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Im Langstreckenlauf geht es prinzipiell nicht darum, kurze Strecken mit größtmöglicher Geschwindigkeit zurückzulegen, sondern lange Strecken mit einer niedrigen oder mittleren Geschwindigkeit.

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Academic year: 2022

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Was läuft sonst noch?

Auf dieser Seite findet ihr folgende Informationen:

z Geschichten von Pu der Bär (amüsantes!) z Der Fall Dieter Baumann

z Einen Aufsatz zum Thema: Laufstil z Thema: Ozon

z Brückenlauf 2000, ein Erlebnisbericht von Gøsta Ladiges ('alter' Däne!) z Bericht von den Norddeutschen Meisterschafen 2000

Geschichten von "Pu der Bär"!

Ich liebe die Pu-Geschichten, wir können viel von ihnen lernen. Pu ist ein schlauer Bär.

Pu's Übungen für die Problembereiche:

Fast jeder möchte schlanker werden, seine Muskulatur kräftigen oder eine bestimmte Körperpartie besser herausarbeiten. Glücklicherweise sind alle folgenden alltäglichen Aktivitäten gleichzeitig gute Übungen für Arme, Pfoten, Flügel und/oder Bäuche.

Tannenzapfen- und Stöckesammeln - Macht eine schlanke Taille und strafft den Bauch. Mindestens ein Dutzend Mal wiederholen, damit du genug Zapfen und Stöcke zusammenhast um anschließend "Pu-Stöcke" spielen zu können.

Graben -

Eine ausgezeichnete Übung für Arme, Brust und Schultern, bei der man gleichzeitig etwas nützliches leisten kann, zum Beispiel eine listige Falle für Heffalumps bauen.

Ballongleiten - Stärkt nicht nur die Arme, sondern kann auch den Bauch füllen, wenn man nahe genug an einen Honigbaum herangleitet. Empfehlung: Überprüfe vor dem Gleiten die Wetterbedingungen. Bei unzureichendem Wind wirst du einfach nur hinauf in den Himmel schweben - und dort bleiben. Warnung: Beim ersten Mal nicht zu lange gleiten. Sonst könnten die Arme steif werden - und das eine Woche lang oder länger.

Pu's Ballongleit - Tipp: Wenn man sich an einer schlammigen Stelle wälzt und einen blauen Ballon verwendet, könnten die Bienen einen für eine kleine schwarze Wolke in einem blauen Himmel halten. (Vielleicht aber auch nicht.)

Fliegen - Um die Flügel zu trainieren, schlägt man sie kräftig auf und ab und lässt sich zwischendurch einfach nur gleiten.

Man bedenke jedoch, dass für das Fliegen mit einem Passagier, auch wenn es sich um ein noch so kleines Tier handelt, die erforderliche Rückenmuskulatur unerlässlich ist.

Honigtopftragen und -heben - Einen Topf voller Honig zu tragen ist eine hervorragende Übung für den ganzen Körper. Durch leichtes Kippen des Topfes etwas über Schulterhöhe kräftigt man die Arme (und macht natürlich den Topf leichter).

Kraftübungen - Besonders beliebt bei Pu, der sie regelmäßig macht - leider aber nicht so regelmäßig wie Honigtopfheben. Empfehlung: Recke dich, so hoch du kannst, bevor du dich vornüberbeugst und versuchst den Boden zu erreichen. Warnung: Niemals zu schnell strecken und beugen, sonst kann es passieren, dass man "Oh Hilfe!" sagen muss, wenn man versucht die Zehen zu erreichen.

Pus Tipp für Kraftübungen: Während der Übung kann einem ein Gesumm in den Sinn kommen. Man habe Geduld und denke immer daran, dass ein Gesumm nicht zu den Sachen gehört, die man einfach packen kann. Man wird von IHNEN gepackt.

Flaschenwerfen - Gut, um die Arm- und Pfotenmuskulatur herauszuarbeiten, aber eigentlich nur dann sinnvoll, wenn man völlig von Wasser umgeben ist und eine Botschaft senden muss.

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Stretching und Aufwärmen

Vor jeder sportlichen Betätigung ist es wichtig, sich aufzuwärmen, am besten durch Stretching. (Wer keinen Sport machen möchte, kann sich mit tüchtigem Stretching auch für ein Nickerchen oder einen kleinen Mundvoll

Irgendwas aufwärmen.)

Pus Stretching - Tipp:

Eine der angenehmsten Stretching - Übungen ist das Recken nach einem Topf Honig auf dem obersten Schrankbrett - vor allem so gegen elf Uhr vormittags.

Der Fall Dieter Baumann!

Die legendäre Pressekonferenz bei der Dieter Baumann im November zu den Dopingvorwürfen Stellung genommen hat, war am 19.11., genau an meinem Geburtstag. Wir hatten uns vorgenommen auf der anstehenden Feier nur leise Musik zu spielen, weil es für uns alle (natürlich waren viele Läufer auf meiner Feier) eine erschütternde Nachricht war. Dieter sollte Doping genommen haben? Er der Saubermann des deutschen Sports? Undenkbar!

Ich habe seit dem wie viele von Euch jede Nachricht gelesen und Kommentare gehört, habe mit Fachleuten über Doping gesprochen und alle verfügbaren Informationen zusammengetragen.

Bei Abwiegung der gesamten Sachlage, sicher auch subjektiv gefärbt, weil ich einfach glauben will, dass Dieter Baumann unschuldig ist, bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass er unschuldig ist.

Wieso?

Meine Argumentationskette:

Warum sollte er zu dem Zeitpunkt seiner Gesamtkarriere dopen? Er hat alles erreicht, ist Olympiasieger, Europameister, die Lichtgestalt der Leichtathletik und mit er hatte sehr gute Zukunftsaussichten. Nach seiner aktiven Karriere sollte er in vielen Bereich des Laufsports, auch in der Anti-Doping Politik einen hauptamtlichen Bereich übernehmen. Das alles zerstören für 1 - 2 Jahre länger Leistungssport?

Warum zu dem Zeitpunkt der Saison? Eigentlich standen einige Wochen der Regeneration an und Nandrolon wird in der Regel in harten Trainingszyklen benutzt um schneller zu regenerieren und besser aktiver trainieren zu können.

Im Oktober und November sagen Fachleute ist das wie mit "Kanonen auf Spatzen schießen".

Warum Nandrolon? Es gibt (leider, leider!!!) viele bessere und vor allen Dingen wirksamere Methoden um im Langstreckenbereich zu dopen. EPO z.B. spielt da eine viel größere Rolle.

