Lebersonographie
Lebenswerk des Autors
Wolfgram Wermke: Sonographi- sche Differenzialdiagnose – Le- berkrankheiten. Lehrbuch und systematischer Atlas. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2006, IX, 446 Seiten, 2252 Abbildungen, gebun- den, 99,95 A
Das mit Spannung erwartete Werk liegt nun vor. Mehr als 2 200 berauschend schöne Abbildungen in acht großen Kapiteln lassen differenzial- diagnostisch nichts offen, was man im Laufe eines langen klinischen Lebens finden kann. Der Untertitel Lehr- buch ist untertrieben, handelt es sich doch eher um eine En- zyklopädie praktisch aller verfügbarer sonographischer Leberbefunde. Das Werk ist daher optimal geeignet zum Vertiefen vorhandenen Wis- sens und zum Nachschlagen bei Problemfällen.
Die Gliederung des Bu- ches ist durchgehend klar:
Anatomie, diffuse Paren- chymveränderungen, Gefäß- befunde, fokale Leberbefun- de und Kontrastmitteleinsatz.
Die meisten Kapitel sind von einer Darstellung der Be- fundkriterien am Anfang und einer Synopse am Ende ein- gerahmt. Die Synopse kann dem schnellen Leser ein Kompass sein, um leichter zu der möglichen sonographi- schen Differenzialdiagnose zu finden.
Das große Kapitel „Kon- trastmitteleinsatz“ ist im Prinzip ein Buch für sich, was sich auch am eigenen stren- gen Layout erkennen lässt.
Für den Rezensenten ist dies der wertvollste Teil, denn hierzu ist bisher kein Werk
auf dem Markt, und jeder, der Kontrastmittelsonographie be- treibt, kann von der unver- gleichlichen Erfahrung des Autors profitieren. Am Ende des Buches finden sich eine umfassende Bibliographie und ein extrem umfangreiches Stichwortverzeichnis.
Kritisches lässt sich nur wenig anmerken. Die Bild- überschriften am Rand sind gewöhnungsbedürftig, viel- leicht handelt es sich hier auch um eine Verlagsmarotte.
Zwar wird man erfreulicher- weise nicht mit schemati- schen Zeichnungen über- schüttet, aber hin und wieder wäre ein erklärendes Schema hilfreich.
Bei diesem Buch handelt es sich um das sonographi- sche Lebenswerk des Autors, der sich über Jahre intensivst mit der Lebersonographie auseinander gesetzt hat. Je- der, der sich mit der Leberso- nographie oder der Kontrast-
mittelanwendung beschäftigt, wird auf dieses Buch nicht verzichten können. Es ist das Beste, was dazu derzeit zu fin- den ist. Karlheinz Seitz
Dermatologie
Konkrete Anregungen
Joachim Dissemond: Ulcus cru- ris – Genese, Diagnostik und Therapie. UNI-MED Science, UNI-MED Verlag, Bremen, 96 Seiten, 67 Abbildungen, gebun- den, 44,80 A
Der Dermatologe Joachim Dissemond hat im kompak- ten Werk von 94 Seiten die relevanten klinischen und wissenschaftlichen Ergebnisse zur Entstehung, Diagnostik und Therapie des Ulcus cruris zusammengefasst. In zwei grundlegenden Kapiteln wer-
den zunächst die physiologi- sche Grundlage der Wundhei- lung in ihren gesetzmäßig ab- folgenden Stadien und die Rol- le der bakteriellen Besiedlung chronischer Wunden, insbe- sondere auch mit den ver- stärkt aufkommenden multi- resistenten Problemkeimen und deren Bekämpfung, be- sprochen. Dann folgt ein sehr ausführliches Kapitel über das Ulcus cruris in sei- nen verschiedenen klinischen Facetten und seiner brei- ten Differenzialdiagnose, das auch die Epidemiologie und die enormen Gesundheits- kosten, die durch chronische Wunden verursacht werden, miteinschließt.
Wichtige Aspekte der kli- nischen, operativen und la- bortechnischen Untersuchung werden besprochen. Mehrere
ausführliche Kapitel sind den praktischen Aspekten der empirischen Behandlung des Ulcus cruris gewidmet. Ne- ben den vielseitigen Einsatz- möglichkeiten der moder- nen synthetischen Verbän- de werden die verschiedenen Formen des Débridements, die Vakuumversiegelung und die chirurgischen Techniken der Hauttransplantation aus- führlich dargelegt. Die Kom- pressionsbehandlung, ein Eck- stein in der Therapie venö- ser Ulzera, und Aspekte der Malnutrition bei Patienten mit chronischen Wunden flie- ßen ebenfalls in die Diskus- sion ein.
Dem Autor ist es gelungen, die wichtigsten Aspekte zur Volkskrankheit Ulcus cruris prägnant und anschaulich zu- sammenzufassen.
Günter Burg, Jürg Hafner
A
A924 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 14⏐⏐7. April 2006
B Ü C H E R
Herzchirurgie
Standardwerk
Rudolf J. Tschaut (Hrsg.):
Extrakorporale Zirkulation in Theorie und Praxis. 2., überar- beitete Auflage. Pabst Science Publishers, Lengerich u. a., 2005, 648 Seiten, gebunden, 75 A
Der Titel kann als Standard- werk für die Thematik der extrakorporalen Zirkulati- on angesehen werden und behandelt alle Aspekte der klinischen Praxis, der zu- grunde liegenden Patho- physiologie, aber auch Ma- terialtechnik und be- rücksichtigt wichtige Zu-
kunftsentwicklungen. Die Beiträge sind nach der Erst- auflage 1999 weitgehend überarbeitet worden, wün- schenswert wäre eine zeit- nahe Ergänzung der nach- gestellten Literaturverzeich- nisse.
Die 18 Kapitel vereinen 58 Einzelbeiträge, in The- menkomplexen werden die Geschichte der Kardiotech- nik, Hämodynamik sowie Strömungslehre und Hypo- thermie, Myokardprotekti- on, Postperfusionssyndrom und blutsparende Maßnah- men in der Herzchirurgie behandelt. Weitere Ab- schnitte beschäftigen sich mit der mechanischen Kreis- laufunterstützung, mit ange- borenen Herzfehlern und ihrer Behandlung, mit der Heparinbeschichtung von Fremdoberflächen, speziel- len Perfusionstechniken, al- ternativen Techniken zur konventionellen Bypass- operation, mit Tissue En- gineering und Werkstoff- kunde sowie Zwischenfäl- len bei der extrakorporalen Zirkulation. Andreas Dehne