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Archiv "Zwanzig Jahre Bundesvereinigung für Gesundheitserziehung" (02.05.1974)

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Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

Zwanzig Jahre

Bundesvereinigung für Gesundheitserziehung

Am 7. April 1954, dem Weltgesund- heitstag, nahm der Bundesaus- schuß für gesundheitliche Volksbe- lehrung e. V., der sich später in Bundesvereinigung für Gesund- heitserziehung e. V. umbenannte, seine Arbeit als Spitzenorganisa- tion der freien Initiative auf dem Sektor Gesundheitserziehung und gesundheitliche Information auf.

Der Bundesvereinigung gehören heute rund 70 Einzelmitglieder und 130 Mitgliedsorganisationen an, de- ren Gesamtmitgliederzahl mehrere Millionen umfaßt (Ärzte-, Zahnärz- te- und Lehrerverbände, Organisa- tionen der Heilberufe, der Sozial- pädagogik, der Sozialarbeiter, Ar- beitgeber- und Arbeitnehmerorga- nisationen, Berufs- und Wohlfahrts- verbände, Frauenverbände, Kran- kenkassen, Versicherungsträger, kommunale Spitzenorganisationen, Gesundheitsbehörden sowie Ver- einigungen, die im Rahmen der Volksgesundheit tätig sind). Auf in- ternationaler Ebene ist die Bundes- vereinigung für Gesundheitserzie- hung das deutsche Nationalkomi- tee in der Internationalen Union für Gesundheitserziehung.

Durch Informationstagungen, Pres- severöffentlichungen, einen Infor- mations- und Dokumentations- dienst sowie die Gestaltung des Weltgesundheitstages trägt die Bundesvereinigung 'in Zusammen- arbeit mit anderen privaten und staatlichen Stellen den Gedanken der Notwendigkeit einer gesunden Lebensführung und der Gesund- heitserziehung in weite Bevölke- rungskreise. Vorsitzender der Bun- desvereinigung ist seit acht Jahren Dr. med. Gerhard Jungmann, Mark- oldendorf, Vizepräsident der Bun- desärztekammer.

Im Jahre 1973 wurden in zwei In- formationstagungen mit insgesamt 650 Teilnehmern Fragen von „Ge- sundheit und Familie" sowie der

„Gesundheit des jungen Kindes"

eingehend erörtert. 1974 werden in

zwei Veranstaltungen „Gesundheit- liche Aspekte der Ganztagsschule"

(Mai, Stuttgart) und „Die Bedeu- tung der privaten Initiative für die Gesundheitserziehung" (Novem- ber, Bonn) behandelt. In den Jah- ren 1972 und 1973 gingen über 3000 Anfragen nach gesundheitser- zieherischer Literatur ein, wobei den Interessenten rund 47 000 An- lagen zur Verfügung gestellt wer- den konnten. In einer Filmkartei werden seit 12 Jahren Filme zum Einsatz in der gesundheitlichen Aufklärung ausführlich beurteilt.

Ebenso werden in einem Medien- katalog laufend geeignete Merk- blätter, Broschüren, Schallplatten und Tonbildreihen besprochen.

Zum Weltgesundheitstag 1974, der unter dem Thema „Gesundes Le- ben durch richtige Ernährung"

stand, wurde von der Bundesverei- nigung für Gesundheitserziehung u. a. eine 168 Seiten umfassende Broschüre in einer Auflage von 23 000 Stück herausgegeben. WZ

Rudolf Hauck fünfzig Jahre

Am 20. April vollendete Rudolf Hauck, Vorsitzender des Bundes- tagsausschusses für Jugend, Fami- lie und Gesundheit, sein 50. Le- bensjahr.

R. Hauck MdB, der zu den profilier- testen Gesundheitspolitikern nicht nur der SPD-Bundestagsfraktion zu rechnen ist, sondern zu denen des Bonner Parlaments überhaupt, hat sich insbesondere einen Namen gemacht wegen seiner profunden Sachkentnisse auf den Gebieten der Gesundheits- und Gesell- schaftspolitik. Unter seiner Verant- wortung als Ausschußvorsitzender sind zahlreiche Gesetze der Ju- gend-, Familien- und Gesundheits- politik beraten und gestaltet wor- den, die vom Deutschen Bundestag verabschiedet wurden.