Das er eine Zentrifuge mal mit im Höhentrainingslager hatte ist überhaupt kein Indiz für Doping, da jeder in der Höhe aufpassen muss, dass er genug Flüssigkeit im Körper hat und die festen Bestandteile (Hämatokrit) sollte man schon mal bestimmen. Auf dem Niveau auf dem Baumann trainiert meines Erachtens völlig normal.

Niemand hat so offensiv für seine Unschuld gekämpft! Baumann hat alles zugelassen, was medizinisch und kriminologisch an ihn herangetragen wurde. Nichts hat er verwährt! Hausdurchsuchungen, Bluttests, Lügendetektor, mehrere analytische Verfahren und bis zuletzt einen Schamharrtest, weil Kopfhaare zu oft

geschnitten werden und deswegen nicht langfristige Einnahmen nicht nachgewiesen werden können. In dieser Form hat noch niemand für seine Unschuld gekämpft. Das war wirklich ein gläserner Athlet. Andere Dopingsünder übertreffen sich in der Regel mit Eidesstattlichen Erklärungen und Auftritten in Talkshows, in denen sie ihre Unschuld mit großen Augen beteuern.

Vor 3 Wochen hat Dieter Baumann im Training mit Hilfe von 2-3 Mitläufern über 5000m eine Zeit von 13:18 min erreicht. Das ist sein ganz normaler Saisoneinstieg. Also selbst wenn er vorher immer gedopt war, er läuft scheinbar immer noch die gleichen Zeiten. Trotz Alter und dieser nervlichen Anspannung der letzten Monate.

Wenn ein Verbrecher sich einen Athleten für einen Dopinganschlag aussuchen müsste, dann ist Dieter Bauman Empfehlung: Verwandle die einfachsten Aktivitäten in Stretching-Übungen. Besuche zum Beispiel einen Freund, der größer ist als du selbst, und strecke dich nach dem Türklopfer. Die Übung unbedingt auch mit dem anderen Arm wiederholen.

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weltweit, neben Weltrekordlern, das interessanteste Opfer. Er hat immer sehr gerade für die Antidopingkampagne gestanden, hat andere Athleten (Chinesinnen WM 1993) öffentlich beschuldigt und hat sich selbst für immer überprüfbar erklärt. Teilweise Dopingkontrollen selbst eingefordert. Er sollte nach seiner Karriere eine

hauptamtliche Tätigkeit in der Antidoping-Politik einnehmen. Das alles macht ihn angreifbar und für ein Attentat höchst interessant.

All diese Punkte haben für mich zu dem Ergebnis geführt, dass ich persönlich Dieter Baumann für unschuldig halte.

Das schon seit Beginn der Affäre. Dieses ist meine ganz persönliche Meinung, die wie ich schon oben erwähnte natürlich subjektiv ist.

Der Rechtausschuss des DLV hat die Entscheidung getroffen die Suspendierung gegen Dieter Baumann aufzuheben.

Hoffentlich bleibt es dabei!

Bei den Olympischen Spielen ist Dieter Baumann vom IAAF-Council wieder gesperrt worden. Über Schuld oder Unschuld können wir diskutieren, weil es ein Indizienfall bleibt. Die Art und Weise der erneuten Sperre, nach Anreise in Sydney, ist unmöglich.

Thema: Laufstil

Es wird viel über den Laufstil geschrieben und gesprochen. Immer wenn in meinen Laufkursen das Thema Laufstil dran ist, sind alle wissbegierig und wollen genau wissen, wie soll ich denn nun laufen. Oft sind viele dann

enttäuscht, wenn deutlich wird, dass Veränderung nur langsam und mit viel Aufwand zu schaffen sind.

Zunächst etwas theoretisch allgemeines zum menschlichen Laufen. Der Mensch ist im Laufe der Evolution viel gelaufen, meistens weggelaufen. Das Weglaufen musste in der Regel schnell sein und kurzfristig zum Erfolg führen, ansonsten gab es wieder einen Menschen weniger. Wenn also Menschen schnell laufen müssen ist das Laufen auf dem Vorderfuß am effektivsten, weil es den schnellsten Vortrieb bringt. Das sehen wir heute im Sprintbereich und selbst die Mittelstrecken fallen noch unter dieses vorwärtskommende Laufen.

Wenn der Mensch längere Entfernungen zurücklegen musste ist er entweder gegangen oder in einen leichten "Trab gefallen". So wurden dann größere Entfernungen zurückgelegt. Hieraus entwickelte sich z.B. auch eine

Jagdmethode, die heute noch teilweise von Buschmännern in der Kalahari angewandt wird. Der Jäger läuft z.B.

hinter einer Antilope her, diese läuft weg und versucht Futter aufzunehmen. Kaum will sie beginnen kommt der Jäger dahergelaufen und sie muss wieder los. Als Wiederkäuer muss sie irgendwann sich niedersetzen und Rückverdauen (habe in Biologie hoffentlich gut aufgepasst). Das geht nicht, weil der Jäger sie immer wieder aufschreckt. Das geht manchmal über einen vollen Tag (oder mehr?) bis die Antilope erschöpft sitzen bleibt. Dieses Dauerlaufen ist langsam und gemächlich und ganz sicher nicht auf dem Ballen tänzelnd. Da gibt es heute

Beobachtung und Filmaufnahmen die das belegen. Es gibt wenige Naturvölker die heute noch in ähnlichen Formen durch die Gegend laufen.

Z.B. die Aboriginies in Australien, der Indianerstamm der Tarahumara in Mexiko (als kultische Läufe bis zu 250km) oder Buschmänner in der Kalahari alle diese Völker sind in der Lage hohe Ausdauerleistungen zu bringen, barfuß (die Tarahumara auf sehr flachen Holzsandalen)! Klassische Ballenläufer sind sie nicht.

Also das Argument Naturvölker oder früher sind die Menschen auf dem Ballen gelaufen stimmt so erst mal nicht.

Sie sind allerdings meistens auf weicheren Untergründen gelaufen.

Wenn wir dann die heutigen "Kultläufe" in den Sportstadien betrachten, dann stellen wir fest, dass der Bahnläufer scheinbar meistens über den Vorfuß läuft. Bei genauerer Analyse ist es allerdings eher ein Aufsetzen mit dem Mittelfuß, wobei der erste kurze Aufsetzpunkt auch die Ferse ist. Dann kippt der Fuß sofort in die Mittelposition. Das ist bei vielen Weltklasseläufern zu beobachten, dieses kann man besonders gut bei Paul Tergat beobachten.

Durch verschiedene Umstände bin ich in der glücklichen Lage manchmal auch mit kenianischen Athleten zu trainieren. Lilianas Agent hat unter anderem auch einige Kenialäufer unter Vertrag. Wenn wir bei irgendwelchen Cityläufen sind und mit denen dann laufen, habe ich noch nie gesehen, dass sie mit dem Ballen aufsetzen.

