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Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Innenraum-Ortung für dynamische Umgebungen

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Academic year: 2022

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Monika Landgraf Pressesprecherin Kaiserstraße 12 76131 Karlsruhe

Tel.: +49 721 608-47414 Fax: +49 721 608-43658 E-Mail: presse@kit.edu

KIT-Zentrum Information · Systeme · Technologien

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

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Routengänger auf Werften sollen in Zukunft digitale Informationen über Baufortschritt und Sicherheitsmängel zeitnah liefern. (Bild: M. Wessels / MEYER WERFT)

Eine Lokalisierungstechnologie wie GPS gibt es für den Indoor- Bereich nicht. Dies macht die Ortung vor allem in Werften schwierig. Die Umgebung im Schiffbau verändert sich durch den Bauprozess stetig. Zudem erschwert die metallische Umgebung die für eine Lokalisierung notwendige drahtlose Kommunika- tion. Mittels des neuen Ortungssystems, welches das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und seine Partner Meyer Werft und VOMATEC Innovations im Rahmen des Projektes SchiV 3.0 ent- wickelt haben, können Personen sich nun auch in einer dynami- schen Umgebung innerhalb einer Halle verorten.

Anders als in der Automobilindustrie mit ihren fixen Produktionsstra- ßen werden Schiffe im „Blockbau-Prinzip“ gefertigt. Aus kleinen Tei- len entstehen immer größere Einheiten. Diese sind teilweise schon begehbar, werden mit Kabeln und Rohren ausgestattet und werden schließlich zu Sektionen zusammengefügt. Zehn Sektionen wiede- rum bilden einen Block, der weiter ausgerüstet und schließlich in die Werfthalle transportiert wird. Ein Kreuzfahrtschiff zum Beispiel be- steht aus 90 solcher Blöcke.

Innenraum-Ortung für dynamische Umgebungen

Mehr Sicherheit und Produktivität auf Schiffswerften – Lokalisierung in dynamischen, industriel- len Umgebungen – Neues Ortungssystem fördert die Digitalisierung von Arbeitsplätzen

Weiterer Kontakt:

Kosta Schinarakis Themenscout

Tel.: +49 721 608 41956 Fax: +49 721 608 43658 E-Mail: schinarakis@kit.edu

Presseinformation

Nr. 038 | sur | 23.03.2017

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Presseinformation Nr. 038 | sur | 23.03.2017

„Die Lokalisierung von Personen und die zeitnahe Weitergabe von sicherheitsrelevanten Informationen ist in einer solchen Situation ext- rem schwierig“, erklärt Wilhelm Stork, Leiter des Instituts für Technik in der Informationsverarbeitung des KIT. Derzeit geschehen etwa die Erfassung und Weitergabe von Sicherheitsmängeln und -risiken, zum Beispiel fehlende Geländer, freiliegende Kabel oder leicht entflamm- bare Bauabfälle wie Farben und Konservierungsstoffe manuell. Rou- tengänger laufen das Schiff ab und erfassen kritische Zustände wie brennbare Materialien in der Nähe von Heißarbeiten auf Papierformu- laren. Am Ende ihres Kontrollgangs geben sie diese Informationen bei ihrem Vorgesetzten ab, der wiederum die notwendigen Maßnah- men einleitet.

„Das Innovationspotenzial ist riesig, wenn man Abläufe mit Hilfe digi- taler Technologien regelt“, sagt Frank Hartmann vom Institut für Tech- nik in der Informationsverarbeitung des KIT. Im Rahmen seiner Pro- motion hat Hartmann ein Lokalisierungssystem entwickelt, das nicht nur die schnellere Behebung von Sicherheitsrisiken und die Steige- rung von Arbeitssicherheit ermöglicht. Es hilft auch die Logistik – also den vorrauschauenden Transport von Baumaterial an den Einbauort im Inneren des entstehenden Schiffes – zu optimieren und den Bau- fortschritt – also die Abnahme von Gewerken – zeitnah zu dokumen- tieren. Sein System verfolgt einen hybriden Ansatz: Zusammen mit der notwenigen Infrastruktur der Baustelle – wie etwa der Stromver- sorgung – werden Antennen für ein Nahbereichs-Funkkommunikati- onssystem verlegt. Aus der Messung des Abstandes zu mehreren Antennen lässt sich mittels Trilateration die Position bestimmen. Ist der Funkkontakt zu den Antennen im verwinkelten, stählernen Schiffsbauch zu schwach, wird die Position mittels der Bewegungs- und Beschleunigungssensoren eines mobilen Endgeräts und Koppel- navigation geschätzt. „So erreichen wir eine ausreichende Positions- genauigkeit bei vertretbarem Installationsaufwand“, erklärt Hartmann die Kosten-Nutzen-Abwägung.

Das auf der Meyer-Werft in Papenburg erfolgreich erprobte System der läuft komplett digital. Sicherheitsmitarbeiter fotografieren in den Schiffsteilen Mängel, Risiken oder Baufortschritt und erfassen sie mit- tels einer vom Kooperationspartner VOMATEC entwickelten mobilen App als Arbeitsprozess - zum Beispiel „Abfall beseitigen“ - auf einem Smartphone. Das System erfasst gleichzeitig die Positionsinformati- onen und verkoppelt sie mit dem erforderlichen Arbeitsprozess. Beide Informationspakete werden in Echtzeit per Mobilfunk oder WLAN übertragen, als „Vorfall“ auf einem Server hochgeladen und können sofort weiter bearbeitet werden.

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Presseinformation Nr. 038 | sur | 23.03.2017

In einem klar definierten Bereich von rund 1200 Quadratmetern eines im Bau befindlichen Kreuzfahrtschiffes hat Hartmann mit seinem Pro- totypen auf der Meyer Werft bereits verschiedene Anwendungssze- narien durchgespielt. Über den Schiffbau hinaus sind der Tiefbau o- der Flugzeugbau weitere denkbare Anwendungsfelder.

Das Projekt SchiV 3.0 wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und dem Projektträger Jülich gefördert. Konsortialpart- ner waren neben dem KIT die Meyer Werft GmbH und Co.KG und die VOMATEC Innovations GmbH. Das Projekt lief vom 2013 bis 2016.

Details zum KIT-Zentrum Information · Systeme · Technologien (in englischer Sprache): http://www.kcist.kit.edu

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verbindet seine drei Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation zu einer Mis- sion. Mit rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 25 000 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingeni- eurwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen Eu- ropas.

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Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu Das Foto steht in druckfähiger Qualität auf www.kit.edu zum Down- load bereit und kann angefordert werden unter: presse@kit.edu oder +49 721 608-47414. Die Verwendung des Bildes ist ausschließlich in dem oben genannten Zusammenhang gestattet.

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