Den Angehörigen der akademi- schen Heilberufe — ist er bestens bekannt durch seine programmati- schen Ausführungen zur Gesund-

Rudolf Hauck MdB (bei einer Anspra- che während des 76. Deutschen Ärzte- tages) Foto: Bohnert-Neusch

heitspolitik auf Kongressen dieser Berufsstände, wie beispielsweise bei Deutschen Ärztetagen.

R. Hauck wurde erstmalig in der Vl. Wahlperiode des Deutschen Bundestages zum Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Ju- gend, Familie und Gesundheit ge- wählt, dessen Vorsitz er auch heu- te in der VII. Wahlperiode innehat.

Er gehört dem Vorstand der SPD- Bundestagsfraktion an und ist Mit- glied des Parteirates. Außerdem ist er Stellvertretender Vorsitzender der Kommission für „Jugendpoli- tik" beim Parteivorstand der SPD und ebenfalls Mitglied der Kommis- sionen für Gesundheitspolitik und Familienpolitik sowie des Sozialpo- litischen Ausschusses beim SPD- Parteivorstand. PM

„Polonine":

Staatsanwalt braucht Informationen

Der Leiter der Zentrale zur Be- kämpfung der Unlauterkeit im Heil- gewerbe, Dr. med. Gerhard Rose, empfiehlt allen Ärzten, die auf ir- gendeine Weise mit dem Präparat

„Polonine" in Berührung kommen, ihre Erfahrungen und eventuelle

• Fortsetzung auf Seite 1290

1288 Heft 18 vom 2. Mai 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

(2)

Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

Unterlagen der Staatsanwaltschaft Stuttgart zur Verfügung zu stellen unter Angabe des Aktenzeichens 38 Js 492/73. Das „Polonine" wird von seinem Hersteller als „Krebs- umwandlungsmittel" vertrieben.

Der Hersteller ist ein Dr. Joseph W.

Blaszczak in New York — übrigens kein Arzt, sondern ein Tierarzt. Ge- gen Voreinsendung hoher Geldbe- träge betreibt Dr. Blaszczak von New York aus Fernbehandlung; er läßt sich Arztberichte mitteilen, Be- schwerden schildern und erklärt brieflich deren Ursache; er verord- net in jedem Fall — sei es eine Verstopfung oder seien es Krebs- metastasen — sein Medikament

„Polonine". Er deklariert es als

„Ribonukleosid"; das Präparat ist in einfachen Ampullen verpackt, auf denen in englischer Sprache behauptet wird, es „wandelt Krebs- zellen in Zellen von normaler Struktur und Funktion um". Die amerikanische Food and Drug Ad- ministration (FDA) hat Dr. Blasz- czak bereits 1964 den Vertrieb des Präparates verboten. Noch 1972 aber ist in einer deutschen Wo- chenzeitung ein „Erfolgsbericht"

ein

e

r Patientin erschienen, die be- hauptet, sie habe mit Polonine

„den Krebs besiegt". Auch die Zentrale zur Bekämpfung der Un- lauterkeit im Heilgewerbe, Dr. Ger- hard Rose, 68 Mannheim, Postf. 14, ist an Berichten über das Auftreten des Präparates interessiert. ZBU Inzwischen hat sich auch die Bun- desregierung in der Fragestunde des Bundestages mit „Polonine"

beschäftigt (S. 1347 dieses Heftes).

Ausstand für „einblick"

Dem erst im September 1973 aus der Taufe gehobenen sozialde- mokratischen Mitglieder-Magazin

„einblick" droht der Exitus: Vor- aussichtlich im Mai wird das mit viel Vorschußlorbeeren bedachte Blatt, nach der achten Ausgabe, eingestellt. Die Zeitschrift hatte zu- letzt eine Gesamtauflage von einer Million und wurde an alle SPD-Mit- glieder kostenlos versandt. Der Hauptgrund für die Einstellung des