Liliana und ich sind im Sommer oft zum Höhentraining in St. Moritz gewesen. Im Juli und August sind dort viele Weltklasseathleten aus "aller Herren Länder" zum Training. Wenn diese Athleten dann ihre Dauerläufe durch die Wälder des Engadins machen läuft niemand auf dem Ballen.

Nun zu der wirklichen Unterscheidung des Laufstils:

1. Aufsetzen mit dem Mittelfuß 2. Aufsetzen mit der Fersen

zu 1. Selbst wenn es erscheint als würde der Fuß in dieser mittleren Position aufsetzen ist der erste Impuls immer

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über die Ferse. Hier spielt vor allem auch die Beweglichkeit des Fußgelenks eine Rolle, damit beim aktiven Vorwärtsschwingen des Beines auch der Unterschenkel nach vorne geführt wird. Fußspitze wird kurzzeitig zum Körper gezogen und dann klappt das Fußgelenk nach vorne.

zu 2. Hier wird deutlich mit der Ferse aufgesetzt und dann klar ersichtlich über den ganzen Fuß abgerollt.

Bei Untersuchungen sind keine signifikanten Unterschiede zwischen Fersen- und Mittelfußläufern in der Verletzungshäufigkeit aufgetreten. Es sind allerdings unterschiedliche Verletzungsprobleme die auftreten.

Oft wird der Thomas Wessinghage als Orthopäde und wirklich ernst zu nehmender Propagandist für das

Ballenlaufen herangeführt. Allerdings muss man schon genau lesen was er empfiehlt. Er beschreibt einen möglichen Grund für Knieschmerzen könnte das Aufsetzen mit der Ferse sein. Es gibt aber viele andere Gründe. Weiter schreibt er man solle den Stil beibehalten, wenn keine Probleme auftauchen und das vorbereitende Übungen notwendig sind um seinen Laufstil zu verändern. Das ist aber nicht mal eben in 4 Wochen zu schaffen. Betrachtet die Bilder in seinem Buch, alle (ihn eingeschlossen setzen nicht mit dem Ballen auf, sondern wie oben beschrieben mit dem Mittelfuß, einschließlich der Ferse).

Was gilt es für uns Läufer zu tun?

Eine Veränderung des Laufstils funktioniert nicht über den Verstand mit Bewusstheit. Soll heißen ich gehe nicht vor die Tür und laufe ab heute auf den Ballen bzw. Mittelfuß. Wir müssen an unserem Laufstil arbeiten, um muskulär und koordinativ nicht zu einseitig zu werden.

Folgende Punkte halte ich für wichtig:

1. Stretching

2. Athletik, Kräftigung des gesamten Körpers 3. Ausgleichssport

4. Koordinationsübungen, Lauf ABC, Steigerungen (steigerndes, schnelleres Laufen über 50-80m)

5. Verbesserung der Laufausdauer, weil Laufstil natürlich auch abhängig ist von der Laufgeschwindigkeit und den körperlichen Bedingungen, die der Athlet hat.

6. Gelassenheit sich als Läufer so ernst zu nehmen wie es gerade ist und den schnellen scheinbar auf den Ballen laufenden Läufern einen Guten Tag zu wünschen.

Ich will nicht oberlehrerhaft erscheinen und bin gerne bereit über Fakten zu diskutieren.

Schreibt mal ein Mail wenn ihr eine Meinung dazu habt.

Wir lieben doch alle das Laufen, ob auf dem Ballen oder auf der Ferse.

Ein Bericht von Mag. Wilhelm Lilge - IMSB Wien Unter folgendem Link im Original zu lesen: MaxFuncc- Ausdauersport

Um den wichtigsten Punkt vorwegzunehmen: Laufen ist eine Ausdauersportart, bei der die Technik der Bewegung eine eher

untergeordnete Rolle spielt. Mangelnde Fitness kann durch perfekte Lauftechnik nicht kompensiert werden. Aber: auf der konsequenten Suche nach Möglichkeiten zur Leistungssteigerung sollte vielleicht auch einmal die Lauftechnik unter die Lupe genommen werden.

Im Langstreckenlauf geht es prinzipiell nicht darum, kurze Strecken mit größtmöglicher Geschwindigkeit zurückzulegen, sondern lange Strecken mit einer niedrigen oder mittleren Geschwindigkeit.

Treibstoff sparen ist angesagt! Eine Ökonomisierung der Bewegung

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steht im Vordergrund. Ökonomisierung bedeutet in diesem Zusammenhang, ein bestimmtes Tempo (z.B. das angepeilte Marathontempo) mit möglichst geringem Aufwand zu bewältigen.

Der Aufwand sollte in mehrerlei Hinsicht möglichst gering sein:

Geringe muskuläre Beanspruchung durch einen Wechsel von

Anspannung und Entspannung und durch weitgehendes Vermeiden von Belastungsspitzen.

Geringe Herz-Kreislauf-Belastung (niedrige Herzfrequenz).

Niedriger Energieverbrauch (auch durch einen hohen Anteil des Fettstoffwechsels).

Geringe Beanspruchung des Binde- und Stützgewebes auf sehr langen Strecken.

Diese Forderung nach größtmöglicher Ökonomie auf langen Strecken ist die Ursache dafür, dass sich der Laufstil von klassischen Marathonläufern von jenem der 5000m/10.000m Bahnläufer unterscheidet. Welche Faktoren ergeben nun diesen harmonischen Ablauf, der beim Beobachter den Eindruck erweckt, der Läufer könne gar nicht langsam laufen?

Größtmöglicher Wegfall von Bremskräften oder Teilbewegungen, die nicht dem Vortrieb dienen:

Der aktive Fußaufsatz

Bereits der Fußaufsatz wird mit einer ziehenden („scharrenden“) Bewegung eingeleitet. Der Moment des Fußaufsatzes ist wohl auch der Moment, der nicht zuletzt durch die Forderung des Dr. Strunz nach einem „Vorfußlaufen gemäß dem Vorbild der Rehe“ -

unabhängig von Geschwindigkeit und Körpergewicht - zu einem fast ideologisch vorbelasteten Aspekt geworden ist. Am Fußaufsatz

scheiden sich die Geister.

Um es ganz klar festzuhalten: entscheidend ist gar nicht so sehr, mit

welchem Punkt der Sohle der erste Bodenkontakt erfolgt, sondern in

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welche Richtung die entstehenden Kräfte wirken. Entsprechende Messungen mit mehrdimensionalen Kraftmessplatten zeigen, dass im Moment des Bodenfassens immer gewisse Bremskräfte, d.h.

Kräfte entgegen der Fortbewegungsrichtung, auftreten.

