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Archiv "zu Aktien: Gegen den Strich" (11.06.2004)

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W

as haben der indische Ausnahmekönner Vis- wanathan Anand, der tschechisch-deutsche Groß- meister Vlastimil Hort und der Hamburger Arzt Dr. med.

Christian Bordasch gemein- sam? Alle drei fahren gerne mit ihren Ehefrauen zum Schachturnier. Wobei Vlasti- mil vom Saulus zum Paulus wurde. Als er einmal vor ei- nem Turnier gefragt wurde, welchen Platz er sich erhoffe, sagte er: „Den zweiten!“ Ver- blüffte Rückfrage: „Und war- um nicht den ersten?“ Vlasti- mil: „Ach, wissen Sie, meine Frau ist dabei, und das kostet mich immer einen Platz.“ In einem allerdings ist Dr. Bor- dasch seinen obigen Kollegen voraus, bei ihm kommen zum Ärzteturnier auch gerne die beiden Töchter samt Enkel-

schar mit, um ihm beim Schnellschach eine be- eindruckende familiä- re Unterstützung an- gedeihen zu lassen.

Das Deutsche Ärzte- blatt bemüht sich dan- kenswerterweise immer um Orte, die in etwa auf der Achse Zürich–Hamburg lie- gen. Wie auch immer, der Zürichsche Enkel Enrico be- kam beim letzten Deutschen Ärzteturnier in Bad Neu- enahr wegen einer „dringen- den Familienangelegenheit“

schulfrei und konnte so manch sach- bzw. schachkun- digen Blick auf Opas Brett werfen. Und um ein Haar wäre er sogar Zeuge von

„Opas Unsterblicher“ gewor- den. Hier hatte Dr. Bordasch als Schwarzer schon eine un- entrinnbare Mattschlinge um

den weißen König gezogen, gegen Tg2 matt ist kein Kraut gewachsen. Doch Dr. med.

Matthias Althaus als Weißer hatte gerade Schach geboten und nach 1. . . Kh7 2. Lg8+

Kh8 3. Lf7+ einigte man sich auf remis – gegen das ewige Schach mit obiger Schaukel schien nichts zu erfinden zu sein. Oder doch? Hätte etwa Dr. Bordasch gewinnen und mit Anand gleichziehen kön- nen, der als frischgebackener Weltmeister zum „Sportler des Jahres“ in Indien gekürt und vom Staatspräsidenten

empfangen wurde, von die- sem ein Haus geschenkt be- kam und mit einer Krone auf dem Haupt mit seiner Frau in einer herrlichen Kutsche durch seine Heimatstadt Madras gefahren wurde, wo- bei wegen der Begeisterung der Bevölkerung der Verkehr des öfteren zusammenbrach?

Vielleicht nicht ganz so, aber eine Fahrt mit der Kutsche durch Hamburg wäre ja auch nicht übel! Doch davor muss erst ein Gewinn für Schwarz gefunden werden. Wie?

Lösung:

S C H L U S S P U N K T

[64] Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 2411. Juni 2004

„Opas Unsterbliche“

Dr. med. Helmut Pfleger

Post Scriptum

Dr.Bordasch hätte mit 1.

..

.L f8

! seinen Läufer dazwischenstellen und scheinbar sinnlos opfern sol-

len.Nach 2.Txf8+

(was sonst?)

Kg7ist Weiß angesichts des unab-

wendbaren Matt durch Tg2 mit

seinem Latein am Ende.A nderer-

seits war nach 1.. ..

Kh7 2.Lg8+

Kh8 mit 3.Le6+! wirk lich das

Remis zu erzielen, weil nun

3..

..

Lf8?! an 4.Txf8+ Kg7

5.Tf7+ Kg8? (besser 5.

..

.Kh8

mit remis) 6.Tb7+ Kf8 7. Tb2!

scheitern würde (7.. ..

T e1 8.

Ld2!

T e2 9.

Lxg5! mit Gewinn).

D

er Markt hat immer Recht, sagt eine alte Bör- senregel. Die genau ent- gegengesetzte Haltung reflek- tiert indes die Strategie der

„Contrarians“, so werden die Anleger genannt, die immer das Gegenteil der herrschen- den Meinung umsetzen.

Wie so oft im Leben haben beide Weisheiten ihre Berechti- gung; es scheint mir mehr eine Frage des Timings zu sein,wann die eine oder die andere Hand- lungsalternative (besser) greift.

So ist es etwa fatal, sich gegen den Markt zu stellen,wenn eine Aktie vom Markt abgestraft wird und die Abwärtsbewe- gung lange andauern kann, wie möglicherweise bei Daimler- Chrysler und TUI, oder aber erst bevorsteht, wie eventuell bei Schering oder Puma.

Gegen den Strich zu bürsten ist freilich auch eine Frage des Mutes. Wer hält schon die nar- zisstische Kränkung aus, wenn er sich für eine Aktie entschie-

den hat, die weiter nach unten segelt und der weitere Sinkflug einen als Dummkopf abstem- pelt? Da ist es für den einen oder anderen erträglicher, das zu kaufen, was die Masse auch kauft; mit dem gemeinsam er- littenen Misserfolg ist das Le- ben schöner, zumindest erträg- licher.Wer aber wirklich etwas für seinen Anlageerfolg unter- nehmen will, kommt nicht um- hin, ab und an ins Lager der Contrarians zu wechseln, es kommt dann natürlich auf die richtige Aktienauswahl an.

Bei der Lufthansa scheinen mir die Bedingungen für ein gutes Gelingen dieser Strate- gie recht aussichtsreich zu sein.

Die Aktie will derzeit kein Mensch haben, und so fällt sie seit Monaten schön vor sich

hin. Freilich gibt es auch (gute) Gründe für den Niedergang des Kranichtitels, wie ein stei- gender Ölpreis, die Konkur- renz durch Billigflieger und erst recht die Terrorangst.

Hinzu kam noch ein haus- gemachtes Problem. Die An- kündigung einer Kapitaler- höhung schockte die Märkte ziemlich, wobei nicht so sehr die Maßnahme an sich vom Markt entsetzt aufgenommen wurde. Es sei für die Finanzie- rung des Airbus A-380 ge- dacht; das nahm den Frankfur- tern nun wirklich keiner ab.

Persönlich glaube ich, dass die Belastungsfaktoren zwar alle stimmen, aber den Kurs viel zu sehr nach unten ge- drückt haben. Das Schweigen bei der Kapitalmaßnahme ver-

stehe ich eher als Indiz auf eine möglicherweise bevorstehende Übernahme. Diese Gemenge- lage lässt daher meine Kursfan- tasien ziemlich aufblühen.

Fast noch mehr Kühnheit bedarf es bei der Vorstellung, dass die Hypovereinsbank (HVB) sich bis zum Jahresen- de einem Kurs von 20 Euro annähern kann. Wie in einem Gruselfilm schockte die Bör- sennotiz die Fans der HVB.

Seit Ende März verlor die Ak- tie 25 Prozent ihres Wertes, und das ohne größeren erkennba- ren Hintergrund.

Anscheinend hat der Rück- gang damit zu tun, dass die An- leger die immer wieder auf- flammenden Fusionsgerüchte mittlerweile als albern abstem- peln. Die Aktie hat gleichwohl diese lieblose Behandlung nicht verdient, dazu ist das Unter- nehmen einfach zu gut aufge- stellt.Also auch hier gilt, gegen den Strich zu bürsten ist frivol, aber durchaus wollüstig. )

zu Aktien

Gegen den Strich

Börsebius

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