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Archiv "Die Presse zeigt Verständnis für die ärztlichen Sorgen" (26.10.1978)

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DEUTSCHE S ÄRZTEBLATT

Ärztliche Mitteilungen

Herausgeber: Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung

Im Vordergrund

eines Presseseminars der KBV:

Die Sicherstellung einer qualitätvollen kassen- ärztlichen Versorgung der Bevölkerung

Die Presse

zeigt Verständnis für die

ärztlichen Sorgen

Mißt man das Verhältnis zwischen Ärzteschaft und Presse an Verlauf und Ergebnis des Seminars, zu dem sich Anfang Oktober in Berlin unter Leitung des Ersten Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung, Dr. Hans Wolf Muschallik, Repräsentanten der Kas- senärzteschaft mit rund dreißig Journalisten überwiegend der Ta- gespresse trafen, so läßt sich sagen: es ist versachlicht, zwar nicht ganz frei von Mißtrauen und Vorbehalten, aber doch voller Bemühen um gegenseitiges Verständnis.

Der Neubeginn einer sachbezogenen Öffentlichkeitsarbeit der Ärzte- schaft, zu der dieses Presseseminar der KBV ein Zeichen setzte, hatte einen besonderen Akzent in der Anwesenheit des Präsidenten der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages, Dr. Karsten Vilmar, der als Gastreferent vor allem zur Problematik der gegenwär- tigen Medizinerausbildung Stellung nahm. Muschallik und Vilmar dokumentierten mit ihrem gemeinsamen Auftreten ihr Bemühen, in einer gemeinsamen Sprache die Belange der Ärzteschaft zu vertre- ten. Nach der Debatte des 81. Deutschen Ärztetages in Mannheim über die künftige Öffentlichkeitsarbeit der deutschen Ärzteschaft kam dieser Gemeinsamkeit, so verstanden es auch die anwesenden Repräsentanten der Öffentlichkeit, besondere Bedeutung zu.

Selbstverständlich lenkte die Thematik der Herbstsitzung der „Kon- zertierten Aktion im Gesundheitswesen", die wenige Tage nach dem Presseseminar stattfinden sollte (siehe Heft 42, Seite 2391 ff.), das Interesse der teilnehmenden Journalisten vor allem auf die Themen Arztzahl- und Ausgabenentwicklung sowie auf die Bedarfsprogno- sen und in diesem Zusammenhang auf die Probleme der „Mediziner- schwemme".

Dr. Hans Wolf Muschallik bettete in seiner Einleitung diese aktuellen Probleme ein in eine Gesamtübersicht über die Situation unseres Sozialstaates. Seine deutliche, aber von hoher Verantwortung getra- gene Kritik an der sozial- und gesellschaftspolitischen Entwicklung

Heft 43 vom 26. Oktober 1978 2473

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Bielefelder Tageblatt

Neue Die Information:

Bericht und Meinung Presseseminar der KBV

der jüngsten Zeit fand bei den teil- nehmenden Journalisten überra- schend viel Verständnis, wohl weil sie sich glaubhaft als Bemühen um eine bestmögliche ärztliche Versorgung der Bevölkerung aus- wies, ohne zu leugnen, daß es der Kassenärztlichen Bundesvereini- gung auch darum gehen muß und geht, gegebenenfalls mit härteren Bandagen zu einem vertretbaren Interessenausgleich und zu kon- struktiven Kompromissen inner- halb der sozialen Krankenversi- cherung zu gelangen. Er verstand es aber, so erweist das Presse- Echo, deutlich zu machen, daß auch kassenärztliche Honorarpoli- tik nicht Selbstzweck ist, sondern in erster Linie dazu dient, der Be- völkerung in der Bundesrepublik Deutschland einen investitions- und damit leistungsfähigen Arzt zu erhalten.

Vielleicht wird der Erfolg dieses Presseseminars der Kassenärztli- chen Bundesvereinigung noch un- terstrichen durch die folgenden Worte eines Journalisten, des Ge- schäftsführenden Redakteurs der

„Neuen Westfälischen", Dr. Heinz Epping:

„Zieht man an dieser Stelle das Resümee über dieses Werkstatt- gespräch der Spitzenrepräsentan- ten der kassenärztlichen Bundes- körperschaft mit den Medien, dann bleibt festzustellen, daß so manches harte Wort, das noch im Raum stehen mag, durch den Fil- ter öffentlicher Rechtlichkeit doch einigermaßen geläutert zu über- setzen ist. Harte Bandagen sind eben noch keine Eisenfaust, auch wenn bildlich wie akustisch der le- gendäre Götz sehr wohl in diese aktuelle Szenerie paßt. Markige Worte ritterlicher Not und Durft wurden auch auf der Berliner KBV-Bühne gesprochen, aber das Fenster wurde dabei eben nicht zugeschlagen. Und das macht ei- nen feinen Unterschied zu ande- ren, vielleicht handfesteren oder auch provinzielleren Veranstaltun- gen.

