Wer durch Kretas Bergdörfer bummelt, glaubt, die Zeit sei vor hundert Jahren stehengeblieben. Das Bild zeigt einen Blick auf Kritsa, das größte Dorf Kretas, und auf die Kirche des Ortes, die aus dem 13. Jahrhundert stammt und einige der schönsten byzantinischen Fresken Kretas birgt Foto: Touropa
Leserdienst
Hinweise • Anregungen REISE
Um Freunde des östlichen Mittel- meeres über den Verlust von Zy- pern als Urlaubsziel hinwegzutrö- sten, hat die Touropa Kreta in ihr Programm für Sommer dieses Jah- res aufgenommen. Landschaftliche Ähnlichkeiten gibt es sicher, we- sentlich jedoch bleibt: Kreta — im Grunde nur ein mächtiger Felsklotz mitten im Meer — ist gewaltiger, unberührter und — zumindest für die Liebhaber alter Kulturen — noch ergiebiger als Zypern; erin- nert sei hier nur an Knossos, Malia und Phaistos. Erschwerend: Auto- straßen ins Landesinnere gibt es kaum, auch mit Restaurants, wie sie in touristisch erschlossenen Gebieten üblich sind, kann im Lan- desinneren kaum gerechnet wer- den, höchstens mit einfachen, aber sauberen Gaststätten. Wer einen Autotrip riskiert, erlebt dafür Bilder von einer Echtheit, wie man sie
sonst in Europa kaum mehr findet.
Wenn man durch die Dörfer bum- melt, kommt es einem oft so vor, als sei die Zeit vor hundert Jahren stehengeblieben. Um Gästen die- ses Erlebnis zugänglich zu ma- chen, hat die Touropa eine einwö- chige Rundreise in ihr Programm eingebaut. Sie führt von Heraklion aus in den Westteil der Insel zur Hochebene von Omalos und zur Samaria-Schlucht. Wer mitfährt, sollte sich darüber klar sein, daß er unterwegs keinesfalls in feinen Hotels beherbergt wird, sondern in kleinen Pensionen und Gasthöfen, unter Umständen sogar in — aller- dings ausgesuchten — Privathäu- sern. Wem es um Land und Leute geht, dem kann das nur lieb sein.
Empfohlen werden kann diese Bus- reise jedem, der für die Wildheit ei- nes karstigen Berglandes ebenso aufgeschlossen ist wie für die
Lieblichkeit sich plötzlich auftuen- der grüner Täler und dem an der Urtümlichkeit eines Ortes und sei- ner Bewohner mindestens genauso viel gelegen ist wie an den elegan- ten Stränden hochnobler Badeor- te. Ganz abgesehen davon: Für Ba- degäste hat die Touropa eine Rei- he von Hotels rings um den im Osten der Insel gelegenen Ort Ag- hios Nicolaos ausgewählt, auch ei- gentlich keine Stadt, eher ein gro- ßes Fischerdorf, das seine Eigenart trotz der hochsommerlichen Touri- steninvasionen bewahrt hat. Hinzu kommt noch eine Hotel-Superanla- ge bei Chersonnissos, einem Dorf etwas näher bei Heraklion. Auch wer großen Komfort sucht, ist hier gut aufgehoben; zudem bietet die- se Anlage Tennis, Bowling, Mini- Golf und Reiten, sogar ein Hallen- bad — auf Kreta mit Wassertempe- raturen im Mai von 19 und im Okto- ber von 23 Grad wirklich ein Luxus.
Regen? — Wer in Chersonnissos oder in Aghios Nicolaos wirklich einmal Regen befürchten sollte, der braucht nur zur Südküste zu fahren, dort hat es seit Jahren praktisch überhaupt nicht gereg- net. Weitere Auskünfte erteilen alle Reisebüros mit Touropa-Ver-
tretung. Tou/H
Studien- und Kongreßreisen
Fortbildungsveranstaltungen, Kon- greß- und Informationsreisen für Ärzte — Das Deutsche Reisebüro, Frankfurt, hat in Zusammenarbeit mit dem Kongreßbüro der Bundes- ärztekammer auch für 1975 eine Übersicht internationaler medizini- scher Kongresse, Fortbildungsver- anstaltungen und Studienreisen er- stellt. Für zahlreiche Veranstal- tungen im europäischen und au- ßereuropäischen Bereich bietet das DER auch eigene Reiseangebo- te an. Genaue Angaben hierzu ent- hält die Jahresübersicht. Anfor- derungen sind zu richten an:
Deutsches Reisebüro, Internationa- ler ärztlicher Kongreßreisedienst, 6 Frankfurt/Main, Eschersheimer Landstraße 25-27. DER/H
Kreta Insel des Zeus
Spuren einer fünftausendjährigen Geschichte
306 Heft 5 vom 30. Januar 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT