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Archiv "Unterstützung der Krebstherapie: Mistelpräparat ermöglicht Studien" (09.10.1998)

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Als Durchbruch für die wissenschaftliche Validierung von Mistelextrakten in der unterstützenden Krebsthe- rapie wertete Prof. Gerd Na- gel (Freiburg) die Entwick- lung des standardisierten Prä- parates Lektinol®. Erstmals wird es möglich, die Wirkung – nach entsprechenden Dosis- findungs-Studien – nach schul- medizinisch anerkannten Kri- terien in randomisierten, kontrollierten Studien bei verschiedenen soliden Tumo- ren zu prüfen und den positi- ven Einfluß auf Lebens- qualität und Verträglichkeit

der Zytostase zu erheben.

Möglicherweise läßt sich dann auch die Frage klären, ob die komplementäre Gabe eines Naturheilmittels die Prognose eines schulmedizinisch behan- delten Karzinoms verändert.

Das von der Madaus AG ent- wickelte Präparat ist normiert auf 15 ng aktives Mistellektin, das als Mistellektin I bestimmt wird.

Bei einer Veranstaltung des Herstellers wurde emp- fohlen, den Extrakt in einer körpergewichtsbezogenen Dosierung (2,5 ␮l/kg KG) zweimal wöchentlich über drei Monate zu injizieren. Dr.

Roger Limburg als Leiter des medizinisch-wissenschaftli- chen Referats Onkologie riet zu einer Beschränkung auf solide Tumoren.

Bei immunologischen, hä- matogenen und lymphati- schen Karzinomen mahnte er zur Vorsicht, da in experi- mentellen Untersuchungen eine Quervernetzung von Re- zeptoren auf der Zellober- fläche beobachtet wurde, die auch die Gefahr einer Induk- tion von Zytokinen bergen und damit das Tumorwachs- tum fördern könnte.

Der Mistel wird als Wir- kung oft eine Steigerung der immunologischen Abwehr zu- gesprochen. Die biologische Relevanz einer gesteigerten Bildung von natürlichen Kil- lerzellen und anderen im- munkompetenten Zellen in vitro oder im Tierexperiment ist laut Nagel jedoch sehr frag- lich auf den Menschen zu übertragen. Als relativ gesi- chert sieht er die Verbesse- rung der Lebensqualität bei unterstützender Krebsthera- pie an, wozu auch die durch Mistellektine verbesserte Ver- träglichkeit klassischer Tu- mortherapeutika beitragen dürfte. Die Probleme der Mi- steltherapie beruhen einer-

seits auf der Präparatevielfalt (Wirtspflanze, jahreszeitliche Konzentrationsschwankun- gen, Stabilität), aber auch auf der Dosis-Titration, der Indi- kationsstellung, der Festle- gung des Therapiebeginns so- wie Art und Stadium der Kar- zinome. Mit der Standardi- sierung und der empfohlenen Dosierung sind zwei Punkte vorerst gelöst.

Zur Stabilisierung arbeitet Madaus an neuen Zuberei- tungsarten, da auch das stan- dardisierte Produkt eine durchgehende Kühlkette er- fordert. Forschungen laufen nach Angaben von Limberg auch zu einem rekombinanten Mistellektin, das allerdings

erst einige Jahre nach der Jahrtausendwende „spruch- reif“ werden wird.

Für die nahe Zukunft ge- plant sind dagegen randomi- sierte, prospektive Doppel- blindstudien bei Mamma-, Pleura- und Kolonkarzinom – überwiegend mit dem Ziel der Dosisfindung, aber auch mit den Stratifizierungspunkten Lebensqualität, Verträglichkeit der Zytostase und Rezidiv- raten. Darüber hinaus werden zwei offene Studien initiiert, bei denen einmal die Lebens- qualität bei Brustkrebs und einmal die Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Harnbla- senkarzinom geprüft werden soll. Dr. Renate Leinmüller

A-2562 (70) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 41, 9. Oktober 1998

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Unterstützung der Krebstherapie

Mistelpräparat

ermöglicht Studien

Mit Neuroleptika der neu- en Generation ergeben sich bessere Chancen für die The- rapie von schizophrenen Pati- enten mit chronischen Ver- läufen, bei denen meist die Negativsymptomatik im Vor- dergrund steht. Amisulprid (Solian®, Synthelabo) ist ein substituiertes Benzamid mit dualem Wirkprinzip: In nied- riger Dosierung blockiert es

selektiv die präsynaptischen D2/D3-Dopaminrezeptoren, wodurch die dopaminerge Transmission verstärkt wird (linkes Bild). Im Gegensatz dazu vermindern hohe Dosen von Amisulprid die dop- aminerge Transmission, indem die postsynaptischen D2/D3- Dopaminrezeptoren blok- kiert werden(rechtes Bild).

Die Wirksamkeit der Sub- stanz in der Behandlung schi- zophrener Patienten mit prä- dominanter primärer negati- ver oder Defizit-Symptoma- tik konnte in drei doppelblin- den, plazebokontrollierten Studien gezeigt werden. Ami- sulprid in einem niedrigen Dosisbereich von 50, 100 und 300 mg/Tag zeigte im Ver- gleich zu Plazebo eine stati-

stisch signifikante und kli- nisch relevante Verbesserung der primären negativen Sym- ptomatik. Eine Dosis von 100 mg/Tag kann als optimale Dosierung betrachtet wer- den. Die Verträglichkeit von Amisulprid war gut, die Inzi- denz von extrapyramidal-mo- torischen Störungen ver- gleichbar mit Plazebo. EB

Schizophrenie: Amisulprid

mit dualem Wirkprinzip

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