WalterAbendroth: 1
Kurze Geschichte der Musik
dtv/Bärenreiter
DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT CHBESPRECHUNGE
Helmut Hofstetter: Die Leiden der Leitenden, Data- kontext-Verlag, Köln, 1988, 190 Seiten, kartoniert, 49 DM Gibt es das überhaupt — Führungskräfte, die unter ih- rem Beruf leiden? Verbreitet ist doch die Vorstellung, sie seien am Ziel ihres Berufsle- bens angelangt und täten ge- nau das, was sie wollten. Tat- sächlich leiden Führungskräf- te unter Ängsten und Streß genauso wie normale Men- schen; ja, wegen ihre Position vielleicht noch mehr, weil sie relativ wenig Gelegenheit ha- ben, ihren Kummer loszuwer- den. Daher auch das große Interesse, das einschlägige Seminare und Seelentröster zu verzeichnen haben. Der Verfasser dieses Buches ana- lysiert sowohl die individuel- len wie die funktionsbezoge- nen Probleme. Er verbindet dabei Psychologie, Soziologie und Organisationstheorie.
Hofstetter ist selbst Füh- rungskraft; als Personalchef und Personalberater hat er zudem andere Führungskräf- te über viele Jahre aus näch- ster Nähe beobachtet und be- raten. Das Buch ist kein schlichter Ratgeber mit nütz- lichen Tips, im Vordergrund steht die Analyse. Den Inter- essenten erwartet eine auch sprachlich nicht ganz einfa- che Lektüre. EB
Egbert Schumacher:
Selbstbild, Arbeits- und Lei- stungsverhalten bei Arbeitslo- sen im Vergleich zu Erwerbs- tätigen, Profil Verlag, Mün- chen, 1988, 170 Seiten, karto- niert, 39 DM
Im DÄ 3/1988/A-112 wur- den bereits die Forschungser- gebnisse des Autors über
„Arbeitslosigkeit und psychi- sche Gesundheit" vorgestellt.
Jetzt legt er eine zweite Ver- haltensstudie über längerfri- stige Arbeitslose und Er- werbstätige vor, die mittels Intelligenz- und Leistungs- tests Unterschiede im Selbst- bild sowie im Arbeits- und Leistungsverhalten aufspüren soll. Eingesetzt wurde das so- genannte Freiburger Persön- lichkeitsinventar (FPI) bei je 40 Arbeitslosen und Arbeit-
habenden in den Jahren 1974 und 1984.
Die psychologischen Un- tersuchungsdaten wurden teils selbst erhoben, teils vom Psychologischen Dienst des Arbeitsamtes Düren zugelie- fert, selbstverständlich anony- misiert und datengeschützt.
Nach sorgfältiger Berech- nung, Vergleichung und Aus- wertung kommt der Arbeits- psychologe zum Schluß, daß sich die Stichprobengruppen von 1974 im Arbeits- und Lei- stungsverhalten signifikant unterscheiden — mit deutlich negativen psychosozialen Fol- gen der Erwerbslosigkeit —, die Arbeitslosen und Arbeit- habenden von 1984 sich dage- gen in ihren Persönlichkeits- daten und Selbstbildern auf- fällig annähern. Seine Ver- mutung, daß die Arbeitslosen von heute qualifizierter und damit persönlichkeitsstabiler sind, hat durchaus Plausibili- tät für sich. Jedenfalls führt uns der Autor vor, wie ertrag- reich die Persönlichkeitsdia- gnostik in der Arbeitslosen- forschung gehandhabt wer- den kann.
Horst Baier, Konstanz
Nach Epochen geordnete, kurz- gefaßte und kurzweilige Musik- geschichte, verfaßt von einem namhaften Musikkritiker, der auch Erfahrungen als Kompo- nist hatte. (dtv-Taschenbuch, 8,80 DM)
Hans Peter Gockel (Hrsg.): Jahrbuch der Radio- logie 1988, Reihe: R & B Jahrbücher zur Medizin, Wis- senschaftliche Verlagsgesell- schaft Regensberg & Bier- mann, Münster, 21 x 28 cm, 255 Seiten, zahlreiche Abbil- dungen und Tabellen, Ganz- leinen, 118 DM, im Abonne- ment 98 DM
Das Jahrbuch der Radio- logie 1988, in Ausstattung, Aufmachung und Konzeption den bisher erschienenen Bän- den dieser Reihe (DÄ-40/
1987/A-2646) durchaus eben- bürtig, stellt in seinem wissen- schaftlichen Teil durch Bei- träge namhafter Autoren Stand und Perspektiven aktu- eller radiologisch-nuklearme- dizinischer Verfahren zur Diagnostik und Therapie dar.
