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Archiv "Knochenmarkmikrometastasen bei kolorektalem Karzinom" (09.04.1993)

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FÜR SIE REFERIERT

Syndrome treten typischerweise nach Reduzieren oder Absetzen von antidopaminerg wirkenden Neuro- leptika auf.

Interessanterweise können die choreatisch sterotypen Bewegungen durch Antidopaminergika unter- drückt werden, ein problematisches, den ätiopathogenetischen Prozeß unterhaltendes Vorgehen. Sinnvol- ler, weil nicht nur die überempfindli- chen postsynaptischen Rezeptoren blockierend, sondern auch präsynap- tisch die vermehrte Dopaminfreiga- be unterdrückend, ist die Gabe eines reserpinartig wirkenden Neurolepti- kums, des Tetrabenazins, eines Ka- techolamin-Speicherentleerers.

Aus der Pathophysiologie ergibt sich auch die Wirksamkeit von Gaba- ergika, die sich klinisch noch nicht etabliert haben. Tardive Dystonien werden wie alle dystonen Bewe- gungsformen günstig durch Anticho- linergika beeinflußt, die ja auch bei der akuten Dystonie prompt wirken.

Die grundsätzlich mögliche zusätzli- che Behandlung von Levodopa-Dys- kinesie und tardiven Syndromen, das Weglassen von Dopaminergikum be- ziehungsweise Antidopaminergikum nämlich, verbietet sich bei richtiger Indikationsstellung wegen der Schwere der zugrundeliegenden Krankheiten. Allerdings sollte wegen der meist persistierenden tardiven Syndrome intensiver über den Ein- satz von Neuroleptika als Wochen- Tranquilizer, Antiemetika und Seda- tiva nachgedacht werden. Die Nut- zen-Risiko-Abwägung fällt meines Erachtens zu ungunsten dieser Phar- maka aus.

Bei den übrigen Dyskinesien ist, von wenigen Ausnahmen, etwa dem M. Wilson, abgesehen, nur eine sym- ptomatische Behandlung möglich.

Diese bezieht sich auf die beschrie- benen pathophysiologischen Mecha- nismen und bedient sich verschiede- ner Pharmaka, die auf die dop- aminerge, gabaerge, cholinerge und neuerdings glutamaterge Neuro- transmission einwirken: Anticholi- nergika und Gabaergika bei Dysto- nien, Serotonergika und Gabaergika bei Myoklonus, Antidopaminergika und Gabaergika bei Choreatischem Syndrom und bei Tics. Für die schwer beeinflußbaren fokalen Dystonien

(Torticollis, Blepharospasmus, dysto- ner Schreibkrampf, oromandibuläre Dystonie und spastische Dysphonie

= laryngeale Dystonie) hat sich in letzter Zeit eine Schwächung der sym- ptomrealisierenden Muskeln durch lokal appliziertes Botulinum-Toxin bewährt, eine Behandlung, die aller- dings 8- bis 12wöchentlich wiederholt werden muß und ihrer Toxizität we- gen bei generalisierten Formen nicht anwendbar ist.

Dt. Ärztebl. 90 (1993) A1-1031-1040 [Heft 14]

Literatur

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Dr. med. Hans Kolbe, Oberarzt Neurologische Klinik mit Klinischer Neurophysiologie Zentrum Neurologische Medizin Medizinische Hochschule Hannover Konstanty-Gutschow-Straße 8 W-3000 Hannover 61

Knochenmark-

mikrometastasen bei kolorektalem Karzinom

Durch eine immunzytochemi- sehe Untersuchung des Knochen- marks kann bei manchen Tumorpa- tienten bereits zum Operationszeit- punkt eine Aussage bezüglich der Langzeitprognose gemacht werden.

Der Nachweis des normalerwei- se nicht im Knochenmark vorkom- menden epithelialen Zytokeratin- proteins CK 18 durch einen mono- klonalen Antikörper diente bei Pa- tienten mit kolorektalen Tumoren, als Indiz für eine Mikrometastasie- rung. In den Knochenmarkaspiraten von 88 Patienten mit radikal operier- ten kolorektalen Tumoren konnte präoperativ bei 28 (32 Prozent) Pa- tienten der Nachweis epithelialer Zellen geführt werden. Bei einer Nachuntersuchung nach im Mittel 35 Monaten hatten diese Patienten si- gnifikant häufiger Rezidive (p = 0.0084); und in einer Multivarianz- analyse konnte der Nachweis der Mi- krometastasierung des Knochen- marks als unabhängiger Prognose- faktor für die Rezidivrate dargestellt werden. Obwohl das Skelett nicht zur bevorzugten Stelle für Metasta- sen von kolorektalen Tumoren zählt, folgern die Autoren, daß das Vor- kommen von Mikrometastasen im Knochenmark als Zeichen der Tu- mordissemination zu werten ist. acc

Lindemann, F. et. al: Prognostic signifi- cance of micrometastatic tumour cells in bone marrow of colorectal cancer patients.

Lancet 340 (1992) 685-689.

Dr. Fritz Lindemann, Klinik für Allge- mein- und Abdominalchirurgie, Zentralkli- nikum, Stenglinstraße 2, W-8900 Augs- burg, Deutschland.

A1-1040 (50) Dt. Ärztebl. 90, Heft 14, 9. April 1993

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