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Archiv "Pentoxifyllin enttäuscht bei venösem Ulcus cruris" (25.02.2000)

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A-456

M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 8, 25. Februar 2000 biopsie oder sogar für eine Feinnadel-

aspiration plädiert. Den unbestreit- baren Vorteilen stehen allerdings auch erhebliche Nachteile gegen- über. Die diagnostische Sicherheit vermindert sich beträchtlich, ein Gra- ding kann aufgrund der bekannten Heterogenität beim MWT praktisch nicht durchgeführt werden, und es steht im Regelfall kein Material für ergänzende zytogenetische oder mo- lekularbiologische Untersuchungen zur Verfügung. Hinzu kommt, dass Feinnadelaspirate nur durch trainier- te Spezialisten beurteilt werden soll- ten (die in Deutschland kaum vor- handen sind), da sonst die Zahl der Fehldiagnosen unvertretbar hoch sein dürfte. Gegenwärtig stellt also die Inzisionsbiopsie aus der Sicht der Pathologie das beste Verfahren der diagnostischen präoperativen Mate- rialgewinnung dar. Stanzbiopsien oder eine Feinnadelaspiration sollten nicht herangezogen werden, wenn ei- ne Primärdiagnose zu stellen ist, sie könnten aber einen besonderen Stellenwert für das Monitoring der Tumorerkrankung erlangen (Rezi- div- und/oder Metastasendiagnostik) (11). In diesen Fällen ist nämlich der histologische Befund des Primärtu- mors bekannt, was eine vergleichen- de Bewertung ermöglicht und die Diagnose erheblich vereinfacht.

DIE ÜBERSICHT/FÜR SIE REFERIERT

Abbildung 4: Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung eines malignen peripheren primitiven neuroektodermalen Tumors (PNET), aus Paraffinmaterial isolierter Kern.

Rote Markierung: EWS (22q12), grüne Markierung:

FLI1 (11q24). Die Kolokalisation eines roten und grü- nen Signals markiert das veränderte Chromosom 22 (Fusion von EWS mit FLI1). Die einzelne rote Markie- rung entspricht dem normalen Chromosom 22, das ver- änderte Chromosom 11 ist kaum markiert, da FLI1 fast vollständig im Bereich von Chromosom 22 vorliegt.

Ausblick

Das konzeptionelle Verständnis der MWT hat sich durch moderne Methoden der Untersuchung erwei- tert, die morphologische Diagnostik ist subtiler und zugleich auch sicherer geworden. Der Patient mit einem MWT allerdings profitiert nur dann von den Fortschritten in der Diagno- stik, wenn eine adäquate Umsetzung in die Therapie erfolgt. Das erfordert zum einen die enge Zusammenarbeit zwischen Pathologie und Klinik, zum anderen sind spezialisierte Kenntnis- se und Fertigkeiten des Chirurgen oder Orthopäden erforderlich. Aus der Seltenheit der MWT leitet sich daher die Forderung ab, die Patien- ten nur in speziellen Zentren zu be- handeln, wo ausreichende Erfahrun- gen und die notwendige Therapie- kompetenz vorhanden sind. Es muss eine der zukünftigen Aufgaben sein, in Deutschland flächendeckend die Voraussetzungen für eine derartige optimale Versorgung von Patienten mit einem MWT zu schaffen.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 2000; 97: A-452–456 [Heft 8]

Literatur

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1089–2093.

Anschrift des Verfassers

Prof. Dr. med. Detlef Katenkamp Institut für Pathologie

Friedrich-Schiller-Universität Jena Ziegelmühlenweg 1

07743 Jena

Eine englische Studie untersuchte den Wert von Pentoxifyllin bei der Be- handlung chronisch venöser Ulcera cruris. Neben der lokalen Wundbe- handlung und Kompressionsstrümp- fen wurde Pentoxifyllin in einer Dosis von dreimal 400 mg/die gegenüber Plazebo über sechs Monate eingesetzt.

Bei den 200 behandelten Patienten konnte zwischen der Verumgruppe

(64 Prozent Abheilungsrate) und der Plazebogruppe (53 Prozent Abhei- lungsrate) kein signifikanter Unter- schied festgestellt werden. acc Dale JJ et al.: Randomised, double blind placebo controlled trial of pentoxifylline in the treatment of venous leg ulcers.

CV Ruckley, Department of Vascular Surgery, Edinburgh Roxal Infirmary, Edinburgh EH3 9YW, Schottland.

Pentoxifyllin enttäuscht bei venösem Ulcus cruris

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