Der stilistisch gute Läufer setzt vielleicht auch über die Ferse auf, aber noch in der Luft antizipiert er den Bodenkontakt und setzt den Fuß aktiv mit einer nach hinten ziehenden Bewegung auf. Die

Bremskräfte werden so minimiert. Die Ferse wird nicht in den Boden gerammt, sondern weich aufgesetzt. Das Wörtchen „aktiv“ steht im Mittelpunkt. Das Fußaufsetzen ist kein passiver Vorgang, wo man sich den Gesetzen der Schwerkraft folgend in den Schritt

hineinfallen lässt, sondern der Fuß fasst aktiv den Boden.

Konzentrieren Sie sich einmal darauf, es funktioniert auch beim langsamen Dauerlauf. Sie werden merken, dass automatisch der Schwerpunkt höher liegt (weniger „sitzender“ Laufstil). Legen Sie einen Fußabstreifer umgedreht auf einen glatten Boden und

versuchen Sie diesen beim Drüberlaufen nach hinten

wegzuschleudern. Laufen Sie „mit Vorderradantrieb“! Beim

„normalen“ Laufen brauchen Sie natürlich nicht zu übertreiben, es reicht meist schon die Konzentration auf diesen Bewegungsablauf.

Versuchen Sie zu spüren, wie Sie sich über den aufsetzenden Fuß

„drüberhebeln“.

Vergessen Sie: „Schnelle Läufer laufen am Vorfuß, langsame Läufer über die Ferse“

Es ist eine vollkommen falsche Behauptung, dass alle schnellen Läufer „am Vorfuß“ laufen. Ich habe beim letztjährigen Berlin- Marathon den Spitzenläufern (bis ca. 2:30) genau auf die Füße geschaut und festgestellt, dass nur 10 – 15% bei km 30 nicht über die Ferse aufsetzen. Diese wenigen Vorfußläufer waren darüber hinaus praktisch ausschließlich Leichtgewichte. Selbst diese Läufer haben aber ihre Lauftechnik nicht von heute auf morgen umgestellt, sondern ihre Füße von klein auf an diese Belastung gewöhnt,

weshalb sie auch dabei bleiben können.

Der „Morbus Strunz“ ist sonst fast programmiert. Darunter versteht

man die Tatsache, dass v.a. das Fußquergewölbe (im Bereich des

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Fußballens) von schwergewichtigen Läufern nicht die beim Vorfußlaufen entstehenden Belastungsspitzen tolerieren kann, weshalb Ermüdungsbrüche der Mittelfußknochen und auch Probleme der überforderten Wadenmuskulatur an der

Tagesordnung stehen. Mit diesen Problemen werden mittlerweile viele Orthopäden und Untersuchungsstellen tagtäglich konfrontiert.

10 Meter am Podium mit Socken bei einem Vortrag zu laufen sind eben etwas anderes als einen langen Dauerlauf mit Laufschuhen zu absolvieren. Die Anatomie der vielzitierten Rehe ist eben auch eine ganz andere und schließlich laufen die Rehe und Hasen nicht auf zwei Beinen! Das müsste ein Mediziner eigentlich wissen.

Zumindest der langsame Vorfußlauf funktioniert einfach nicht auf lange Dauer!

Auch unter Österreichs Spitzenläuferinnen gibt es zwei gute

Beispiele. Ulrike Puchner läuft einen ganzen Marathon am Vorfuß, hat das immer schon so gemacht und damit keine Probleme.

Dagmar Rabensteiner, Inhaberin der österreichischen Bestleistung (2:35:42), setzt den Fuß bei einem sehr langen Schritt extrem über die Ferse auf. Erst bei genauem Hinsehen (Videoanalysen) kann man erkennen, dass Sie den Fuß tatsächlich „ziehend“ aufsetzt und den Schwerpunkt schnell über die Unterstützungsfläche bringt.

Wenn Sie das richtige Abrollverhalten ganz genau analysieren, so werden Sie bei „Fersenläufern“ folgenden Verlauf erkennen: Der erste Bodenkontakt erfolgt über die hintere Fußaußenkante. Bei hoher Laufgeschwindigkeit verlagert sich dieser Aufsatzpunkt weiter nach vorne (Mittelfußbereich) oder noch weiter nach vorne (Bereich des Fußballens) beim Sprinter. Kurz vor dem Bodenkontakt sollte man von hinten deutlich erkennen können, dass der Fuß im

Sprunggelenk nach innen abgewinkelt wird. Ab dem Bodenkontakt wandert das Sprunggelenk nach innen (Pronationsbewegung), bis der Fuß flach auf dem Boden steht. Wenn der Fuß dann noch weiter nach innen gedreht wird (Einknicken), spricht man von einer

Überpronation und ein stabiler Laufschuh mit einer Pronationsstütze sollte her. Vor dem Abdruck (eine Streckung im Sprunggelenk sollte erkennbar sein) erfolgt schließlich wieder eine leichte Nach-

auswärts-Drehung (Supination), wodurch der Fuß nach dem

Abdruck geradlinig nach hinten ausschwingt.

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Wie Sie den ziehenden Fußaufsatz trainieren können? Ganz

einfach: borgen Sie sich von Ihren Kindern den „Mini-Scooter“ aus (oder kaufen Sie sich besser einen eigenen). Ob guter, alter

Trittroller oder cooler Mini-Scooter, das ist das ideale Trainingsgerät zum Erlernen eines ziehenden Fußaufsatzes und zur dynamischen Kräftigung der dafür notwendigen Oberschenkelrückseite. Damit können Sie langsam beginnend auch bei einem Fußaufsatz über die Ferse das Ziehen betonen. Als Zusatznutzen werden Sie bemerken, dass der Oberschenkel des Standbeines ordentlich gekräftigt wird bei gleichzeitiger Stabilisation im Knie- und Hüftgelenk. Nach einiger Übung können Sie mit dem Scooter ein richtiges Intervalltraining analog zum Laufen durchführen, evtl. auch leicht bergauf.

Der Kopf: Mit fliegenden Haaren oder gleiten statt hüpfen

Der Schwerpunkt sollte im Sinne einer größtmöglichen

Bewegungsökonomie jedenfalls möglichst gleichförmig, d.h. ohne übermäßige Hoch-Tiefbewegung, bewegt werden. Der Marathon ist mit über 42km wohl lang genug, da brauchen Sie nicht zusätzlich noch 3 km hoch und tief zu laufen! Diesen gleichmäßigen

Schwerpunktverlauf können Sie am besten anhand des Kopfes überprüfen. Lassen Sie sich mit einer Videokamera filmen und beobachten Sie die „Bewegungskurve“ des Kopfes in Relation zum Hintergrund, je gleichmäßiger, um so besser. Beobachten Sie

einmal Spitzen-Marathonläufer im Fernsehen, wenn man in einer Kameraeinstellung von der Seite nur den Oberkörper sieht.

