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Der Teufel baut ein Haus Eine Sage aus Kärnten

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Der Teufel baut ein Haus

Eine Sage aus Kärnten

Sabine Hönegger, 6/2005 http://vs-material.wegerer.at

Im Leobengraben bei Gmünd lebte einst ein armer Bauer. So sehr er sich auch plagte und abmühte, er konnte sich nicht aus seiner Armut befreien. Im Gegenteil, die Not wurde immer größer.

Eines Tages traf er einen alten Köhler, dem klagte er sein Leid. Der Alte meinte, er wisse schon einen Weg zu Reichtum und Macht, aber der wäre gefährlich: „Wenn du um Mitternacht bei der Schwarzen Wand den Teufel anrufst, dann kommt er und hilft dir.

Allerdings musst du ihm deine Seele verschreiben.“ Aber das machte dem Bauern nichts aus. Er hatte keine Angst vor dem Teufel. Die Hauptsache war, dass er auf leichte Weise zu Geld kommen und seiner Frau und den Kindern ein besseres Leben bieten könne. Um seine Seele war ihm nicht bang.

Also ging der Bauer am Abend getrost zur Schwarzen Wand, setzte sich auf einen Stein und wartete bis Mitternacht. Als er eine Weile da gesessen war, hörte er ein Geräusch. Er blickte sich um und gewahrte einen Mann in Jägertracht, der auf ihn zukam. Dem Bauern lief ein Schauder über den Rücken. Er nahm sich jedoch zusammen und antwortete freundlich auf den Gruß des Fremden. Sie begannen ein Gespräch und bald erzählte der Bauer von seiner Not. Da machte ihm der Teufel - das war nämlich der freundliche Jägersmann - einen

Vorschlag: „Ich werde dir dein verfallenes Haus in einer einzigen Nacht aufbauen- noch bevor das Krähen des Hahns den Morgen verkündet. Du wirst der reichste Bauer im Tal sein. Zum Dank musst du mir deine Seele verschreiben.“

Als der Bauer merkte, dass es mit dem Seelenverschreiben Ernst wurde, da begann ihn doch sein Gewissen zu plagen. Aber die Aussicht auf den Wohlstand war zu verlockend.

Außerdem konnte er sich nicht vorstellen, dass der Teufel wirklich im Stande wäre, in so kurzer Zeit ein ganzes Haus aufzubauen. Also willigte er ein. Der Jägersmann versprach, in der kommenden Nacht den Auftrag auszuführen, und verschwand.

Als am nächsten Tag die Sonne untergegangen und die Dunkelheit hereingebrochen war, wurde es im Bauernhaus lebendig: Unsichtbare Hände schleppten Steine und Bauholz herbei. Die Mauern wuchsen empor und schon nach wenigen Stunden war das neue Haus bis zur Dachgleiche gediehen. Jetzt wurde dem Bauern doch angst und bang. Das bemerkte die alte Magd, die auf dem Hof ihr Ausgedinge hatte, und fragte ihn nach dem Grund seiner Sorge.

Der Bauer schüttete ihr sein Herz aus und erzählte von dem Pakt mit dem Teufel. Schließlich sagte er: „Mir bangt um meine Seele. Das Haus ist fast fertig und noch immer hat der Hahn nicht den Morgen verkündet. Was soll ich jetzt tun?“ Die Alte wusste Rat: „Nimm den Hahn, wickle ihn in ein Tuch, sprich ein Gebet und wirf ihn in den Wassertrog vor deiner Tür.“ Der Bauer dachte: „Hilft´s nicht, so schadet´s nicht“ und tat, was ihm seine treue Magd geraten hatte.

Und wirklich: kaum war der Hahn aus dem kalten Wasser aufgetaucht, da begann er aus vollem Hals zu krähen.

Im Haus ertönte sofort ein Poltern und Fluchen: Die Geister aus der Hölle suchten schleunigst das Weite. Es war auch höchste Zeit gewesen, denn es fehlten nur mehr wenige Schindeln am Dach und der Hausbau wäre fertig gewesen.

Froh über den glücklichen Ausgang dieses teuflischen Abenteuers betrachtete der Bauer sein neues Haus. Die paar Schindeln setzte er selber ein und der treuen Magd dankte er ein Leben lang für ihren guten Rat.

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Der Teufel baut ein Haus Der Teufel baut ein Haus

Sabine Hönegger, 6/2005 http://vs-material.wegerer.at

Beantworte die Fragen mit einem ganzen Satz!

• Welchen Rat gab der Köhler dem armen Bauern?

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• Wen traf der Bauer um Mitternacht und wer war das?

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• Was schlug der Fremde dem Bauern vor?

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• Was wollte er dafür haben?

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• Wer half dem Bauern in seiner Not?

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• Was sollte der Bauer tun?

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• Was geschah dann?

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Beantworte die Fragen mit einem ganzen Satz!

• Welchen Rat gab der Köhler dem armen Bauern?

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• Wen traf der Bauer um Mitternacht und wer war das?

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• Was schlug der Fremde dem Bauern vor?

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• Was wollte er dafür haben?

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• Wer half dem Bauern in seiner Not?

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• Was sollte der Bauer tun?

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• Was geschah dann?

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