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HOYER
Antidepressiva bei chronischen Schmerzen
VARIA AUS DER INDUSTRIE
Bereits Mitte der fünfzi- ger Jahre untersuchten erste wissenschaftliche Studien den Einfluß antidepressiv wirkender Pharmaka auf das Schmerzempfinden der Pati- enten. Damals machten die behandelnden Ärzte bei der Anwendung von Antidepres- siva erste gute Erfahrungen mit der analgetischen Wir- kung verschiedener Psycho- pharmaka. Seither wurden weltweit immer wieder ins- besondere Antidepressiva gerne bei der Schmerz- bekämpfung eingesetzt — häufig selbst dann, wenn kein begleitendes depressi- ves Syndrom vorlag.
Beim planmäßigen Ein- satz von Antidepressiva zeig- te sich, daß diese Substanzen ihre analgetische Wirkung
oft nicht nur schneller als die antidepressive Wirkung ent- falten, sondern auch unab- hängig vom tatsächlichen Vorhandensein einer De- pression. Einige Studien er- gaben außerdem, daß der analgetische Effekt mit deut- lich niedrigeren Dosierungen zu erreichen ist als der an- tidepressive Effekt.
Allerdings waren die Er- gebnisse der Studien nicht immer eindeutig — manche Arbeiten ergaben sogar ein- ander widersprechende Er- gebnisse. Erst die Zusam- menführung vieler entspre- chender Daten brachte Klar- heit über den tatsächlichen klinischen Wert des Einsat- zes von Antidepressiva.
Die aktuellste Zusam- menstellung einer Metaana-
lyse stammt aus dem Jahr 1993 von M. Philipp und M.
Fickinger in „Der Schmerz- kranke" (Schattauer Verlag 1993). Philipp wertete die Daten von 70 Studien aus, von denen 64 Placebo-kon- trolliert und 15 Verum-kon- trolliert waren. Der Autor bezog in seine Analyse alle Studien ein, die sich mit chronisch anhaltenden oder hochfrequentparoxysmalen Schmerzsyndromen beschäf- tigten, bei denen eine globale Beurteilung der Schmerzin- tensität als Zielkriterium an- gewendet wurde. Nicht ein- bezogen wurden dagegen Schmerzsyndrome, bei denen die Abnahme der Anfallsfre- quenz — beispielsweise bei Migräne — als Zielkriterium galt.
Bei den 64 Placebo-kon- trollierten Studien zeigte sich, daß die jeweils verwen- deten Antidepressiva in 72 Prozent der Fälle den paral- lel untersuchten Placebos überlegen waren. Davon wurden 14 Studien mit Amitryptilin, 10 mit Imipra- min, 11 mit Clomipramin und 7 mit Doxepin durchgeführt.
Spende für Laborgeräte
Eine Laborgeräte-Spende im Wert von rund 2,5 Millio-•
nen Mark erhielt die Freibur- ger Klinik für Tumorbiologie von der Gödecke AG, Frei- burg. Das Institut in der Kli- nik für Tumorbiologie wid- met sich in drei Abteilungen den molekular-zellbiologi- schen Grundlagen der Ent- wicklung solider Tumoren, bio- beziehungsweise gen- technischen Verfahren der Tumortherapie sowie der Wirkstoffentwicklung vor al- lem aus Naturstoffen. Im Mittelpunkt der Bemühun- gen steht die Suche nach Mit- teln und Möglichkeiten, in den frühesten Stadien der Karzinogenese die Entwick- lung eines tumoreigenen Ge- fäßsystems zu verhindern.
Konkret sind Prof. Dieter Mame und sein Team auf
Diese ausgewählten Stu- dien umfaßten insgesamt 1110 Patienten, die in der Verumgruppe eine globale Besserung der Schmerzsym- ptomatik von 57 Prozent an- gaben und in der Placebo- gruppe von nur 31 Prozent.
In einigen noch nicht in die Metaanalyse eingeschlosse- nen Studien zeigte sich eine sehr gute analgetische Wirk- samkeit von Doxepin (z.B.
Aponal LO). So fand Thomals- ke bei der Therapie des Ge- sichtsschmerzes unter Do- xepin Besserungsraten von 67 Prozent gegenüber nur 11 Prozent bei Placebo. Bei der Therapie von Kopfschmer- zen registrierte Tolksdorf un- ter Doxepin Verbesserungen von 73 Prozent gegenüber Placebo 58 Prozent.
Obgleich besonders die große Metaanalyse von Phi- lippp eindeutig zeigte, daß die Antidepressiva eine bes- sere analgetische Wirksam- keit als Placebo haben, kann der Wirkmechanismus bis heute noch nicht eindeutig geklärt werden — dies läßt auf ein multifaktorielles Gesche- hen schließen. EB
der Suche nach einem Ant- agonisten des Vascular Endo- thelial Cell Growth Factor (VEGF), der offenbar in den Phasen der Tumorangiogene- se verstärkt auch im Serum und selbst im Urin nachweis- bar ist. mot
Kurz informiert
Hepa-Merz® KT — Merz Pharma, Frankfurt, bietet zur Therapie akuter und chroni- scher Lebererkrankungen den bewährten Wirkstoff L- Ornithin-L-Aspartat zusätz- lich zur Granulatform nun auch als Hepa-Merz® KT Kautablette an.
Locol® — Sandoz hat den vollsythetischen HMG-CoA- Reduktasehemmer Fluvasta- tin als Locol® eingeführt.
Die Substanz Fluvastatin wurde speziell zur Behand- lung der Hypercholesterin- ämie entwickelt. pe
Der Name hat sich geändert, sonst nichts!
ZINKOROTAT 40
heißt jetzt:
Zinkorotat-POS®
Cey UeAPHARM
A-3222 (84) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 46, 18. November 1994