Kopf und Schulterachse bewegen sich fast geradlinig nach vorne.

Jede Hoch-Tiefbewegung bewirkt auch eine stauchende

(„exzentrische“) Belastung der Oberschenkelvorderseite. Diese Art der Belastung verursacht den Muskelkater beim ungewohnten Bergablaufen. Gerade in der Endphase eines Marathons fühlt sich diese Muskulatur oft „tot“ an, die Krampfneigung steigt und das objektiv nahe Ziel scheint in weiter Ferne. Vielleicht ist die

Lauftechnik schuld. Vielleicht sind Sie auf der ersten Hälfte

kräftestrotzend zu viel „gehüpft“, jetzt bekommen Sie die Rechnung

präsentiert. Probieren Sie einmal bei einem ruhigen Dauerlauf ein

Stück mit einem fast vollen Wasserbecher zu laufen. Wenn Sie

nichts verschütten, machen Sie es richtig.

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Die übermäßige Hoch-Tiefbewegung vermeiden Sie, wenn Sie als Folge des aktiven Fußaufsatzes im Hüft- und Kniegelenk so weit stabilisieren, dass Sie nicht bei jedem Schritt zusammensinken. Das Standbein (das Bein, das Sie gerade aufgesetzt haben) sollte im Knie nicht zu stark gebeugt werden. Der Kniewinkel sollte im Moment der stärksten Beugung ca. 145 – 160 Grad betragen.

Versuchen Sie, aktiv gegen ein zu starkes Beugen vorzugehen, was bei einem ziehenden Fußaufsatz auch viel leichter fällt.

Die Armarbeit

Die Arme haben neben der Funktion des Verpflegungsaufnahme beim Marathonläufer eine rhythmisierende Aufgabe. „Actio est reactio“, gilt in diesem Zusammenhang. Wenn Sie Ihre Arme quer vor dem Oberkörper hin und her schwingen, werden auch ihre Beine keinen geradlinigen Bewegungsablauf aufweisen können. Je mehr Sie die Armarbeit betonen, um so länger wird Ihr Schritt sein.

Gerade unter starker Ermüdung kann die Konzentration auf die Armarbeit eine kleine Hilfe sein. „Die Arme sind der Schrittmacher für die Beine“, heißt es deshalb nicht ohne Grund. Beim

Marathonläufer sollten die Arme im Ellbogengelenk einen Winkel von 45 – 90 Grad aufweisen. Eine zu tiefe Armführung (wenn die Hände unterhalb des Hüftknochens vorbei nach hinten schwingen) ermöglicht keine hohe Schrittfrequenz.

Der Ellbogen sollte recht weit hinten oben ausschwingen und damit auch die Aufprallkräfte auffangen. Eine stark verkürzte

Brustmuskulatur oder eine falsche Bewegungsvorstellung (die Arme werden oft „schützend“ vor der Brust gehalten) führt zu einem

übermäßigen Quer-Rotieren der Schulter. Diese starke

Schulterrotation erschwert einen flüssigen Laufstil und vergeudet Energie. Oft sieht man auch, dass die Schultern bei zunehmender Anstrengung immer höher gezogen werden. Wieder ein klarer Fall von Energievergeudung und außerdem der Hauptgrund für

Verspannungen im Nackenbereich.

Tipp: Reiben Sie beim Laufen einmal Daumen und Zeigefinger

aneinander (es geht auch mit einem kleinen Kieselstein). Sie werden

bemerken, dass damit automatisch die ganze Schulterpartie locker

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wird.

Heb‘ die Knie! Aber wie?

Kennen Sie auch die Trainer, Betreuer (Ehemänner, etc.), die ihre Schützlinge mit der gut gemeinten Aufforderung „Heb‘ die Knie!“

zwecks Erhöhung der Laufgeschwindigkeit versorgen? Wenn das so einfach wäre! Der Kniehub – wie hoch der Oberschenkel vorne hoch geführt wird – ist mehr die Folge anderer Teilbewegungen als

auslösendes Moment. Wenn Sie den relativ schwergewichtigen Oberschenkel mit dem daran montierten Unterschenkel bei jedem Schritt aktiv hoch heben müssen, wird das auf Dauer eine ziemliche kräfteraubende Angelegenheit. Sie können es viel einfacher haben!

Was machen Sie, wenn die Pendeluhr zu langsam geht? Richtig, Sie schieben das Gewicht näher zum Drehpunkt. Betrachten Sie auch Ihre Beine als eine Art Pendel, die im Hüftgelenk als Drehpunkt fixiert sind. Wenn Sie beim Vorziehen des Beines (nach dem

Bodenlösen hinten) den Fußballen gerade 3 cm über dem Boden nach vorne schleifen und über jeden mittleren Schotterstein

stolpern, kann kein rechter Pendelschwung aufkommen.

Wenn Sie aber das Bein nach dem Bodenverlassen im Kniegelenk so weit beugen, dass die Ferse relativ knapp unter dem Gesäß nach vorne schwingt (Anfersen), dann wird auf einmal das Bein ganz von alleine vorne hoch schwingen. Die Hobby-Biomechaniker sprechen in diesem Fall von einer Pendelverkürzung. Wenn Sie sich filmen lassen: in dem Moment, in dem das Schwungbein unter dem Gesäß nach vorne schwingt (der Oberschenkel die Vertikale

durchschreitet), sollte der Unterschenkel waagrecht stehen. Bei höherem Lauftempo sollte die Ferse in diesem Moment sogar höher als das Knie liegen.

Warum das so wichtig ist? Weil nur dadurch ein Wechsel von

Anspannung und Entspannung der Beinmuskulatur möglich wird, die Grundlage jeder ökonomischen Bewegung.

Wie stark der Kniehub und das Anfersen ausgeprägt sind, ist

natürlich in erster Linie von der Laufgeschwindigkeit abhängig. Bei

einem Lauftempo von 6 Minuten pro Kilometer ist noch kaum ein

Abrollen des Fußes und auch kaum ein dynamischer Abdruck zu

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erkennen. Wichtig ist, dass vordere und hintere Schwungphase gleich deutlich ausgeprägt sind, d.h. dass Sie weder „sitzend“, noch mit starker Vorlage unterwegs sind.

Gibt es den idealen Laufstil?

