Mittlerer Längsschnitt von Kopf und Hals - Groß- und Kleinhirn, Hirnstamm und der Übergang ins Rückenmark sind klar erkenn- bar. Die Weichteile des Nasenrachenraumes und der Mund- höhle lassen sich gut abgrenzen Foto: Bruker
Leserdienst:
Hinweise • Anregungen
TECHNIK IN DER MEDIZIN
Kernspintomographie:
Erprobung eines neuen Verfahrens
Am 24. Februar wurden zur gleichen Zeit in Wiesbaden ein Kernspintomograph der Firma Bruker Physik in der Deutschen Klinik für Diagnostik und in Hanno- ver ein Gerät der Firma Sie- mens in der Medizinischen Hochschule Hannover an die medizinischen Nutzer übergeben und in Betrieb genommen. Im Rahmen des vom Bundesminister für Forschung und Techno- logie (BMFT) geförderten Forschungsvorhabens sol- len mit den Geräten die dia- gnostischen Möglichkeiten der Kernspintomographie klinisch erforscht und er- probt werden, bevor das Verfahren voraussichtlich ab Mitte 1984 in der Routi- nediagnostik dieser Häuser eingesetzt wird.
Ziel und Schwerpunkte der koordinierten klinischen Testphase Die klinischen Erfahrungen mit der Kernspintomogra- phie als neuem bildgeben- dem Untersuchungsverfah-
ren sind noch gering. Des- halb stellen die Möglichkei- ten zur Kernspintomogra- phie noch kein Routinever- fahren für den Einsatz bei einem großen Patienten- kollektiv dar. Ziel des For- schungsvorhabens ist es, in einer klinischen Test- phase die Voraussetzun- gen für den Einsatz der Kernspintomographie zu schaffen und zu untersu- chen, welchen Stellenwert diese neue Methode in der Medizin einmal erreichen kann.
Die Deutsche Klinik für Dia- gnostik, an der das Verfah- ren vor allem bei Untersu- chungen von Gehirn, Schilddrüse und Rücken- mark eingesetzt werden soll, arbeitet mit den Uni- versitätskliniken in Mainz und Frankfurt sowie umlie- genden Krankenhäusern zusammen. An der Medizi- nischen Hochschule in Hannover liegt der Schwer- punkt im Einsatz des Ver- fahrens bei Nierentrans- plantationen und bei Unter- suchungen der Bauchspei-
cheldrüse. Zwischen den beiden Arbeitsgruppen be- stehen ein enger Kontakt und eine Absprache bezüg- lich der Schwerpunkte bei der klinischen Erprobung des Verfahrens.
BMFT fördert Kostenstudie
Der Anschaffungspreis der neuen Geräte beträgt je nach Ausstattung zwischen 2,5 und 3,5 Millionen DM.
Damit stellt sich für die zu- künftigen Kostenträger die Frage, wie sich diese Inve- stitionen für die Geräte und auch die Betriebskosten auf die Gesundheitsausga-
Ein neues Gerät zur sono- graphischen Bilddokumen- tation ist preiswert und ein- fach zu handhaben. Das Gerät besteht aus einem Aluminiumrahmen ohne bewegte Teile, der an Stelle des Sofortbildrückteils an einer Sofortbildkamera be- festigt wird. In diesen Rah- men wird eine Planfilmkas- sette eingelegt, die durch 6 Magnetscheiben gehalten wird.
Die Kassette muß in einer Dunkelkammer mit zwei einseitig beschichteten Röntgenfilmen vom Format 9 x 12 cm oder 4 x 5 Inch geladen werden. Durch Herausziehen eines Kasset- tenschiebers und nach Um- schaltung des Fotomoni- tors von Positiv- auf Nega- tivbild kann der Film auf ei- ner Seite belichtet werden.
Durch Umdrehen der Kas- sette in der Halterung kann danach auch der zweite Film in der gleichen Weise belichtet werden.
Die Entwicklung des Rönt- genfilms erfolgt anschlie- ßend in einer Entwick- lungsmaschine. Bei der
ben auswirken werden und inwieweit andere Diagno- stikverfahren durch das neue Untersuchungsver- fahren eingespart werden können. Das BMFT fördert deshalb auch eine Studie zwischen Kliniken, Herstel- lern und Ökonomen, um Grundlagen für zukünftige Entscheidungen der Ko- stenträger erarbeiten zu lassen. Durch die Förde- rung der klinischen und biophysikalischen Begleit- forschung sollen auch in Zukunft die Voraussetzun- gen für die schnelle Nut- zung der neuen Technolo- gie und für die Weiterent- wicklung der Geräte er- leichtert werden. Ha
praktischen Anwendung ergeben sich bei einer Blendeneinstellung von 5,6 detailgetreue Bilder, die gegenüber der Darstellung auf Sofortbildfilm eindeu- tig verbessert sind. Bild- ausfälle durch Verklem- mungen in der Kassette oder Falschauswertungen durch Artefaktbildung auf dem Bild, wie es auf Sofort- bildfilmen vorkommt, tre- ten bei dieser Dokumenta- tionsweise nicht auf. Durch Ausstattung mit dem neuen Kamerarückteil kann jedes Sonographie-Gerät einfach und kostengünstig von Sofortbilddarstellung auf
Röntgenbilddokumenta- tion umgerüstet werden.
Für die Praxis sind ne- ben der komplikationslosen Handhabung des Gerätes die Kosten pro Aufnahme, die weniger als die Hälfte eines Sofortbildes betra- gen, von Bedeutung. Ha
Information:
Dr. Schulte
Krankenhaus Randen Postfach 240
4993 Randen
Neuer Weg in der
Sonographie-Bilddokumentation
130 Heft 18 vom 6. Mai 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A