Hierbei werden erweiterte Möglichkeiten der Angiogra- phie, insbesondere der inter- ventionellen Angiographie ebenso erörtert wie Erfahrun- gen mit der Laserangioplastie und der dynamischen An- gioplastie im Vergleich mit dem Standardverfahren der Ballonangioplastie. Die Ver- besserung der Bildgüte sowie die Erweiterung des diagno- stischen Aussagebereiches beim Einsatz der Kernspinto- mographie zur Erfassung von Erkrankungen des Oberbau- ches, insbesondere der Leber, werden eindrücklich demon- striert.
In weiteren Kapiteln wer- den der beachtliche Beitrag der Sonographie zur Nieren- diagnostik, der Stellenwert nuklearmedizinischer Ver- fahren bei der Diagnostik von Knochen- und Weichteiler- krankungen und schließlich Fortschritte der bildgebenden Diagnostik in der Kinderra- diologie vorgestellt. Weitere Aufsätze befassen sich mit der Endosonographie (Pro- statakarzinom, Geburtshilfe und Gynäkologie) sowie mit besonderen Indikationen der Computertomographie in der Traumatologie (Handwur- zel). Neue Ansätze in der Strahlentherapie — kutane T- Zell-Lymphome, intraopera- tive Radiotherapie bei Ga- strointestinaltumoren, kombi-
nierte Radio/Chemotherapie des Harnblasenkarzinoms — werden aufgezeigt.
Im berufspolitischen Teil stellt sich die Gesellschaft für pädiatrische Radiologie vor, als „Entwicklungen aus der Industrie" werden Ergebnisse klinischer Prüfungen und das Anwendungspotential eines neuartigen Ultraschall-Kon- trastmittels sowie eine neue Generation von Angiogra- phie-Führungsdrähten ge- schildert. Zusammengefaßt:
Auch das Jahrbuch der Ra- diologie 1988 gibt eine kom- primierte, lesenswerte Über- sicht über besonders aktuelle Entwicklungen auf dem Ge- biete der Radiologie/Nukle- armedizin
Elmar Doppelfeld, Köln
Dieter Platt (Hrsg.):
Handbuch der Gerontologie in 6 Bänden, Band 2 — Gynä- kologie, Gustav Fischer Ver- lag, Stuttgart/New York, 1987, 19,5 x 28 cm, X, 131 Seiten, 42 Abbildungen, 46 Tabellen, gebunden, 128 DM (Subskriptionspreis 115 DM)
Das von Dieter Platt — dem meines Wissens einzigen Lehrstuhlinhaber für Geron- tologie in der Bundesrepublik
— auf sechs Bände vorgesehe- ne Handbuch der Gerontolo- gie zeichnet sich durch große Übersichtlichkeit, informati- ve, teilweise mehrfarbige Ab- bildungen und namhafte Ver- fasser aus. Den Band 1 — In- nere Medizin — hatten wir im Deutschen Ärzteblatt Heft 14 vom 6. 4. 1984, Seite 1123, be- reits lobend besprechen kön- nen.
Neben der jetzt vorliegen- den Gynäkologie (Band 2) sind noch vorgesehen: Au- genheilkunde — Chirurgie und verwandte Fächer — Neurolo- gie und Psychiatrie — Hals- Nasen-Ohren-Heilkunde. In- zwischen ist nach den beiden bisher vorliegenden Bänden ein ebenso informatives wie übersichtliches Nachschlage- werk der Probleme des Al- terns und der Krankheiten des Alters zu erwarten.
Rudolf Gross, Köln
A-658 (80) Dt. Ärztebl. 86, Heft 10, 9. März 1989