• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "N-3-Fettsäuren: Natürliche Antiarrhythmika?" (07.02.1997)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "N-3-Fettsäuren: Natürliche Antiarrhythmika?" (07.02.1997)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A-314

M E D I Z I N

(50) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 6, 7. Februar 1997 In dem genannten Beitrag wer-

den als „erste grundlegende Beobach- tungen über antiarrhythmische Effek- te von N-3-Fettsäuren“ Ergebnisse von McLennan aus dem Jahre 1988 genannt. Ich darf darauf hinweisen, daß wir über erste antiarrhythmische und antifibrillatorische Wirkungen verschiedener Prostaglandine schon auf der ersten Internationalen Prosta- glandinkonferenz 1972 in Wien be- richtet haben und ich 1975 auf dem er- sten internationalen Prostaglandin- Symposium in Halle unter dem Titel

„Prostaglandins and prostaglandin- precursors as endogenous antiar- rhythmic principles of the heart“ ei- nen Review, ausführlich 1976 publi- ziert, mit zahlreichen eigenen Ergeb- nissen mit verschiedenen Prostaglan- dinen, aber auch mit n-6- und n-3- Fettsäuren (Linol-, Arachidon- und Linolensäure im Vergleich mit Ölsäu- re) veröffentlicht habe. Diese Erstau- torschaft ist international anerkannt, unter anderem in dem Review-Arti- kel von Parratt 1993 in Cardiovascular Research, den die Autoren auch nicht zu kennen scheinen. Zur antiar- rhythmischen Wirkung von Prosta-

glandinen, über die polyungesättigte Fettsäuren wirken, existiert eine sehr umfangreiche internationale Litera- tur, auf die hier nicht näher eingegan- gen werden kann, deren Bedeutung

für Herzerkrankungen jedoch wieder- holt (zum Beispiel Z Kardiol 1995; 84:

335–343) diskutiert wurde.

Literatur

1. Förster W: Prostaglandins and prostaglan- din precursors as endogenous antiarrhyth- mic principles of the heart. Acta biol med germ 1976; 35: 1101–1112

2. Parratt J: Endogenous myocardial protec- tive (antiarrhythmic) substances. Cardio- vascular Res 1993; 27: 693–702

Prof. em. Dr. sc. med. Werner Förster Schleiermacherstraße 27

06114 Halle (Saale) DISKUSSION

N-3-Fettsäuren:

Natürliche Antiarrhythmika?

Verkannte

Erstautorenschaft

Wir danken Herrn Professor Förster für die ergänzenden Bemer- kungen. Antiarrhythmische Effekte von Prostaglandinen, die von Förster et al. 1973 beschrieben wurden (1), kön- nen, wie in unserem Artikel ausgeführt, teilweise den antiarrhythmischen Wir- kungen von langkettigen, mehrfach un- gesättigten Fettsäuren zugrunde liegen.

Allerdings sind die Mechanismen, über die Prostaglandine wirken, nicht ein- deutig geklärt. Diskutiert werden ne- ben einer verbesserten Sauerstoffver- sorgung und einer Hemmung der Plätt- chenaggregation unter anderem auch

eine Hemmung der adrenergen Stimu- lation, eine Reduktion der Bildung von Sauerstoffradikalen oder direkte elek- trophysiologische Effekte (2). Die Ver- wendung von n-3-Fettsäuren geht aus den Studien von Förster et al. leider nicht eindeutig hervor, da die verwen- dete Fettsäure „Linolensäure“ nicht weiter spezifiziert wurde und so offen bleibt, ob a-Linolensäure (C18:3 n-3) oder g-Linolensäure (C18:3 n-6) appli- ziert wurde.

