228/
9797813, Fax: 9797824. WZ
Deutschlands Analysten sind sauer auf Schering. Bis zum Jahreswechsel hielten die Berliner Pillendreher ihre optimistischen Gewinnschät- zungen (Gewinn je Aktie 42 Mark) aufrecht. Davon ist nun offenbar nicht mehr die Rede.
Schering patzt
Es geht Schering gar nicht mehr so blendend. Der Be- reich Pflanzenschutz läuft mi- serabel, im 4. Quartal bra- chen die Auftragseingänge regelrecht weg, obwohl hier normalerweise der Großhan- del ordert. Oliver Günter von der Bank in Liechtenstein hält Scherings Mauertaktik für ein Unding. Bei der db-re- search wurde die Aktie sofort auf „trading seil" gestellt. Die Gewinnschätzung für 92 lau- tet nun 34 Mark. Eine bittere Pille steht den Aktionären bevor.
Blankes Entsetzen bis üble Häme herrschte in der Bran- che, als ruchbar wurde, daß die db-research ihre eigene Mutter, die Deutsche Bank, zum Verkauf gestellt hatte.
Erst als Orders in Riesen- blöcken („gib 40 000 Deut- sche Bank Aktien") an der Börse eintrudelten, wachte die bis dahin sorglose Mutter auf.
Der Ausrutscher wurde nach außen als Sieg der Un- abhängigkeit gefeiert, nach innen jedoch kräftig ausge- keilt. Die ausgemachte In- stinktlosigkeit löste im Hause der Commerzbank Riesen-
freude aus. Beim Konkurren- ten läuft derzeit eine Kapital- erhöhung, und da kam die Promotionshilfe „tausche Deutsche in Commerzbank"
gerade recht.
Wilde Sprünge vollführt im Moment der Aktienkurs von Escada. Zehn bis 20 Pro- zent pro Börsentag waren in der abgelaufenen Woche mehr die Regel denn die Aus- nahme. Auf dem ausgebomb- ten Niveau von rund 150 Mark glauben Spekulanten das Ende der Fahnenstange gesichtet zu haben. Die Ju- belhausse ist wohl auch Aus- fluß der verzweifelten Versu- che von Escada selbst, dem
Unternehmen in der Presse ein positives Outfit zu verpas- sen. Fundamental sieht es al- lerdings nach wie vor ziemlich trübe aus. Sabine Bohn, Mo- deexpertin bei der DG Bank hat einen eindeutigen Rat pa- rat: „Verkauf in die Kursstär- ke hinein".
Glanzvoller Hirsch Während die Modebran- che ächzt und stöhnt, bietet die Hirsch AG in Düsseldorf ein ausgesprochen freundli- ches Ertragsbild. Der Her- steller von Damenoberbeklei- dung der mittleren Preislage schaffte im für die Branche sehr schwierigen Jahr 1992 Erstaunliches. Sowohl beim Umsatz (über 100 Millionen Mark) als auch beim Ertrag legten die Düsseldorfer rund