Es gibt wohl eine ideale Lauftechnik, aber nur einen individuell optimalen Laufstil. Die Unterschiede im Stil werden von folgenden Faktoren beeinflußt:

Beweglichkeit

Eine wesentliche Voraussetzung für einen ökonomischen Laufstil ist natürlich eine ausreichende Beweglichkeit. Stretching dient also nicht nur zur Verletzungsvorbeugung, sondern auch direkt zum schnelleren Laufen über lange Strecken. Wenn Sie bei jedem Kniehub große innere Widerstände überwinden müssen, weil die Oberschenkelrückseite stark verkürzt ist, dann haben Sie noch nie die Schönheit der fließenden, entspannten Laufbewegung erfahren.

Beinlänge und andere anthropometrische Maßverhältnisse (auch Größe und Gewicht)

Kraftniveau, bzw. muskuläre Dysbalancen

Bewegungsvorstellung (Sie wissen: Vorderradantrieb, Fußabstreifer, etc.)

Evtl. vorhandene oder auch überwundene Verletzungen

(Schonhaltung; lassen Sie sich filmen, einseitige Bewegungen merkt man oft gar nicht mehr)

Fußfehlstellungen

Überpronation oder Supination (Einknicken nach innen bzw. außen) Laufschuhe

(v.a. Ausmaß der Dämpfung). Jeder Laufschuh stellt einen gewissen Kompromiss von Dämpfung und Stabilität dar. Auch wenn das die Werbung manchmal behauptet, eine Kombination von

hervorragender Dämpfung und hoher Stabilität ist einfach nicht

möglich. Gerade zu Beginn sollten Sie eher zu stabileren Schuhen

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mit einer guten Führung greifen, während die Dämpfung (egal ob Air, Gel oder sonst irgend etwas) nicht so wichtig ist. Eine

übermäßige Dämpfung führt dazu, dass Sie mitunter gar nicht merken, dass Sie bei jedem Schritt die Ferse in den Asphalt

rammen, weil der Schuh alles schluckt. Es ist auch kein Kriterium, ob sich der Schuh im Geschäft beim Probieren „wie ein Patschen“

anfühlt. Der Laufschuh soll in erster Linie dazu dienen, dass Sie den Fuß richtig abrollen.

Durch diese Vielzahl von Faktoren gibt es unterschiedlichste stilistische Ausprägungen. Manche Dinge sind als Fehler zu bewerten, andere sind unproblematisch. Fehler werden durch - zigtausende Schritte automatisiert und sind nur schwer zu

korrigieren. Auch hier gilt: was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Deshalb ist eine gute koordinative Ausbildung bereits für Jugendliche so wichtig („Lauf ABC“)

Eine Leistungsverbesserung durch einen ökonomischen Laufstil können Sie auch indirekt dadurch erreichen, weil Sie weniger zu Verletzungen neigen. Beim typischen Langstreckenschritt werden auftretenden Belastungsspitzen (v.a. beim Fußaufsatz) geglättet. Ein bewusst kurzer Bodenkontakt („Abschlagbewegung“) schont zwar die Gelenke (v.a. das Kniegelenk), stellt jedoch eine höhere

Belastung für Muskulatur und Sehnen dar. Aus diesem Grund sollten Sie bei den meisten Kniebeschwerden eher auf hartem Untergrund mit stabilen Laufschuhen ohne übermäßige Dämpfung laufen. Wenn Sie zu Problemen mit Sehnenansätzen (das häufigste Läuferleiden!) und der Muskulatur neigen, ist hingegen ein weicher Untergrund vorteilhafter.

Vor lauter Angst, beim Laufen irgendetwas falsch zu machen, sollten Sie aber eines nie vergessen: der größte Fehler ist nicht zu laufen!

Mit laufenden und ausdauernden Grüßen Andreas

Achtung Ozon!

Leider ist das Thema Ozon im Sommer ein, im wahrsten Sinne des Wortes, heißes Thema. Aufgrund einer Anfrage

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eines Sportlers hat das Bundesgesundheitsamt folgenden Text übermittelt:

"Es gibt in der Tat Untersuchungen über die Wirkung sogenannter Antioxidantien als Schutz gegen Ozon. Dabei ist jedoch nicht klar, ob diese Schutzwirkung hauptsächlich dann besteht, wenn Mängel an diesen Stoffen ausgeglichen wird, oder ob auch ohne Mangel bei zusätzlicher Einnahme eine erwünschte Schutzwirkung

eintritt. ...

Natürlich liegt die Überlegung nahe, dass man vielleicht mit der Einnahme von Antioxidantien erreichen kann, dass man sich ohne nachteilige Auswirkungen auch bei erhöhten Ozon-Konzentrationen sportlich betätigen kann. Zur Information liegt die Titelseite einer Arbeit (Romieu et al., 1998) bei, in der eine Untersuchung zu dieser Frage beschrieben ist.

Die untersuchten Konzentrationen sind bei Vitamin C etwas höher (Anmerkg: 500 mg statt 650 mg) und bei E niedriger (Anmerkg: 100 mg stattt 75 mg) als Ihre Angaben. Gegen den Ausgleich eines Mangels ist sicher nichts einzuwenden. Ob auch bei ausreichender Vitaminversorgung eine zusätzliche Schutzwirkung erreicht werden kann, ist nicht sicher. Gegen eine 'maßvolle' ergänzende Einnahme dürften keine grundsätzlichen Bedenken bestehen (sonst würden Ethik-Kommissionen Studien wie derjenigen von Romieu auch kaum zustimmen). Warnen sollte man aber ausdrücklich vor einer Einnahme nach dem Motto "viel hilft viel", denn mit der zugeführten Dosis steigt grundsätzlich auch die Möglichkeit von unerwünschten Nebenwirkungen."

Anmerkungen zum Test: Durchgeführt an Testpersonen in Mexiko-City bei durchschnittlichem Ozonwert von 123 ppb über 6 Monate. Danach zeigten sich signifikante Unterschiede bei den Lungenfunktionen in der Gruppe

derjenigen, die die angegebenen Vitaminzuführungen erhalten hatten und denjenigen, die nur Placebos bekommen hatten.

Broløb 2000

Um 7:29 Uhr ging's los. Wir wollten es uns nicht entgehen lassen, eigenfüßig die Øresundbro einzuweihen. Da dieses Ereignis am Pfingstmontag, also 2 Tage nach der Abfahrt, stattfinden sollte und etwa 90.000 weitere Läufer auf die gleiche Idee gekommen sind, zogen wir die Bahn vor. Schließlich sollte dieser bisher größte Halbmarathon der Welt ein einmaliges Gemeinschaftserlebnis werden, und das beginnt man als elfköpfige Gruppe des Hamburger Unisports zwischen 3 und 60 Jahren nun mal nicht in drei PKW im Stau und beendet es erst recht nicht so.