Wenngleich Prostaglandine aus dem Präkursor Arachidonsäure (C20:4 n-6) antiarrhythmisch wirken können, ergibt jedoch der direkte Vergleich von n-3- und n-6-Fettsäuren sowohl in klini- schen wie auch in In-vitro-Studien ein-

deutig bessere antiarrhythmische Ei- genschaften der n-3-Fettsäuren. So er- höhte bei Patienten nach Myokardin- farkt die Supplementation mit n-3- Fettsäuren deutlich die Variabilität der Herzfrequenz (3), was als günstiger prognostischer Parameter für das Un- terdrücken ektoper kardialer Aktivität betrachtet wird (4). Zudem zeigte eine weitere Studie an Kardiomyozyten, daß die n-3-Fettsäure Dokosahexaen- säure (C22:6 n-3) die über a1-adrener- ge Rezeptoren stimulierte Signalüber- tragung und Arrhythmogenität nach- haltig unterdrückte (5). Aus Arachi- donsäure gebildete Prostaglandine hat- ten in dem Kardiomyozyten-Modell proarrhythmische Effekte, während Prostaglandine aus Eikosapentaensäu- re (C20:5 n-3) antiarrhythmisch wirk- ten (6).

Literatur

1. Förster W, Mest HJ, Mentz P: The influence of PGF2 alpha on experimental arrhyth- mias. Prostaglandins 1973; 3: 895–904 2. Parratt J: Endogenous myocardial protec-

tive (antiarrhythmic) substances. Cardio- vasc Res 1993; 27: 693–702

3. Christensen HJ, Gustenhoff P, Korup E: Ef- fect of fish oil on heart rate variability in survivors of myocardial infarction: a double blind randomised controlled trial. Br Med J 1996; 312: 677–678

4. van Ravenswaaji-Arts CMA, Kollée LAA, Hopman JCW, Stoelinga GBA, van Geijn HP. Heart rate variability. Ann Intern Med 1993; 118: 436–447

5. Reithmann C, Scheiniger C, Bulgan T, Werdan K: Exposure to the n-3 polyunsatu- rated fatty acid docosahexaenoic acid im- pairs a1-adrenoceptor-mediated contractile responses and inositol phosphate formation in rat cardiomyocytes. Naunyn-Schmie- deberg’s Arch Pharmacol 1996; 354:

109–119

6. Kang JX, Yunyuan LI, Leaf A: Differential effects of various eicosanoids on the con- traction of cultured neonatal rat cardiac myocytes. Prostagland Leukot Essent Fatty 1996; (Suppl 1) 55: 128

Dr. med. Alois Sellmayer Prof. Dr. med. Reinhard Lorenz Prof. Dr. med. Peter Claus Weber Institut für Prophylaxe und Epidemio- logie der Kreislaufkrankheiten Klinikum Innenstadt der Universität München Pettenkoferstraße 9 80336 München

Zu dem Beitrag von

Dr. med. Alois Sellmayer, Prof. Dr. med. Dr. med. habil.

Helmut Witzgall,

Prof. Dr. med. Dr. med. habil.

Reinhard Lorenz und Prof. Dr. med.

Peter Claus Weber in Heft 34-35/1996

Schlußwort

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

In einer randomisierten Studie mit 60 Patienten mit lokal fortgeschrittenem Magenkarzinom, die sich einer D2-Radikaloperation und einer Standard- Chemotherapie

Wird über den Ausgangstoff Alpha-Linolensäure aus der Eicosapentaensäure (EPA) gebildet, oder über die Nahrung direkt zugeführt. Kommt in Zellmembranen und

Da Schweizer aber nicht viel fetten Meerfisch ver- zehren, dafür umso mehr Milchprodukte, leisten diese doch einen gewissen Beitrag zur empfohlenen Menge, der umso höher

= mehrfach ungesättigte Fett- säuren) als auch an Monoensäu- ren (MUFA = einfach ungesät- tigte Fettsäuren)

Je älter der Rotwein, je reifer der Käse, je älter der Fisch, desto mehr Histamin ist enthalten?. Im Grunde äußert sich eine Histamin-Intoleranz zumeist als

Sie geht aus dem Zusammenschluss der Zürcher Hochschule Winterthur (ZHW), der Hochschule Wädenswil (HSW), der Hochschule für Angewandte Psychologie Zürich (HAP) und der

Trans-Fettsäuren können bei der teilweisen Härtung (Hydrierung) von pflanzlichen Ölen und bei der Hitzebehandlung von Ölen, Fetten und Nahrungsmitteln, welche ungesättigte

Quantifizierung: Interner Standard Säule : 30m; ID=0.32mm; film= 0.25um Gas: Stickstoff. Analysendauer :