und Werte. In Deutschland wird allerdings gegenwärtig eine hingebungsvolle ärztli- che Tätigkeit politisch weitge- hend behindert . . .
Dr. med. Jürgen Fege,
Hauptstraße 33 A, 09600 Weißenborn
Krankenhäuser
Zu dem Beitrag „Krankenhauspla- nung: Wandel der ordnungspoliti- schen Vorstellungen“ von Dr. jur.
Ernst Bruckenberger in Heft 5/2006:
Triage unvermeidbar
Beim Lesen des Artikels habe ich mich gefragt, wie man sich bei dem zu beobachtenden und fortschreitenden Betten- abbau mit einem Massenan- fall von Erkrankten, z. B. im Rahmen der allfällig befürch- teten Vogelgrippe-Pandemie, umgehen will. Simulations-
programme (z. B. FluSurge von der WHO) lassen auch Laien in der mathematischen Modellierung rasch ausrech- nen, dass selbst bei modera- ten Annahmen zur Krank- heitsausbreitung bzw. zum In- fektionsverlauf enorme Bet- tenkapazitäten erforderlich werden. Wer trägt hierfür die rechtliche und politische Ver- antwortung? Heute wäre es noch so, dass ein gewisser Prozentsatz an „Leichtkran- ken“ entlassen werden könn- te, um rasch Platz für Neuer- krankte zu machen. Nach ei- nem weiteren Abbau werden die Betten nur noch mit „ab- solut“ krankenhauspflichti- gen Patienten belegt sein, ei- ne Triage wird vermutlich nicht zu vermeiden sein . . . Priv.-Doz. Dr. med. Dr. P. H.
Reinhard Bornemann,Städtische Kliniken Bielefeld-Mitte,
Teutoburger Straße 50, 33604 Bielefeld
Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Mehr Ärzte“ von Jens Flintrop in Heft 6/2006:
Fraglich
Haben Sie schon vergessen, welche wichtige Änderung der Approbationsordnung 2004 umgesetzt wurde? Durch Än- derung der Gesetzeslage wur- den alle ÄiP im Handstreich zu Ärzten umdeklariert. Es ist fraglich, ob die statistisch aus- gewiesene Zunahme der in Kliniken tätigen Ärzte tat- sächlich eine geänderte Ver- sorgungslage widerspiegelt . . . Dr. Jan-Peter Siedentopf,
Pappelallee 76, 10437 Berlin
Blauäugig
Schade, dass es keine aktuelle- re Krankenhausstatistik als die Zahlen von 2004 gibt.
Denn die Meldung verblüfft, dass erneut mehr Ärztinnen und Ärzte in Deutschlands Kliniken tätig sind. Nach all den vielen Artikeln über Me- diziner, die den ärztlichen Be- ruf verlassen, und die Sorgen um Kliniken, die Schwierigkei- ten haben, ihre Stellen zu be- setzen, hätte man doch eher das Gegenteil erwartet. Die Steigerung als Reaktion auf die neue Arbeitszeitgesetzge- bung zu interpretieren, halte ich für blauäugig. Gerade weil die Zahlen von 2004 sind.
Denn die meisten Kliniken konnten bisher darauf ver- trauen, dass sie auf Zeit spie- len und einfach nichts tun können. Oder passt die Zahl einfach nicht in die derzeitige Ärzte-Jammer-Landschaft, bei der man belegen muss, wie schlecht es uns geht?
Barbara Hoffmann, Görlitzer Straße 43, 10997 Berlin B R I E F E