parteieigenen Magazins dürfte vor allem in einem rapiden Rückgang des Anzeigenvolumens von ur- sprünglich 18 Prozent auf nun- mehr weniger als 10 Prozent des Blattumfanges zu suchen sein. In der März-Nummer wurde außer für die Coop-AG, die Bank für Gemein- wirtschaft und den „Vorwärts"-Ver- lag, in dem „einblick" erscheint, nur noch für eine Zigarettenmarke geworben. Aber auch redaktionell entsprach „einblick" offenbar nicht ganz der Nachfrage: Das 32 Seiten umfassende Mitgliederblatt bot eher Bodenständig-Traditionelles, so daß vor allem der zahlenmäßig stärker gewordene Partei-Nach- wuchs im Juso-Alter kaum ange- sprochen wurde. Wie zu hören ist, soll „einblick" durch ein neues Blatt (Titel: „Sozialdemokrat-Maga- zin") mit veränderter Redaktion und mit „vollkommen anderem Inhalt"

abgelöst werden. HC

Männer liegen länger im Krankenhaus

Die durchschnittliche Kranken- hausbehandlung von männlichen Patienten dauerte im vergangenen Jahr mit 25,4 Tagen fast drei Tage länger als die von weiblichen Pa- tienten (22,8 Tage). Wie aus einer in Wiesbaden vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Über- sicht hervorgeht, nahm die durch- schnittliche Aufenthaltsdauer der Patienten im Krankenhaus im Ver- gleich zum Vorjahr insgesamt üm 0,4 Tage, im Vergleich zu 1962 um 4,8 Tage auf 23,9 Tage ab. Mit 9,8 Millionen Personen, die in den 3519 Krankenhäusern des Bundesgebie- tes stationär behandelt wurden, wuchs die Zahl der Patienten gleichzeitig um 1,9 Prozent. Der Auslastungsgrad der Krankenhaus- betten lag im Berichtsjahr bei durchschnittlich 87 Prozent. Nach Angaben der Statistik werden über 97 Prozent aller Babys im Kranken- haus geboren; vor zehn Jahren wa- ren es noch knapp 75 Prozent. Die Zahl der Sterbefälle in Kliniken er- höhte sich in den letzten zehn Jah- ren von 45 auf 53 Prozent. StBA

Angebliche

Selbstbezichtigung von Ärzten im „Spiegel"

nur Agitation

Die im Wochenmagazin „Der Spie- gel" vom 11. März 1974 aufgestellte Behauptung, über 200 Mitglieder der Ärztekammer Berlin hätten sich des Verstoßes gegen den Paragra- phen 218 StGB bezichtigt, ist nach Feststellungen der Ärztekammer Berlin kein Anlaß zur Einleitung von Untersuchungsverfahren we- gen Verletzung der Berufspflichten.

Von den 221 Ärzten die auf Grund der „Spiegel"-Veröffentlichung von der Ärztekammer Berlin ange- schrieben und um Aufklärung ge- beten wurden, haben 28 bestritten, eine illegale Schwangerschaftsun- terbrechung durchgeführt oder da- zu verholfen zu haben. 162 Ärzte

haben in gleichlautenden Schrei- ben mitteilen lassen, daß sie die Erklärung nur als „Beitrag zur ge- genwärtigen Diskussion über die Abschaffung der Strafvorschrift"

des Paragraphen 218 StGB unter- zeichnet haben. Einzelne Ärzte äu- ßerten sich sogar überrascht, daß sie neben einer Resolution zur Re- form des Paragraphen 218 StGB

„auch eine Selbstbezichtigung"

unterzeichnet haben sollen. Ein Arzt schreibt: „Ich habe meine Un- terschrift geleistet auf einem Blatt Papier, ohne den Text, der im

‚Spiegel' erschien. Ich war sehr überrascht, die Erklärung im ‚Spie- gel' zu lesen. Das war bestimmt ein Hereinfall. Ich bin sehr ent- täuscht über die fälschlich negati- ve Auslegung der Solidaritätserklä- rung." Ein anderer teilt mit, daß von ihm „eine schriftliche Erklä- rung entsprechend der Veröffentli- chung im Spiegel', Heft 11/1974 nicht abgegeben worden ist." Der Vorstand der Ärztekammer Berlin sah somit keine Veranlassung, in der im Wochenmagazin „Der Spie- gel" zur kollektiven Selbstbezichti- gung hochgespielten Aktion mehr zu sehen als eine publizistische Agitation zur Unterstützung der Be- wegung „Reform des Paragraphen 218 StGB". ÄK-B

1290 Heft 18 vom 2. Mai 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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