Die neue Brücke verbindet die ehemaligen Erzfeinde Dänemark und Schweden und wird einiges im Großraum Kopenhagen / Malmö verändern. So berichtete ein Däne, dass dies nun die vierte Brücke sei, die ihn nach Malmö führt. Die anderen drei trüge er im Mund und seien dort durch seinen schwedischen Zahnarzt eingesetzt worden, der dafür 35% weniger kassiert als seine dänischen Kollegen.

Deutlich heftiger zugelangt hat dafür der Veranstalter des Brückenlaufes. 450 DKR, also ca. 120 DM, liegen

vorsichtig formuliert am oberen Ende üblicher Startgebühren für "Halbmarathøne". Für dieses Geld wurde allerdings auch einiges geboten. Neben dem Bustransport gab's auch einen prall gefüllten Starterbeutel (Trinkwassergurt, T- Shirt, Rucksack, Handtuch, Läuferfutter) und natürlich die fast schon unvermeidliche Finishermedaille. Darüber hinaus hat jetzt jeder Läufer 50 DKR an das Rote Kreuz gespendet - und natürlich das einmalige Lauferlebnis!! Der ausrichtende Verein rechnete aber auch mit einem Gewinn von ein bis zwei Millionen DKR. Immerhin gibt er es zu.

Wer sich bei so vielen Startern auf eine faszinierende Marathonmesse eingestellt hatte, wurde von der -äh- sehr übersichtlich bestückten Valby Hallen ziemlich enttäuscht. Nicht einmal der Hannover - Marathon hat so viel freie Ausstellungsfläche zu bieten. Aber vielleicht füllt man bei einem halben Marathon die Hallen bewusst nur zur Hälfte.

Um so einigermaßen Ordnung in die immense Menschenmenge bringen zu können, wurden die Startzeiten strikt zugeordnet. Beginnend mit den Rollstuhlfahrern und den Eliteläufern starteten danach die schnellen Schweden, dann die hurtigen Dänen, anschließend sämtliche Ausländer, um am "Ende" 4 1/2 Stunden lang die nach

Postleitzahlen sortierten übrigen Dänen auf die Piste zu schicken. Da die Startblöcke damit immer noch sehr groß waren, wurden alle 5 Minuten 1.250 Läufer auf die Strecke geschickt, was für sich gesehen schon ziemlich viel ist.

Der Elitelauf war gut besetzt, was sich an den Siegerzeiten zeigte. Schnellster Elite-Mann war Tesfaye Tola aus Äthiopien in 59:46 (netto), bei den Frauen siegte Resituta Joseph aus Tanzania in netto 1:07:55.

Nach zwei schönen Tagen in Dänemarks Hauptstadt standen wir am Montag dicht gedrängt am Start und warteten auf den Startschuss. Nur wenige Minuten danach trafen wir dann schon auf die Letzten der vor uns gestarteten Gruppe. Die individuellen Laufgeschwindigkeiten unterschieden sich nun mal sehr stark, was unmittelbar nach dem Tunnel besonders deutlich wurde, als die ersten Läufer mit hochrotem Kopf, keuchend und wadenstretchend an der Leitplanke hingen. Für viele war dies der allererste Lauf über eine solche Distanz, die sie aber partout nicht wie sehr viele andere an den Vortagen per Fahrrad oder Inline-Skate zurücklegen, sondern laufender weise erleben wollten.

Unzuverlässige Quellen berichten, dass die Planungen für den Lauf noch vor denen für den Bau der Brücke stattfanden. Um bei dem üblicherweise ziemlich unbeständigen Wetter zumindest einen Teil der Strecke trockenen

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Fußes zurücklegen zu können, wurden die ersten 4 km untertunnelt. Dort begann auch der Lauf.

Über die etwa 4 km lange künstliche Insel Peberholm (übersetzt "Pfefferholm", passend zu der unmittelbar daneben liegenden naturgeschützten Insel Salt[Salz-]holm) ging's hinter dem Tunnel auf die Brücke. Hier pfiff den ganzen Tag über ein steifer Westwind. Dies war im Grunde ganz angenehm, da wir bis nach Malmö Rückenwind hatten und für den Rückweg Busse zur Verfügung standen. Am höchsten Punkt, 70 m über der Ostsee direkt zwischen den beiden Pylonen, brauchte man nur noch die Arme auszubreiten und rollte so bergab bis auf's Festland, noch mal ein paar Kilometer durch Schweden und dann ins Ziel.

Anfeuerungsrufe vom Publikum gab's mangels Zuschauern nur wenig. Trotzdem fühlte sich niemand allein, weil alle, die Beine hatten, mitliefen. Der gesamte Lauf bestand aus einem nicht enden wollenden Personenslalom, durchaus vergleichbar mit dem Hamburger Alstervorland an einem sonnigen Sonntag Nachmittag, nur dass die Hunde fehlten. Um weitere solche Veranstaltungen zügiger laufen zu können, empfehlen wir jedem, entsprechende Slalomeinheiten in sein Trainingsprogramm einzubauen.

Für die eigene Verpflegung hatte man selbst zu sorgen. Um nicht den gesamten Öresund mit Hunderttausenden von Plastikbechern zu dekorieren, wurden die Trinkwassergürtel aus dem Startpaket am Start mit Flüssigkeit gefüllt. Es war zwar extrem gewöhnungsbedürftig, einen solchen Lauf mit wippenden Gegenständen an der Hüfte zu absolvieren, für den Brückenlauf war dies jedoch eine immens sinnvolle Maßnahme.

Im Ziel ergaben sich Probleme ganz praktischer Art: Die Kleiderrucksäcke wurden per LKW nach Malmö

transportiert. Am Start hatten wir unser Gepäck in dem Fahrzeug deponiert, das wir für das richtige hielten. Der Veranstalter brachte die Sachen dann an den Ort, den er für den richtigen hielt. Dies war leider nicht immer deckungsgleich, was interessante Gespräche mit anderen Läufern ermöglichte, die auch stundenlang suchend umherirrten. Die selben Leute trafen wir dann in der Warteschlange für die Busse wieder, von denen zwar 180 Stück ständig zwischen Kopenhagen und Malmö hin und her pendelten, jedoch den Ansturm nicht annähernd bewältigen konnten.

Immerhin hat die Infrastruktur ausgereicht, damit 5 Minuten vor Abfahrt der letzten Bahn nach Hamburg auch der letzte Mitfahrer unserer Reisegruppe und damit auch die Fahrkarte am Gleis erscheinen konnte.

Inzwischen rollt der Verkehr über die Brücke; Läufer sind nicht mehr zugelassen. Dafür trifft man an jeder Ecke Läufer mit "Broløbet 2000" - T-Shirt oder dem schicken schwarzen Rucksack, die begeistert von "damals" erzählen.