So wird denn das derzeit auf die Ärzte zugeschnittene Zitat ,die

Zeiten sind vorbei' (Götz von Berli- chingen, 1. Akt) mit jenem denk- würdigen Kernspruch aus dem 3.

Akt nur noch phonetisch garniert.

Das verbleibende ,lex mihi ars' kann man denn auch nur wörtlich übersetzen als das ,Gesetz, das mir die Kunst' ist, und in diesem Sinne eben die Kunst, ehrliche Kompromisse anzusteuern, die Kunst, redliche Politik zum Wohl der Sache, nicht aber zum Wohl der Politiker zu betreiben."

Die nachfolgende Auswahl aus den bisher vorliegenden Presse- stimmen dokumentiert nicht die Gesamtinhalte der Berichterstat- tung, sondern versucht, aus den verschiedenen Pressestimmen, vor allem um Überschneidungen gekürzt, das Echo des Pressese- minars wiederzugeben. DÄ

Ärzte kämpfen mit

dem Rücken an der Wand

„Der politische Druck auf die deut- sche Ärzteschaft verstärkt sich zu- nehmend. Schlagworte wie das von der integrierten medizini- schen Versorgung, der grundle- genden Änderung der Selbstver- waltung unter bewußter Aufhe- bung des bisher gültigen Grund-

satzes der Parität und andere be- einträchtigen das Klima ebenso wie Ministerdrohungen etwa in Anspielung auf die Änderung der Schiedsamtsordnung oder gesetz- liche Initiativen wie die des neuen Psychotherapeutengesetzes.

Das alles bewirkte, so erläuterte der Vorsitzende der Kassenärztli- chen Bundesvereinigung, Dr. Hans Wolf Muschallik in einem Presse- seminar der Vereinigung (KBV) in Berlin vor Journalisten die derzei- tige Situation, eine Verschärfung des Drucks auf die vertragstragen- den ärztlichen Körperschaften, und man sehe für die nähere Zu- kunft keinen anderen Ausweg als

den, diesem politischen Druck härtere Verhandlungstaktik entge- genzusetzen. Bei alldem stand un- ausgesprochen aber sicher mitbe- stimmend im Raum, daß der zitier- te politische Druck von außen noch verstärkt wird durch den Druck von ‚innen', also von der Basis der Ärzteschaft.

‚Härtere Bandagen' lautete daher auch das Stichwort, das tvluschal- lik vor der Presse in Berlin im Hin- blick auf das kassenärztliche Ver- handlungskonzept für künftige konzertierte Aktionen parat hielt.

Und darunter versteht er, so seine Interpretation, die Ausschöpfung vertragspolitischer Auseinander- setzungen bis hin zum Schieds- amt. Das Verhandlungsklima der näheren Zukunft wird mithin rau- her und sicher um einiges kühler.

... Die Ärzteschaft sei zwar bereit, aufgrund der bisherigen Erfahrun- gen mit dem Kostendämpfungsge- setz den Forderungen der Ver- tragSpartner stärkeren Widerstand entgegenzusetzen und mit härte- ren Bandagen anzutreten, aber auch das sei keine ,beispielhafte Lösung'. Die Vertragspolitik müs- se auch künftig — und das muß wohl als ein Einschwenken auf den Kurs der Vernunft bewertet werden — auf Interessenausgleich gerichtet bleiben. Die Arzte haben, und auch das wurde in Berlin überzeugend dargestellt, bessere Argumente zur Begründung künf- tiger Vertragsforderungen als je- ne, die etwa der blinden politi- schen Antithese oder auch der Konfrontation um ihrer selbst wil- len entsprungen sind.

... Zu dem politischen Druck von außen und dem Druck von innen, der der Sorge um Besitzstände und weitaus mehr noch um die qualifizierte Versorgung der Pa- tienten entspringt, gesellen sich zusätzlich jene neuen Sorgen, die im Schlagwort von der Arzt- schwemme zum Ausdruck kom- men, und die nachgeordneten Be- fürchtungen, dte aus einer regle- mentierten Bedarfsplanung ent- springen." Dr. Heinz Epping

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 2474 Heft 43 vom 26. Oktober 1978

Referenzen

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