Und wir waren auch dabei!!

Wann wird die nächste Brücke eingeweiht?

Gøsta Ladiges, der sich als Däne zu den schnellen Landsmenschen stellen wollte und dort keinen vorfand, weil die alle schon mit den schnellen Schweden gestartet waren.

Berichte von den Norddeutschen Meisterschaften am 26.08./27.08. 2000

Hier sind die Berichte von den Langstreckenläufen bei den Norddeutschen Meisterschaften in Hamburg.

Das 10000m Rennen am Samstag wurde eröffnet mit Freibier (alkoholfreies Malzbier) und Schokokeks von meinem Freund Steffen Benecke. Er war auch Mitfavorit in diesem Rennen. Also ließen wir uns das Malzbier und die Kekse schmecken und feuerten dann die Läufer kräftig an. Denn es war viel anzufeuern!

Die absolute Höchstleistung vollbrachte in diesem Rennen Jonas Kifle ein, außer Konkurrenz startender, Athlet aus Eritrea. Seinen Namen sollten wir uns merken, denn wir können ihn bei den Olympischen Spielen in Sydney wieder hören.

Er startete mit einem ernormen Tempo, hatte er doch vor die Qualifikationszeit seines Verbandes zu laufen. Er passierte die 5000m in 13:53(!) kämpfte allein gegen die Zeit und erreichte am Ende sagenhafte 28:07min. Das bedeutet für ihn die Teilnahme an den olympischen Spielen. Denn die zu erreichende Zeit war 28:10min.

Alle Anwesenden, vom Malzbier beschwingten Zuschauer, zollten dieser Leistung viel Beifall.

Kommen wir zum eigentlichen Rennen um die 10000m Meisterschaft.

Gleich zu Beginn waren Jürgen Kerl von der LG Braunschweig und Steffen Benecke dem Feld enteilt. Bei ca. 2500m lief Thomas Bartholome zu den beiden Führenden auf. Diese Dreiergruppe passierte die 5000m in 14:56min. Bei 7000m musste Jürgen Kerl abreißen lassen, jetzt waren Steffen und Thomas Bartholome allein unterwegs und ich machte mir Hoffnungen, dass Steffen als Sieger das Rennen beenden könnte.

Dann allerdings forcierte Thomas Bartholome erneut und Steffen konnte nicht mehr folgen. So wurde Thomas Bartholome Sieger in 30:10 und Steffen wurde in guten 30:16 Zweiter. Jürgen Kerl dann Dritter.

Nach dem Rennen zeigte sich Steffen als fairer Verlierer indem er zu Besten gab:

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"Thomas war heute einfach besser!" Der Gewinner äußerte selbstbewusst: "Ich hatte schon während des Rennens den Eindruck, dass ich heute nicht verlieren kann."

Am Sonntag fanden dann die Rennen über 5000m statt. Bei den Frauen galt Liliana als Mitfavoritin, obwohl auch Kerstin Preßler mit im Rennen war, die seit einiger Zeit wieder im Training ist. Weiterhin auch ehemalige

Teammitglieder der Osakamannschaft, die ich in den Jahren 1993-1998 betreut habe. Das waren Carmen Siewert und Karen Friedrichsen.

Auch in diesem Rennen war eine Athletin aus Eritrea im Rennen, die auch sofort in Führung ging. Kerstin Preßler übernahm die Führung in der Gruppe, die um die NDM lief. Der erste Kilometer wurde sehr schnell in 3:13min passiert. Danach wurde das Rennen deutlich langsamer, so dass auch Carmen Siewert wieder zu den beiden Führenden auflaufen konnte. Das Führungstrio Kerstin Preßler, Liliana und Carmen Siewert blieb zusammen.

Kerstin Preßler sorgte die ganze Zeit für das Tempo, wobei Liliana vor allem auf Sieg und nicht auf Zeit laufen wollte. So wartete sie bis 400m vor Schluss, um dann mit einer schnellen letzten Runde den Sieg zu erringen. Ihre Zeit war 17:00min.

Die letzten 200m absolvierte sie in 32 Sekunden. Den zweiten Platz konnte sich mit einem ebenfalls starken Finish Carmen Siewert erlaufen.

Das 5000m Rennen der Männer gewann Jürgen Kerl, der am Vortag schon Dritter über 10000m geworden war.

Alsterlauf

Die Strecke beim Alsterlauf ist etwas verändert. Nach dem im letzten Jahr schon der Start auf die

Mönckebergstraße gelegt wurde, haben die Veranstalter in diesem Jahr das Ende der Strecke verändert. Die unangenehme Unterführung unter der Kennedey Brücke wurde nicht mehr benutzt, dafür wurde ein Schlenker Richtung Hauptbahnhof dran gehängt. Hier geht es aber ziemlich bergauf und das ist bei KM 9 auch nicht zu unterschätzen. Die Bedingungen heute waren sicher gut zum Laufen. Kühl und vor allem wenig Wind. Die Zeiten waren dementsprechend gut, allerdings werde ich eine genaue Analyse machen, wenn die Ergebnisse vorliegen.

Bei Betrachtung der Ergebnisse ist sicher festzuhalten, dass die Strecke, durch die Veränderung, schneller geworden ist. Die Passage durch den Tunnel unterhalb der Kennedeybrücke war immer schwierig zu laufen.

Außerdem war es sehr verwinkelt und auch mit kleinen Steigungen versehen. Die neue Streckenführung ist gleichmäßiger und rhythmischer zu laufen. Natürlich ist die Steigung bei KM 9 stark, aber danach geht es wieder bergab. Diese Stelle ist der einzige Rhythmuswechsel auf der Strecke. Also eigentlich ein Glückwunsch an den Veranstalter.

Der Streckenrekord ist wirklich sehr verbessert, was auf die gute Konkurrenz des Teilnehmerfeldes hinweist.

Daneben sind aber auch die Platzierten mit guten Zeiten über die Strecke gekommen. So ist auch der HH-Rekord von Steffen Benecke etwas untergegangen. Sein 9. Platz scheint eine Verschlechterung zu sein, aber wenn man die Zeit betrachtet, dann ist es ein tolles Ergebnis und Steffen war auch sehr zufrieden mit seinem Ergebnis.

Aber ein Stadtlauf zeichnet sich nicht nur durch die Erstplatzierten aus. Ich bin mit dem Fahrrad noch die Strecke abgefahren und konnte das riesige Teilnehmerfeld beobachten. Es war ein schönes Bild und ich freue mich immer über große Teilnehmerfelder, weil die positive Erweiterung der Laufbewegung zeigen.

Ich hoffe, dass alle Teilnehmer ein angenehmes Rennen hatten.

Ergebnisse vom Alsterlauf

Referenzen

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